Gewässerökologie -  Fischsterben in der Hamburger Elbe?

Ron17

Super-Profi-Petrijünger
Gutachter-Kollegium
Moin Sportsfreunde,

ich hab heute früh in der Hamburger MoPo gelesen das im Elbhafen nurnoch 1,5 mg Sauerstoff pro Liter sein sollen und das ein Kleinfischsterben schon im Gange sein soll während die großen Fische sich verziehen und dadurch überleben. Normal sollen 6-8 mg sein. Wobei es um diese Zeit immer eng wird und bis auf ca. 3mg abfallen soll, aber 1,5mg wird nun wohl doch ziemlich bedrohlich... So ein "Luftloch" ist ja im Sommer quasi fast schon normal, aber dieses Jahr soll es um einiges früher und heftiger da sein. Kennt sich da jemand gut aus oder weiß speziell etwas darüber? Ernst zu nehmen oder Panikmache??

Gruß Ron
 
Hallo Ron,

leider ist es keine Panikmache. Bedauerlicher Weise habe ich im Finkenwerder Yachthafen jetzt schon 6 tote Meerforellen gefunden. Ab und an kann man eine nach Luft ringend an der Oberfläche schwimmen sehen.
Man bekommt hier keinen Fisch mehr an die Angel. Selbst die Brassen verschmähen Maden und Brot.
Ich hoffe sehr das sich der Sauerstoffgehalt durch die momentan kühlen regnerischen Tage wieder ein bisschen einpendelt.
 
Solch sauertstofflöcher kommen immer wieder vor im Sommer..

Eines erschliesst sich mir aber nicht wirklich...Da wir nahe der Mündung an der Nordsee Leben und dadurch immer viel Wasser durch den Tidenhub durchgedrückt wird, das so wenig com Co2 drinne ist in der brackigen Suppe.

Sollen alle ma weniger auf Klo gehen ,dann klappts auch wieder mit den Fischen xD
 
Hi ProSpoon,

hier ist das Wasser leider nicht mehr brackig. Ganz im Gegenteil es ist schon fast klar.

Hier mal ein Bericht aus dem Netz:
Der tidebeeinflusste Unterlauf der Elbe ist etwas Besonderes, was den Sauerstoffhaushalt betrifft. Ein Quantum Wasser fließt von Prag bis Geesthacht ca. 5 Tage, auf dem kurzen Rest der Strecke pendelt es jedoch ca. 20 Tage mit Ebbe und Flut auf und ab zum Meer. In dieser Zeit wird organischer Schmutz fast vollständig unter Sauerstoffverbrauch von Bakterien abgebaut, ab einer Wassertemperatur von ca. 12 °C aufwärts. Der Biologische SauerstoffBedarf als Maß für die Verschmutzung von (Ab)Wasser wird über 21 Tage bestimmt (BSB21), weil dann eine vollständige Mineralisierung unter Standardbedingungen wie in einem Klärwerk erreicht wird. Was in der Tideelbe passiert, wird euphorisch als "Selbstreinigung" bezeichnet, aber anders als im Klärbecken wird nicht Luftsauerstoff eingeblasen. Reicht der natürliche Sauerstoffnachschub nicht, um die Zehrung auszugleichen, sinkt die Konzentration bis auf Werte unter 3 mg/l, die Grenze, die Fische zum Leben brauchen. Dieser Zustand wird "Sauerstoffloch" genannt.

Quellenangabe: http://www.rettet-die-elbe.de/5kapitel/o2loch/o2loch_analyse.htm

Du hast schon Recht wenn du sagst das es jedes Jahr wieder vorkommt. Aber dieses Jahr ist es extrem früh und ich musste mir noch nicht mit ansehen das die Meerforellen deswegen sterben.

Hoffen wir mal das es bald besser wird.
 
Ich glaube auch das Co2, so wie von ProSpoon geschrieben, eher schlecht für die Fische wäre. Soweit ich weiß sterben Fische z.B. in Mineralwasser recht schnell.....
 
Hallo,

Ich bin gerade von der Elbe zurück. Wieder konnte ich einige Mefos sehen die wild nach Luft schnappend an der Steinpackung entlang schwammen.
Eine der Forellen drehte sich dann ganz langsam auf den Rücken. Da ich keinen Kescher dabei hatte, habe ich sie per Handlandung aus dem Wasser geholt wobei sie sich sehr wehrte. Also power hatte sie noch genug.
Ich habe sie dann betäubt und abgestochen.
Sie liegt jetzt in der Kühlzelle und nun frage ich mich ob ich sie bedenkenlos essen kann, da sie ja noch lebte und kurz zuvor noch herum geschwommen ist.

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Oh mann wenn ich hier einige Beiträge lese kann ich mir nur an den Kopp packen

Die Mefo ist bedenkenlos zu essen, allerdings sollte man Fische die gerade aufsteigen nicht keschern und soweit ich weiß ist die Mefo im Süßwasser sowiso geschützt.

Das der Fisch nach Luft geschnappt hat könnte auch daran liegen das der normale Probleme beim Aufstieg hat, schließlich muß der Fisch seinen osmotischen Wasserhaushalt von Meer auf Süßwasser umstellen was nicht so ganz ohne ist und auch zeit braucht.

Ohne genaue Kenntnisse von Topographie des Fangortes lässt sich das aber schwer sagen
 
Sorry Steve, aber Du hast wahrscheinlich nicht genau aufgepasst. Die Meerforellen sterben hier weil die Sauerstoffkonzentration mittlerweile bei 1,5 mg/l angekommen ist. Unter 3 mg/l wird es für die Fische äußerst bedrohlich.
Wie ich auch schon in meinem ersten Post beschrieben habe, habe ich schon mehrere tote Meerforellen im Yachthafen gefunden. Auch diese Meerforelle wäre zu 100 Prozent gestorben.
Ich habe sie lediglich erlöst und frage nun ob man sie essen kann.
Die Frage stelle ich weil ich nicht weiß ob während des Erstickungsprozess irgendwelche Gifte/Gase entstehen die den Fisch ungenießbar machen.
 
@ Steve: Liest Du auch oder schreibst Du nur so Blödsinn?!:augen

Nicht das im Eingangspost schon der Hamburger Elbhafen als Standort erwähnt wurde.
Oder das schon mehrere tote Fische gesehen wurden.

Alles was Sinn macht überlesen, und dann noch schreiben "Oh mann wenn ich hier einige Beiträge lese kann ich mir nur an den Kopp packen"

Lies mal lieber richtig!


Danke übrigens für die konstruktiven Beiträge, auch wenn ihr auch nicht mehr Ahnung bzw. Wissen über die Materie habt als ich. :)


Und ich würde die Forelle übrigens essen ohne mir die geringsten Sorgen zu machen!!! Aber vielleicht kommt ja noch jemand und behauptet das Gegenteil... :)
 
Ich vermute auch das man die Forelle ohne Probleme essen kann, Sauerstoffmangel ist schließlich keine Vergiftung im eigentlichen Sinne....
 
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