Allgemein -  Offener Brief SFV-Bremen.de

Schwedenpeter

Schwedenangler
Hej,

ich war, bzw. bin noch Mitglied im Sportfischerverein Bremen e.V., doch habe ich aufgrund der aktuellen Vorgehensweise meines Vereines gegen Angelguides meinen Austritt zum Jahresende erklärt und unten stehenden offenen Brief verfasst, den ich gerne zur Diskussion stelle.

Bremen
Sportfischerverein Bremen,
www.sfv-bremen.de


Offener Brief

Sehr geehrte Angelkameraden und –Kameradinnen,

gemeinsam eint uns eines der schönsten Interessen, das Angeln. Naturverbunden und im Einklang mit der uns geschenkten Wasserwelt finden wir Entspannung beim Angeln. Hierbei steht nicht das Ausräubern eines Gewässers im Mittelpunkt unserer Leidenschaft, sondern die Hege und Pflege eines Gewässers und die Herausforderung Fische gezielt zu finden und zu beangeln. Einen schönen Speisefisch darf man, sofern es die Schonzeiten und gesetzlichen Bestimmungen, sowie die Bestände, zulassen gerne mitnehmen und genießen. Das war und bleibt meine Überzeugung für diese Freizeitbeschäftigung.

In den letzten Jahren wurden immer mehr Erschwerungen für uns Angler geschaffen, ich denke da nicht nur an teilweise sinnlose theoretische Fragen innerhalb der Fischereischeinprüfung, sondern auch an Verbote rund um das Gewässer (Zelten nur noch ohne Boden usw.). Statt theoretischer Ausbildung sollte viel mehr der Blick auf praktische Ausbildung gelegt werden, was jedoch Ausnahmen sind. Im Ergebnis findet man an unseren Gewässern immer mehr „Kollegen“, die Raubbau an unseren Beständen üben, nicht in der Lage sind waidgerecht die Fische zu töten usw. Liest man unsere Vereinszeitschrift, stellt man fest, dass das Wettangeln im Vordergrund unseres Vereinslebens steht, anstatt praxisorientierte Angeltage anzubieten.

Nun gibt es ja zum Glück professionelle Angelguides, die ihr Wissen gegen Bezahlung anbieten. Wir sind uns sicher einig, dass diese berufliche Orientierung nicht reich machen wird. Trotzdem findet man immer mehr gut ausgebildete Guides die ihr Wissen vermitteln – und das ist gut so! In Schweden gibt es inzwischen richtige Ausbildungsplätze hierfür und Guiding ist dort ein anerkannter Beruf. Wir jedoch tun uns so schwer damit, anstatt die Vorteile zu nutzen:
- kompaktes Fachwissen
- praktische Anleitungen
- regelmässige Gewässerüberwachung
- u.v.m.

Auf der Mitgliederversammlung vom 23.09.d.J. wurde mitgeteilt, hier zitiere ich aus der Vereinszeitung vom III.Quartal:
Ein Mitglied, welches seine Dienste als Fisch-Guide gegen Bezahlung angeboten hat, wurde in die Geschäftsstelle eingeladen um dort eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Die Vereine der Fischerei-Pachtgemeinschaft Weser IV arbeiten gemeinnützig und wünschen keine kommerzielle Angelfischerei.

Meines Wissens verdienen die selbstständigen Angelguides ihr Geld durch fest gebuchte Touren, nicht durch die Anzahl von Fängen. Sie bieten einen vollumfänglichen Service an und stellen oftmals auch ein Boot für diese Touren zur Verfügung. Bei den heutigen Benzinpreisen, den Anschaffungskosten und Unterhaltungskosten für ein Boot, die notwendigen Versicherungen, die Prüfungen eines Angelguides (kleines Kapitänspatent bei Boottouren usw.), die abzuführenden Steuern und die Krankenversicherungen lassen sicher kein hohes Einkommen durch Guiding zu. Auf dem Bodden liegen die Guidingtouren bei ca EUR 300,-- (4 Personen), was bei einer 8 Stunden Tour mit 1 Stunde Vor- und 1 Stunde Nachbereitung einen Lohn von EUR 30,- brutto ohne Abzug o.g. Kosten bedeutet. Rechnerisch kommen wir auf ca EUR 5,- bis 8,- Verdienst, da von „kommerzieller Angelfischerei“ zu sprechen ist ein Hohn!

Ich persönlich begrüße jeden, der den Mut hat sich als Angelguide zu verselbstständigen. Ich freue mich über jeden, der seriös sein Geschäft betreibt und geballtes Fachwissen vermittelt. Hier sollten die Angelvereine vielmehr Unterstützungsarbeit leisten und im Gegenzug sich diese Fachkräfte zur praktischen Ausbildung der Mitglieder sichern. Ich unterstütze die Guides und aus diesem Grunde werde ich nicht Mitglied in einem Verein bleiben, der diesen wichtigen und zukunftsorientierten Berufsstand bei seiner Tätigkeit behindert.

Petri Heil

Peter Hübner

 
@schwedenpeter
naja der fussballgott stammt bestimmt nicht aus bremen, hat man ja gestern wieder gesehen! bremen braucht wieder mal einen frischen trainer:spass
 
owned!!! :respekt

Zum Thema:
Ich finde den Grund "kommerzielle Angelei" etwas fadenscheinig. Hast Du wilde Vermutungen bzgl. anderer Beweggruende und wuerdest diese nicht belegbaren Einschaetzungen kundtun?

regards
Peter

Ja, ich habe einige Vermutungen, die kann ich jedoch (noch) nicht belegen. In einem anderen Forum wird heftigst hierüber diskutiert, nun aber eine kurze Schilderung:

Es gibt in Bremen 2 große Vereine, den Stuhrer Angelverein und eben den SFV Bremen. Vor einigen jahren gab es bei den Stuhrern ein wenig Knatsch und einige (Ex-)Mitglieder gründeten einen neuen, kleinen Verein. Der SFV ist der absolut größte in Bremen.

Gemeinsam mit 7-8 kleinen Vereinen wurde eine Fischereipacht gegründet, die eben einen Teil der Weser befischen darf. Zu dieser Pacht zählen auch 2 oder 3 Berufsfischer.

Die Sitzungen des Vereines sind sehr identisch, der Vorstand spricht, einige ältere Mitglieder nicken und das war es. Es kommen oftmals jüngere Mitglieder hinzu, melden sie sich lobend zu Wort gehören sie in den Kreis der Etablierten, äußern sie sich kritisch werden sie runtergemacht. Meistens wird dann von einem Mitglied Unterbrechung der Diskussion gefordert und das Thema ist vom Tisch. Es wird also sehr autoritär regiert, was sich letztlich an den zahlen der Sitzungsteilnehmer widerspiegelt.

Es gibt schon länger einige Guides in diesem Bereich, die dem Verein aber sehr wohlgesonnen sind. Der nun abgemahnte jedoch beteiligt sich aus Zeitgründen, da er nicht ur in Bremen guidet und auch viel auf Messen ist, kaum am Vereinsleben, möchte eigentlich sagen gar nicht. Anyway, hier nun fangen die Vermutungen an:
Ich persönlich gehe davon aus, das einer der älteren, dem verein wohlgesonnen Guides (oder jemand aus derem Dunstkreis) sich beschwert hat und so wurde er eben in die geschäftsstelle zwecks Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung gebeten. Interessanterweise jedoch sind die anderen Guides nachwievor im Internet präsent und wurden nicht abgemahnt, obwohl sie schon bedeutend länger hier guiden.
Ich denke, es wäre gar nicht aufgefallen, wenn ich nicht den offenen Brief geschrieben hätte und diesen nach und nach in die Foren gebracht hätte.

Das jedoch ist meine persönliche Auffassung, ich habe auch schon andere Meinungen gelesen (jedoch nicht verstanden)

Petri heil

Peter

P.S.: Hier einmal 3 Links von einigen Guides die offensiver werben (ob der Betroffene dabei ist???? Ja!) Auf alle Fälle wurde nur einer abgemahnt, man kann natürlich raten wer und warum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
ich sehe keine Links!
&
Hat der Guide die Unterlassungserklaerung unterschrieben?

Ansonsten klingt das ganze in meinen Ohren ziemlich heftig, aber auch schluessig. Auch wenn wir jetzt nur Deine Seite/Meinung kennen. Meistens liegt die Antwort irgendwo dazwischen. Die gemittelte Wahrheit waere aber schon eine unschoene Realitaet!

regards
Peter
 
Hej,

hier nochmal die Links:

Links entfernt, da sich ein verlinkte Anbieter über schlechte Werbung für ihn beschwert hat


Zur anderen Sache erhälst Du einen Link per PN

Petri Heil

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein (eingetragener) Verein kann per Satzung Personen aus dem Verein ausschließen, die gegen die Interessen des Vereines handeln. Es müsste also erstmal geklärt werden, ob der Guide gegen Vereinsinteressen verstößt?
M. E. tut er dies nicht, da der Sinn eines Angelvereins nunmal das Angeln ist - nix anderes macht ein Guide mit seinem Kunden. Solange er es als Privatperson und nicht als Handelnder des Vereines anbietet, kann aus meiner Sicht nichts dagegen sprechen, denn das wäre mit einer Gewinnerzielung des Vereines verbunden und könnte die Aberkennung der Gemeinnützigkleit des Vereines nach sich ziehen. (Was erhebliche rechtliche und steuerliche Nachteile für den Verein bedeuten würde.)

Oder die Satzung des Vereines definiert die Tätigkeit eines Mitgliedes als Guide, als vereinsschädigend. Dann müsste dies so in der Satzung des Vereines formuliert stehen.
Unterschreibe ich aber ohne Klärung dieser Frage eine Unterlassungserklärung, bin ich selbst schuld.
(Selbstverständlich darf ich in keinem Fall als Handelnder des Vereines erkennbar sein, kein Vereinseigentum wie z.B. Boot nutzen, keine vereinsinterne Kenntnisse verwenden etc.)

Gesetzt den Fall, irgendein selbsternannter Guide aus Deutschland reist an, kauft sich einen Erlaubnisschein und sein "Zögling" ebenfalls - was kann denn ein Verein, der Erlaubnisscheine ausgibt 1. dagegen haben und 2. wie kann er dieses kontrollieren? (1. Lediglich der Guide und sein Kunde schließen miteinander einen Vertrag ab. 2. Beide sitzen/stehen nebeneinander und angeln.)
Falls ich als Verein die Wahl hätte, würde ich dieses Privileg doch lieber einem Vereinsmitglied einräumen, das außerdem noch ein Interesse am Schutz und Erhalt des Gewässers hat, oder?

Davon abgesehen kann der Vorstand eines Vereines nicht willkürlich entscheiden, wer guiden darf und wer nicht.
Außerdem gibt es in jedem Verein eine Mitgliederversammlung, nur da könnten Änderungen der Vereinssatzung mit Mehrheit entschieden werden.
(Schlimmstenfalls kann ein Verein auch als juristische Person verklagt werden.)

So sehe ich diese Sache nach den Schilderungen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hej,

Ich habe eine Nachricht erhalten, wo mich der Betreiber der Fliegenschule darauf hinweist das er die Genehmigung seitens der Weser Pacht IV für Übungskurse an der Oberweser hat, jedoch ohne Fliege!! und dieses sei auf seiner Webseite ersichtlich. Er bat mich, dieses öffentlich zu schreiben, diesem Wunsch komme ich gerne nach.

Hiermit jedoch wird es noch konfuser, denn die Kurse werden gegen Bezahlung angeboten. In der offiziellen Bekanntgabe des Vereines heißt es zur Unterlassungserklärung: Die Vereine der Weser Pacht IV wünschen keine kommerzielle Angelfischerei.

Obiges ist also keine kommerzielle Angelfischerei?

Petri Heil

Peter
 
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