Südhessen - Wasserstände sehr kritisch!

Dietmar

El Barscho©
Rhein bei Erfelden: Der Hauptstrom erinnert an vielen Stellen nur noch an einen seichten Flusslauf. Weite Teile des Flusses sind trockenen Fußes zu durchqueren und das was noch "unter Wasser" steht ist oftmals nicht mehr als gerade mal Metertief. Die Altarme bekommen an den Uferseiten breite, tiefe Risse im Schlamm, Folge der seit Monaten dauernden Dürreperiode. Die in den vergangenen 2 Jahren prächtig erhohlten Altarme sind Fischleer. Im Naturschutzgebiet gelegenen Altarme beginnen auszutrocknen. Der Erfeldener Hauptaltarm gleicht nur wenige hundert Meter vom Hauptstrom entfernt nur noch einem Rinnsal.
Etwa 30 Kilometer weiter Südöstlich, zwischen Dieburg und Babenhausen. Hier fliesst gemütlich die Gersprenz mit ihren zahlreichen Nebenläufen. Jetzt droht den Nebenläufen regelrecht die Eintrocknung - es fliesst nicht mehr genügend Wasser. Und das, obwohl uns der Sommer und die eigentlichen Trockenperioden überhaupt erst noch bevor stehen.
Deutet sich hier eine riesige Naturkatastrophe an? Ich befürchte ja. Um diese noch aufzuhalten müsste es sicher Wochenlang Regnen........doch ausser einigen Tropfen ist für diese Woche nichts nasses von Oben in sicht und für nächste Woche sind wieder steigende Temperaturen vorausgesagt. Ein Problem - nicht nur für Angler, sondern ein krasses Problem für alles was lebt!
Grüsse
Dietmar
 
Nerve behalle!

Letzten Sommer war der Pegel am Mainzer Messpunkt fast immer um die 4m, jetzt um die 2m. Ideal halte ich es für die Mitte davon. Es reicht ja wenn es in der Schweiz wieder da "ohne Ende" regnet, dann steigt der Pegel schon wieder schnell an.

Man kann ja auch im Hauptstrom angeln, muss sich ja nicht an einen Altarm setzen.
 
Man kann ja auch im Hauptstrom angeln, muss sich ja nicht an einen Altarm setzen.

Hi Käseboilie,

ich denke mal Dietmar geht es um die Auswirkung der Dürre auf die gesamte Lebensgemeinschaft im und am Wasser und nicht darum, dass man zur Zeit seine Lieblingsstelle nicht beangeln kann...:augen

Dietmar schrieb:
Deutet sich hier eine riesige Naturkatastrophe an?

Hi Dietmar,

ich glaube nicht. Wenn es zu Problemen kommt, dann weil die letzten Laichhabitate für viele Arten wegfallen - allerdings ist noch nicht alles verloren. Wenn in den nächsten Wochen der Pegel wieder ansteigen sollte - was am Rhein zumindest nichts Besonderes wäre - könnten wir nochmal mit einem blauen Auge davonkommen. Du hast erst vor ein paar Wochen in einem sehr euphorischen Beitrag (bei langanhaltendem eher hohem Wasserstand im Rhein) geschrieben, dass durch den guten Wasserstand in den Altarmen mit einer erfreulichen Tendenz bei der Reproduktion zu rechnen sei. Ich hatte deinen Optimismus damals nicht 100%ig geteilt, ebensowenig wie ich jetzt gleich von einer "Naturkatastrophe" sprechen würde.
Kleine Gewässer wie mein Hausbach oder die von dir angesprochene Gersprenz werden zu einem großen Teil von Kläranlagen gespeist. Deren Wassereintrag wird so schnell nicht versiegen. Aber grundsätzlich hast du Recht, wir müssen uns wohl langfristig darauf einstellen, dass in unseren Breiten die Zeiten des kontinuierlich auf hohem Niveau fließenden Wassers vorbei ist.

Gruß Thorsten
 
Auch die Lahn hier ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich niedrig und fängt schon an, sich braun zu färben. Die alljährliche Braunalgenblüte kommt wohl viel früher als sonst, immer eine sehr schlechte Beißzeit.... :augen
 
Stimmt...

....und sicher ist es ja nicht das erste Mal dass der Rhein wenig Wasser hat. Ich habe auch schon niedrigere Wasserstände gesehen, allerdings war das so Richtung August/September statt April. So steht bereits jetzt schon wieder fest dass der April im Schnitt viel zu Warm ausfallen wird und -- viel zu trocken --, bleibt als "Wachsmonat" in der Regel noch der Mai. Dass der Wasserstand des Rheins ja auch vom Wetter in anderen Ländern abhängt ist zwar richtig, nur ist dort nichts anderes zu beobachten als hier auch. Es müsste eine B5 Wetterlage eintreten (Tiefdruckgebiet welches vom Mittelmeer her zu uns hereinschwappst). Dies sind regelmässig schwere Unwetter, kommen zu unserem Glück nur etwa 3-5 mal im Jahr vor und dann auch nur meist in abgeschwächter Form. Ich fürchte nur dass eine Aneinanderreihung derartiger Wetterphänomene notwendig wäre um derzeit noch etwas auswirken zu können. Das gabs allerdings noch nie...soweit ich mich erinnern kann.
Soweit - so schlecht. In Südhessen hat die Spargelsaison begonnen, etwa 3 Wochen früher als üblich und er kommt in solchen Mengen vor dass der ausländische weisse Spargel in den Supermärkten teurer ist als der frisch gestochene vom Bauer. Auch ein Zeichen von gravierenden Wetteränderungen - jedenfalls im Moment.
Grüsse
Dietmar
 
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