Allgemein -  Wie kann ich bedrohten Fischen helfen?

Hallo Schoxx,

er fragte danach, was er als einzelner tun kann. Zugegeben nicht viel. Die genannten Dinge aber schon.

Der einzige wirkungsvolle Ansatz muss eben bei diesem Abfischen der Jungtiere stattfinden aber da sehe ich kaum eine Möglichkeit.

Hmmm, an anderen Stellen wird genau dies als einziger Ansatz gesehen. Aale abfangen, vorstrecken und besetzen. So entgehen sie einer höheren Mortalität im juvenilen Stadium.

Es gibt sehr viel, was wir nicht ändern können. Zum Beispiel, dass sie sich im Schlamm der Flüsse vergiften, weil sie dort PBC und Schwermetalle in ihren Fettreserven bunkern, die bei der Rückreise wieder frei gesetzt werden.

Auch gegen den Schwimmblasewurm sind wir machtlos. Die Schwimmfähigkeit ist gehindert. Wir machtlos.

Das Einstellen des Glasaalfangs ist natürlich ein Aspekt. Vor unseren Küsten werden aber keine für den Verzehr gefangen. Der spanische Glasaal nützt hier oben weniger.

Hilfreich wäre das Abschalten der Turbinen von WKW während der Wanderung. Wird aber schon dran gearbeitet. Leider zu wenig. Innovativer Schutz vor WKWs würde die Situation erheblich verbessern.

Ach ja, bevor ich es vergesse. Den Golfstrom bekommen wir auch nicht mehr dahin geströmt, wo er mal strömte.
 
Okay da hast du sicherlich recht. Es gibt viele Aspekte an denen man nicht viel drehen kann allerdings sind etwa natürlich auftretende Krankheiten, Würmer o.ä. normalerweise zu verkraften.
Vor unseren Küsten werden sie nicht zum Verzehr abgefischt, aber sie müssen durch den Ärmelkanal und so weit wie ich informiert bin fischen die Franzosen zum Verzehr ab. Sprich unsere Aale landen bei denen.

Am Giftstoffeintrag in die Gewässer muss selbstverständlich auch etwas getan werden aber das ist eben auch nicht einfach. Jeder Meeresfisch der höher in der Nahrungskette steht ist im Grunde damit belastet.
Ich erinnere mich grade beim PCB, welches du sicherlich meinst -dein PBC wäre etwa die Partei bibeltreuer Christen ;)-, an die extremen Belastungen in Seehunden an unserer Küste.
Je höher in der Nahrungskette desto vergifteter sind die Tiere.

Bald kann man nichts mehr aus dem Meer essen.

Aber wir als einzelne können auch nicht viel bewirken außer es so weit zu verbreiten wie möglich. Wenn es viel mehr Leute interessieren würde wäre es politisch ein wichtigeres Feld um Wähler zu gewinnen. Weiß jedoch kaum einer drum, dann interessiert es die Politik nicht so sehr..

Liebe Grüße
Andreas
 
Meine Meinung ist das Angelvereine viel zu häufig rein wirtschaftlich handeln. Da werden Massen an Karpfen reingesetzt die in unsern Gewässern eigentlich gar nicht viel veroren haben sollten reingebuttert aber nur ab und zu mal ein paar Schleien. Wann setzt denn bitte mal ein Verein Arten wie Moderlieschen ( in NRW ganzjährig geschützt) in seine Teiche oder in Teiche mit Muscheln Bitterlinge. Nein da werden lieber in sommerwarme Baggerseen Forellen reingeschmissen. Und ja die Karpfen, welche ne größere Bedrohung für Schleien darstellen als viele denken, die werden noch mit Samthandschuhen angepackt anstatt dann wirklich mal diese Fressmaschienen zu entnehmen.
Kleine Tümpel für schlammliebende Fische gibt es mittlerweile auch viel zu wenig. Das wären Teiche wo Giebel und Karasuchen zu wahren Giganten werden, weil praktsich nur diese Arten dort existieren können.
Ich will hier wirklich nicht alle Vereine schlecht reden. Bei einigen kommt jetzt ja langsam auch ein Umdenken. Naturschutz sollte auch bei Anglern ganz groß auf der Fahne stehn.

mfg Steffen
(falls manche Karpfenfreunde sich hiermit angegriffen fühlen, denkt doch bitte dran dass die Karpfen wirklich erheblich Schäden an Gewässern anrichten können und in ewiger Konkurrenz zu andern Grundfischen stehen, eben gerade zur Schleie)
 
Ok, ok, aber zb der Aal, ist ja vom Aussterben bedroht, kann man da was machen, außer die WKWs sprengen ?

die meisten WKW in Deutschland haben effektive Fischtreppen,und du darfst auch nicht vergessen,das diese Kraftwerke meist schon sehr alt sind,also sich das ökosystem darauf eingestellt hat(Stausee,und darunter wieder schnell fließende Abschnitte)uns so ist ja auch ökologischer Lebensraum geschaffen worden.
grade der Aal kann diese Barrieren besser überwinden,als andere Wanderfische,aber wie hier schon erwähnt worden ist,hilft da alles nix solange Glasaale zu Miliarden lebend fritiert und mit Mayo verspeist werden.
und Aal besetzen ist auch nur eine Zwischenlösung,und die Satzaale werden auch immer teurer.
Ich persönlich Angle wenn ich mit Wurm auf Aal gehe neuerdings mit nem platgedrücktem Wiederhaken und Hakengröße ab 6, damit ich die untermaßigen besser zurücksetzen kann.
warscheinlich ist es nur ein minitropfen auf den heißen felsen,aber ich hab ein besseres gefühl dabei.
 
Moin,
die Diskussion hat sich ja gerade (verständlicherweise) in Richtung des Aals entwickelt. Wenn es einem darum geht Fische zu schützen, weltweit und nicht "nur" die einheimischen, würde ich als erstes komplett den Kauf einstellen. Egal was drauf steht (Fanggebiet, Fangmethode) irgendeine Fischart leidet immer unverhältnismäßig stark im Bezug auf den Ertrag. Auch denken viele das zum Beispiel der Lachs aus der ach so tollen Aquakultur eine saubere Sache ist. Vergessen oder übersehen aber dass dann wieder eine andere Kleinfischart in Massen gefangen wird um das Fischmehl für die Aquakultur sicherzustellen. Auch wenn mittlerweile prozentual weniger verwendet wird.

Warum z.B. ist Thunfisch aus der Dose immernoch ein "Billigprodukt" obwohl man bereits bei einigen Arten an der Ausrottung arbeitet?!

Solange der weltweite Bedarf an Fisch nicht schrumpft sondern sogar steigt, wird sich gar nichts tun.

Da geht es unseren Arten bis auf den Aal wirklich noch verhältnismäßig gut.

Gruß Ron
 
die meisten WKW in Deutschland haben effektive Fischtreppen,und du darfst auch nicht vergessen,das diese Kraftwerke meist schon sehr alt sind,also sich das ökosystem darauf eingestellt hat(Stausee,und darunter wieder schnell fließende Abschnitte)uns so ist ja auch ökologischer Lebensraum geschaffen worden.

Zusedimentierung des Interstitial...
http://de.wikipedia.org/wiki/Hyporheisches_Interstitial
...Veränderung der Wassertemperatur und der Nährstoffzusammensetzung-/menge (je nachdem wo im Stausee abgesaugt wird),Verminderung der Fließgeschwindigkeit oben,Erhöhung unten usw. usf. ...

Es werden Lebensräume geschaffe,ja! Aber welche? Und was haben die dann mit dem ursprünglichen Habitat zu tun? Was ist schützenswerter, ein Forellenbach mit natürlichen Laichplätzen (eventuell auch für Lachs und Meerforelle) und Bafo-Bestand oder ein Stausee mit 0815-Besatz?

Turbinenschäden gibts komischerweise doch immer wieder. Obwohl Millionen investiert werden und alles ja angeblich ach so toll sein soll.
 
Sorry Aalspezi,

der Begriff ökologisch ist per se nicht mit einer zum Nachteil veränderten Landschaft zu vereinbaren. Da gibt es nichts ökologisches. Just in jüngster Zeit wurde heraus gefunden, dass in den Sedimenten unterhalb der Staumauern erhöhte Metanproduktion stattfindet. In nicht unerheblichen Mengen. Metan ist um ein vielfaches belastender für die Atmosphäre als CO2.

Zu deiner milden Darstellung der Umgehung sei angemerkt: Was nützt es dem Aal wenn es rauf kommt aber nicht wieder runter. Fischtreppen sind Makulatur, wenn Rückkehrer bei mehreren hintereinander gebauten WKWs 100% Mortalität bewirken.

Übrigens lief das befristete Handelsverbot für den Aal am 31.12.2011 aus. Von einem Folgebeschluss habe ich noch nichts vernommen.
 
ja bis nurnoch welse drin sind und die sich gegenseitig fressen! super sache ;)
 
Zusedimentierung des Interstitial...
http://de.wikipedia.org/wiki/Hyporheisches_Interstitial
...Veränderung der Wassertemperatur und der Nährstoffzusammensetzung-/menge (je nachdem wo im Stausee abgesaugt wird),Verminderung der Fließgeschwindigkeit oben,Erhöhung unten usw. usf. ...

Es werden Lebensräume geschaffe,ja! Aber welche? Und was haben die dann mit dem ursprünglichen Habitat zu tun? Was ist schützenswerter, ein Forellenbach mit natürlichen Laichplätzen (eventuell auch für Lachs und Meerforelle) und Bafo-Bestand oder ein Stausee mit 0815-Besatz?

Turbinenschäden gibts komischerweise doch immer wieder. Obwohl Millionen investiert werden und alles ja angeblich ach so toll sein soll.
Ich sag ja nicht,das wkw gut sind......wenn du aber z.b die möhnetalsperre nimmst,wieviel lebenraum wurde da unter wasser geschaffen?im vergleich zur vorherigen strecke....
wenn man die jetzt wieder "SPRENGEN" würde,würde man erstmal wieder ein ökosystem zerstören.
die bemerkung mit dem sprengen finde ich übrigens gar nicht passend,da das ja schon mal gemacht wurde,und da ne ganze menge menschen gestorben sind......
Kann wohl sein,das der großteil der Aale nach Asien exportiert wird,um dort in Zuchtfarmen gemästet zu werden,aber sie werden in fankreich auch direkt als Delikatesse gegessen(Baskenland zu Weihnachten)
ich sehe bei den Aalen das größere Problem beim wegfang der Glasaale als das die in turbinen umkommen(Bei anderen fischen ist das sicherlich anders)
wie das mit dem Exportverbot ist,weiß ich nicht so genau,würde mich aber brennend interessieren.
 
......wenn du aber z.b die möhnetalsperre nimmst,wieviel lebenraum wurde da unter wasser geschaffen?im vergleich zur vorherigen strecke....

Das geht jetzt zu sehr ins Detail. Um das näher zu diskutieren müsste man wirklich wissen was da vorher war. U.U. sind irgendwelche Feuchtbiotope,Forellenbäche,Auen etc. weitaus "wertvoller" (aus naturschutzfachlicher Sicht) als jeder noch so schöne Fischteich,Kulturlandschaft, Forst oder dergleichen; auch wenn es vielleicht nicht so aussieht. Flutet man eine Talsperre,dann geht auch nochmehr verloren als das ursprüngliche Gewässer. Betrachtet man dann die Ufer einer Talsperre die regelmäßig wasserstands-reguliert wird, dann fällt auf,dass eine ,eigentlich für Stillgewässer typische, ökologisch wertvolle Sumpf-/Röhricht etc. Vegetation fehlt, da mag die neue Uferlinie noch so lang sein. Das sich für Angler hochinteressante Angelgewässer bilden ist natürlich unumstritten.

Das gleiche gilt auch für Kleinstgewässer. Für Angler durchaus interessant (der Traum vom egienen Gewässer für einen bezahlbaren Betrag), aber objektiv betrachtet wäre aus naturschutzfachlicher Sicht eine Nutzungsaufgabe (inkl. Abfischung des Fischbestandes (egal ob durch Angler,Aquarianer oder Teichbesitzer eingebracht) sinnvoller. Das durch die Schaffung bestimmter Strukturen auch gewisse Lebensräume entstehen, sollte klar sein. Übrigens gibt es sogar höchst seltene Pflanzen die auf eine Bewirtschaftung bestimmter Gewässer (Fischmastteiche) angewiesen sind, da sich durch die freiwerdenden Schlammflächen beim Ablassen eine einzigartige Pflanzengemeinschaft entwickeln kann, die eigentlich für Überflutungsflächen an Flüssen typisch ist; da letztere aber fehlen oder zu stark beeinflusst sind, kommen sie dort deutschlandweit derzeit fast garnicht vor. In so einem Fall würde ich aber auch nur von einer Art "Ersatzlebensraum" sprechen.
 
es ist ja immer ein abwägen.........wenn du unsere kuturlandschaft siehst,die würde es ohne uns menschen auch nicht geben,wenn wir die wälder nicht zurückhalten würden......
mit dem methan aus den stauseen...das kann ich mir schon gut vorstellen,und methan ist auch viel schädlicher als co2, aber wenn man dann sieht,was duch die landwirtschaft freigesetzt wird(Dünger,Gülle;Rindermast) und was durch Ausgasungen in den Meeren(Methangashydrat)in die Luft kommt,dann relativiert sich dieser effekt denke ich....zumal das ja in jedem stehende gewässer so sein wird,wo sich sedimente absetzten und unter luftabschluss zersetzen.
ich meinte mein beispiel nicht umbedingt aus anglerischer sicht...ich frage mich eher,wer sich anmaßt,darüber zu urteilen,welche art von biotop wertvoller ist als eine andere.....
Um mal ein Beispiel anzuführen......Sollte ich einen Artenarmen Buchenwald abholzen,um eine Artenreiche Magerwiese wachsen zu lassen?
 
Also ich denke man kann es nicht pauschalisieren das alle fischarten vom aussterben bedroht sind. Manche ja aber nicht alle, ich hab mir die Liste mal angekukt und nur auf 2 Fischarten die bei mir im Gewässer heimisch sind, würde es zu treffen. Beim Aal und Äsche.
 
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