Ökologische Grundlagen -  Invasion der Sonnenbarsche

Peter85

Weißfischfan
Hallo Boardies,

Heute war ich an einer alten Kiesgrube und wollte mir ein paar Köderfische besorgen - war bisher immer ne Bank. Heute niente. Nicht mal Brut war zu sehen. Die stand in früheren Jahren bei dem Wetter immer tausendfach am Ufer. Statt dessen immer wieder kleine Trupps fingerlanger Sonnenbarsche. Können die so aufgeräumt haben? Und wo kommen die plötzlich her? Kennt noch wer das Problem?

Gruss,
Peter
 
Sonnenbarsche kommen mitlerweile immer öfter in unseren Gewässern vor,und zwar durch privaten Besatz durch Aquarianer die diese Fische nicht mehr haben möchten und nicht wissen wohin damit.
Dass diese den bestand an Weißfischen so dezimiert haben glaube ich aber nicht.Aber dennoch Sind diese Fische nerfig denn so bald man mit wurm oder maden fischt knallen die da drauf wie verrückte und selbst wenn se nochmal vom Haken gekommen sind gehen sie fünf sekunden wieder drauf.
Aber wie gesagt ich denke nicht das das nur an den Sonnenbarschen liegt das keine Köderfische mehr vorhanden sind

GRuß Patrick
 
Ich fing die auch schon einmal, und zwar war ich an der Lippe, und wollte Köderfische fangen.Ich muss dazu sagen, das am Ufer, so Plastiktüten lagen wie man sie in der Zoohandlung bekommt.Die Biester bissen auf Maden.Aber nach dieser einmaligen Begegnung fing ich nie wieder einen.

Sonnenbarsche sind starke Bruträuber.


Gruß
Frank
 
Hallo in die Runde!

Sonnenbarsche gibt es schon seit Jahrzehnten bei uns, "importiert" durch einige Aquarianer. Sie sind genauso wie jeder andere Barsch Bruträuber, also deshalb keine besondere "Gefahr"! Wenn das ein kleines geschlossenes Gewässer ist, macht sich das natürlich auch schneller bemerkbar, genauso wie man dort oft Goldfische oder Goldorfen antreffen kann! Gleiches hatte ich vor ca. 20 Jahren in neuen, durch Kiesabbau entstandenen Seen mit Kaulbarschen erlebt, in denen sich noch kein richtiges Gleichgewicht eines Fischbestandes entwickelt hatte. Ich würde die eher als Vergrößerung der Artenvielfalt begrüßen als verfluchen, zumal wir durch die Klimaerwärmung ohnehin mehr einwandernde Arten bekommen. Zudem ist das ein farbenprächiger Fisch.
Gruß!
 
Hallo in die Runde!

Sonnenbarsche gibt es schon seit Jahrzehnten bei uns, "importiert" durch einige Aquarianer. Sie sind genauso wie jeder andere Barsch Bruträuber, also deshalb keine besondere "Gefahr"! Wenn das ein kleines geschlossenes Gewässer ist, macht sich das natürlich auch schneller bemerkbar, genauso wie man dort oft Goldfische oder Goldorfen antreffen kann! Gleiches hatte ich vor ca. 20 Jahren in neuen, durch Kiesabbau entstandenen Seen mit Kaulbarschen erlebt, in denen sich noch kein richtiges Gleichgewicht eines Fischbestandes entwickelt hatte. Ich würde die eher als Vergrößerung der Artenvielfalt begrüßen als verfluchen, zumal wir durch die Klimaerwärmung ohnehin mehr einwandernde Arten bekommen. Zudem ist das ein farbenprächiger Fisch.
Gruß!

Muss ich ihn vollkommen rechtgeben solange sich eine Art nicht negativ auf das gleichgewicht auswirkt warum nicht!

Man sollt auch mal in einigen geschlossenen gewässern versuchen Schwarzbarsch einzubringen in Italien und der Schweiz geht es ja auch.
 
Muss ich ihn vollkommen rechtgeben solange sich eine Art nicht negativ auf das gleichgewicht auswirkt warum nicht!

Man sollt auch mal in einigen geschlossenen gewässern versuchen Schwarzbarsch einzubringen in Italien und der Schweiz geht es ja auch.

Ich erspar mir meinen Kommentar und hoffe einfach nur,dass ihr in der Hinsicht nichts zu sagen habt und auch nicht dreist genug für illegalen Besatz der entsprechenden Arten seit...
 
Ich erspar mir meinen Kommentar und hoffe einfach nur,dass ihr in der Hinsicht nichts zu sagen habt und auch nicht dreist genug für illegalen Besatz der entsprechenden Arten seit...

Ich möchte mal so darauf antworten:

Ich bin selber gegen jegliche Art solchen illegalen Besatzes! Jedoch können wir es nicht (mehr) verhindern. Wir können das ja mal auf bestimmte Wildtiere beziehen, die es hier in Deutschland gibt. Diese wurden ursprünglich eingeführt und gehören nun schon zur Selbstverständlichkeit und tragen gar zur Artenvielfalt bei, wo andere Tierarten aufgrund der Umweltbedingungen abgewandert sind. Die Jäger hätten also kaum was vor der Flinte! Andererseits richten einige große Schäden in der heimischen Population an, wie z.B der Waschbär. Meistens sind diese ja aus Zuchtanlagen (Pelztierfarmen) entwichen. Ähnliches Problem hatten wir mit dem amerikanischen Flußkrebs bzw. vielmehr mit dem tödlichen Virus den er auf den heimischen Flusskrebs übertragen hatte und gegen den dieser nicht resistent war. Ebenso die Aquakultur, wo sich doch ab und zu ein Forellenkäfig weg. Hochwassers oder Beschädigungen als undicht erweist und entwichene Zuchttiere Einfluss auf die Population des jeweiligen Gewässers hat. In Norwegen wurden einige Flussläufe regelrecht clean abgetötet, um anschließend ursprünglichen Wildlachsen wieder ihren Lebensraum zu sichern. Eine drastische Methode mit hohen Nebenwirkungen, aber die Art wurde somit gerettet (frei von durch den Menschen angezüchteten Krankheiten der Massentierhaltung).

Allerdings können wir einen Kiessee in unseren Breitengraden damit nicht vergleichen, der Sonnenbarsch gehört nun schon seit Jahrzehnten zu den Arten in Deutschland wie auch der Zwergwels, der als Laichräuber gefürchtet und ebenfalls aus Amerika eingeführt wurde, vgl. entsprechende Literaturquellen). Das dürfte dann wohl eher ein Problem der kommerziellen Fischereiwirtschaft sein.


Gruß!
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedoch können wir es nicht (mehr) verhindern.
Aber deswegen darf man das doch nicht noch fördern!
Das gilt sowohl für die Verbreitung von Arten die eh schon da sind,als auch für solche die hier noch nirgendwo fußgefasst haben. Wenn man es nicht stoppen kann,dann zumindest managen so gut es geht!
Über die ganzen Kanäle wird sicher noch einiges auf uns zu kommen,aber noch weiter fördern muss man es nicht.
http://www.alarmproject.net.ufz.de/rat/data/Map/Glenn Marion/116/Map_EuropeanCorridors.png

Diese wurden ursprünglich eingeführt und gehören nun schon zur Selbstverständlichkeit und tragen gar zur Artenvielfalt bei, wo andere Tierarten aufgrund der Umweltbedingungen abgewandert sind.
Meiner Ansicht nach sollte man dann lieber,da wo es geht und so gut es geht,an den Umweltbedingungen (Gewässerverbau etc.) schrauben um die heimischen Arten zu unterstützen. In (für heimische Arten) lebensunfreundlichen Gewässern und Gewässerabschnitten kann man gerne eine gewisse Toleranz gegenüber nichtheimischen Arten aufbringen,aber nicht prinzipiell und überall, und schon garnicht nur weil sie schöne Angelfische sind oder hübsch aussehen.


Ebenso die Aquakultur, wo sich doch ab und zu ein Forellenkäfig weg. Hochwassers oder Beschädigungen als undicht erweist und entwichene Zuchttiere Einfluss auf die Population des jeweiligen Gewässers hat.

Da muss garnicht mal was kaputt gehen,denn noch immer werden in Deutschland Regenbogner in offene Gewässer mit Bafobestand besetzt!
In einem anderen Forum sind Fangmeldungen von Wolgazandern aufgetaucht (billiger "Zander-"Besatz aus Osteuropa wurde damals vermutet). Keine Ahnung was da dran war,wie es weiterging und welches Schadenspotential die hier hätten...

In Norwegen wurden einige Flussläufe regelrecht clean abgetötet
Das wird in den USA wohl öfters gemacht. Allerdings haben die problematischere Arten (und die Sportfischerei einen größeren Wirschaftsfaktor/Lobby etc.),gut das wir hier sowas nicht haben und sich Graß-,Silber- und Marmorkarpfen hier nicht vermehren.
Massenhaft besetzt wurden letztere ja schon öfters :augen
http://www.anglerverband-sachsen.de/2009/12/11/abfischung-talsperre-klingenberg/

Trotzdem sollte man nicht leichtsinnig mit der Thematik umgehen,denn wenn man sich damit befasst wird man feststellen,dass hier schon so einiges im argen liegt,auch wenn es dem Laien und auch Durchschnittsangler nicht auffällt/stört.
http://www.icpdr.org/icpdr-pages/dw0803_p_07.htm






Man sollt auch mal in einigen geschlossenen gewässern versuchen Schwarzbarsch einzubringen in Italien und der Schweiz geht es ja auch.
Was heißt "geschlossen"? Kein Zulauf und kein Ablauf?
...und wenn es zuviele werden oder sie sich vermehren und Laich in andere Gewässer gebracht wird oder einfach nochmehr Gewässer "bereichert" werden sollen?
 
@Lorenz89!

Ich finde dass du dich selber widersprichst.

Wie kommst du auch zu der Schlußfolgerung, dass der Besatz von Sonnenbarschen gefördert wird? Wer hat das behauptet?
Wenn ich sage, man kann es nicht (mehr) verhindern, dass bestimmte nicht heimische Arten hier durch zum größten Teil Unvernunft einiger "Tierfreunde" oder durch natürlichem Wege angesiedelt wurden, ist das kaum rückgängig zu machen und macht auch keinen Sinn (es gibt sicher in Einzelfällen örtlich beschränkte Ausnahmen). Ich denke da an das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen.

Du redest von einer "gewissen Toleranz", also räumst du doch ein, dass irgendwo nichtheimische Arten zugelassen werden können. Diese werden dann ohnehin weiterverschleppt und finden sich dann auch in anderen Gewässern wieder, wie willst du das dann verhindern?

Sollte man so konsequent sein, dann hätten wir mindestens einen Lieblingsfisch der Meisten unter uns hier nicht mehr zum Beangeln, das wäre nämlich der Karpfen, welcher im Mittelalter von den Mönchen aus Asien hier eingeführt wurde. Es gäbe auch keinen Aal in einem geschlossenen Gewässer, Zander und Forellen in Seen, die es zuvor da nie gegeben hatte usw..

Ich habe auch kein Problem mit Gras- (mit 1x "s" bitte) Karpfen, auch wenn darüber hin und wieder negative Meinungen auftreten. Auch haben wir schon recht monotone Bestände in einigen Gewässern, weil die Fischwirtschaft das ökonomischer findet, das gibt mir eher zu denken!

Denn wie sagte bereits der alte Paracelsius:

Die Dosis (Menge) macht´s.

Gruß!
 
Ich finde dass du dich selber widersprichst.
Wenn an bestimmten Gewässern gewisse Gewässerteile so vermurkst sind,dann kann man froh sein wenn da überhaupt nochwas lebt. Wenn die Nische dann durch irgendwelche nichtheimischen Muscheln,Kleintiere und meinetwegen auch Fische gefüllt werden,solls mir recht sein. Wenn in einem Baggersee ein paar Sonnenbarsche leben,solls mir auch recht sein,solange der Bestand nicht überhand nimmt und es hauptsächlich kleine Exemplare sind,dann muss man da nicht gleich aus Hegegründen ein Massaker anrichten wollen (ich kenne z.B. mehrere Gewässer wo seit Jahren Sonnenbarsche drin sind,aber es immer nur kleine und sehr wenige sind,da stören sie sicher eher weniger.Wenn sie aber an anderen Gewässern zur Plage werden und massenhaft auftreten,dann eben schon).
Aus Hegegründen mit ein paar Kollegen am Rhein auf Grundeln fischen und diese entnehmen,ändert sicher auch nichtsmehr am Bestand. Diese Fälle meinte ich mit "Toleranz" gegenüber nichtheimischen Arten.

Wie kommst du auch zu der Schlußfolgerung, dass der Besatz von Sonnenbarschen gefördert wird? Wer hat das behauptet?

Ich würde die eher als Vergrößerung der Artenvielfalt begrüßen...
...und flissy z.B. fordert ja Regelrecht den Besatz von Schwarzbarschen. Sowas sollte man nicht schreiben oder sagen,damit wird nur jeder beruhigt der seinen Kram im nächsten Gewässer entsorgen will.
Und illegale Besatzmaßnahmen von Anglern (ohne mitwissen der Vereine (oder seitens des Vereins/Bewirtschafters ohne mitwissen der Behörden)) gibt es durchaus!



Sollte man so konsequent sein...
Satzkarpfen nichtmehr massenhaft besetzen? Da hät ich nichts dagegen...
 
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