Händlerpreise

K

Käseboilie

Gast
Moin!

Das interssiert mich schon immer mal, was bezahlt ein Händler für Angelkram? Klar gibt es da Unterschiede ob ich ein BigPlayer bin oder Haralds Angeleck mit 12m² Shop in der umgebauten Garage.

Aber
Wie ist das gestaffelt? Bsp. Grundrabatt von xx% (den jeder Händler hat), dann erweiterter Rabatt ab einer bestimmtem Abnahmemenge, dann Dauerkundenrabat,.....?

Darf/kann jeder Händler jede Marke führen? Gerade bei kleinen Shops sind ist Markenauswahl doch meist ziemlich begrenzt. Gibt es da Auflagen um z.B. Marke XY anbieten zu können müssen im Monat XZ Artikel umgesetzt werden?

Gibt es Preisdiktatur (Mindestpreis) seitens der Hersteller oder dürfen z.B. Shops sich mal 10000 RedArcs zulegen und die dann zu einem günstigen Preis verkaufen (über Masse Umsatz machen + Shop bekannt machen)?

Wie sieht das bei Franchise-Shops aus (Bsp. AngelSpezi)?!


Viele Fragen, ich weiß. :eek:

Gruß
KB
 
Hallo KB,

bei Angelshops kenn ich mich zwar nicht aus, aber ich denke, dass dort genauso verfahren wird, wie bei anderen Produkten namhafter Hersteller.

Hetrsteller oder Vertreiber namhafter Produkte bieten ihren Kunden in aller Regel einen Gebietsschutz. D.h., dass in einer Stadt bzw. in einem Bezirk nicht mehrere Händler dasselbe Produkt anbieten können. Sie arbeiten i.d. Regel mit einem leistungsstarken Händler zusammen, der die gewünschten Ziele auch umsetzen kann. Von daher wird es für Dich schwierig werden, an diese Produkte überhaupt zu kommen.

Eine Preisbindung ist NICHT zulässig....von einigen Artikeln wie z.B. Bücher abgesehen. Die Hersteller/Vertreiber arbeiten i.d. Regel mit einem "unverbindlichen Verkaufspreis"...mehr lässt der Gesetzgeber nicht zu. Ob Du Dich daran hältst oder nicht, steht Dir frei....gewisse Druckmittel gibt es natürlich.
Ich möchte es sehr stark bezweifeln, dass Du von einem Markenartikel überhaupt ne große Menge bekommst, um sie dann zwecks "Bekanntmachung" zu verschleudern. Dies ist nicht im Sinne von seriösen Herstellern/Vertreibern und sie werden es zu unterbinden wissen. Ein Verkauf unterm Einstandspreis ist rechtlich nicht zulässig, außerdem muss so was ja auch fianziert werden.
Und denk dran: Weniger ist oft mehr!!!

Gruß Thomas
 
Danke erstmal für den informativen Beitrag! :)

Um beim Beispiel RedArc zu bleiben, was kostet es den Händler (Laden vor Ort) denn konkret?

Ich habe mir bei einem Franchise Laden (AngelSpezi) damals eine RedArc geholt, sollte 100 Euro kosten, habe aber genug Treuepunkte gehabt, so dass ich 20 Euro Rabatt bekommen habe. Also hat mich das Ding 80 Euro gekostet. Da hat der doch bestimmt nicht draufgelegt.

Deshalb würde mich mal interessieren, was der Angelladenbetreiber dafür bezahlt hat, bzw. wieviel Prozent vom UVP?

Gruß
KB
 
Auch an der Rolle wird der Herr noch 20 Euro verdient haben.
Viel größer ist die Gewinnspanne aber bei den ganzen Kleinkram.
Ich hatte mal das Glück bei einem Angelladen in den Katalog zu schauen.
Die Posen zum Beispiel konnte er im 50er-Pack für 40 Cent das Stück einkaufen.
Der Verkaufspreis lag dann bei 1,50 Euro, also fast 4x so teuer.
Jetzt darf man aber nicht vergessen das sich der Herr dieses Geld so in die Tasche stecken kann. Er muss damit die ganzen Unkosten die im Laden entstehen abdecken können.
 
Fiktion: Ek Red Arc € 39,90....was würde Dir diese Zahl sagen? NICHTS

Da kommen noch sehr viele, die ihre Hand aufhalten. Um nur die Wichtigsten zu nennen: Finanzamt, Krankenkasse, Rentenversicherung, Verpächter, Banken........und und und. Wenn da fünf Euro in der Tasche bleiben wirds viel sein.

Ich hab keine Ahnung, warum Du diese Frage stellts. Ich betreibe selbst einen Handel (völlig andere Produkte) und habe leider folgende Erfahrung machen müssen. Jeder der in Lohn und Brot steht, streicht am Monatsende einen mehr oder weniger verdienten Lohn ein. Jeder Händler muss sich seínen Kunden gegenüber rechtfertigen, dass er am Monatsende nicht ohne dastehen will.....das kann gewaltig nerven. Oftmals ist der Irrglaube vorhanden, dass die Differenz zwischen Einkauf und Verkauf der Gewinn ist.....schön wärs.

Niki, ich bin dankbar darüber, dass ich meinen Lebensunterhalt nicht mit dem Verkauf von Posen bestreiten muss, die ich für 40 cent einkaufe und für 1Euro 50 verkaufe. Das ist ne sehr mühselige Angelegenheit.

Gruß Thomas
 
Also soweit ich weis kann man bei Händler so gut wie fast immer minimum 10% Runter handeln,manchmal sogar 12,5%.
Ich denke mal das sie die Ware für ca. 0,55/0,70 einkaufen und sie dann zu 1,0 an den Mann bringen. Kommt mir so vor.
Vor allem wenn man ein Super Angebot sieht wie Beispielweise bei der Stradic 4000 GTM RC, erst steht sie für 180€ im Regal und im Angebot was nicht mehr gepuscht werden kann steht sie dann für knapp 100€... hm kommt der Theorie schon nahe.
Ich bin mir fast sicher das die selbst daran noch verdienen.
Egal wenn ich einen guten Tackle Dealer meines Vertrauens habe dann kann ich auch einen Fairen Preis zahlen. Schließlich müßen diese Leute auch was verdienen.
 
Natürlich hat jeder die Abgaben an den Staat, die Versicherungen, etc. Völlig egal ob Angelshop oder Metzger.

Mein Vater ist auch selbstständig und nimmt sich einen Dauer-Großauftrag an dem er (fast) alle Ausgaben runterbricht (Bsp. Leasingkosten für alle Fahrzeuge). An dem Auftrag hat er dann keinen Gewinn, aber dafür einen Großteil der sonstigen, anfallenden Kosten gedeckt.

Ändert natürlich nichts an der Situation, ob ich die Nebenkosten anteilig von jedem 0,40 Cent Artikel runterbreche oder ob ich mir einen Großauftrag schnappe und dort alle NK verrechne, die Kosten bleiben die gleichen.

Mir ging es einzig und alleine mal darum zu erfahren, was ein Händler eigentlich so an Artikeln für Gewinne erzielt, bzw. welche Mengen er an den Mann bringen muss um XXXX Euro Gewinn in der Tasche zu haben.
 
die gewinne die er erzielt sind ganz und gar unterschiedllich.

shimano gilt in händlerkreisen, nicht als besonders beliebt, da die rollen nen relativ hohen ek haben und du den vk nich beliebig in die höhe treiben kannst.
ein hier nich näher genannter bekannter aus einem angelladen sagt: für uns (Den händler) ist es besser 20 mal ne nexave/exage/sienna/alivio zu verkaufen als 10 mal ne twin power/rarenium etc.

sonst kann ich allgemein sagen, dass einige firmen mindesteinkaufspreise haben bspw. 3000 € mtl. und das kleine händler das oftmals nich stemmen können, auch die konditionen sind nicht so prall wie alle denken. es hat schon seinen grund warum ein rapala inzwischen in manchem laden 10 € oder noch mehr kostet- der händler zahlt jedenfalls keine 3 € im einkauf
 
Es gibt da ganz verschiedene Systeme, was Händler für ihre Ware bezahlen.

Normalerweise kann man von einer Kalkulation von EK* 1,6-2.0 + 19% MwSt. ausgehen.

Jetzt ist es aber so, dass es verschiedene Rabattsysteme gibt. Es gibt Großhändler die geben Rabatte bis 41%. Was bei allen gleichbleibend ist, ist, dass es zu 99% Umsatzrabatt ist. D.h. je mehr Umsätze ein Händler über den Großhändler laufen lässt, desto größer auch sein Rabatt.

Zu den normalen Rabatten (die 41% sind jetzt eine Ausnahme) i.d.R. sind es zwischen 16-25% kann ein Händler Zusatzrabatte über Aktionen bekommen. Bspw. gibt es bei einer namhaften Rolle 2x im Jahr eine Zusatzaktion, dass wenn eine gewisse Menge abgenommen wird, der Rabatt nochmal um zusätzlich 15% steigt.

Aber eins bleibt, je namhafter ein Unternehmen oder besser gesagt, wie gefragter ein Produkt ist, desto weniger Rabatte wird es geben. Bsp. Shimano, wenn man sich dort bei den Großen die Preise ansieht, wird man feststellen, dass diese meist um 2-10€ unterschied liegen.

Haralds Angelecke führt aber kein Shimano, jedenfalls nicht die hochpreisigen Modelle, da Shimano eine Mindestabnahme verlangt und selbst bei der minimal-Bestellung der Rabatt immernoch zu gering ist um im Markt Konkurrenzfähig zu bleiben.

Bei anderen Unternehmen lohnt es sich schon fast garnicht mehr die neusten Modelle in Ruten oder Rolen zu kaufen, da dort jährlich ein Abverkauf stattfindet und man bspw. Ruten die vorher 99€ UVP gekostet haben, ein Jahr später für 39€ angeboten werden.

Ich habe mal als AD für ein Unternehmen gearbeitet und da kennt man schon die Umsatzrabatte einiger Hersteller und auch was das ganze Angelzeug tatsächlich in der Produktion kostet. Manche würden sich wundern, was eine Rute die hier UVP 199€ kostet bei der Herstellung inkl. Versand und Zoll tatsächlich kostet ;-)

Zumde kommen noch verschiedene Kalkulationen die nach Warengruppe aufgeteilt werden. Die Margen bei Schnur liegen bspw. deutlich höher als bei einer Rute oder Rolle.

Meine Prognose wird dahin gehen, dass es in Zukunft vermehrt große Angelschäfte und viele Internethändler geben wird.

Haralds Angelecken werden in den nächsten Jahren immer mehr dezimiert, da man alleine vom Köderverkauf oder Hakenverkauf nicht leben kann.

Zudem hat sich der Angelmarkt so vervielfältigt, dass man heute alleine für das Spinnfischen schon 30 verschienden Ruten anbieten muss (Jerk, Soft, Heavy usw und das in verschienden Größen und Wurfgewichten). Von den ganzen verschiedenen Angelmethoden ganz zu schweigen. Wenn ein Angelhändler es jedem Recht machen will braucht er wie beschrieben im Schnitt 15 Ruten für Spinn, Wels, Forelle, Friedfisch, Stipp, Allround etc. Welcher kleine Angelladen hat immer knapp 100 Ruten zur Auswahl? Dann kommen noch diverse Rollen hinzu für verschiende Angelarten und Hersteller. Von den kleinen Teilen spreche ich jetzt garnicht mal.

Haralds Angelecke mit 12qm hat garnicht den Platz um jeden Angler glücklich zu machen.

Die großen werden alles anbieten und sich vermehrt mit Shimano, Daiwa, Zebco und Spro kloppen, während die kleinen Händler um überhaupt etwas im Normalpreis anbieten zu können sich mit Balzer, DAM, Exori, Jenzi etc. rumschlagen werden.

Wenn wir Pech haben, werden wir irgendwann für ein Päckchen Würmer 30km fahren müssen, weil alle kleinen HAralds Angelecken geschlossen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben