Tierschutz -  Auch im Main: Giftige Schnürsenkel...

Dietmar

El Barscho©
...das wusste man aber bereits 2009. Zitat Main Echo: Nach Angaben des Fischereiverbands Unterfranken enthielten die dieses Frühjahr untersuchten Aale rund 30 Pikogramm sogenanntes Toxizitäts-Äquivalent pro Gramm Frischgewicht (TEQ/g). Verkauft werden darf nur Aal mit höchstens 12 Pikogramm TEQ/g. Angler können den selbst gefangenen Fisch essen – „aber nur in Maßen“, empfiehlt Fischereiverbandspräsident Peter Wondrak.

Die sechs Proben mit jeweils drei Aalen wurden am 21. April bei Obertheres, Schweinfurt, Astheim, Frickenhausen, Randersacker und Würzburg aus dem Main gezogen. Nach Angaben einer Sprecherin des bayerischen Umweltministeriums wurden bayernweit Untersuchungen gestartet. Die Beprobung werde auch auf andere Flussfische und auf Seefische ausgeweitet.

In Unterfranken hat die Regierung nach Bekanntwerden der Ergebnisse die Kreisverwaltungsbehörden über die Kontamination informiert und angewiesen, die Mainfischer auf ihre Verantwortung und ihre Pflichten, die sie als Erzeuger beziehungsweise Verkäufer von Lebensmitteln haben, hinzuweisen. Ein Verkaufsverbot gibt es bislang nicht.

Dass der fettreiche Aal generell stärker als andere Flussfische mit den Umweltgiften Dioxin und PCB belastet ist, ist nicht neu. Neu sind die Kontaminationsgrenzwerte. Sie fußen auf einer EU-Verordnung vom Dezember 2006. Messungen in Baden-Württemberg, an Neckar, Rhein und an der Elbe ergaben ähnlich hohe Belastungen wie bei den Main-Aalen. Es handelt sich um ein bundesweites, ja vermutlich ein europaweites Problem.

Betroffen sind neben den Verbrauchern vor allem Berufsfischer und Angler. In Unterfranken mit dem Main als klassischem Aal-Fluss werden nach Angaben des Fischereiverbandes pro Jahr etwa 24 Tonnen Aal gefangen. Der größere Teil, etwa 15 Tonnen, werde in andere Bundesländer verkauft, etwa 10 000 Kilogramm werden in der Region verspeist, schätzt Wondrak.

Werner Schäfer (Aschaffenburg), stellvertretender Obmann der Berufsfischer im Fischereiverband Unterfranken, hat bisher rund 60 Prozent seines Umsatzes mit dem „Brotfisch“ Aal gemacht. „Jetzt brauche ich die Aale gar nicht mehr zu fangen“, sagt er. Denn ein Labor verlangt rund 300 Euro für die Untersuchung einer Probe. Und ohne Probe kann er nicht gewährleisten, dass der Grenzwert nicht überschritten ist.

Der Fischereiverband kritisiert den neuen Dioxin-Höchstwert für das Lebensmittel Aal. „Diese 12-Pikogramm-Grenze hebelt die gesamte Fließgewässerfischerei aus“, sagt Wondrak. Er warnt vor den ökologischen Folgen, denn die Berufsfischerei habe „eine wichtige Hegefunktion“. Im übrigen sei der Aal im Lebensmittelsegment ungefähr „so bedeutend wie die Weinbergsschnecke“.........
Zitat Ende.

Es lebe Barsch, Zander & Hecht.......die sind unbedenklich im Verzehr.......größtenteils.....es stellt sich natürlich die Frage wie die Belastungen von Schuppies aus Forellenfreudenhäusern, aber auch aus Seen aussehen??? Weiss da einer was?
 
...das wusste man aber bereits 2009.
...es stellt sich natürlich die Frage wie die Belastungen von Schuppies aus Forellenfreudenhäusern, aber auch aus Seen aussehen??? Weiss da einer was?

Hi Dietmar,

tatsächlich wußte man das schon seit sehr langer Zeit. Die Begründung, warum jetzt nochmal gesondert über die Belastung von Flußfischen berichtet wird, hast du ja gleich mitgeliefert.
Hast du heute schon frische Eier gegessen? Vielleicht hast du ja damit schon dein Toxizitäts-Äquivalent für diese Woche zu dir genommen. Also keine weiteren Nahrungsmittel wie südeuropäisches Obst oder Gemüse mehr verzehren...

"Die Belastung" von Fischen aus geschlossenen Gewässern gibt es nicht. Grade hier gilt: es müsste im Prinzip jedes Gewässer bzw. die Fische daraus gesondert getestet werden. Allerdings ist bei Seen und Teichen nicht der Schadstoffeintrag zu erwarten, wie er bei Flüssen leider üblich war (ist). Es sei denn, der See liegt in der Grundwasserfahne einer Mülldeponie oder wird anderweitig mit Schadstoffen versorgt.

Ich will auf keinen Fall die Gefahr herunterspielen, aber die Winkelzüge die grade unternommen wurden im Bezug auf die gesamte Giftmenge in allen Lebensmitteln, ändert ja nichts an der Problematik - die besteht seit Jahrzehnten unverändert. Auch eine Anhebung der "Grenzwerte" hätte an der Situation nichts geändert.

Gruß Thorsten
 
etwas gutes hat es doch, wenn die aale nicht mehr gefangen und vermarktet werden dürfen, ist es doch für den bestand sehr gut,
 
Servus Markus!
Das stimmt schon,aber ob es im Sinne des Erfinders ist eine Spezies erst zu Vergiften um Sie zu retten wage ich zu Bezweifeln.
Gruß und Petri Frank.
 
Hi perikles,

das scheint mir ein Trugschluß zu sein. Wenn Aale derartig stark belastet sind, wird das sicher auch Probleme bei der Reproduktion nach sich ziehen. Ob die Tiere überhaupt noch zur Fortpflanzung fähig sind, oder ob die Vergiftung anderweitig zu Problemen führt (bspw. geschwächtes Immunsystem mit allen Folgen) steht in den Sternen, ist aber nicht ganz unwahrscheinlich.
So gesehen ist die Giftbelastung sicher kein Grund zum Jubeln für den Aal.

Gruß Thorsten
 
Klasse, Bravo, es lebe die chemische Industrie.
Leute mal ganz ehrlich, es kotzt einen schon richtig an.
Auf der einen Seite wird von einer indakten Natur und von gesunden Lebensmittel geredet, auf der anderen Seite dürfen Pestizide und Schwermetalle so ohne weiteres verwendet werden.
Ach ja da waren ja noch die Arbeitsplätze in der chemischen Industrie und nicht zu vergessen die Aktienkurse, was interessiert da schon schon ein jahrhundert alter Beruf wie der Fischer.
Übrigens Petrus war auch schon Fischer.
Petri Heil Bernd
 
Ich schiebe gleich noch einen hinterher.
Von den Meeresfischen die belastet sind redet man auch nicht, steht ja eine mächtige Industrie dahinter, Fisch ein gesundes Lebensmittel.
Wie sieht es denn z.B. mit den Pangasiusfilet aus,
zur Erzeugung des Fisches werden 14 verschiedene Chemikalien eingesetzt und pro Kilogramm Fisch 150 mg Antibiotika, da kann man nur sagen, Mahlzeit.
Das ganze kann man noch fortsetzen mit Genkartoffen, Genmais, Gensoja, usw.
Wenn man sich mal die Mühe macht und das wirklich Kleingedruckte auf unseren Lebensmitteln ließt und es auch mal nachvollzieht was für Stoffe erlaubt sind der dürfte eigentlich gar nichts mehr essen.
Wie heißt es so schön, Du darfst zwar alles essen aber nichts runterschlucken.

Gruß Bernd
 
Ich halte das wie Theophrastus Bombastus von Hohenheim (Paracelsus):
"Ein jedes Ding ist ein Gift! - allein die Menge macht, das ein Ding kein Gift ist."

Also, wer isst schon jeden Tag das Gleiche?

Gruß
Rolf
 
Ich bleibe mal ganz bescheiden beim Kleingedruckten... und der normalen Schriftgröße ;-)
Die große Frage, die sich mir dabei stellt (sogar als Biologe und die sehen oft alles etwas lockerer)... wie kann es plötzlich zu diesen Werteerhöhungen kommen? Sowohl bei den Grenzwerten und - ja auch "vielleicht" das bei den Wasserwerten?
wer verdammt legt diese Werte fest? Und viel wichtiger - wer wird eigentlich dafür zur Verantwortung gezogen, das Unsereins den Fisch aus seinem HausUndHofgewässer nicht mehr essen darf?
Auf bayrisch - Spinnts es ois mitanand?
Klar - wir Angler pflegen, bewirtschaften und hegen viele dieser Gewässer weiter - und zwar oft nach der Vorgabe des Landratsamtes... gleichzeitig schreibt uns der selbe Staat vor, dass wir die Fische nicht mehr entnehmen dürfen - bzw. verzehren, weil ja alles so giftig ist? Wer ist denn daran Schuld?
HALLO?
Wie wäre es denn mal mit 1 Milliarde Euro für sinnvollen Fischbesatz und mit 10 Milliarden für Gewässersanierung? Ja klar - das ist natürlich viiiieeel zu viel. Wer Zeitung ließt, weiß welche Peanuts diese Summen angeblich sind.
Oder wie wäre es mit einer massivsten Sammelklage der Angel - und Berufsfischerverbände gegen diejenigen, die das ganze Schlamassel ausgelöst haben?
Neiiin, das geht natürlich nicht...
war auch nur ne kurze Denkanregung.
LG
Harry
 
@thunfisch: ich glaube diese belastung gibt es seit jahrzehnten, und vielleicht war es früher noch schlimmer wie heute? und trotzdem konnte sich der fisch vermehren, im grunde gebe ich dir ja recht, aber gift ist nicht gleich gift, bzw. hormon ver schwermetale
@270er: die aale sind doch nur für den verzehr nicht geeignet, was nicht heist, das sie durch diese belastung auch eingehen müssen
 
Spezi - sorry für´s Offtopic. Vielleicht kannst du´s ja in ein eigenes Thema rüber schieben
Merci
Harry

EDIT
und jetzt leß ich es erst - apropos... natürlich sterben die Fische nicht unmittelbar darann
 
Da fällt mir was zu ein....

...ähm, das Grundübel ist dass weder die Fischerzünfte noch der private Angler eine Lobby hat. Die beiden Verbände sind alles Mögliche, Skatclub,Opernsänger,Saufbolde, aber keine Lobby. Niemand vertritt unsere Interessen in der Politik. Diejenigen denen das etwas angehen könnte - sagen wir mal als ehestes Beispiel "Die Grünen", vertreten alles und jedes wenn es sich nur irgendwie finanziell lohnt, also - jedenfalls nicht die Anglerinteressen. So einfach is das!
Greets
Dietmar
 
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