Angelerlebnisse -  Ein Kessel Buntes Angeln übers Wochenende

Red Twister

bayrischer Berliner
Servus zusammen!

So das Wochenende ist mal wieder vorbei und bevor ich meinen letzten freien arbeitsfreien Tag noch zum Blinkern nutzen werde, schreibe ich noch einen kleinen Bericht über unser Wochenende!

Wie ich ja schon angekündigt hatte, ging es von Donnerstag bis Sonntag an eine unserer Kiesgruben um einen erneuten Versuch auf Karpfen zu starten.
Das letzte Wochenende lief wegen der Laichzeit ja gar nichts!

Da Stephan (S & S Carphunter) am Donnertag noch arbeiten musste war ich also die erste Nacht alleine.
Morgens um 07.00 Uhr war dann bereits alles aufgebaut und ich fuhr das erste mal raus um die von uns angestrebte Angelstelle am anderen Seeufer vorzubereiten.
Auf einer Sandbank vor einem steil abfallenden Ufer setzte ich die Boje und warf ein paar Boilies hinterher.
Schon um diese Uhrzeit brannte der Planet erbarmungslos vom Himmel und ich machte mir für den Tag nicht viel Hoffnung, dass was passieren würde.

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Der Tag verlief dann auch so wie ich es mir laut Wetterbericht vorgestellt hatte.
Es war einfach nur heiß und ich verbrachte den Tag unterm Schirm um nicht gleich einen Sonnenstich zu bekommen.
Bei über 30 Grad passierte nicht!
Ich sprang zweimal ins Wasser um mich abzukühlen und wartete nur darauf, dass es endlich abend wurde.
Der Abend blieb auch ruhig und ich grübelte schon darüber nach ob die Karpfen noch immer in Laichzeit waren.
Gegen 23.30 Uhr legte ich mich dann hin und wurde so gegen 03.15 Uhr durch ein Piepen meines Funkes geweckt. Da es bei diesem einen Piepser blieb drehte ich mich wieder um und wollte weiter schlafen.
Grade als ich wieder die Augen schloss kam dann aber der Run!
Raus aus dem Schirmzelt und ran an die Rute!
Was ich bei meiner Bremseinstellung nicht beachtet hatte wurde mir nun zum Verhängnis.
Ich hatte die Bremse für Angelstellen eingestellt wo der Karpfen viel Platz hatte.
Hier lag meine Montage aber nur gute 10 Meter vom gegenüber liegendem Ufer entfernt.
Der Karpfen zog mir also Schnur von der Rolle und machte sich unter einen der vielen ins Wasser gestürzten Bäume.
:mad: Na supper!
Also ab ins Boot und versuchen die Situation noch irgendwie zu retten!
Nach gut 200 Meter kam ich bei dem Baum an und versuchte irgendwie zu erkennen wo die Schnur lang verlief.
Die Kopflampe lag natürlich 200 Meter entfernt im Schirmzelt.
Druck war noch auf der Rute und ich zog leicht an um bewegung in den Fisch zu bekommt.
Mitten zwischen den Ästen kam er dann hoch und schlug einige Male wie wild um sich.
Es kam aber wie es kommt musste.
Der Karpfen, der mir doch schon nach den Schlägen her Kapital vorkam, schlitze aus.
Vor mich hin fluchend über meine eigene Blödheit fuhr ich zurück und begutachtete die Schnur.
:wein Na Klasse, gute 50 Meter der Schnur durfte ich weg machen, da sie total aufgeraut war. Da war die Freude groß, denn ich hatte die Spulen erst vor 2 Wochen neu bespult.
Da meine lust die Rute neu zu machen in der Nacht nicht all zu groß war lies ich sie draußen und legte mich wieder hin.
Vorher stellte ich aber noch die Bremse der anderen Spule ein.
Um ca. 04.30 Uhr meldete sich dann wieder ein biss bei der anderen Rute an. Genau wie bei dem letzten Biss fing es mit einem Piepser an und wenige sek. später folgte der Run.
Dieses Mal konnte ich aber gleich genug Druck auf den Fisch ausüben um ihn von den Bäumen fern zu halten.
Da das Wasser an der Angelstelle die ersten 8 Meter nur gute 20 - 30 cm tief ist tastete ich mich mit vorsichtigen Schritten zur Kante vor, wo es plötzlich auf über 2 m abfällt.
Der Karpfen machte einige kleinere Fluchten und ich konnte ihn dann schnell Keschern.
Na ja, eine Entschädigung für den verlorenen Karpfen der Nacht war es nicht!
Aber immerhin war es ein kleiner Wildkarpfen mit ca. 8 - 10 Pfund.
Sorry für das Bild, die Linse war vom Tau beschlagen.

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Dann kam wieder der Tag und ich machte das Selbe wie am Vortag!
Warten, dass der Abend und somit die Kühle kommt.

So gegen 18.00 Uhr tauchte Stphan dann mit meiner Frau und meiner Kleinen auf.
Ich bereite gleich den Grill vor und Stephan brachte seine Ruten aus.
Stephan hatte auch das größere Boot mitgebrach, da wir ja mal einige Versuche starten wollten um einen der vielen Silberkarpfen im See zu überlisten.
Das Boot wurde natürlich gleich von meiner Kleinen in Anspruch genommen. Nach kindlicher Überedungskunst drehte ich dann mal eine Runde mit ihr über den See bevor es endlich Essen gab.
Na ja, so konnte ich auch gleich meine Ruten neu ausbringen für die Nacht.

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Mmmmhhhh, grübel grübel, habe ich auch nichts vergessen? Und was wollte ich doch machen?
Ach ja, die Ruten raus fahren!

Nach dem Essen wurde es dann auch mal gemütlich.
Die Kleine stampfte noch ein wenig durchs Wasser und sammlte Schnecken und Muscheln. Die bekamen natürlich auch alle gleich Namen.
Gerry, Paul und Martha wurde uns dann auch gleich vorgestellt.

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Das nutzte ich dann auch gleich um ihr zu erklären wie wichtig Muscheln für so ein Gewässer sind.
Also setzte sie diese gleich wieder zurück und fütterte sie noch mit ein paar Maden, dass sie auch genug Kraft hatten um das Wasser zu filtern.:)

Die Nacht war dann recht schlaflos da ständing etwas in die Schüre schwamm.
Gegen 03.00 Uhr kam dann doch noch ein Biss.
Allerdings war es nur ein Spiegler von ca. 6 - 8 Pfund, der sich mein 24 mm Knobi geschnappt hatte.
Als es Hell wurde fuhren Stephan und ich gleich raus zum Schleppen und konnten innerhalb von 1 1/2 Stunden zwei Hechte verhaften und ein dritter ging mir ab.
Meine beste Freundin - die Große Hechtdame - ließ sich natürlich nicht sehen!
Aber das Jahr ist ja noch lang!
Da wir aber die Kamera nicht dabei hatten und es nur 70er durchschnitts Hechte waren, gibt es leider keine Bilder von ihnen.

Nach einem weiteren Kaffee machten wir dann alles fertig um in der Mitte vom See unser Glück vom Boot aus auf alles zu probieren was dort so schwimmt.
Als Zielfisch stand natürlich ein Silberkarpfen auf dem Plan.
Also mischten wir ein Futter an, dass eine Art Algen-Ersatz-Futterwolke gab.
Was wir natürlich nicht dabei hatten, waren die passenden Ruten!:confused:
Also bauten wir für die Angellei mit der Wasserkugel schnell die Spinnruten um.
Sie wurden schnell mit meinen kleinen Karpfenspulen bestückt und los ging es.

Die erste Zeit sah es dann so aus ....:schnarch....:schnarch
Es tat sich nichts.
Die Sonne tat natürlich auch noch ihr bestes um uns die letzten Haare vom Kopf zu brennen.
Stephan hatte wenigstens noch an ein Kappi gedacht

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Ich hingegen bekam die volle Dröhnung ab und der Saft lief mir schon leicht kochend den Nacken runter.

Ups ... was war das?
Nach guten 2 Stunden Garzeit in der Sonne begann meine Wasserkugel ein wenig zu wandern.
Mit einem Mal war sie dann weg und ich setzte den Anhieb.
Sofort zog der Fisch Schnur von der Rolle und machte sich unters Boot.
Man soll gar nicht meinen was für eine Kraft Karpfen aufbringen, wenn sie so nah am Boot gedrillt werden.
Immer wieder setzte er sich unters Boot bevor Stephan ihn dann keschern konnte.
Nicht groß der Karpfen, aber doch eine interessante Art des Karpfenangelns.
Mit Wasserkugel und Flocke als Köder wird diese Angellei doch manchmal echt unterschätzt!

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Und wieder ein kleiner Wildkarpfen!

Da die Hitze immer unerträglicher wurde brachen wir unseren ersten Silberkarpfen-Versuch ab und suchte am Land jeden noch so kleinen Schatten auf.

Am Abend kam uns dann der Gedanke, dass jeder eine Rute auf Karpfen und eine auf Raubfisch rauslegt.
Nachdem jeder seine für ihn vielversprechenden Stellen für Raubfisch gefunden hatte saßen wir noch ein wenig zusammen und beratschlagten wie wir es am nächsten Tag auf die Silberkarpfen probieren sollten!?
Das Schlimme an diesem war, dass das Wetter den Mücken an diesem Tag gut zugespielt hatte und wir uns gegen 22.00 Uhr fluchtartig in unsere Behausungen begaben um diesen fiesen Blutsaugern zu entgehen.
Das tat aber unserer Unterhaltung keinen Abbruch und redeten von Schirmzelt zu Dome weiter über unsere Angeltechnik für den nächsten Tag.

Um 23.45 Uhr kam dann bewegung in Stephans Raubfischrute. Erst nur ein leichtes Zupfen!
Dann zog der Fisch durchgehend Schnur von der Rolle.
Stephan setzte den Anhieb und wir beide grübelten was es wohl sein konnte!
Es war nicht groß!
Aber nach den Schlägen zu urteilen war es ein Waller!
Und so war es auch!

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Ein kleines "Seemonster" hatte sich den Köfi geschnappt.

Bei mir tat sich die Nacht nichts mehr.
Als es dann hell wurde bekam Stephan dann einen guten Biss auf der Karpfenrute und konnte nach einigen heftigen Fluchten noch diesen schönen Spiegler landen.

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Mit knapp 22 Pfund blieb es auch der größte Fisch für das Wochenende.

Wir versuchten es noch einmal vom Boot aus mit Schleppen und auf Silberkarpfen, aber beides brachte nicht den gewünschten Erfolg.
Beim Schleppen blieben wir beide Schneider.
Und beim Angeln auf Silberkarpfen brachte ich es noch auf einen kleinen Spiegler von ca. 6 - 8 Pfund.
Stephan hatte dieses Mal das "Glück", dass sein einziger Biss vom Boot aus direkt in etwas schwamm, dass sich dort als böses Unterwasser Hinderniss festgesetzt hatte. Nach einigen erfolglosen Versuchen den Fisch dort frei zu bekommen gab schließlich das Vorfach nach und er verlor den Fisch.

Das war es dann auch gewesen.
Es waren nicht die ganz großen Erfolge, aber bei jeder Angelmethode hatten wir ein wenig Erfolg gehabt!
So werden wir es auch beibehalten!
Wenn die Hundstage kommen, dann wird einfach mal umgedacht!
Nicht nur stures Boilieangeln, sondern auch einfach mal wie in den guten alten Zeiten mit Pose oder Wasserkugel die Karpfen an der Oberfläche zu überlisten.
Ich dachte eigentlich, dass dies keine Angelei für mich sei, aber ich wurde eines besseren belehrt.

Für das nächste mal hoffe ich, dass ich wieder von größeren Fischen berichten kann.

Also in diesem Sinne: Petri Heil


Gruß Stefan
 
Hi

Schöner Bericht ;) und schöne gesunde Fische die ihr da überreden konntet. Klappt scho noch dies Jahr :prost mit den grossen.

Gruss
Olli
 
Hi Leute
Na da habt ihr aber einen schönen Bericht mit tollen Bildern abgeliefert.
Bin zwar kein Karpfenangler,aber es war sehr schön und unterhaltsam,danke.
LG Peter
 
Hi Stefan,
das ist ja ein toller Bericht den Du da geschrieben hast.
Das mit der Bremseneinstellung ist eben wie im richtigen Leben,
wie heißt es so schön "Der Angler lernt nie aus, auch wenn er noch so alt ist".
Irgendwann beissen auch die großen und auch die Hechtdame.:)

Gruß Bernd
 
Euer Gewässer sieht gut aus, eure gefangenen Fische auch :)
Schöner gut zu lesender Bericht, mit guten Bildern.....Danke
 
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