Fischanatomie -  Eine vergessene Fischart

Bleikopf

Allrounder
Wer kennt ihn noch - oder kannte ihn jemals ?!

Wohl nur die wenigsten :

Der Europäische Hausen (huso huso) gilt, bzw. besser gesagt GALT als der wohl größte heimische Süßwasserfisch in Deutschland. Nicht zu verwechseln mit anderen Hausen-Arten, die deutlich kleiner sind und heute noch häufiger im Einzugsgebiet des Schwarzen Meeres zu finden sind. Der Echte Hausen - der Europäische Hausen - gilt weltweit als nahezu ausgerottet und es soll nur noch wenige Exemplare auf der Welt geben.

Der Europäische Hausen ist eine Störart, die zuletzt 1972 in der Adria gesichtet worden sein soll (laut unverbindlicher Quellen) und im Ober- und Mittellauf der Donau, also damit auch in den deutschen Teilen der Donau, seit ca. 1925 als ausgerottet gilt.
Der Hausen erreicht(e) eine gigantische Größe von weit über 1000 kg.
Legenden besagen, dass die Donau im 19. Jhd noch Exemplare von geschätzten 2-3 Tonnen beherbergte.
Schon krass, sich vorzustellen, dass Fischarten von solch "saurischen" Größen in unseren Gewässern noch vor ca. 100 Jahren existiert haben...Dagegen wirkt der Wels ja fast winzig...

Der Europäische Hausen - ein Fisch, der neben vielen anderen unter dem Überfischungsboom im frühen 20. Jhd gelitten hat und in 99% der ursprünglichen Verbreitungsgebieten nicht mehr vorkommt und dessen Existenz daher den Meisten heute gar nicht mal bekannt ist.
Oder einfach klar gesagt: Ein Fisch, der der heutigen Aalfischerei ein schreckliches Beispiel sein sollte...


Hier mal ein Bild eines kleinen Exemplars; leider alt, aber dafür umso zuverlässiger, dass es ein Echter Hausen ist:
hausenschmausen.jpg


Ein neueres Bild habe ich leider nicht gefunden, da man beim Eingeben von "huso huso" bzw "Europäischer Hausen" in Google alles findet, nur keinen Echten Europäischen Hausen. je neuer die Bilder, desto unmöglicher, tatsächlich einen Europäischen Hausen zu finden!!

PS: Bitte beachtet, dass sich dieser Beitrag aus dem mir mit der Zeit angelernten Wissen über den Hausen zusammensetzt, also ich keine konkreten Internetquellen angeben kann und auch nicht den 100prozentigen Wahrheitsgehalt über Zahlen gewährleisten kann, da über diesen Fisch so wenig bekannt ist, dass die meisten Infos über mündliche, geschätzte Angaben weitergegeben werden.
Deswegen bitte ich euch auch, nicht rumzumeckern, wenn etwas zu beanstanden sein sollte. Ich habe mein Bestes beim Sammeln von korrekten Angaben gegeben :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Leute ,

diesen Fisch gibt es immer noch , allerdings nur im Kaspischen und im Schwarzen Meer .

Besser bekannt ist dieser Stör unter der Bezeichnung Beluga , von ihm stammt auch (leider) der begehrte Beluga-Kaviar , leider ist er sehr stark vom Aussterben bedroht.

Genaueres über diesen Stör findet ihr hier :

http://de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Hausen
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirklich schade das ein so gewaltiger Fisch "ausgestorben" ist. Der Satz mit den Aalen passt wirklich gut dazu. Scheinst dir wirklich viel Mühe gegeben zu haben um über diese besondere Fischart so viel wie möglich herauszufinden.
 
@ jack:

Klar existiert er noch. Ich sagte ja, nahezu ausgerottet. Bei uns ist er jedenfalls ausgerottet.
Und da wo das "Original" existiert, gibt es nur eine überschaubare Anzahl von Exemplaren. Die meisten anderen Exemplare, die auch heute noch gefangen werden, sind, wie gesagt, Individuen von kleineren Hausenarten, die einfach alles als "Hausen" abgestempelt werden.

Zum Wiki-Artikel:

Den Wikipedia-Artikel habe ich bewusst nicht miteinbezogen, da ich darin zu viele zweifelhafte Angaben gefunden habe .

@Barschfreak:
Ja, ich befasse mich sehr viel mit Fischkunde und Fischgeschichte und werde demnächst über noch andere den meisten 0815-Anglern unbekannte Fischarten aus unseren Breiten berichten.
 
Natürllich kenne ich diese Fischart.
Unser alter Stör, der in fast allen großen Flüssen in Deutschland einmal beheimatete war.
Deswegen mach ich mich auch gern über Beiträge, Angelanlagen usw. lustig die
lächerliche Störhybriden als Stör bezeichnen.
Und natürlich auch über die Fangmeldungen wo sich Angler an Anlagen mit
Fischen unter 80cm als Störfischer feiern lassen.
Einfach lächerlich.
Gruss Armin
 
Natürllich kenne ich diese Fischart.
Unser alter Stör, der in fast allen großen Flüssen in Deutschland einmal beheimatete war.
Deswegen mach ich mich auch gern über Beiträge, Angelanlagen usw. lustig die
lächerliche Störhybriden als Stör bezeichnen.
Und natürlich auch über die Fangmeldungen wo sich Angler an Anlagen mit
Fischen unter 80cm als Störfischer feiern lassen.
Einfach lächerlich.
Gruss Armin

Hi Armin ,

verwechselst du da evtl diesen Stör mit einem anderen ?

Der Beluga kam nur im Donaueinzugsgebiet vor , laut diversen Büchern etc .

Kann es sein , daß du den Europäischen Stör(Acipenser sturio ) meinst , der war früher in vielen Flüssen zu Hause , die in die Nord-und Ostsee münden .

http://de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Stör
 
Jawohl, verwechselt oder gleichgesetzt mit Acipenser Sturio, der aber ebenfalls als europäischer Stör bezeichnet wird.
Was aber nichts daran ändert das man so gut wie alle Störarten in den Beitrag von Bleikopf setzen könnte.
Jedenfalls alle natürlich vorkommenden Arten.
Wohl ausgenommen den weißen Stör der mehr Glück zu haben scheint da er in
Nordamerika noch in Flüssen beheimatet ist die noch nahezu ursprünglichen Charakter aufweisen.
Und er dort eben total geschützt ist, also keinerlei Entnahmen vorgenommen werden.
Also eigentlich egal um welchen Stör es sich im Grunde genommen handelt.
Gruss Armin
 
Danke mal für die Info,habe gar nicht gewusst das so ein Fisch mal in unseren Gewässern heimisch war! Mordsteil aber leider schon ausgestorben!!!
 
Habe von dieser Art schon gehört, aber gesehen habe ich so ein Monster noch nicht...

Dachte schon das die Störe im Fraserriver in Bitish Columbia groß sind (400 Pfund)...

Echt schade das es diese Fische fast nirgenst mehr gibt, man ließt aber in alten Schriften von der ungeheuren größe...

Ich glaube in irgent einer Aufzeichnung über die 2. Türkenbelagerung in Wien steht geschrieben das das Entsatzheer nur kampfbereit war weil sie sich an einem großen Fang Hausen satt essen konnten (20 Stück mit 200 kg oder so steht da glaube ich mich zu erinnern...)

Ka hab das glaub ich in der Schule mal gehört...
 
cooler Beitrag - Danke :klatsch

hab mal in der Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz gestöbert, und diesen antiquierten Eintrag dazu gefunden:

Hausen , L. Huso

Der lat. Nahme Huso ist nach dem deutschen gebildet, und durch Gesner'n, Aldrovand u. a. eingeführt worden. Der deutsche Nahme soll von dem türkischen Worte usun, lang, herstammen, und diesem Fische wegen seiner beträchtlichen Länge gegeben worden seyn.

Ein großer eßbarer Fisch, welchen Linné, Klein und Artedi zu dem Geschlechte der Acipenserum zählen, und wovon folgende 4 Gattungen die inerkwürdigsten sind: der eigentlich so genannte Hausen, der Stör, die Sewruga, und der Sterlet.

Der eigentlich so genannte Hausen, Hausenstör, oder der große Stör, Acipenser Huso, unterscheidet sich von allen andern Fischen dieses Geschlechtes durch seine weiße Haut und durch sein weißes Fleisch; daher er im Russischen auch Beluga, Belouga oder Bieluga, genannt wird, von bel, biel, weiß. Bey allen andern Arten ist die Haut theils schwärzlich, theils Haut und Fleisch gelblich. Die weiße Haut des Hausens ist rauh, aber ohne Stacheln und Schuppen. Sein Rückgrath besteht aus einem Knorpel, welcher vom Kopfe bis an den Schwanz ausgehöhlt und leer ist. Am Kopfe, welcher groß, breit und schwer ist, hangen 4 Bartfasern herab. Er ist dem Stör fast in allem gleich, doch ist der Rüssel stumpfer.

Er ist gleichsam der Flußwallfisch; denn er hat eine ungemeine Größe. Er wird oft 24 Fuß lang, und sein Gewicht beträgt manchmahl 2 bis 400 Pfund. Er ist so furchtsam, daß ihn der kleinste Fisch in die Flucht jagen und verscheuchen kann. Im Wasser hat er eine so nachdrückliche Stärke, daß es ihm eine Kleinigkeit ist, einen Fischer mit Einem Schlage des Schwanzes aus dem Kahne zu werfen.

Man findet ihn nicht nur in der Donau bey Komorn, sondern auch in allen großen Flüssen, welche sich in das kaspische und schwarze Meer ergießen, wenigstens in ihren Mündungen, doch in einigen Flüssen häufiger, und in andern seltener.

Zuweilen findet man ihn auch in der Elbe, und in Italien im Pofluß. bloß von den jaiker Kosaken in Jaitzkoi
 
ich hab das erste mal vor kurzem als ich für den fischereischein gelernt habe gehört. Da gabs ne frage welcher der größte fisch europas ist A. Hausen B. Wels C. Hecht

hausen kannt ich nicht also tante google gefragt und nicht schlecht gestaunt was hier mal rumgeschwommen ist. Schade. Die menschen habens wieder geschaft!!!
 
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