Aktuelle Fangergebnisse -  7 Aale in einer Nacht

Mattes.

Suchender
Sorry für den irreführenden Titel, aber ich möchte gerne genau die Leute ansprechen, die auf eine solche Meldung anspringen. Mit einer anderen Überschrift hätte ich sie vermutlich nicht erreicht.

Eigentlich müsste der Titel lauten:

Aalschutz – Wieso fällt der Verzicht so schwer?

Wie steht es um den Aalschutz in der Praxis?

Seit nunmehr drei Jahren beschäftigt mich das Schicksal des Aals. Wie einige, längst nicht alle wissen, steht es schlecht um den Aal. Genügend Gründe sind bekannt, die genauen Auswirkungen liegen im Dunkeln.

Als da wären (in Stichpunkten, die gerne auf Rückfrage näher beleuchtet werden können)

  • Vergiftung, daraus resultierend ggf. Geschlechtsunfähigkeit, Nichterreichen des Laichgebietes, bzw. ggf. geschädigte Larven
  • Klimawandel / Golfstromdriftung
  • Parasiten / Schwimmblasenwurm, daraus resultierend: zu geringe Fettreserven und fehlende Tariermöglichkeit auf der Wanderung
  • Querverbauungen / Wanderhindernisse
  • Mortalität durch Wasserkraftwerke
  • Habitasverluste
  • Befischungsdruck durch Fischer und Angler
  • Vergeuden von Glasaal durch Besatz in geschlossene Gewässer
  • Fehlender Schutz durch den Gesetzgeber / zu kurze Schonzeiten, unsinnige Mindestmaße
  • Keine Möglichkeit der künstlichen Vermehrung

Die Exporte klammere ich bewusst aus, da ja nun nichts mehr exportiert werden darf


Die Fangzahlen, die gemeldet werden erzeugen ein Bild der Unbekümmertheit. Wieso Bedrohung wird gefragt. Dass die Fangzahlen nur auf künstlichen Stützbesatz zurück zu führen ist, bedenken dabei die wenigsten. Mehr als 1o Millionen Aale sind in den letzten Jahren in unsere Gewässer besetzt worden (nur die offizielle Zahl). Dies sind auch Wildfänge!

Er steht nun also seit 1998 auf der roten Liste und wird meiner Meinung nach irgendwann aus unseren Flüssen verschwinden.

Trotz all dieser Widrigkeiten tauchen immer noch Meldungen von Aalfängen, teils in bedrückender Anzahl, in den verschiedenen Angelforen auf. Nun mache ich mir Gedanken, warum das so ist.

Ich würde gerne von den derzeitig immer noch erfolgreichen Aalfängern wissen, warum es so schwer fällt, sich eine Alternative zu suchen. Damit meine ich nicht diejenigen, die sich mal ein, zwei oder lass es von mir aus auch 5 Aale im Jahr fangen. Ich meine Leute, die 20, 30 und mehr Tiere fangen.

Zugegeben, sein Geschmack ist bestechend, er ist relativ leicht zu überlisten und es macht Spaß ihm nachzustellen, aber ist es nicht an der Zeit für einen Selbstverzicht? Muss immer erst der Gesetzgeber, nachdem das Kind im Brunnen liegt, die Auflagen bestimmen?

Immer wieder wird auf andere Länder und deren paradiesischen Verhältnissen geschwärmt. Beispielsweise die Niederlande. Dort ist die Entnahme gänzlich untersagt, für Angler wie Fischer. Warum bietet uns diese Praxis kein Beispiel?

Bitte nun keine Antworten, in denen die Schuld von A nach B verschoben wird, auch keine Post in denen „Ich entnehme sowieso keine Aale mehr“ vorkommt. Das ist zwar gut, aber ich will viel mehr wissen, warum der Schutz so schwer fällt und zwar direkt von denen, die weiterhin unbeschwert die Jagd nach dem Schlängler verfolgen. Unwissenheit? Desinteresse? Egal, geht sowieso vor die Hunde?

Ganz wichtig: Nicht auf Leute, die ehrliche Antworten geben einhacken (nicht haken).

Wird mir überhaupt jemand antworten?

@Ralf, kannst das Thema gerne nach einer Zeit in die Schutzecke verschieben und mit den gerechten Titel versehen (oder ggf. gerne auch ich), wäre aber nett, wenn es erst mal hier platziert bleiben kann). Thx
 
Mieses Thema, mieser Beitrag. Durch den Threadtitel und die darauffolgende Schlußfolgerung wird man doch schon von vornherein verurteilt. Ist doch nur ein Thread in dem sich Leute rechtfertigen sollen nur damit man sie nachher doch fertig machen kann.
 
Mieses Thema, mieser Beitrag. Durch den Threadtitel und die darauffolgende Schlußfolgerung wird man doch schon von vornherein verurteilt. Ist doch nur ein Thread in dem sich Leute rechtfertigen sollen nur damit man sie nachher doch fertig machen kann.


Absolut falsch Koala,

endlich ein qualitativ hochwertiger Beitrag im Forum dem sich viele Angler annehmen sollten.

Fliege 2
 
Hi Koala,

soweit ist deine Meinung schon berechtigt. Könnte auch tatsächlich so kommen. Wäre dann der Preis zu erfahren, warum die Kollegen weiterhin so handeln und wo man mit einer Aufklärung ansetzen könnte.

Kommt es so, wie du es prophezeist, wäre es schade, möglich ja, kalkuliert nein. Dafür habe ich zu wenig Langeweile.

Nach deinem Post dürften sich die Nörgler gerne vorab zur Zurückhaltung aufgefordert sehen.
 
Hallo Mattes!

Ich gebe dir vollkommen Recht mit deiner Meinung! Man kann aber Niemandem verbieten, dass er einen Aal, der gerade Mindestmaß hat, auch mitnimmt und hier bei der FH postet. Viele sind ja auch stolz darauf, nun endlich mal einen Aal gefangen zu haben, das verstehe ich voll und ganz. Besonders für einen Jungangler ist das ein schönes Erlebnis, den ersten Aal gefangen (und dann vielleicht auch noch geräuchert) zu haben.
Was mir aber auch sauer aufstößt, ist die Maßlosigkeit einiger Angelkollegen, was Anzahl und Größe anbelangt (übrigens auch bei den Quappen/Rutten). Da sieht man eben solche Schnürsenkel von 50 oder gar 45cm. Mein persönliches Mindestmaß habe ich bereits seit Jahren hochgeschraubt, auf 65cm (unter dem Maß ist es mir einfach zu schade um das Tier). Hatte selber seit 2008 keinen Aal mehr gefangen und erst in diesem Jahr gerade mal wieder 2 Stück, die schwimmen auch wieder. Trotz Rücksicht auf die Aalbestände bin ich dennoch der Meinung, dass man auf den Aalansitz nicht verzichten muß. Dass der Aal von Fischereigenossenschaften, privaten Fischereibetrieben und Angelvereinen als Glasaal aufgekauft und als Jungaal ausgesetz wird, dient ja weniger vordergründig dem Naturschutz, sondern eher dem Aspekt, ihn nach einigen Jahren als Speisefisch in den von ihnen gepachteten Gewässern anbieten zu können. Z.B. macht es keinen Sinn einen stattlichen Aal in einer bewirtschafteten Teichanlage zu releasen, da ihn entweder ein anderer zahlender Angelkollege entnimmt oder er spätestens beim Abfischen vom Betreiber der Anlage selbst herausgefangen wird. In sog. freien Gewässern, wo der Aal als Blankaal zum Laichen absteigt, sollte man sich m.E. sehr beschränken oder gar auf die Entnahme eines Aals verzichten.
Da ich mich seit längerer Zeit in Österreich aufhalte und hier auch fische konnte ich feststellen, dass der Aal bei weitem nicht die Beliebtheit genießt wie bei uns in Deutschland. Teile ich einigen befreundeten Anglern oder auch manchem Passanten mit, dass ich auf Aal fische, werde ich oft verständnislos angeschaut. Solche Ausdrücke, wie z.B. "der Aal ist doch ein Drecksfisch" (weil er im Schlamm wühlt oder angeblich auch Aas frißt) durfte ich mir schon oft anhören. Wahrscheinlich gibt es aus diesem Grund auch in vielen Gewässern Österreichs kein Mindestmaß und keine Fangbegrenzung für den Aal, was ich sehr bedaure.

Gruß!
 
Hi Koala,

soweit ist deine Meinung schon berechtigt. Könnte auch tatsächlich so kommen. Wäre dann der Preis zu erfahren, warum die Kollegen weiterhin so handeln und wo man mit einer Aufklärung ansetzen könnte.

Kommt es so, wie du es prophezeist, wäre es schade, möglich ja, kalkuliert nein. Dafür habe ich zu wenig Langeweile.

Nach deinem Post dürften sich die Nörgler gerne vorab zur Zurückhaltung aufgefordert sehen.

Hallo, wollte dir nicht unterstellen das du sowas "geplant" hättest, die ganze art wie das Thema gestartet wurde macht es aber aus meiner Sicht zu einer art "Einladung". Zum anderen, das hätte ich erwähnen sollen, fehlt mir ein bisschen die konsequenz. Weil du ja so eine Art Maßstab nimmst und 5 Aale pro Jahr als in Ordnung bezeichnest andererseits man diese Fragen ja auch 1:1 auf alle übertragen kann und nicht nur Leute die 30 pro Jahr entnehmen.
 
Hallo Flossenjäger,

zur Klarstellung:

Es ist jedem Angler in Deutschland per Gesetz gestattet außerhalb der Schonzeit und oberhalb der Mindestmaße soviel Aale zu entnehmen, wie es ihm beliebt. Mein Unverständnis wurde auch in keinster Weise an die bestehende Gesetzeslage geknüpft. Hierzu habe ich die Liste der Gründe für die Auswirkungen eingestellt.

Dem Jungangler, dem Genießer und dem Erlebnisangler wurde ebenso Verständnis in Form einer Entnahmeobergrenze eingeräumt, die nicht bei 0 beginnt.

;)

Edit:

@Koala:

Es geht mir darum, zu wissen, ob man die Leute mit mehr Aufklärung erreichen kann oder ob es Gründe hat, die man auf diesem Weg nicht erreichen kann. Jemand, der sich selber eine Obergrenze setzt, hat sich in aller Regel mit der Problematik auseinandergesetzt. Jemand der die Grenze hart nach oben zieht, kann sich darauf kaum berufen.

Eigentlich war es somit falsch, diejenige, die bereits auf den Fang verzichten aufzufordern sich nicht zu beteiligen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Flossenjäger,

zur Klarstellung:

Es ist jedem Angler in Deutschland per Gesetz gestattet außerhalb der Schonzeit und oberhalb der Mindestmaße soviel Aale zu entnehmen, wie es ihm beliebt. Mein Unverständnis wurde auch in keinster Weise an die bestehende Gesetzeslage geknüpft. Hierzu habe ich die Liste der Gründe für die Auswirkungen eingestellt.

Dem Jungangler, dem Genießer und dem Erlebnisangler wurde ebenso Verständnis in Form einer Entnahmeobergrenze eingeräumt, die nicht bei 0 beginnt.

;)

Edit:

@Koala:

Es geht mir darum, zu wissen, ob man die Leute mit mehr Aufklärung erreichen kann oder ob es Gründe hat, die man auf diesem Weg nicht erreichen kann. Jemand, der sich selber eine Obergrenze setzt, hat sich in aller Regel mit der Problematik auseinandergesetzt. Jemand der die Grenze hart nach oben zieht, kann sich darauf kaum berufen.

Eigentlich war es somit falsch, diejenige, die bereits auf den Fang verzichten aufzufordern sich nicht zu beteiligen.

Gibt es bei euch keine Fangbegrenzung?
Hier ist bei 3 Stk Schicht im Schacht bzw sollte es das sein
Ich begrüße diese Begrenzung obwohl das Aal hier noch sehr gut läuft
Liegt aber auch nur an den seit Jahren vollzogenen Besatzmassnahmen seitens der Vereine und Berufsfischer.
 
Hi Grugnir (Zungenbrecher),

3 Stück Obergrenze? Laut Gewässerordnung oder Landesgesetz/-Verordnung?

Pro Tag oder pro Jahr?
 
3 maximal pro Tag
Die "Limits" gibt es hier bei allen Edelfischen
Bei Karpfen,Hecht und Co ist bei 2 Stk pro Angeltag Ende
Die Gesetze sind ausm Fischereirecht Land Brandenburg
 
Ok,im geschlossenen sind es noch 5 auf meiner karte steht 3
Der Rest waren doch auch gemixt zwischen 1 und 3...mir war irgendwie wie 2

4.4.1.1. Fangbegrenzung für Aale

In Gewässern, denen es an einer für den Fischwechsel geeigneten Verbindung mit anderen Gewässern fehlt, darf der Angler je Fangtag bis zu fünf Aale fangen und sich aneignen. In allen übrigen Gewässern beträgt die Fangbegrenzung je Fangtag drei Aale.

4.4.1.2. Fangbegrenzung für Feinfisch

Der Angler darf täglich bis zu drei Feinfische der Arten Hecht, Zander, Karpfen und Regenbogenforelle, maximal zwei Rapfen sowie nicht mehr als eine Bachforelle, Seeforelle und Äsche fangen und sich aneignen, insgesamt aber nicht mehr als drei Exemplare der genannten Arten.
 
Hallo Grugnir,

wie ich bereits vermutet habe, kein Landesgesetz und keine Landesverordnung. Was du zitierst ist die Gewässerordnung des LAVB. Also eine vom Verband auferlegte Höchstgrenze, keine gesetzliche Pflicht.

Dennoch positiv, da der LAVB für ziemlich viele Gewässer in deinem Bereich die Regeln aufstellt, da er als Pächter auftritt. Bei allen anderen Gewässern in Brandenburg gilt diese Regel jedoch nicht.

Zudem ist diese Regelung kaum erwähnenswert. 3 x 365 = bis zu 1095.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab auch grad nochmal gegoogelt und unterschiedliche Angaben gefunden.
Mal steht Gewässerordnung,mal Fischereiordnung des Landes Brandenburg aus dem Gesetzes und Verordnungsblatt.
Was nun stimmt ist ja zweitrangig,wie du finde ich das positiv.

Pflicht muss es aber sein,denn es steht wirklich auf jeder Karte.
Und bestimmt 80% der Gewässer ist nicht in der Hand von irgendwelchen Verbänden.
 
Sogar die Berufsfischer müssen ihre Aalfänge dem Landesamt für verbraucherschutz,Landwirtschaft und Flurneuordnung anzeigen
 
Hallo liebe Freunde,
als ich vor ein paar Wochen am Kanal saß, räucherte ein sogenannter *Angler* in seiner Tonne Aale.
Als ich diese sah, kam mir ...sorry...das kotzen...die waren nicht größer als 30 cm..kann doch wohl nicht sein...Da keine Brücke in der nähe war, rief ich rüber...aber das hat ihn nicht interressiert.Als ich beim Fischereiamt anrief, hieß es ich sollte beim Ordnungsamt anrufen...Dies tat ich aber niemand ist gekommen...aus Angst???keine Lust oder Zeit????
Klar für die Jungangler ist es ein Erlebnis...aber man muss es ihnen erklären...
Ich finde dieses Thema auch sehr wichtig.

Gruß Tommy
 
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