Fischkrankheiten u. Erkennung -  Forellenbesatz / Pilz ohne Ende

Sauerstoffklau

Profi-Petrijünger
Wir haben letzten Samstag an unserem Vereinsweiher frischen Forellenbesatz bekommen.
Forellen der Größe 300g-3000g.
Beim Besatz waren kaum Beschädigungen an den Fischen erkennbar, die ein oder andere hatte leichte "Druckstellen" am Maul, was durch den Transport ja nicht ungewöhnlich ist.

Aber jetzt, 6 Tage danach sieht man wirklich sehr viele, vor allem die großen Tiere, mit enormem Pilzbefall, von der Beschreibung her der Gattung [FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif][SIZE=-1]Saprolegnia, also wattebauschartige Pilze. 2 oder 3 der großen und 3 oder 4 kleine sind auch schon verendet.

Mal davon abgesehen, dass der Lieferant was zu hören bekommt: Wie könnten wir, wenn überhaupt, den Pilzbefall stoppen, weil dieser ja ohne Behandlung zum Tod führt. Der Weiher ist ca. 20x40m groß. Besatz an Forellen sind ca. 110 Stück. Es sind zwar auch ca. 200 Saiblinge drin aber von denen wurde noch kein Tier gesichtet.
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40 mal 20 meter hört sich für mich einwenig zu klein an-wenn gut 300 fische drin schwimmen sollen...Ich denke wenn nur eine forelle die den pilz hat eine andre berührt,dass diese ihn dann auch bekommt.Also das er eine übertragbare krankheit ist.
Ist nur eine Vermutung von mir(zu viele Fische im zu kleinen Gewässer und übertragbare Krankheit).Es gibt sicherlich noch leute die dir hierzu gerne weiterhelfen
mfg Hannes
 
Erste Frage.
Habt ihr keinen Gewässerwart der sich in solchen Dingen auskennt bzw. geschult ist?
Den der sollte wissen wie und warum Mykosen entstehen.
Zweite ist.
Hat der Weiher zu und Ablauf?
Denn das Problem ist das freiverkäufliche Mittel gegen Mykosen Kupfersulfat oder Kupferchlorid enthalten und dieses Zeug ist für Wirbellose und Welse tödlich giftig
auch in kleinsten Dosierungen.
Im Aquarium geht Malachitgrün, aber das ist bei Speisefischen nicht erlaubt. Aus gutem Grund.
Mein Vorschlag wäre schleunigst einen Tierarzt und einen Fischwirt zuzuziehen und mit denen Maßnahmen besprechen.
Aber schnell, denn die Fische die erkrankt sind sterben Euch alle weg.
Gruss Armin
 
Zuletzt bearbeitet:
Des kommt vom Transport. Ist meistens bei Zandern oder Forellen der Fall.
Grund: Die Forellen sind in einem engen Behälter und reiben sich gegenseitig die Schleimhaut weg. Obwohl die Forelle Rundschuppen hat kommt es doch auch des Öfteren vor.
 
Kann sein vom Transport, aber Mykosen können auch die Folge einer Gasblasenerkrankung sein wobei die Schuppentaschen der Fische betroffen waren. Bei flächigen Verpilzungen.
Auf jeden Fall immer eine Sekundärinfektion und am häufigsten mit
Saprolegnia.
Gruss Armin
 
Der Weiher hat Zu- und Ablauf durch einen natürlichen Bach.

Sind Ansteckungen für andere Fische zu erwarten, die nicht bei dieser Lieferung dabei waren und schon lange im Gewässer sind ?
 
Zuletzt bearbeitet:
110 Forellen, 200 Saiblinge plus Altbesatz (wie sieht der aus?). Und das auf 800 qm? Das schreit ja nach der Verbreitung von ansteckenden Fischkrankheiten.....
 
Außer ca. 2000 Moderlischen, die als Nahrungsquelle gedacht waren, sind nur noch 3 Karpfen drin. Der Weiher war über den letzten Sommer / Winter abgelassen und brach liegen lassen.

Die knapp 200 Saiblinge sieht man gar nicht, scheinen also auch gesund zu sein. Aber die waren auch beim Transport getrennt gehältert.

Über Sinn oder Unsinn kann man hier zwar diskutieren, bringt aber im Endeffekt nix.
Für mich stellt sich nur die Frage des ansteckens gesunder Fische. Es wurden auch ca. 50 Forellen (über 2000gr/Stück) im größeren Weiher (ca. 3 mal so groß) eingesetzt. Davon zeigen einige, die man sieht vom Rand aus den gleichen Pilz.
Die kleineren Forellen wurden dort nicht eingesetzt, weil der Hechtbestand ziemlich groß ist und die Verluste in den letzten Jahren zu groß waren.
 
Der größere Weiher (mit immerhin 2.400 qm!!!!!) beherbergt also nicht nur 50 Forellen über 2 kg, sondern auch noch einen ziemlich großen Hechtbestand???? Das ist ja schlimmer als in vielen FoPus! Euren Gewässerwart sollte man schnellstens des Amtes entheben.....
 
Über Sinn oder Unsinn kann man hier zwar diskutieren, bringt aber im Endeffekt nix.

Hm ... auch das hilft mir persönlich, der sich, unabhängig von unserem Gewässerwart, versucht ein Bild über die Situation zu machen nicht wirklich weiter ;-)

Davon ab, ich bin sicherlich nicht vom Vermessungsamt, wenn ich die Größe der beiden Weiher SCHÄTZE. Der große Weiher dürfte SCHÄTZUNGSWEISE 70x150 Meter haben, meine Aussage 3 mal so groß, war daher vielleicht nicht ganz zutreffend, sollte aber auch nur der Frage vorbeugen, warum nicht die anderen auch im großen Weiher sind.

Jetzt aber nocheinmal, Sinn oder Unsinn bei diesem Besatz ist völlig abseits des Themas, Anschuldigungen an einen Gewässerwart haben auch keinen Sinn, weil dieser das hier nicht lesen kann.

Ich möchte nur wissen, ob außer dem von mir bereits abgeschriebenen diesjährigen Forellenbesatz auch Altbesatz in Gefahr ist und bitte deshalb darum, dass Leute, die davon Ahnung haben hier antworten. :trost
 
Dazu solltest Du oder der Verein einen Spezialisten hinzuziehen.
Einen Tierarzt wie schon geschrieben, der durch eine genaue Untersuchung am Fisch die Art des Pilzes feststellen kann und sich direkt ein Bild davon machen kann wie man jetzt vorgeht um a den übrigen Bestand zu erhalten und b die bereits erkrankten Fische evtl noch zu retten, was ich aber leider für nicht realistisch halte.
Alle anderen Ferndiagnosen in Ratschläge die hier kommen werden Dir nichts bringen.
Logisch denn ohne exakte Fakten keine exakte Diagnose.
Gruss Armin
 
Hallo,

Pilzsporen befinden sich überall im Wasser. Normalerweise wird das Immunsystem eines gesunden Fisches damit fertig. Erst wenn der Fisch durch ein anderes Ereignis oder eine Erkrankung, aber auch Stress geschädigt ist, haben die Pilz eine Chance.Der Pilz ist also nicht Ursache, sondern Folge.

Damit ist aber noch immer die Ursache nicht geklärt.
Es können Transportschäden sein. Hier sind mechanische Verletzungen vom Transport möglich.

Häufig ist die Ursache ein "Verbrennen" durch zu viel reinen Sauerstoff auf dem Transport. Im Gewässer löst sich der Sauerstoff aus dem Blut und bildet auf den Kiemen Blasen, die später aufplatzen. In schweren Fällen bilden sich Sauerstoffblasen unter der Haut. Wenn die Tiere nach dem Besatz sehr häufig springen, ist das ein Hinweis.

Weitere Möglichkeiten sind Stress durch Besatz in völlig ungeeignete Habitate, eine hohe Keimzahl im Wasser oder auch Chemische Werte außerhalb des Toleranzbereiches.

Aus der Tatsache, das die Saiblinge noch nicht gesehen wurden zu schließen, ihnen gehe es gut, zeugt zumindest von einer positiven Grundeinstellung.

Von der Verpilzung geht keine Gefahr für gesunde Fische aus. Wie bereits erwähnt, kommen die Pilzsporen überall im Wasser vor.

Was kann man tun?

Gar nichts!

Eine Behandlung im Gewässer ist nicht möglich.
Selbst eine Behandlung mit dem (verbotenen) Malachit, würde die betroffenen Fische nicht retten und vor allem, würde es die wahren Ursachen nicht bekämpfen.

Die Ursachen für die Verpilzungen stehen ja noch nicht einmal fest.

Zu den Zuständen am Gewässer und zu den dafür Verantwortlichen -kein Kommentar!

Winde
 
Die Wasserwerte wurden vor dem Besatz kontrolliert und waren ausnahmslos in Ordnung.
Bei den bis jetzt verendeten Tieren ist zu erkennen, dass sich der Pilz von "aufgedotzen" Stellen, die sicherlich beim Transport aufgetreten sind, ausgebreitet hat.

Auf jeden Fall schonmal vielen Dank für die Infos und Meinungen.

Was mich persönlich aber jetzt auch wieder interessiert ... jeder "verflucht" hier die Besatzzahl der Fische auf die Größe des Gewässers.

Wie ist denn die Richtformel für einen Salmonidenbesatz ?

Ich hab davon keine ahnung, aber sooo übertrieben find ich es jetzt nicht ... selbst wenn der Weiher 40x20x1,8m hat (was sicherlich eng geschätzt ist) sind das 1440 m³ - sprich fast 5 m³ Wasser pro Forelle. Hört sich für mich als Leihe nicht gerade gestapelt an ?
 
Hallo,

ich "verfluche" nicht in erster Linie die Besatzdichte.

Wenn dir selber nicht auffällt, dass hier etwas nicht stimmt, finde ich das bedenklich.

Das ist doch kein Besatz. Dieses Wort verbietet sich hier.

Keine der besetzten Arten hat in dem Gewässer eine Lebensgrundlage.

Brauchen sie wohl auch nicht. Sie brauchen nur bis 1. Mai oder Vatertag überleben und wenn möglich nicht verpilzen.
Dann können sich auch die Vereinsmitglieder als Großfischjäger fühlen, die sonst nicht wissen, wie man eine Rute zusammensteckt.

Die besetzen Fische schleppen Krankheiten ein, und wissen möglicherweise nicht, dass sie nur Moderlieschen fressen sollen. In ihrer Unwissenheit bringen sie dann die Brütlingsbestände aller vorhandenen Arten auf null.

Das ist doch Forellenp... in Reinkultur, mit dem Unterschied, dass ich in den Forellenteichen keinen einheimischen Fischbestand schädige.

Die Schuld auf den Fischzüchter zu schieben ist einfach.
Selbst Tiere mit moderaten mechanischen Verletzungen müssen nicht verpilzen. Da spielt das Besatzgewässer sicher auch eine Rolle.

winde
 
Ich nehme auch mal an das es wirklich nur ein Put and Take Vergnügen geben soll, vereinsintern zu Vatertag oder zum Anangeln auf Forellen und Saibling.
Als Besatz dauerhafter Art wäre die Anzahl der Fische wirklich viel zu hoch für solch einen kleinen Teich.
Kommen ja noch die Saiblinge und der Restbesatz dazu.
Ist natürlich zur Ausbreitung von Krankheiten aller Art gradezu ideal wenn man die Bestanddichte zu hoch ansetzt.
Die Fische sind allgemein durch Streß und Unruhe geschwächt. Dann dazu noch der Transport, evtl. nicht sachgemäß durchgeführt.
Da kann es schnell zu Ausfällen kommen.
Nun ist das Kind ja leider bereits in den Brunnen gefallen und nur noch fachmännische Hilfe kann vielleicht noch was bewirken.
Gruss Armin
 
Ok, es ist mal wieder wie in jedem Forum dieser Welt, rein sachliche Fragen, die nicht böse gemeint sind, die niemanden beschuldigen, deswegen hat Gott Lob jemand die Anführungszeichen erschaffen, und trotzdem endet es in hetzerischem Geschreibsel und Gefluche (ohne Anführungsstriche). Daher noch ein Versuch mein Ziel darzustellen :)

Natürlich geht es bei diesem Besatz nicht darum, dass die Forellen sich fortpflanzen und jahrelang im Teich schwimmen. Und ja, wenn der Weiher an Ostern frei gegeben wird, gibt es Mitglieder (meist über 70J. alt), die auch mal wieder die Angel für ein paar Stunden in die Hand nehmen. Finde ich nicht schlimm, wenn "Opi" "Omi" mal wieder Fisch bringt, wie es früher war. Sind immer schöne Tage an Ostern und gemütliches Beisammensein.

Und die große Flucherei über Forellenpuffs ist auch schon uralt ... Wer sie nicht will, soll nicht hingehen. Ganz einfach ... oder fluche ich über dämliche Benutzernamen ? Nein, hab selbst einen ... will nicht wissen, wer schon alles an ner Forellenanlage war und trotzdem böse mittextet. Darum geht es hier aber nicht.

Im übrigen ging es bei der Frage nach dem Schutz für Altbesatz um den großen Weiher, indem gerade mal 50 Forellen schwimmen. Also das Ausrotten anderer Brut ist nicht gefährdert :schmatz Selbst die vielen Junghechte schaffen das nicht... wir haben seit vielen Jahren immer wieder gute Bestände, was Karpfen, Schleien und andere Weißfische angeht ohne Besatz vorzunehmen.

Zu dem Thema Schuld auf den Lieferanten schieben: Wenn ich sehe, dass die Mehrzahl der Fische bereits jede Menge Schäden haben, die ja, vielfach zu lesen, meist den Auslöser für den Ansatz der IMMER vorhandenen Pilzkulturen im Wasser darstellen, dann seh ich schon eine gewisse Schuld ... 150kg "kleine" und "große" in einem Behälter ...

Hier habe ich lediglich erfahren wollen, was es denn für eine Faustformel gibt.
@Winde: kannst du mir darüber etwas sagen oder kommt es dir nur viel vor ?

@mancozeb: ja das war ernst gemeint, natürlich hab ich keine ahnung davon und frage deshalb ... ganz ehrlich ... kannst du mir dazu was sagen ?
@Harzer: vielen Dank für deine konstruktiven Beiträge

:respektvor allen und immer schön ruhig bleiben ... :hops

:schmatz:schmatz:schmatz:schmatz

Wenn jetzt weiter gehetzt wird, kann gerne geschlossen werden :schnarch
 
Sehe ich auch so. Ich kenns ja auch von meinem alten Verein.
Immer im Frühjahr kam der Hänger mit den Forellen zum Anangeln am ersten Mai.
War übrigens immer ne schöne Sache das.
Wir hatten da einen ähnlich großen, vielleicht einen Tuck größeren Weiher an dem das schön regelmäßig jedes Jahr stattfand.
So mir Grillung und wiegen und so.
Wir haben die Fische entweder selbst gezogen (Zuchtanlage vom Landesverband war angepachtet) oder sie bei einem sehr guten Fischwirt gekauft der auch fachgerecht geliefert hat.
Ausfälle gabs da so gut wie nie. Auch nicht bei den Bachforellen die zum Teil ebenfalls besetzt wurden.
Darum versteh ich Deine Verbitterung ob der teils wirklich überflüssigen Kritik sehr gut.
Normalerweise wäre es ratsam sich hier auf den Versuch konstruktiver Hilfe zu beschränken.
Oder wenn schon Kritik diese sachlich und emotionslos zu zu diskutieren.
Forellenpuffgelaber ausgeschlossen.
Da gibts nen anderen Thread zum austoben.
Gruss Armin
 
Hallo
@Sauerstoffklau

Ich habe nichts gegen Forellenteichanlagen und verurteile niemanden der dort hin geht.

Euer Gewässer ist aber keine Forellenanlage.

Ganz einfach, weil es schon einen Fischbestand gibt.Hier kann ich mit einem solch kurzfristigen Hau-Ruck- Besatz viel kaputt machen.

Zu den Besatzdichten. Es ist mir keine Arbeit bekannt, die von einem Besatz mit RB-Forellen von bis zu 3.000 Gramm ausgeht. Zudem ist der Besatz zusätzlich zum bestehenden Bestand.
Wenn ich davon ausgehe, dass der Fischbestand eines Gewässers im Normalfall so viele Tiere umfasst, wie die Bedingungen des Gewässers es maximal zulassen, dann ist der "Zusatzbesatz" komplett über den Durst.

Es gibt, nach meiner Kenntnis, Werte zur möglichen Bestandsdichte nur für Teichanlagen. Dort sind solche Aussagen mögich, weil ich nur 1 Art habe. Daher ist das auf Gewässer mit Mischbestz nicht anwendbar.Wie will ich den die vorhandenen Hechte, Karpfen und Aale ansetzen.Ich kann diese Tiere nicht außen vor lassen

Was den Zustand der Fische bei der Anlieferung betraf, so war das in deinem 1. Posting nicht so eindeutig. Wenn klar ist, dass das die Ursache für die Verpilzung ist, verstehe ich nicht, weshalb du das als Frage hier einstellst.
Dein Ansatz, das Beschädigungen aufgrund der überall vorhandenen Sporen automatisch zu Verpilzungen führen ist nicht haltbar. Auch bei einer offenen Wunde wird das Immunsystem eines gesunden Fisches damit fertig.
Sonst gäbe es keine Fische mehr.

Das Immunsystem muss also durch negative Einflüsse geschwächt sein. Das kann ein unsachgemäßer Transport sein, das kann aber auch ein Problem des Besatzgewässers sein.
Solange ich das nicht sicher sagen kann ist Zurückhaltung angesagt.

Wenn du hier eine Frage einstellst, musst du es auch aushalten, wenn bei der Suche nach den möglichen Ursachen das Handeln des Vereins kritisch gesehen wird.


Winde
 
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