Allgemein -  Meine Theorie: Köder u. Beißverhalten aller Fische

Angelspezialist

Super-Profi-Petrijünger
Meine Theorie zum Beißverhalten der Fische

Es gibt ja die unterschiedlichsten Meinungen zum Thema was einen Fisch zum Biss bewegt. Einerseits wird behauptet, dass Farben, Schattierungen bzw. Lichtreflexionen dafür ausschlaggebend sind, ob sich ein Fisch zum Biss entscheidet. Andererseits seien Geschmack und Geruch das Wichtigste bei der Nahrungsaufnahme von Fischen. Zudem wäre da noch der Reitz durch die Bewegung, daraus entsehende Schallwellen und das Verhalten der Nahrung bzw. des Köders zu nennen. Oder auch der Umstand, ob ein Köder bekannt ist oder evtl. auch als Feind oder Nahrungskonkurrent angesehen wird. Was ist es nun wirklich, was Fische zum Biss verleitet?

Zugegeben, es gibt keine allgemeingültige Antwort, da jede Fischgattung und Fischart, je nach den natürlichen Nahrungsgegebenheiten, nach Gewässerart, nach Wetterlage, nach Windrichtung, nach Luftdruck, nach Mondgezeiten, nach Wassertemperatur und nach vielen anderen Gegebenheiten ein anderes Beißverhalten aufweißen. Also gibt es wohl keinen Ultimativköder!?

Die Angelköderindustrie erforscht und findet „am laufenden Band“ neue totsichere Köder, die - aufgrund eines neuen Geschmackstoffes bzw. Hormon, Protein oder Vitamin, oder aufgrund des naturgetreuen Aussehens gemäß der natürlichen Nahrung, sowie durch auffallende oder naturgetreue Bewegung - Fische unnatürlich anziehen soll. Manche Köder tun dies sogar. Die Fische zeigen Interesse und drehen aber im letzten Moment dem Köder die Schwanzflosse zu. Warum schnappen die Fische nicht zu?

Ich lehne mich jetzt mal sehr weit aus dem Fenster und stelle folgende Behauptung auf und bitte darum mir das Gegenteil zu beweisen.

Bei bereits einigen Fischarten ist bewiesen, dass Fische auf elektrische sowie auf elektromagnetische Schwingungen reagieren bzw. überreagieren. Im einzelnen betrachtet, sind es ganz unterschiedliche Organe - mit denen Fische solche Schwingungen erkennen – und die je nach Fischart und Lebensweise auch ganz unterschiedlich ausgebildet sind. Z.B. profitieren verschiedene Wanderfische von dieser Eigenschaft bei ihrer Wanderung zur ursprünglichen Geburtsstätte. Unterstützt von den unterschiedlichen Gerüchen der unterschiedlichen Gewässer, erkennen solche Fische auch elektromagnetische Felder der Erde und nutzen diese zur Orientierung. Manche Raubfische können kilometerweit elektrische Schwingungen ihrer tierischen Beute wahrnehmen, die lediglich durch Herzschlag und Muskeln der Beutetiere erzeugt werden. Das Element Wasser ist so dicht, dass die kleinste Bewegung weitreichende Schwingungen erzeugt. Betrachtet man dies noch eingehender, müsste man auch auf die aneinander reibenden Atome eingehen, die wiederum elektrische Impulse erzeugen. Fische die zeitlebens in diesem Element leben, erkennen sicherlich die kleinsten Unterschiede in diesen elektrischen Schwingungen – vergleichbar mit einem von Geburt an blinden Menschen, bei dem sich das Gehör und das was sein Gehirn daraus resultiert, sowie der zugehörige Bereich des Hirns unverhältnismäßig stark entwickelt. Durch vorstehendes leite ich ab, dass Raubfische die im allgemeinen auf Bewegung reagieren, eigentlich auf die daraus resultierenden elektrischen Schwingungen ansprechen und wenn diese bekannt sind zubeißen! Z.B. verhält es sich bei den sogenannten Nachläufern beim Raubfischangeln so. Der Hecht reagiert zuerst auf den Reitz des Wobblers, den Futterneid oder dessen Bewegung. Sobald der Hecht jedoch den Wobbler in Beißnähe hat, erkennt er, dass die Schwingungen nicht mit dem ihm bekannten Schwingungen übereinstimmen und dreht evtl. ab (es sei denn er hat einen kräftigen Kohldampf oder ist noch ein unerfahrener Kleiner).

Doch wie ist es dann mit den Friedfischen? Auch hierzu hätte ich eine vielleicht etwas gewagte Theorie. Ist es nicht so, dass Friedfische die Nahrung bzw. den Köder erst umschwimmen, evtl. vorsichtig antasten, ansaugen oder mit der Schwanzflosse zum Bewegen bringen? Ich glaube schon, da ich dies schon sehr häufig beobachtet habe. Somit behaupte ich, dass es z.B. einem Karpfen total egal ist, ob der Boilie grün oder rot ist. Wichtig sind die Schwebeeigenschaften eines Boilies und die Signale die bei Bewegung ins Wasser abgegeben werden. Evtl. entwickeln manche Geschmacks- und Inhaltsstoffe auch unterschiedliche elektrische Signale. Sind dem Karpfen diese Signale bekannt, saugt er den Boilie bedenkenlos ein, und wenn nicht, dann spuckt er ihn wieder aus bzw. lässt von ihm ab.

Ich behaupte, wenn man diese winzigen, elektrischen Schwingungen, die von jedem Köder ausgehen, messen könnte und diese naturgetreu imitieren könnte, hätte man den Köder des Jahrhunderts gefunden!

Ganz schön verrückt meine Theorie, ich weiß. Aber was meint Ihr dazu? Genial oder Blödsinn (wenn überhaupt jemand soweit gelesen hat...)? ;)

Schöne Grüße

Euer Spezi
 
Also da hast du dich wirklich sehr weit aus dem Fenster gelehnt. :lach
Es klingt zwar teilweise logisch, aber meiner Meinung nach sind es die Gerüche, die Fische zum beißen bringen und bei den Räubern ist es zusätzlich der Beweguns-Reiz der den Räuberinstinkt ankurbelt. ;)
 
Ich finde diese These sehr interessant. Das macht mich richtig nachdenklich, ob ich bei der Köderwahl doch manchmal total falsch liege und deshalb nichts fange. Und da ist was wahres dran. In der Schule lernt man, das von jedem Atom unterschiedliche elektrische Felder ausgehen. Nur weil wir sie nicht spüren heißt das nicht, das Fische sie nicht spüren. Ab morgen angle ich mit der Autobatterie... :lach
 
Beißverhalten

Ganz schön wissenschaftlich was du daschreibst, ich hab da eine einfachere Theorie.
Am besten beißen die Fische wenn sie hunger haben.
 
@angelspezi,

um eine neuronale reaktion auf elektrische impulse zu bekommen müsste nach deiner theorie ja jeder fisch lorenzinische ampullen besitzen wie ein hai z.b., ist aber nicht der fall, nur sehr wenige fische besitzen diese art von organ, dass es ihnen erlaubt so beute zu machen! PETRI HEIL und gruss baeumle
 
moin moin,
bin ja nun ganz neu im Forum hier,
Deine 2005 formulierte Theorie gibt so denke ich einen schönen neuen Anstoß, sich mal von den bisher hinlänglich immer wiederholten Erklärungsversuchen frei zu machen. Und nun vor einem völlig offenen - nicht verbauten - geistigen Gewässer zu stehen - und dort weiter nach Antworten zu suchen.
Mir erscheint solch ein Ansatz zumindest tausendmal realistischer als der nicht auszurottende Beißzeiten-Kalender nach den Gestirnen berechnet.

Die Haie jagen meines Wissens auch so , auf - für unsere Vorstellungen - irrsinnige Entfernungen.

Aber (Blinzel Blinzel schmunzel=): wäre so ein Köder nicht verbotene Elektrofischerei ?

gruß und petri

falk
ach ne, klaf
 
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