Hinweis: Dieser Beitrag ist bewusst persönlich auf Rheohil zugeschnitten, ganz einfach deshalb, weil der Eröffnungsbeitrag ebenso persönlich geschrieben ist.
ich denke, eines der großen Probleme ist, dass aus der Luft gegriffene Behauptungen den gleichen Anerkennungswert haben sollen, wie belegbare Darstellungen der tatsächlichen Sachverhalte.
Wenn ein User, den ich wegen seiner bisherigen Beiträge hier oder auf einem anderen Board fachlich respektiere, hier eine Behauptung aufstellt, dann wiegt das für mich weit schwerer, als wenn DU einen "tatsächlichen Sachverhalt" beschreibst.
Ist halt eine Frage der Kompetenz des Schreibers.
Vielleicht ist es notwendig, erstmal einen Konsens innerhalb einer gewissen "auserwählten" Gruppe zu bekommen, um erst dann das Thema nach außen zu kommunizieren und zu diskutieren.
Willst du etwa eine Religion gründen?
Dann müsstest du in der Tat so vorgehen, um maximalen Erfolg zu haben.
Die "auserwählte Gruppe" wären dann deine Jünger.
Bist du sicher, dass ein Angelforum das richtige Medium ist, in dieser Weise deine Weltanschauung zu verbreiten?
Vielleicht hapert es auch schon an der Grundvoraussetzung, nämlich der Einsicht, das Tierschutz in der Freizeitangelei wichtig und richtig ist.
Wenn es denn so wäre, dass die Mehrheit der User hier den Tierschutz als Behinderung ihres Tuns empfinden, wer bist DU denn, dass du den anderen Teilnehmern hier Dummheit und Ignoranz und mangelndes Vermögen Argumente zu verstehen vorhalten kannst?
Du solltest deine Thesen öfter mit "Ich glaube..." beginnen, statt mit "Es hapert [bei den Anderstdenkenden] [...] schon an der Grundvoraussetzung[...]
Dann würde man lieber mit dir diskutieren.
Dann geht es nciht mehr darum, wie dies in der Praxis umzusetzen ist, sondern schon allein um den Dissenz in der Grundsatzfrage.
Dann muss diesen Anglern, die nicht verstehen wollen dass DU die alleinige Wahrheit besitzt, diese so lange eingeprügelt werden, biss sie es verstehen?
Ich will keine Meinung aufzwingen, ich will die tatsächliche Sachlage anhand von Belegen und durch logische Konsistenz darstellen und zeigen, welche Konsequenzen sich daraus für das Handeln des Anglers in der Praxis am Wasser ergeben.
Merkst du denn gar nichts mehr? Wer glaubst du denn, wer du bist? Der Papst?
DU hast niemendem etwas zu zeigen, schon gar nicht wenn es ums Angeln geht.
Du darfst gerne deine Meinung äußern - mehr als eine
Meinung hast du nämlich nicht! Deine gewählte Ausdrucksweise ändert nichts daran, dass deine Argumente nicht mehr Wert sind als die jener, denen du mangelnde Intelligenz unterstellst.
Zur tatsächlichen Sachlage gehört, dass der Tierschutzgedanke Ergebnis eines gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses ist, welcher einen neuen moralisch-ethischen Standard definiert.
Die Gesellschaft, die du hier anmaßend vertreten willst, besteht auch aus den Anglern die du als zu dumm ansiehst, deinen Standpunkt zu verstehen und umzusetzen.
Was berechtigt dich also, für die Gesellschaft zu sprechen?
Das Tierschutzgesetz ist lediglich die juristisch anwendbare Manifestation dieses moralisch-ethischen Standards.
Sagen wir doch mal so:
Das Tierschutzgesetz ist mir schnuppe!
Für mich ist das Fischereigesetz meines Bundeslandes und die entsprechenden Ausführungsverordnungen relevant.
Im Tierschutzgesetz steht nicht, dass ich nicht mit einem Lebenden Rotauge am Drilling auf Hecht fischen darf. Wenn ich der Meinung wäre, das würde dem Rotauge genausoviel Spaß machen wie mir, dann würde mich das Tierschutzgesetz nicht davon abhalten.
Mein Recht zu glauben, dass ich dem Köderfisch damit nicht schade steht genauso hoch wie deines, das Gegenteil zu behaupten!
Erst wenn der Richter auf eine Anklages des Staatsanwaltes hin mich wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz verurteilt und dieses Urteil auch in der letzten zulässigen Instanz Rechtskraft erhält, ist das Tierschutzgesetz für mich relevant. Wohlgemerkt, in diesem speziellen Fall.
Da braucht kein Rheophil kommen und seine Behauptungen als verbindlich darzustellen.
Gerne darfst du deine Meinung zum Tierschutzgesetz und seiner Anwendung beim Angeln äußern, dann können wir darüber diskutieren.
Stellst du deine Meinung aber als Tatsache, als Fakt dar, die nur ein Idiot nicht verstehen kann, dann musst du mit Widerspruch rechnen.
Der Grundgedanke des Tierschutzes ist nicht kompliziert sondern simpel, nicht ungerecht sondern gerecht.
Hat jemand etwas anderes Behauptet?
Un wenn gerecht, wem gegenüber? Wenn ungerecht, wiederum die Frage, wem gegenüber wäre das Gesetz ungerecht.
Bisher ging ich immer davon aus, dass Gesetze nicht Gerecht oder Ungerecht sind, sondern die Beschreibung des Rechts in einer Gesellschaft.
Es sind nur irrige Interpretationen des Gesetztes, die zu ungerechter Anwendung führen.
Es muss heißen: "...die zu meiner Meinung nach ungerechter Anwendung führen."
Du bist nur Rheophil, du entscheidest nicht ob ein Gesetz ungerecht angewendet wurde. Deine Meinung dazu darftst du natürlich sagen.
Ob die jeder teilt ist eine andere Frage. Daraus kann dann eine Diskussion entstehen.
Argumentiert man diese durch, und beachtet dabei, welchen Zweck das Tierschutzgesetz verfolgt, ergibt sich daraus, dass diese Interpreationen irrig sein müssen, weil sie gegen den Zweck, den der Gesetzgeber mit dem Tierschutzgesetz verfolgt, laufen.
Nur ein Richter darf das Tierschutzgesetz interpretieren. DU nicht.
Du darfst nur deine Meinung dazu sagen.
Ich denke ebenfalls, dass der Teilnehmer eine Verpflichtung hat, mit dem diskutiereten Themenbereich vertraut zu sein, sachkundig zu asein, um eine Mindestqualität in der Diskussion halten zu können und sie nicht in unproduktive Nebenkriegsschauplätze verlaufen zu lassen.
DU denkst? Das darfst du. Und du solltest du es dabei belassen, denn Verpflichtungen für die Teilnehmer des diskutierten Themenbereichs aufstellen darfst du nicht. Das darf in diesem Board nur jemand, der das Hausrecht hat.
Amanita.
Der sich nicht für Napoleon hält.