Angelabenteuer -  Mit der Trockenfliege im Spätherbst

Freut mich Eberhard, wenn ich einen alten Hasen wie Dich auch immer wieder noch begeistern kann.

Petri Heil
Stephan


Hi Stephan, das mit dem "alten Hasen" stimmt eigentlich nur, soweit es mein Lebensalter betrifft. Als Fliegenfischer bin ich leider durchaus noch kein so alter Hase (ca. 8 Jahre), wenn ich auch am Wasser einigermaßen zurecht komme. Aber solche Gewässer, wie Du sie befischen darfst.....Da bekomme ich immer noch glänzende Augen. Vielleicht habe ich ja irgendwann auch mal die Gelegenheit,
in solchen Flüssen neue Erfahrungen zu sammeln. Denn daß ich dort auf Anhieb zurechtkäme, bilde ich mir nicht ein, da ich nur Niederungsflüsse bisher befischt habe.
Gruß
Eberhard
 
Hi Eberhard,
das mit den glänzenden Augen geht mir heute noch so an solchen Gewässern und ich glaube es wird immer so bleiben, da erhöht sich sogar minimal die Herzfrequenz, wenn ich dann noch einen Fisch sehe - da werde ich schon mal unruhig. ;)


Petri Heil
Stephan
 
Hi Eberhard,
Wenn ich dann noch einen Fisch sehe - da werde ich schon mal unruhig. ;)


Petri Heil
Stephan


Hi Stephan

Mal im Ernst wenn ich an so manchen Gewässer stehen würde die du so beangelst, wäre mein Kardiologe echt sauer ;). Einfach nur schön und da tritt der Fisch schnell in den Hintergrund, Platz zum wedeln, tolle Natur, vielfältiges Wasser, das muss man euch Bayern neiden :respekt. Und deshalb schau ich auch deine Berichte so gerne egal ob beim Schleppen auf Hecht oder Fliefi der Hintegrund topt meist alles :angler:.
War 2 Tage an der Traun und ganz im ernst seit dem ist das Fliegenfischen auf dem platten Land nur noch halb toll wenn nicht weniger begeisternd ;).

Gruss
Olli

Gruss
Olli
 
Trocken geht es weiter

@Lahnfischer

Gern geschehen Thomas. ;)

Da in den letzten Tagen das Wetter fast nur am Alpenrand genießbar war, habe ich mein Glück eben dort noch mal mit der Trockenfliege versucht.

Der Schnee in den Bergen lässt es richtig frisch sein wenn der Wind ins Tal püstelt bei 1,5° Lufttemperatur und 8° Wassertemperatur kribbeln schon nach kurzer Zeit in den Fingern wenn man die Hand ins Wasser steckt, also gemütlich ist es nicht.

weisse_Spitzen.jpg


Solange kein Sonnenstrahl auf das Wasser fällt, scheint dieser Streckenabschnitt wie ausgestorben. Man sieht keine Fische und keinerlei Steigzeichen an der Oberfläche, aber mit den ersten wärmenden Strahlen kommen auch die ersten Fliegen.
Nur wenige Minuten später sehe ich einen kleinen Ring mitten in der Strömung - der Schlupf beginnt.

Meine Wahl fällt auf eine "klein gebundene" braune CDC in Gr. 14.

Die Querströmungen machen es schwer die Fliege ohne Drift auf den Standplatz treiben zu lassen und erst mit dem dritten Wurf sieht es gut aus.

Es verlangt viel Konzentration die Fliege bei der Strömung nicht aus den Augen zu verlieren und fast einen Meter unterhalb des gesichteten Ringchens, ich wollte gerade wieder zum Wurf ansetzten, da verschwindet meine CDC als wäre sie "abgesoffen", ohne jedes Steigzeichen. Sofort folgte mein Anhieb und es begann tüchtig zu ziehen auf der anderen Seite. Eine herrlich gezeichnete Äsche kommt nach einigen Minuten an die Oberfläche, wird mit der Längenmarkierung an der Rute im Wasser gemessen (47cm) und released.

%C4sche_47cm_b.jpg


Es ging nicht Schlag auf Schlag, aber nach vielen Würfen und etwa eine Stunde später verschwand die selbe Fliege auf die gleiche Art wie vorher und ich reagierte wieder mit einem Anschlag.

Ein atemberaubender Drill mit Luftsprüngen wie man sie nicht oft zu sehen bekommt ließ mich die Luft anhalten und es zeigte sich eine weitere Schönheit im klaren Wasser vor mir.

%C4sche_48_cm.jpg


Als Hammer gab es dann noch diese bayerische Steelhead mit 50 cm

Raini_50_cm_1%2C38_kg.jpg


Eine weitere Äsche gab es dann noch am Nachmittag die ich auch nicht vorenthalten möchte

%C4sche2_47cm.jpg


Die Äschen wurden selbstverständlich released.

Petri Dank für diese Erlebnisse

:respekt
Stephan
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Christian,

ja es gibt Strecken die dürfen ausschließlich nur mit der Trockenfliege befischt werden.
In manchen Gewässern ist das auch kein so großes Problem, das kommt ganz auf die Beschaffenheit an, die Fische ernähren sich überwiegend von Trockenfliegen.
Das gibt es dann, wenn die Strömung nicht zu langsam ist, die Tiefe um 0,5 Mtr. beträgt und ein hohes Nahrungsaufkommen vorhanden ist.
Bei wenig Wasser haben die Fische nicht so viel Zeit einen Aufsteiger zu sehen, aber sie können sich gut auf die Oberfläche konzentrieren und schwimmende Nahrung aufnehmen. Ist nicht immer so, aber sehr oft.

LG
Stephan
 
Als Abschluß möchte ich Euch hier noch ein Foto vom vermutlich letzten Ausflug mit der Trockenfliege in diesem Jahr zeigen :wein . Dieser 47er Äscherich hatte am späten Nachmittag einer CDC-Steinfliege nicht wiederstehen können. Optimale Licht- und Platzbedingungen ermöglichten dieses Bild.

%C4sche3_47cm.jpg


Hier sei nochmals erwähnt, dass alle Fische, abgesehen von den Rainis, released wurden. Die Entnahme von Äschen ist bei uns seit vielen Jahren (ü10) verboten und wird es sicher auch in den nächsten Jahren bleiben. :(
Man darf sich von diesen Bildern nicht täuschen lassen, es gibt trotzdem leider nicht viele Äschen, meistens sind es große Einzelgänger und die kleineren Jahrgänge fehlen fast gänzlich.

Petri Heil
Stephan
 
Hallo Stephan

Erstmal Petri zu dem pumperlgsunden Milchner.

Bei uns hier sieht es in den meisten Gewässern leider andres herum aus, die grossen Äschen fehlen und man fängt nur noch die unteren Jahrgänge. Allerdings ist dies hier eine direkte Folge falscher Vereinspolitik. So wurden Fliefi Gewässer für Naturköderangler geöffnet, da diese im Verein den überwiegenden Anteil ausmachten und so Druck ih der JhV ausüben konnten. Der Äschenbestand brach in einem Gewässer innerhalb von 2 Jahren ein, man fing nur noch die jüngeren Jahrgänge, anstatt nun die Notbremse zu ziehen wurde in der nächsten JHV das Mindestmass auf 28! cm gesenkt. Man fängt nun nur noch jungäschen und wahrscheinlich die letzte Generation des Wildbestandes da die Elterntiere fehlen. Und alles Vereinsintern selber eingebrockt denn das betreffende Gewässer ist für Gastangler gesperrt.

Freut euch über eure Elterntiere so habt ihr wenigstens noch die Chance eure Äschenstämme zu erhalten.

Gruss
Olli
 
Hi Olli,

das ist eine traurige Sache in dem beschriebenen Fall und leider zahlt wie so oft die Natur den Preis dafür. Eine ausgewogene Bewirtschaftung ist kein leichtes Unterfangen, jedoch ohne ist es heute nicht mehr machbar. Ich hoffe es werden ausreichend Fische überleben.
Ein Schonmaß von 28 cm halte ich persönlich für den absolut falschen Weg und auch 30 cm halte ich für zu wenig, 35 cm sind in meinen Augen gerade ok.
Bei einem einigermaßen natürlichen Gewässer werden auch einige größere Fisch übrig bleiben, es gibt sie, die cleveren, die scheuen Einzelgänger.

Wir beobachten in den letzten Jahren ein bisher unerklärliches Phänomen und Problem, wir haben noch gute Fische, allerdings fast keine Rogner. Daraus folgt, dass die großen Milchner die wenigen und kleineren Rogner in der Laichzeit jagen, hetzen und verfolgen
bis zur totalen Erschöpfung, "sie" überleben dann das Laichen teileweise nicht.

Die kleinen Schwärme von Jungfischen bleiben trotzdem aus bzw. kommen sie fast nicht hoch und noch weniger Rogner nach.

Ich wage es nicht zu hoffen, dass wir auch mal wieder eine Äsche aus der Isar essen dürfen, dieser Genuss ist bis auf weiteres nur dem schwarzen Vogel vorbehalten.

LG
Stephan
 
... der letzte Tag mit der Trockenfliege

Entgegen der Erwartungen hat es doch noch einmal geklappt, die Temperaturen stiegen auf 0° an, der Schnee verschwand für einige Stunden und ich konnte noch einmal Fliegenfischen an der Isar vor dem Saisonende am Dienstag.

Die Fischerei ist bei extrem klaren und niedrigem Wasserstand zugegebener Maßen eine heikle Angelegenheit, zusätzlich machen es einem die Temperaturen nicht leicht und im Schatten vereist bereits der Spitzenring.

Nach etwa 40 Minuten konnte ich doch noch eine 35er Raini mit meiner CDC überzeugen
Raini_kl.jpg


und nicht weit von dieser Stelle ging mir dann diese tolle Äsche an den Haken.

%C4sche2_48_cm.jpg


Wie alle Äschen wurde sie natürlich schonend released.

Das war es dann auch mit der Trockenfliege, die Sonne verwschwand, kalter Wind und Minustemperaturen liesen keinen Schlupf mehr zu und lediglich mit einer Nymphe kann man nun noch zum Erfolg kommen.

Auf dem Rückweg zum Auto bekam ich noch einen Biss auf eine Steinfliegenlarve, nach einem kurzem Drill zeigte sich ein Ü50 Bachforelllenmilchner mit einem Kopf einer 65er.
Er war sichtlich abgekämpft vom Laichgeschäft der letzten Tage und wurde selbstverständlich auch released.
Das nahm ich zum Anlaß und beendete meine Fischerei. Ich verweile noch so lange bis dieser herrliche Fisch wieder langsam in die Strömung zieht und mache mich dann auf den Heimweg.

Petri Heil
Stephan
 
Zuletzt bearbeitet:
Petri Dank Olli,

ich hab mich auch sehr gefreut dass es so gut gelaufen ist.
Da es seit gestern wieder schneit, wird es vermutlich in den verbleibenden 4 Tagen dieser Saison an der Isar nicht mehr möglich sein zum Fliegenfischen zu gehen.
Die Stimmung am Fluß ist in dieser Jahreszeit für mich so ein Genuß. Wenn die ersten Sonnenstrahlen das Tal fluten oder hinter dem Berg die letzten verschwinden, die weißen Schneegipfel strahlen in den wenigen Stunden in verschiedenen Farben und leider sind die Tage dann immer schon sehr kurz.

Die nächste Saison kommt zum Glück bestimmt und in meinen Dosen herrscht schon der Fliegennotstand, also ausreichend zu tun über die kalten Tage. ;)

:respekt
Stephan
 
Hi Olli,

der Postler ist schon nicht schlecht, ich binde eine "Abart" die fast noch besser fängt.
Der Unterschied liegt darin, dass ich über das gelbe Material noch etwas weiße Ghostfiber darüber binde. Dabei muss man nur beachten dass er nicht zu dick wird.


Petri Heil
Stephan
 
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