Besondere Erlebnisse -  1.Ansitz 2011,ungewöhnlicher Salmonide...

Mekong

Petrijünger
Hallo liebe Angelgemeinde,

gestern war ich das erste Mal für dieses Jahr angeln.
An einem Weiher, wo ich im Alter von 10 Jahren schonmal angelte.
Jetzt,
25 Jahre später freute ich mich besonders, da ich schöne Erinnerungen wieder aufleben lassen konnte.
Von früher wusste ich,
das man dort eigentlich nur kleinere Karpfen und kleinere Weißfische antreffen würde.
Auch vom Besitzer wurde mir erneut bestätigt, das ein paar Karpfen und Weißfische drin wären und keine Raubfische.

Also habe ich einen nicht zu großen Haken gewählt, einer 12er mit 14er Vorfach und 45cm Länge, weil ich auf Weißfische gehen wollte.
Eingestellte Tiefe war etwa 50cm, weil ich vom Besitzer wusste, dass die maximale Wassertiefe etwa einen Meter betragen sollte.
Es ist ein Weiher von einem Bauern mit etwa 70m Länge und 40m Breite.
Wie gesagt nur geringe Wassertiefe und es stehen einige Bäume, verwobenes Geäst und Dornenhecken im Wasser.
Auch sieht man vereinzelt einigen Schlonz auf der Wasseroberfläche treiben, im Sommer mal mehr und gestern etwas weniger.
Der Weiher wird von einer kleinen Quelle höher auf dem Gelände gespeist und von dem Hauptweiher läuft das Wasser ab in einen kleinen Gartenteich von einem tiefergelegenen Privathaus.

Habe ein bischen angefüttert mit Brassengrundmix plus Aroma Lebkuchen/Weihnachtsaroma.
Erst nach einer Stunde erste vorsichtige Zupfer und ein kleines Rotauge.

Wieder etwa eine Stunde später bissen dann , ich glaube 2 kleine Karauschen (siehe Bild).
Die Fische waren sehr vorsichtig, aber mit ein wenig Bewegungen am Köder und (4-5 Maden auf Haken) konnte ich sie zum Annehmen des Köders bewegen.

Dann einige kleine Zupfer in den nächsten anderthalb Stunden, ein paar Mal leicht angehauen, doch sehr scheu die Fische, sodaß ich sie nicht haken konnte.

Jetzt kommt aber das für mich Erstaunliche:
So etwa um 16.45 Uhr wieder vorsichte Zupfer, doch dann ging die kleine Pilotkugel richtig unter Wasser, leicht angehauen und die Rute bog sich etwas mehr durch.
Der Fisch ging nach links und rechts weg und er zog sogar etwas Schnur von der Rolle.
Nach ein wenig Hin u.Her konnte ich ihn keschern.

Ich traute meinen Augen nicht,
weil ich sah die Brustflossen die eine leichte hellblaue Line am Ansatz des Strahls hatten.
Und als ich dann noch die roten Punkte am Rumpf sah, kratzte ich mich am Kopf.
Da er den Haken komplett in den Magen verschluckt hatte,
musste ich ihn leider Abschlagen und den Kiemenschnitt machen.

Jetzt frag ich mich natürlich,
was genau ich da gefangen habe, heute schon sehr lange über die Salmoniden gesucht,
aber einige Sachen bringen mich ins Grübeln:

Wenn es eine Regenbogenforelle wäre,
sollten die nicht zumindest leichte Punkte auf der Schwanzflosse haben…?
(Mein Fisch hat gar keine Punkte auf der Schwanzflosse.)

Dann:
Sollte man nicht wenigstens ein bissel rosa auf der Rumpfmitte sehen,
wenn es eine Regenbogenforelle wäre…?

Und haben Regenbogenforellen nicht auch einen etwas längeren, runderen und dickeren Oberkiefer als mein Fisch…?

Und was mir auch komisch ist an meinem Fisch,
sind die leicht hellblauen Linien am Anfangsstrahl an Brust, Bauch und Afterflosse.
(Auf den Bildern sieht man es nichtmehr sogut, aber frisch aus dem Kescher waren die wirklich schön creme-hellblau.)
Solche Linien habe ich heute im Internet bei Seesaiblingen gesehen, aber die waren weiß und nicht creme-hellblau…

Als ich die roten Punkte zuerst sah,
dachte ich an eine Bachforelle, aber als ich später beim ausnehmen Rogen fand,
dachte ich eher an eine Laichfärbung des Fisches, die eine Bachforelle nur vortäuscht…
Was auch an dem Rogen komisch war:
Die 2 Rogenstränge im Körper hatten nur eine Eiergröße von Stecknadelkopfgröße.
Aber er hatte auch 7-10 größere Eier im Leib,
die etwa einen Durchmesser von 5mm hatten.
Diese waren blaßgelb, durchsichtig und hatten jedes einen kleinen weißen Punkt darin.

Jetzt frag ich mich auch noch,
wie solch ein Fisch in diesen Weiher reingekommen sein kann,
weil von einem Raubfischfang habe ich noch nie etwas gehört.
Der Fisch fasste sich auch nicht so stramm an,
wie man es von einem gutgenährten Salmoniden erwarten würde.
Als ich dann noch im prallgefüllten Magen meine Anfuttermischung gerochen habe,
dachte ich…“Der muß kurz vorm Verhungern gewesen sein, wenn er schon mein rein Pflanzliches Anfutter reingehauen hat.“

Auch die Gallenblase hatte einen fast durchsichtigen, nur leicht blaßgelben Inhalt.
Kann man von daher auch drauf schließen, das er nur wenig die letzte Zeit zu sich genommen/ gefunden hat…?


Trotzallem war der Fisch nicht krank,
da die Innereien alle gesund aussahen.


Würd mich über eine Hilfe sehr freuen...







besten Gruß:
Mekong













 
jep deine "regenbogenforelle" ist ein saibling.uund salmoniden sind keine raubfische und fressen somit auch pflanzliche nahrung.....hast du doch beim lehrgang gelernt oder?! :prost
 
Hallo,

wow, wirklich ein Saibling...
Brauchen die nicht sogar noch mehr Sauerstoff im Wasser als Forellen...?
Der Weiher sieht wirklich nicht nach viel Sauerstoff aus...

Kann man sagen,
was für ein Saibling, ich würd dann auf Seesaibling tippen, richtig...?

Wie stehen die Chancen,
das wenn ein Milchner auch im Weiher wäre, das der Rogen besamt werden würde und die Larven überleben würden...?
Der Weihergrund müßte schlammig sein und das Geäst im Wasser.

besten Dank:
Mekong

P.S.:
Aha Giebel, bin in der Fischbestimmung noch nicht so standfest.
Hab letztes Jahr erst die Prüfung gemacht und angle erst wieder seit letztem Jahr April.
Davor hab ich 25 Jahre Pause gehabt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den oder die Saiblinge wird dort jemand besetzt haben.An deiner Stelle würde ich dort nochmal mit kleinen Blinkern oder Spinnern mein Glück versuchen.Das wird nicht der einzige sein.
 
@ Mekong

Zweifelsfrei kam da ein Saibling aus Deinem Weiher und es ist ein gut genährter Fisch.
Ich glaube aber nicht, dass nach Deiner Beschreibung die Fische in dem Weiher erfolgreich laichen können.
Sicher wurde da mal ein Besatz durchgeführt - dann könnten auch noch mehr drin sein, oder er ist aus einem Teich in der Nachbarschaft ausgebüchst und zugewandert, wenn das überhaupt möglich ist.

Petri Heil
Stephan
 
Hallo,
wow, wirklich ein Saibling...
Brauchen die nicht sogar noch mehr Sauerstoff im Wasser als Forellen...?
Der Weiher sieht wirklich nicht nach viel Sauerstoff aus...

Kann man sagen,
was für ein Saibling, ich würd dann auf Seesaibling tippen, richtig...?

Wie stehen die Chancen,
das wenn ein Milchner auch im Weiher wäre, das der Rogen besamt werden würde und die Larven überleben würden...?
Der Weihergrund müßte schlammig sein und das Geäst im Wasser.

Es handelt sich um einen Bachsaibling, diese sind anscheinend nicht so anspruchsvoll, was das Wasser angeht, werden sie doch oft in Fopus gesetzt. Auch deiner hat die typische Satzgröße, was mich aber verwundert, ist der äußerlich einwandfreie Zustand, d.h. keine verkümmerten Brustflossen etc. Irgendwer muss den aber eingesetzt haben. Was die Fotplanzung angeht, wird die Wasserqualität jedoch wirklich zu schlecht sein. Hier bestehen die gleichen Anforderungen wie bei der Bachforelle (kiesig, viel Sauerstoff, kühl)
 
Keine Fortpflanzung natürlicher Art möglich da Bachsaiblinge nicht auf Schlamm und an Substrat ablaichen.
Aber warum verwundert Dich Florian der einwandfreie Zustand der Flossen so sehr?
Es gibt sehr wohl Zuchtbetriebe die Fische in einwandfreiem Zustand produzieren.
Das es ein Bachsaibling ist wage ich nicht zu beurteilen.
Rotgetupfte habe ich jedenfalls noch nicht gesehen.
Jedenfalls wars eine schhöne Überraschung für Mekong.
Petri dazu.
Ich kenne sie eher so gefärbt.
Hier mal eine Strecke auf Eis.
 

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@ Mekong

Zweifelsfrei kam da ein Saibling aus Deinem Weiher und es ist ein gut genährter Fisch.
Ich glaube aber nicht, dass nach Deiner Beschreibung die Fische in dem Weiher erfolgreich laichen können.
Sicher wurde da mal ein Besatz durchgeführt - dann könnten auch noch mehr drin sein, oder er ist aus einem Teich in der Nachbarschaft ausgebüchst und zugewandert, wenn das überhaupt möglich ist.

Petri Heil
Stephan

Hallo,

doch gut genährt..., ich hätte jetzt gedacht das er die Letzte Zeit nicht viel zu fressen gefunden hat.
Weil wie gesagt beim Anfassen im Kescher auf der Wiese fühlte er sich nicht so fest vom Fleisch an, wie ich das z.B. von einer quirligen Forelle erwarten würde, vielleicht auch nur ein subjektiver Eindruck von mir.
Also der Bauer hat die mit ziemlicher Sicherheit nicht besetzt,
der hat soviel Arbeit mit seinem Hof, der hat bestimmt 100 andere Dinge zu erledigen.
Und er hat ja auch gesagt, das keine Raubfische drin seien.
Er hätt ja auch können sagen, ja ein paar Saiblinge und dann hätte er den Ansturm gehabt und hätte mehr für den Angeltag nehmen können.
Aber wie immer nimmt er nur die paar Euro.

Und das ein Angler sie von einem anderen Weiher mitgebracht hat könnte sein, weil etwa 10-15 km entfernt ist ein größerer Weiher, die haben Saiblinge drin.
Dort kostet der Angelgeltag aber 20 Euro und ich denke wenn man dort ein paar Saiblinge fangen würde, würden die bestimmt lieber selbst gegessen werden, als ausgesetzt 10km entfernt.
Aber ich mein in der Prüfung gelernt zu haben, das Bachforellen und ich mein auch Saiblinge den höchsten Sauerstoffbedarf haben sollen.
Und dann einen/mehrere lebende/n Saiblinge in ner Box 15km im wackeligen Auto heranzukarren..., würden die dann nicht bei Ankunft schon mit dem Bauch oben schwimmen...?

Dann wäre noch eine 3.Möglichkeit:
Von dem Hauptweiher fließt das Wasser runter hinter ein Privathaus in einen kleinen Teich.(max.10x10m.)
Die sind eh sehr tierlieb, dort laufen noch Hühner und Gänse rum.
Dort plätschert das Wasser und dort wäre etwas mehr Sauerstoff bereit.
Vielleicht haben die sich ein paar Saiblinge dort angezogen/reingesetzt.
Aber aus eigener Kraft können die nicht wieder hoch in den Hauptweiher kommen.
Weil die Verbindung ist eine kleine Grasnarbe und es geht steil bergab zum Privathaus.

Das die schon länger dort drin im Hauptweiher sind und den letzten Sommer in der Suppe überlebt haben, kann ich mir auch nicht vorstellen.
Oder könnten die sich wirklich so anpassen, das sie Wassertemperaturen von 24gradCelsius und höher überleben würden...?
Der Hauptweiher hat am Einlauf auch kein wirbelndes Wasser, das Wasser rinnt nur von einer schmalen Grasnarbe in den Weiher.


Es handelt sich um einen Bachsaibling, diese sind anscheinend nicht so anspruchsvoll, was das Wasser angeht, werden sie doch oft in Fopus gesetzt. Auch deiner hat die typische Satzgröße, was mich aber verwundert, ist der äußerlich einwandfreie Zustand, d.h. keine verkümmerten Brustflossen etc. Irgendwer muss den aber eingesetzt haben. Was die Fotplanzung angeht, wird die Wasserqualität jedoch wirklich zu schlecht sein. Hier bestehen die gleichen Anforderungen wie bei der Bachforelle (kiesig, viel Sauerstoff, kühl)

Hallo,
Was mich auch etwas verwundert ist, das ich gestern viele Bilder von Bachsaiblingen angeschaut habe...
...haben die nicht die Brust, Bauch und Afterflosse meißt dunkelrötlich gefärbt mit einer weißen Linie am Ansatz...?

Gruß und danke an Alle für eure Meinungen/Hilfe...

Mekong

P.S.:
Keine Fortpflanzung natürlicher Art möglich da Bachsaiblinge nicht auf Schlamm und an Substrat ablaichen.
Aber warum verwundert Dich Florian der einwandfreie Zustand der Flossen so sehr?
Es gibt sehr wohl Zuchtbetriebe die Fische in einwandfreiem Zustand produzieren.
Das es ein Bachsaibling ist wage ich nicht zu beurteilen.
Rotgetupfte habe ich jedenfalls noch nicht gesehen.
Jedenfalls wars eine schhöne Überraschung für Mekong.
Petri dazu.
Ich kenne sie eher so gefärbt.
Hier mal eine Strecke auf Eis.

Der Zweite von oben auf deinem Bild hat auch so ne leichte creme-hellblaue Linie an der Brust,Bauch und Afterflosse,
die hatte meiner auch.
Die roten Punkte bei meinem kommen wahrscheinlich durch die Laichzeit...?
Weil er hatte ja Rogen im Körper, die 2 Stränge mit winzigen Eiern, aber auch 7-10 größere Eier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Salmonide ist eine eigene Gattung und zählt nicht zu den Raubfischen und auch nicht zu den Friedfischen. So hab ich das jedenfalls im Lehrgang erzählt bekommen.
Was das jetzt wieder?Ein Salmonide eine eigene Gattung?Salmoniden sind Lachs und forellenartige Fische die eine Fettflosse zwischen Rücken und Schwanzflosse besitzen.
 
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