Angelerlebnisse -  Unerwartetes Anglertreffen endet mit Wahnsinnsdrill

Red Twister

bayrischer Berliner
Servus zusammen

So nun ist es mal wieder so weit, dass ich einen kleinen Bericht verfasse.

Stephan ( S & S Carphunter ) und ich hatten ja geplant von letzte Woche Mittwoch bis Sonntag an Wasser zu fahren um die Karpfen ein wenig zu ärgern.

Nach dem alle Vorberreitungen abgeschlossen waren, also Boilies machen, Mais abkochen und meinen Chef davon zu überzeugen, dass ich mal so neben bei am Mittwoch nur bis um 12.00 Uhr arbeiten und am Donnerstag und Freitag frei brauche, kam der Blick in die Vorhersagen des Wetterberichtes.
:mad:War ja klar! Regen, Regen und nochmal Regen!
Deshalb aber alles absagen?
Niemals!
Immerhin war der Mittwoch ohne Regen und man höre und staune auch der Sonntag sollte regenfrei bleiben.
Die zwei Tage dazwischen würden wir schon irgendwie rum bekommen.

Nur sah ich schwarz für unseren Hauptzielfisch den Graser.
Noch nie hatte ich einen Graser bei solch einem schlechten Wetter!

Aber da gibt es ja noch die Schuppis, Spiegler und Wildkarpfen.
Irgendwas würde schon beissen!

Am Mittwoch waren wir also am Wasser und bauten alles auf.
Unterm Aufbau dann schon das erste Problem was mich fast zum Durchdrehen brachte.
Die Feststellschraube meiner Karpfenliege war überdreht und fasste nicht mehr.
:( Wo sollte ich nun schlafen?
Nach einigen erfolglosen versuchen es zu reparieren kam mir dann der Gedanke einfach eine 17er Mutter vom Dachgepäckträger von Stephans Auto zu nehmen.
Nur fehlte der dazu passende Schraubenschlüssel!
Also maschierte ich zu zwei Russland-Deutschen am anderen Ende des Sees und bekam dort das passende Werkzeug.
Auf dem Rückweg kamen mir dann drei Gestalten entgegen die ich nicht kannte.
Mit Bierflaschen in der Hand begutachteten sie den See.

Kurz gesagt konnte ich meine Liege erst einmal notdürftig reparieren und einer der drei Gestalten tauchte bei uns auf.
Nach einem Gespräch mit ihm ( Franz )
stellte sich herraus, dass sie von Donnerstag bis Sonntag auch hier angeln wollten und das eigentlich auf unserem Platz:hahaha::trost
Nach weiteren Worten einigten wir uns so, dass sie neben uns angeln würden.
Sie hatten vor dort ein Angelertreffen abzuhalten.

Als er wieder verschwunden war konzentrierten wir uns dann aufs Angeln.
In der ersten Nacht konnten wir dann 5 Spiegler und einen Schuppi verhaften.
Der größte hatte aber nur 11 Pfund.
Gegen Mittag tauchte Franz dann als Erster der Truppe auf und baute sein ganzes Zeug auf.

Bei mir blieb es ruhig an den Ruten.
Stephan konnte dann in 15 Min. zwei Spiegler verhaften.
Beide hatten 14 Pfund und machten Hoffnung auf mehr!
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Der rest des Tages verlief wieder ruhig.

Gegen Nachmittag und Abend kamen dann die Nächsten vom Anglertreffen.

Franz und Markus legten noch die Angelplätze an.

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Am Abend zog sich der Himmel immer mehr zu und wir waren alle damit beschäftigt alles Wetterfest zu machen.
Als es anfing zu Regnen folgte noch schnell der Pavillon.

Da wir uns ja schon dem Anglertreffen angeschlossen hatten, machten wir es uns unter dem Pavillon bequem, tranken das eine oder Andere Bierchen, und tauschten bei einem gemühtlichem Feuerchen Anglerlatein aus.

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In geselliger Runde störte sich dann keiner mehr am Regen, aber jeder hoffte wohl ins Geheim keinen Biss zu bekommen.
Allerdings kamen Nachts doch noch einige Bisse und jeder von uns hatte mal das "Vergnügen" im Regen zu stehen.:spass

Irgendwann in der Nacht löste sich die Runde auf und alle schliefen den Schlaf der Gerechten.:schnarch

Der Freitag verlief dann auch so wie es der Wetterbericht gemeldet hatte und ich versuchte so lange wie nur möglich zu schlafen.
Aber weg mag schon schlafen wenn nebenan eine lustige Gesellschaft unter dem Pavillon sitzt.
Nach dem Blick aus dem Schirmzelt wagte ich mich doch noch raus.

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Trotz Dauerregen gesellten sich weitere drei Leute zu dem Treffen.:respekt

Den tag über konnten wir immer wieder einige Karpfen verhaften.
Der große Fang blieb aber noch immer aus.
Na ja, den wohl größten Faang konnte ich beim Blinkern auf Hecht verbuchen:hahaha:

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Was war da wohl größer? Spinner oder Barsch!?

Abends wurde es dann wieder gesellig :prost und es dauerte lang bis alle schlafen gingen.

Der Samstag wurde vom Wetter her dann auch besser. Immer wieder schaute mal die Sonne durch.
Es gab Bisse im Minutentakt

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Und endlich kamen auch mal Karpfen über 10 Pfund.

Zwischen Regen und Sonne machten wir dann schon aus uns an weiteren Anglertreffen zu beteidigen und auch im März eine Ostsee-Tour mit zu machen.

Am Samstag Abend ahnte noch keiner was die Nacht noch bringen würde.
In der üblichen Runde bekam Markus plötzlich einen Run.

Beim Heben seiner 3 Ibs Rute setzte sofort seine Bremse ein.
Der Fisch zog ohne Pause die 0.35er Schnur von seiner Rolle.
Nach wenigen Sekunden standen wir alle um ihn rum versammelt.
Und der Fisch zog und zog!
Was um alles in der Welt hing da dran? Ein D-Zug?

Alle hofften auf den "Karpfen der Karpfen"
Da Markus mit einem Boilie - Pellet - Mix angelte ahnte ich aber schon was dort hing!
Als Markus dann sagte, dass er gleich keine Schnur mehr auf der Rolle hat rannte ich zu unserem Boot und fuhr dicht am Ufer unter allen Ruten durch zu Markus.
Stephan warf mir noch schnell den großen Kescher ins Boot und Markus kletterte hinein.
Im zweiten Gang fuhr ich dann aus den Fisch zu und als ich mit der Stirnlampe die Wasseroberfläche ableuchtete bestätigte sich mein verdacht.
Der gesammte weg den der Fisch zurück gelegt hatte war mit kleinen Luftblasen übersäät.
Der Schlamassel fing dann auch an!
Markus glaubte und hoffte noch auf den Karpfen seines Lebens, aber ich bereitete ihn schon mal darauf vor, dass es wohl länger dauern würde den Fisch zu landen, wenn wir ihn denn bekommen, da es mit großer Sicherheit ein Waller ist.
Der Weg zum Fisch war natürlich mit Angelschnüren und und Bojen bestückt.
Als ob es der Waller gewusst hätte nahm er auf seinem Weg drei Schnüre und eine Boje mit.
Das Ergebnis war natürlich Schnursalat.
Hätte nur noch gefehlt, dass er ein paar Schleifchen gebunden hätte.

Nach gut 100 Metern in denen Markus versuchte kontakt zum Fisch zu bekommen hatte wir einges damit zu tun den Schnursalat zu entwirren.
Ich schaute nur immer darauf nicht grade die Finger an der Schnur zu haben, wenn der Waller sich erneut in Bewegung setzte.
Das hatte ich einmal und das endete im Krankenhaus, da mir die Schnur den Finger bis auf den Knochen eingeschnitten hatte.

Als endlich alles entwirrt war hofften wir darauf, dass die Flucht des Wallers enden würde und wir ihn unterm Boot ausdrillen können.

Aber wie es nun einmal so ist macht der Fisch nicht immer was der Angler will.

Der Waller setzte seine Flucht fort und das in eine Richtung die nicht grade vom Vorteil war.
Dort waren nämlich noch einmal vier Ruten von mir und Stephan ausgelegt.
Da ans Ausbremsen des Wallers nicht zu denken war, schrie ich ans Ufer rüber, dass die Anderen schleunigst alle Ruten raus holen sollen.

Der Waller legte aber so ein Tempo vor, dass es für meine Ruten schon zu spät war.
Also schrie ich, dass sie aufhören sollen zu Kurbeln, bevor mein Leadcore, Blei oder Haken sich komplett verhäddern mit Markus seiner Schnur.
Zum Glück behielt der Waller dann seine Richtung bei und wir konnten uns unter meinen Ruten durchkämpfen.

Nach weiteren 100 - 120 Metern kam der Waller zur Ruhe und wir gewannen immer mehr Schnur zurück.
Direkt über dem Waller gab ich Markus den Tip nur Druck auszuüben bis sich der Waller von selst in Bewegung setzt.
Das tat er dann auch!
5 min.
10 min.
War da die erste Bewegung nach oben?
Tatsächlich setzte er sich in Bewegung.
Nur kam er nicht nach oben, sondern zog das Boot mit uns immer schön im Kreis.
Ich hoffte darauf, dass igendwann mal ein Mc Drive auftaucht oder wenigstens eine Tanke, denn ich hatte echt Hunger und Durst!
Unter all dem Adrenalien unter dem wir standen waren wir aber immer noch in der Lage Witze zu machen.
Da wir ´eh keinen Meter Schnur gewannen kamen so manche blöde Sprüche zu Stande.
Vom den Anderen am Ufer und auch von uns!

Nach guten 45 min. gab der Waller dann doch das erste Mal ein wenig nach.
Aber immer wieder zog er nach unten.
Mit dem Finger auf dem Spulenkopf justierte Markus immer wieder wieder seine Bremse und pumte den Waller nach oben.
Sobald der Waller wieder zur Flucht ansetzte gab er mit dem Finger nach und ließ ihn wieder nach unten ziehen.

Auf Rufe vom Ufer her wie groß er denn sei sagte ich ca. 150 cm.
Meine Einschätzung machte mir Hoffnung ihn mit dem Kescher landen zu können.
Denn immerhin war hier eine 3,60 Rute im Einsatz und da ist es recht schwer den Waller direkt ans Boot zu führen ohne die Rute zu überanspruchen.

Weitere Zeit veging und jedes mal wenn er sich nach oben pumpen lies hofften wir darauf endlich das erstemal das Leadcore zu sehen.
Vom Ufer hörten wir dann, dass wir nun schon gute 80 min. am Drillen waren.

Nach einigen weiteren Versuchen den Waller wenigstens mal zu Gesicht zu bekommen, denn es gibt wohl nichts schlimmeres einen großen Fisch zu verlieren den man nicht einmal gesehen hatte, tauchte das Leadcore auf.

Nach weiteren drei Versuchen kam dann auch endlich der Waller an die Oberfläche.

Wow, was nen Brummer!

Jetzt war es dann auch so weit die ersten Versuche zu starten ihn zu Keschern.
Aber dreimal zog er kurz vorm Kescher wieder in die Tiefe.
Beim vierten mal konnte ich ihn dann aber keschern.
Markus ließ erst einmal einen Freudenschrei los und sah voller Freude in den Kescher.

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Es war geschafft!

Am Land angkommen kam dann das Vermessen.
Wiegen konnten wir ihn leider nicht, denn ca. 35 - 40 Kg machte keine unserer Waagen mit.

Hier nun das Ergebnis von diesem Nervenaufreibenden Drill.

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158 cm kraft!

Ein ganz dickes Petri Heil Markus!

Der Waller wurde dann ohne Wiegen wieder in sein Element gesetzt und alle schauten zu wie er sich langsam erholte und im Tiefen verschwand.

Auf den Waller wurde natürlich noch einige Male mit einem Nachbrenner angestoßen.:prost
Ich glaube so gegen 03.00 Uhr ging ich dann schlafen.
Wo war noch mal mein Schirmzelt?
Ach ja da drüben!
Gute Nacht!:schnarch

Das war dann auch das Ende von diesem Super Angler-treffen!
Natürlich wurden Nummern ausgetauscht und man bleibt in Verbindung.

Sowas passiert einem wohl nur am Wasser!
Man geht Angeln und trifft klasse Leute, hat viel Spaß und Kontakte für die Zukunft.
Was will man mehr?

Freue mich schon auf das nächste Treffen!

Also, ich hoffe mal euch hat mein Bericht ein wenig gefallen und ich habe euch nicht mit den "paar" Zeilen gelangweilt.

Allen weiterhin ein dickes Petri Heil


Gruß Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Echt ein klasse Bericht und geile Fische. Ist immer wieder ein Erlebnis deine Berichte zu lesen und man denkt sich man ist Live dabei. Euch allen ein dickes Petri und macht weiterso;-)

Gruß
Andi
 
Hi Stefan!
Hammerbericht! Ließt sich wie ein Krimi und hat "null" gelangweilt. Ich glaube so eine tolle Session ist ja auch einen ausführlichen Bericht wert.
Watt ne Aktion. Echt klasse gemacht. Ohne dein Boot, wärs bestimmt anders ausgegangen.
Auch trotz Regens kann man eine gute Zeit haben. (wenn man so zäh ist wie ihr!)

Petrigrüße vom Herbert
 
Hi!
Wieder ein super Bericht.
Ich mache mittlerweile sogar die Augen zu bevor ich hochscrolle damit ich nicht weiß wie es aus geht :p

Und ein besonderes petri Heil für den Waller!
Respekt
 
Hallo Stefan,
Hammergeil der Bericht, erstmal ein dickes Petri zu Euren gefangenen Fischen.
Ein Edgar Wallace ist gar nichts dagegen, so spannend wie Du das geschrieben hast.:fotobericht:
Wenn so ein Waller abzieht geht wirklich die Post ab.

Gruß Bernd
 
Ganz großes Kino! Da hast einen feinen Bericht mit tollen Bildern abgeliefert. Freut mich dass ihr beim Waller die Sieger ward. Jezt weiß der Franz wie man Waller fängt. Da wird er mir in Norwegen einiges zu erzählen haben.
 
Servus Stephan,

klasse Bericht, super zu lesen! War das Wochenende zuvor mit Lukas dort fischen und hatte auch das Vergnügen den Franz kennen zu lernen. Er ist zum Anfüttern gekommen und hat sich gefreut, dass wir das für ihn übernommen haben :klatsch
Solch ein Glück hatten wir leider nicht, trotzdem konnten wir in 3 Tagen ca. 20 Karpfen bis 18 Pfund verhaften, dafür hatten wir deutlich besseres Wetter:zungeraus. Umgekehrt wärs mir natürlich lieber gewesen!

Evtl. kommen wir Ende August nochmal für ein WE, dann geb ich bescheid.

Gruß
Christoph

Dickes Petri zu dem Fisch
 
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