Morgen zusammen,
Ich selbst habe vor 8 Jahren mit dem Fliegenfischen begonnen, als ich noch in der Jugendgruppe war, und bin der Meinung, dass der Drill einer Forelle oder gar einer Äsche -sofern noch vorhanden- mit nichts anderem zu vergleichen ist. Der direkte Kontakt über die Fliegenschnur und die Rute, der direkte Schnurabzug ohne Übersetzung der Rolle und das Bremsen über den Spulenrand bzw. über die Schnur.
Dann (im Sommer 2007) fing ich an, mich für das Spinnfischen mit Spinnern, Gummifischen und kleinen Wobblern zu begeistern. Ich saß mit einem Bekannten am Flußufer mit der Grundrute auf Forelle. Wir fingen auch gut Fische. Dann kam jemand vorbei, mit dem ich bis Mitte diesen Jahres nie oder kaum Probleme hatte, und 3.5 Jahre die Jugendgruppe leitete und betreute. Er fischte an diesem Tag mit der Spinnrute, hatte 3 gute Bach- wie Regenbogenforellen überlistet. Da war ich dann infiziert.
Was klar war, ich brauchte eine Spinnrute mit Rolle und Schnur, sowie einige gute Spinnköder, welches auch alles besorgt wurde. Zuerst waren wir noch des öfteren zusammen unterwegs, mit der Spinnrute wie auch mit der Fliegenrute. Da ich aber mehr Erfahrung mit der Spinnrute sammeln wollte, gingen wir immer weniger miteinander fischen. Nach 5-6 Jahren nur Fliegenfischen brauchte ich mal Abwechslung.
Das ich mehr Spinnfischen ging, führte sogar in einem anderen Forum zu argen Beleidigungen, ich würde ja alle Fische verangeln, ihnen das Maul aufreißen würde (fische in der Rur mit Schon-Einzelhaken, bzw. mit widerhakenlosen Drillingen an größeren Wobblern). Selber fischten die beiden zu der Zeit mit Drilling und leb. KöFi im Schloßteich, fingen dort einen untermaßigen Hecht nach dem anderen, selten mal ein für dort kapitaler 60er dabei. und nahmen knapp maßige Fische teilweise mit. Worauf auch noch Stolz ausgesprochen wurde.
Seitdem angel ich nicht mehr mit KöFi.
Das legte sich dann bald alles wieder, zum Glück.
Dieses Jahr fischten wir zusammen am ersten Saisontag, und das mit Erfolg. Da das Gewässerstück sehr bewachsen ist, und die eine freie Stelle von 3 Ansitzanglern belegt war, ging ich mit der Spinnrute los, fing auch 2 schöne Regenbogner in kurzer Zeit.
Da mein Ex-Kollege aber anscheinend bei mir keine Besserung sah, dass ich jemals noch mit der Fliegenrute gehen würde, wurden die Anschuldigungen immer mehr und größer.
Ich als Vorbild für die Jugendgruppe (welcher immer um den Teich ging und nach dem Rechten sah, während er bei anderen Aussenstehenden stand und redete...) hätte keine Ahnung vom Angeln, wäre ja gar ein schlechter Angler, wüsste nicht, wo die dicken Fische stehen, er kennt ja das Gewässer, ich würde nie im Leben so große Fische fangen wie er. Ich könnte nicht mit der Grund-/Schwimmerrute fischen, weil ich das ja nie gemacht hätte (weil man meiner Meinung nach damit eher einen kleinen Fisch verangelt, weil der meistens tief schluckt).
Ich kümmerte mich bis dahin meistens um die bürokratische Seite der Jugendgruppe wie Kasse, Einladungen und sowas. Da noch 2 Rechnungen fehlten von 2 Vorjahren, meinte er auf einmal "Was willst du denn überhaupt von mir, die hab ich hier ! Geht dich nichts an, was ich mit dem Geld der Jugendgruppe mache !" Und da war mir klar geworden, das er doch sehen soll, wie er damit klarkommt.
Jetzt auf einmal, Mitte des Jahres, wurde ich dann spontan abgelöst, d.h. er hat sich einen anderen als seinen Helfer genommen, weil er ja besser mit dem PC umgehen kann, auf der Arbeit ja mal eben was drucken könnte oder solche Geschichten...... ja ne, ist klar.
Dann war noch das Zeltlager der Jugendgruppe, so auch bis zur letzten Nacht alles glatt lief, nicht wie im Vorjahr, wo er sich da schön in eine Runde setzte und fleißig wie immer mitgetrunken hatte. Da dachte er sich, er könnte sich mit mir nen Scherz erlauben, mich im Schlaf fesseln, anmalen und wer weiß was der noch vorhatte.
Da war mir klar, dass ich das nicht mehr machen würde, wenn der dabei ist.
Seht ihr, soweit kanns kommen, wenn jemand nicht einsehen kann, dass andere Menschen andere Vorlieben haben. Und das wegen deran einem Tag bevorzugten Art der Fischerei.
OK, unser Verein ist ein konservativer Fliegenfischerverein, 80% der Strecke darf nur so befischt werden, der Rest ist in Wurm-/Spinnabschnitte eingeteilt.
Natürlich gehe ich weiterhin mit der Fliege fischen, auch wenn es etwas abgenommen hat.