Gewässerschutz -  12.09.04 Tag des Wassers

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Thema am 12. September 2004:
Wie läuft's? – Schwerpunktthema Wasser


Ob als Trinkwasser, zur Körperpflege, für Gewerbezwecke oder auch zum Löschen von Bränden – Wasser bedeutet Leben. Während man sich in unseren Breiten bis ins vergangene Jahrhundert zumeist mit dem Brunnen „vor der Haustür“ begnügte, gab es in antiken Städten wie Rom oder Athen bereits eine zentrale Wasserversorgung mit einem komplizierten System von Leitungen und Aquädukten, ständig frisch gespeisten Brunnen und öffentlichen Badeanstalten.

Kein Mensch kommt ohne Wasser aus – so viel steht fest. Aber ist uns ebenso klar, dass auch fast alle Gebäude eng mit dem Wasser verbunden sind? Fast jedes Haus ist heute an die Wasserver- und -entsorgung angeschlossen. Die modernen Städte werden unterirdisch von Kanalisation durchzogen. Hafenanlagen erschließen uns Flüsse, Seen und Meere, die intensiv als wichtige Verkehrs- und Handelswege genutzt werden. Brücken überspannen die Flüsse und verbinden die Menschen auf beiden Seiten des Ufers.
Auch das diesjährige Thema des Tags des offenen Denkmals „Wie läuft's? – Schwerpunktthema Wasser“ ist so spannend und vielseitig, dass sich zu sehr vielen teilnehmenden Denkmalen ein interessanter Bezug zu diesem Motto herstellen lassen wird. Wir freuen uns, wenn Sie das Thema „Wasser“ in Ihre Vorbereitungen einbeziehen. Dabei gilt, wie in jedem Jahr, dass das Motto lediglich ein Anstoß sein soll, Denkmale unter verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und neue Denkmalgruppen zugänglich zu machen.


Denkmalpflege und Wasser
Wer an Wasser und Denkmalpflege denkt, dem fallen vielleicht zunächst die enormen Kosten ein, die eindringendes, kondensierendes oder auslaufendes Wasser an denkmalgeschützten Gebäuden verursachen kann. Dächer müssen neu eingedeckt, Leitungen abgedichtet und Grundmauern isoliert werden, ganz abgesehen von den ungeheuren Schäden, die das Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 an denkmalgeschützten Bauwerken anrichtete. Das Thema Wasser ist in der Denkmalpflege allgegenwärtig. Auch dann, wenn Wasser fehlt und beispielsweise ein sinkender Grundwasserspiegel zum Verrotten von Holzfundamenten führt oder der austrocknende Erdboden absinkt. Beides ist mit teilweise gravierenden statischen Problemen verbunden.

Bauwerke und Wasser
Doch es sollen nicht in erster Linie die Schäden, die Wasser an historischen Mauern und Hölzern anrichten kann, im Mittelpunkt stehen. Sondern das diesjährige Motto lädt ganz allgemein dazu ein, all die Gebäude und Anlagen zu zeigen, die mit dem flüssigen Element in Verbindung stehen. Selbstverständlich spielen dabei auch kulturgeschichtliche Aspekte eine Rolle. Hier ein paar Anregungen:

  • Nutzung von Wasserkraft: Viele Bauwerke wurden ausschließlich zur Nutzung der Wasserkraft errichtet. Wassermühlen gibt es bereits seit der Römerzeit, Wasserkraftanlagen als Antrieb für Hammer- oder Sägewerke werden seit dem Mittelalter genutzt. In den großen Industrieanlagen des 19. und 20. Jahrhunderts verdünnt, kühlt, entsorgt Wasser oder es erzeugt Energie. Ein wichtiger Aspekt ist auch die industrielle Nutzung von Wasserdampf seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Ohne sie wäre die Entwicklung der meisten technischen Neuerungen in Bergbau, Industrie und Verkehrswesen – etwa Eisenbahnen oder Dampfschiffe – nicht denkbar.
  • Historische Wasserversorgung: Reste römischer Großbauten zur Wasserversorgung wie Aquädukte oder Kanalisationen werden vergleichsweise häufig gefunden. Das Wissen um das Bauen von funktionierenden kilometerlangen Wasserleitungen geriet jedoch seit dem Frühmittelalter zunehmend in Vergessenheit. Ein Großteil der Bevölkerung war bis weit ins 19. Jahrhundert darauf angewiesen, ihr gesamtes Trink- und Nutzwasser aus dem „Brunnen vor dem Tore“ zu schöpfen.
  • Moderne Wasserversorgung: Ende des 19. Jahrhunderts wuchsen viele Städte wegen der fortschreitenden Industrialisierung geradezu explosionsartig. Dies erforderte vor allem aus hygienischen Gründen eine moderne Wasserversorgung, die den wachsenden Ansprüchen entsprach. Durch den Bau von Wassertürmen konnten die Probleme fast schlagartig gelöst werden. Die Wasserbehälter in den Türmen dienten sowohl der Speicherung als auch dem Druckausgleich. So konnten die Nutzer an allen Zapfstellen, die nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren immer niedriger als der Sammelbehälter gelegen sein mussten, bedarfsgerecht Wasser entnehmen. Der Stolz auf diese soziale Leistung drückt sich in der Architektur der Wassertürme aus: Zunächst entstanden kraftvolle Bauwerke im historisierenden Stil – Kirchtürmen oder Burgen nachempfunden – andere eindrucksvolle Formen kennen wir aus der Zeit des Jugendstils und des Expressionismus.
  • Wasser und Hygiene: Verseuchtes Trinkwasser durch fehlende Kanalisation und hygienische Missstände waren gerade in den großen Städten bis in die Neuzeit immer wieder Ursache für zahlreiche Epidemien. Die Situation wandelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts entscheidend mit dem Bau von Abwasserkanälen, auf denen zum großen Teil unser heutiges Abwassersystem fußt.
  • Springbrunnen, Gartenanlagen mit künstlichen Seen oder Zwinger mit Wasserspielen sind heute in öffentlichen Anlagen meist für jedermann zugänglich. Dies war jedoch nicht immer so, lange Zeit war der Luxus, mit Wasser spielerisch umzugehen, dem Adel vorbehalten.
  • Geschichte des Badens: Bereits die Römer kannten komplizierte beheizbare Badeanlagen. Mittelalterliche Badestuben entstanden nachdem Kreuzfahrer in den Genuss türkischer Bäder gekommen waren. Von der Kirche verurteilte Sittenverletzungen und nicht zuletzt Seuchen führten jedoch zur Schließung dieser Häuser. Zwar verfügten schon seit dem 16. Jahrhundert einige wenige Privilegierte über ein Badezimmer, doch die breite Bevölkerung wohnte so beengt, dass ein eigenes Bad nicht eingebaut werden konnte. Nachdem im 19. Jahrhundert die Zusammenhänge zwischen Körperhygiene und Krankheiten bekannter wurden, entstanden vielerorts öffentliche Badeanstalten und Schwimmbäder.
  • Wasser und Kirchen: Seit dem Mittelalter ist beinahe jedes Gotteshaus mit einem Taufbecken oder einer Taufschale ausgestattet. Katholische Kirchen verfügen dazu in der Regel über Weihwasserschalen, aus denen sich die Gläubigen mit dem gesegneten Wasser benetzen können. Die Baumeister des Mittelalters setzten oftmals ihre ganze Erfindungsgabe bei der Gestaltung von Wasserspeiern an den Traufen der Kirchendächer ein. Was wollen uns diese Wasserableiter sagen, die dort in schwindelnden Höhen die Gestalt von wilden Tieren, Fratzen und Phantasiegestalten haben? Noch heute geben sie der Forschung Rätsel auf.
  • Wasser als Schutzstreifen: Zahllose Wasserburgen und -schlösser zeugen davon, wie man sich in früheren Zeiten durch Wassergräben gegen feindliche Übergriffe schützen konnte. Für Besucher ist es zum Beispiel interessant zu erfahren, über welche besonderen architektonischen und technischen Kenntnisse die Erbauer verfügen mussten, damit ihre Burgen und Schlösser für Jahrhunderte mit den Grundmauern direkt im Wasser stehen konnten.
  • Schutz vor Wasser: Auch der Schutz vor Wasserfluten an der Küste und an Flüssen im Binnenland hat schon vor mehr als tausend Jahren besondere Bauwerke entstehen lassen: Dämme und Deiche oder auch die Warften, künstliche Wohninseln im Nordseewatt.
  • Wasser als Verkehrsweg: Wie und seit wann werden Flüsse, Seen und Meere als Verkehrs- und Handelswege genutzt? Nicht nur historische Schiffe und archäologische Schiffsfunde erzählen diese Geschichte, sondern auch Denkmale wie Hafenanlagen mit Kränen, Leuchttürme, Speicherbauten, Schleusen, Kanäle oder Zollstationen.
  • Geschichte der Feuerwehr: Als Reaktion auf unzählige große Stadtbrände in wachsenden Städten entwickelte sich eine im zunehmenden Maß professionell organisierte Feuerwehr. Ihre Geschichte lässt sich anschaulich an Pumpenwagen, Spritzenhäusern oder Löschwasserteichen aufzeigen.
Quelle: Tag des offenen Denkmals

 
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