Fliegenfischeralltag -  Keine Fische im Bach

Moinsen!
Es würde mich einmal interessieren, ob jemand an seinem Gewässer ähnliche Beobachtungen gemacht hat wie ich an der Issel.
Bisher war ich 3 x dort in diesem Jahr. Das Wasser ist glasklar, die Tiefe im Durchschnitt ca. 50 cm. Bei dem sonnigen Wetter sah ich mit der Pol-Brille jedes Steinchen am Grund. Nur eines sah ich nicht: Fische!! Ich habe das an der Issel in den vergangenen Jahren schon öfter erlebt. Kein Leben im Bach bis es dann irgendwann wieder nur so von Fischen wimmelte. Ich vermute zwar, daß das mit der Wassererwärmung zusammen hängt, aber sicher bin ich mir da nicht. Irgendwann sind die Fische einfach da. Wo sie sich aber in der Zwischenzeit aufgehalten haben, das konnte ich nie ergründen. Versteckmöglichkeiten sind an meiner Strecke um diese Jahreszeit noch sehr rar, aber irgendwo müssen die Fische doch auch im Winter bleiben. Ich habe diese Erfahrung bisher eigentlich nur an der Issel gemacht.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Gruß
Eberhard
 
Hi Eberhard,

bei mir im Jahreskartengewässer ist es ähnlich, dort sieht man momentan auch bis auf den Grund und könnte die Bachflohkrebse zählen.

Bei mir hier verziehen sich die Fische in einen angrenzenden Stausee und steigen im Laufe des Frühjahrs, meist ab März wieder in den Kanal auf.
Zur Zeit stehen sie an den tiefen Stellen, die bis zu 4m tief sind, die an den Stausee grenzen.

Ähnliches konnte ich aber schon an einigen Bächen und Kanälen beobachten, an was es liegt kann ich allerdings nicht erklären.
 
Hallo Eberhard,

das gleiche habe ich mich vor ein paar Tagen auch gerade gefragt.
Ich war mit meinem Opa unterwegs zu einem Bach in einem Waldstück. Ich sprang quasi voller Vorfreude aus dem Auto und mein Opa ging ans Wasser und meinte nur: "Wir können wieder fahren, die Fische sind nicht da" Sonst würde man es am Wasser sehen weil es regelrecht brodelt. Ich wollte das nicht so wirklich wahrhaben und widersetzte mich seiner ca. 65jährigen Angelerfahrung (er wird dieses Jahr 80) aber es war nichts zu holen. Wir sind dann insgesamt 7 verschiedene Stellen angefahren an diversen Bächen und Flüßchen. Manchmal auch mehrere Stellen des gleichen Gewässers. Aber er konnte immer schon vorher sagen das es keinen Sinn macht und das die Fische dann wohl noch in den Teichen verharren die diese Flüsschen und Bäche durchfließen.
Woran sich die Fische dabei halten hat er aber auch noch nicht herausfinden können. Mal sind sie im Januar schon da, mal im Februar und manchmal erst im März, allerdings unabhängig davon wie kalt es ist. Bei gleichen Bedingungen gab es trotzdem unterschiedliche Zeiten. (Er führt ziemlich genau Buch und kann so gut analysieren)

Letztendlich können sie ja nur entweder noch im See, Teich etc. sein der Verbindung mit dem Bach hat, oder in einem anderen Abschnitt des Baches sein wo es vielleicht tiefer, flacher, strömungsärmer, breiter oder was auch immer ist, je nachdem was die Fische grad brauchen.

Ich komme zum Fazit, wirklich helfen konnte ich Dir nicht. :)


Trotzdem schönen Gruß, Ron!
 
So gings mir am Samstag auch, selten, dass das Wasser bei uns so klar ist. Jeden Stein und Stecker konnte ich sehen, aber keinen einzigen Fisch.
Bei mir im Gewässer sind die noch alle weiter flußab, wo es deutlich tiefer wird.
 
Moin Eberhard,

der Text könnte 1:1 von mir stammen. :grins
Seit Jahren immer das gleiche Spiel, vor Mitte-Ende März ist angeltechnisch nix zu machen. Es ist allerdings nicht ganz so "fischfrei" wie du es beschrieben hast. Man kann schon (sehr selten) Kleinfischaktivität entdecken, größere Fische sichtet man allerdings nicht.

Ich glaube allerdings auch, dass welche da sind, auch wenn man sie nicht sieht. Mein Stammbach ist in etwa mit deiner Issel zu vergleichen was die Sichtigkeit und die Wassertiefe angeht. Tolle Versteckmöglichkeiten gibt es auch nicht - aber selbst im Hochsommer - wenn die Fische gestapelt im Bach stehen - kann man sie teilweise in 50 cm tiefen, kristallklarem Wasser nicht sehen, bis sie plötzlich von irgendwoher auftauchen...

Mein Bach mündet unverbaut nach ca. 20 Km in den Rhein. Ich denke schon, dass die allermeisten Fische bei passenden Bedingungen aufsteigen. Barben etwa zum laichen und Barsche bzw. Rapfen um sich den Bauch voll zu schlagen. Aber die Döbel zumindest sollten doch halbwegs ortsfest sein. Mir geht es da wie dir, so recht habe ich die Zusammenhänge noch nicht durchschaut. Allerdings habe auch ich in meine Aufzeichnungen geschaut und Statistiken lügen nunmal nicht...:grins

Aber auch die jahrelange Erfahrung hält mich nicht davon ab, einmal die Woche Strecke zu machen. Dieses Jahr bisher Null Fischkontakt - aber an einem der nächsten Angeltage geht es los und der erste Fisch jedes Jahr ist immer wieder ein besonderes Erlebnis und läutet endgültig die Saison ein. :hops

Gruß Thorsten
 
Seid froh, dass ihr wenigstens seht, dass keine Fische in euren Bächen drin sind :)

Was glaubt ihr, wieviele arme Schweine es unter uns Anglern gibt, die dann stunden- oder sogar tagelang an einem Bach oder Fluss sitzen und angeln, der so trüb ist, sodass man nix sieht im Wasser und die Angler nix fangen, weil sie denken, die Fische beissen verdammt nochmal nicht, dabei sind gar keine da, weil sie periodenartig abwandern.. Und die armen Angler haben gar keine Chance, das festzustellen und baden ihre Köder im Leeren - und weit und breit kein Fisch.. :(

Das ist richtig bitter, sowas!
 
Fischlehr

Bei meinem Vereinsgewässer , Bach auch kaum tiefer als 1 meter , glasklares Wasser ist es das gleiche Spiel. Wenn ich im Frühjahr ans Wasser gehe sehe ich ausser ab un an mal nen Karpfen( keinen Fisch.
Alle Forellen , Döbel und Barsche sind wie vom Erdboden verschluckt.
Fast alle Vereinsmitglieder meinen dann der Kormoran wär Schuld, aber dann im April ist wieder alles voller Fisch als wären sie vom Himmel gefallen.:eek:

Dabei gibt es nicht mal auserordentlich tiefe Gumpen , oder angrenzende Seen wohin die Fische fliehen könnten.:confused:

Allerdings finde ich es ist schlimmer an einem Bach zuangeln der glasklar ist, und man wenn man keine Fische sieht auch keine fängt, als wenn man an einem trüben Gewässer fischt und man wenigstens noch auf einen Fang hoffen kann.

In diesem Sinne alle ein Petri Heil , die ihr Glück probieren.:prost

mfg Phil:angler:
 
die Fische stehen immer wenns kalt ist im Gumpen.
es gibt dann stellen die man nicht sieht, weil Äste drüberhängen usw.
bei mir ist das genauso ich bin ohne rute letztens ein gewässer abgegangen kein einziger FIsch.
 
Klares Wasser im Winter

Das selbe konnte ich an den flachen Stellen der Donau auch schon beobachten.
Wie schon erwähnt wurde, glaube ich, dass sich viele Fische bei Kälte und klarem Wasser gut verstecken. Nicht zuletzt um sich vor Fressfeinden zu schützen. Da sie bei Kälte Energie sparen und kaum Nahrung aufnehmen und sowieso eher träge sind verziehen sie sich in tiefere ruhigere Bereiche oder auch Nebengewässer. Ansonsten liegen sie regungslos an oder unter Steinen oder sonstigen Unebenheiten am Grund.

Meine Beobachtung: Wird das Wasser z.B. durch ein leichtes Hochwasser getrübt kann man sie unverzüglich wieder am Ufer in Rückströmungen o.ä. fangen.

Meine Schlussfolgerung: Vermutlich verleiten stärkere Strömung und wärmeres Wasser die Fische wieder zu mehr Aktivität und Nahrungssuche in flacherem Wasser. Davon abgesehen schützt die schlechte Sicht im trüben Wasser besser vor Fressfeinden, was vielleicht gerade im Winter bei gewisser Trägheit der Fische von Bedeutung ist!?

MfG,
Perik:)
 
Moinsen! Zunächst vielen Dank für Eure Postings! Da bin ich ja wohl nicht der Einzige, der dies Problem nicht ergründen kann. Die Issel muß diesen Winter ein ganz schönes Hochwasser geführt haben, denn auf den Pfaden entlang der ca. 2 m hohen Steilufer liegen überall die Schalen von Teichmuscheln. Da könnten viele Fische abgewandert sein, weil die Wehre und Rauschen dadurch passierbar wurden. Das hoffe ich allerdings nicht, denn dann könnten sie jetzt nicht mehr zurück. Aber die Issel durchfließt auf deutschem Gebiet keine Seen, keine Bootshäfen, nichts dergleichen. Wenn ich nicht annehmen will, daß sie sich bis nach Holland zurückgezogen haben, wo die Issel unter dem holländ. Namen "Oude Ijssel" in den deutlich größeren Fluß "Ijssel" mündet, dann müssen sie ja irgendwo geblieben sein.
Nunja, es bleibt nichts anderes übrig, als zu warten, bis sie wieder da sind.
Hoffentlich ist das bald der Fall, denn langsam juckt es in den Fingern.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard,

das Wetter und die Jahreszeit sprechen dafür, dass du wahrscheinlich nicht mehr allzu lange warten mußt. Wäre ja gelacht, wenn die Fische ihren wohlbekannten und geliebten Frühjahrs- und Sommerstandort nicht wieder beziehen würden.

Fischverluste durch Hochwasser ist auch bei uns immer wieder ein großes Thema. Ich selbst hatte noch nie den Eindruck, dass ein noch so großes Hochwasser einen Fischbestand völlig "weggeschwemmt" hätte. Jedenfalls nicht in naturnahen Gewässern, wo es praktisch an "jeder Ecke" nen Schutzunterstand gibt.
Was ich allerdings schon öfters direkt nach starkem Hochwasser gesehen habe, war dass etliche Jungfische in Pfützen neben dem Fluß gefangen waren und den Hauptstrom nicht mehr aufsuchen konnten. Somit Futter für Reiher & Co waren.

Auch nach den größten Hochwässern habe ich immer wieder gut gefangen, oft überraschend Fischarten an Stellen die sonst für diese untypisch sind. Z.B. Forellen und Äschen in sehr ruhigem Kehrwasser.

Viele Grüße und ein dickes Petri für den baldigen Start!
 
Das ist bei uns an Schwalm und Nette ähnlich. Die Fische ziehen in tiefere Bereiche um dort zuflucht zu suchen. Außerdem können sie dort sehr gut ihrer Beute nach jagen wie Weissfische die sich dort auch sammeln.

Ich konnte bessere Fangergebnisse erzielen wenn ich zu diesen Zeiten Buchten gefischt habe. Dort muß man die Fische zwar erst einmal ausmachen, aber wenns dann einmal beisst dann richtig.

An diesen Stellen habe ich auch jedes Jahr um die selbe Jahreszeit gefangen. Die verrät man auch ungern weiter;) (Döbel,Aland,Barsche, und ab und an auch Forellen waren die Hauptfänge)
 
Servus!

Bei uns im Flutkanal ist es nicht anders!
Sonst sieht man sehr viel Döbel, aber im Moment ist er wie leergefegt.

Bei uns denke ich aber, dass sie abwärts ziehen, in die Waldnaab und erst später wieder in den Flutkanal.

Allerdings habe ich in der Haidenaab wie immer einige Forellen gesehen.
Die sind also nicht weg und kommen irgendwann wieder.


Gruß Stefan
 
Hallo Eberhard,

wir haben bei uns einen Altarm der noch Anbindung an das fließende Gewässer
hat. Im Frühjahr,Sommer und Herbst ist dieser voll mit Fisch(um nicht zu sagen Rappelvoll), sobald es aber kälter wird, kann man sehr gut beobachten wie die Fische sich ins tiefere Gewässer zurückziehen. Genau wie bei Dir an der Issel, ist das Wasser im Winter Gasklar und es ist nicht ein Fisch zu sehen.

Gruß...........Torben
 
Hier am Obermain sieht es auch nicht besser aus.
Wir haben diese Woche eine Gewässerbegehung gemacht, Wasser sehr klar,
konnten aber keinen Schuppenträger entdecken.
Das Hochwasser war dieses Jahr ja wirklich extrem.
Vermute das die Fische in die zahlreichen, mit dem Main verbundenen Baggerseen ausgewichen sind.
Sobald es wärmer wird, wird sich das wieder ändern und die Fische werden ihre angestammten Plätze wieder aufsuchen.

Gruß Bernd
 
... glaube ich, dass sich viele Fische bei Kälte und klarem Wasser gut verstecken. Nicht zuletzt um sich vor Fressfeinden zu schützen... verziehen sie sich in tiefere ruhigere Bereiche oder auch Nebengewässer. Ansonsten liegen sie regungslos an oder unter Steinen oder sonstigen Unebenheiten am Grund...
MfG,
Perik:)

Hallo Perik,

bin da ganz bei Dir. Jede Versteckmöglichkeit wird bei klarem Wasser dankend angenommen. Doch die sind rar, da die Krautbänke stark ausgedünnt oder ganz verschwunden sind, und auch Bäume und Büsche kein Laub tragen. Heimliche Plätze sind dann Hindernisse unter denen sich die Fische verstecken können, Wurzelwerk usw. Die Fische konzentrieren sich hier, drum sieht die freie Strecke aus wie ausgestorben. So ist meine Erfahrung zumindest an Fließgewässern.

An stehenden Gewässern sieht es noch mal etwas anders aus. Hier spielt die Wärmeverteilung im Wasser eine größere Rolle, Stichwort Schichtung. Die Fische überwintern hier an den tieferen Stellen in regelrechten Schulen. Wir haben bei uns im Verein einen Weiher mit durchschnittlich 3m Tiefe, in einer Ecke geht er bis auf über 5m. Wenn Anfang Frühjahr die Eisdecke verschwindet stehen hier die Karpfen in einem regelrechten Pulk. Man sieht sie auf dem Echo. Der Rest des Gewässers ist um die Zeit noch wie leergefegt.

Petri,
Peter
 
Jaja, ein flächendeckendes Problem!

Fakt ist: man fängt im Winter und Frühjahr häufig Fische, die heftig mit Egeln besetzt sind – warum das so ist wissen wir ja …oder!?
Ich denke aber, dass man bei aller Philosophie über die Abwesenheit bzw. das Verstecken der Fische nicht vergessen darf, dass der (Frühjahrs)besatz noch nicht durchgeführt wurde…

Man könnte durchaus einige Aussagen so deuten:
z.B. von Thunfisch „…Es ist allerdings nicht ganz so "fischfrei" wie du es beschrieben hast. Man kann schon (sehr selten) Kleinfischaktivität entdecken, größere Fische sichtet man allerdings nicht…“
-->Kleine Fische sind da – die großen müssen erst besetzt werden?
z.B. von fishingboy „…aber dann im April ist wieder alles voller Fisch als wären sie vom Himmel gefallen. …“
-->Nicht ganz vom Himmel – eher vom Laster … und zwar von dem aus der Fischzucht!


…es ist denke ich ein offenes Geheimnis, dass viele Vereine sehr lange mit dem Besatz warten und auf gesetzliche Regelungen wie §14 AVBayFiG* (gibts analog in anderen Bundesländern bestimmt auch) schei…

*Fischen nach Besatzmaßnahme
1 Innerhalb von zwei Wochen, in geschlossenen Gewässern im Sinn von Art. 2 Nrn. 1 und 2 BayFiG innerhalb von vier Wochen nach einer Besatzmaßnahme mit Fischen, die das festgesetzte Schonmaß (§ 11) erreicht haben, ist das Fischen auf die eingesetzte Fischart verboten. 2 Satz 1 gilt nicht für die Fischzucht und Fischhaltung in geschlossenen Gewässern im Sinn von Art. 2 Nrn. 1 und 2 BayFiG .
 
Moin Fishinstructor,

in dem Bach, über den ich "philosophiert" habe, gibt es keinen Besatz. Trotzdem sind alljährlich ab etwa mitte März auch wieder die großen Räuber vor Ort. Ich glaube sowohl Eberhard als auch die anderen Kollegen, die dieses "Phänomen" in ihren Gewässern beobachten, können den Zusammenhang zwischen Besatz und dem Vorkommen von Fischen nachvollziehen. :)
So wie ich die Fragestellung verstanden habe, hat das mit Besatzmaßnahmen nichts zu tun - und von einem "Problem" war auch noch nicht die Rede, sondern nur davon, dass sich die jahreszeitliche Fluktuation im Fischbestand (in einem Bach!) nicht ohne weiteres erklären lässt.

Gruß Thorsten
 
:augen1)...ich habe nur gesagt, dass man den Aspekt Besatz bei aller Philosophie über das Verhalten der Fische nicht vergessen darf.
2)...als "Problem" sehe ich das auch nicht - hab hier nur die Formulierung von Eberhard 1:1 aufgegriffen. ...Ich mein ist doch normal - schau in Schrebergärten oder Straßencaffees da ist zur Zeit auch keiner und dann plötzlich, so März/April, ist da alles voller Leute (und das ganz ohne Besatz:)). Gestehen wir das den Fischen doch auch zu. Wie Menschen, sitzen die halt jetzt auch lieber noch im Warmen und lassen sich eher mit anderen Sachen ködern...
 
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