Biologische Grundlagen -  Idealer PH-Wert für meinen Forellenteich

:heulend:Hi, wer kann mir denn sagen welchen PH-wert ich in meinem Forellenteich haben sollte und ab welchen Wert es kritisch wird . Danke für alle Antworten
 
das kann ich dir nicht sagen welchen Durchschnitt er hat da ich den Teich erst seit einigen Wochen habe, aber die bisher
gemessenen Werte lagen um 6,3
 
Hatte ich mir fast gedacht, da dein Einzugsgebiet ( was Bäche betrifft ) aus dem Fichtelgebirge kommt, und du sicher deinen Teich dort hast, wo Hochmoore vorhanden sind. ( Meine Oma wohnte viele Jahre in Nagel )
Ein PH Wert von 7 - max 8 wäre vorteilhaft, und 7,5 ein guter Duchschnitt.
6,3 ist schon extrem Sauer, was schnell zu verpilzungen führen kann.
Bei uns im Verein liegen die Werte so um 7,3 - 7,6.
Er war aber auch schon mal niedriger, wo eine Kalkfalle geholfen hat. Für dich ist diese Art aber sicher nicht hilfreich.
 
Wenn Dein Teich von Fliessgewässern gespeist wird , welche Hochmoore entwässern, dann muß Dir das keine Kopfschmerzen bereiten.
Im Gegenteil, die Vorteile für vitale Forellen werden überwiegen.

Hochmoore geben bei Entwässerung organische Kohlenwasserstoffe aus abgestorbener pflanzlicher Biomasse ab, den Huminstoffen (HS).

Die sorgen für ein Verschlechterungspotential bei Bakterien und teils bei Pilzarten. Außerdem ist die Molekülgröße von HS geeignet, in Zellen einzudringen und pathogene Stoffe aus Zellen zu befördern.
Desweiteren wird Calzium , welches bei solchen Gewässern eher weniger vorhanden ist , durch HS in Zellen verbleiben, im Körper gespeichert.

Es gibt auch Forschungen mit HS um Salmonideneier vor Pilz- und Bakteriellen Befall erfolgreich zu schützen.

Im Amazonas gibt es Neonsalmler in Gewässern mit PH unter 3 !
Normalerweise müsste sich das Skelett auflösen. Wenn HS nicht wären.
Der instestitielle PH -Wert im Salmler bleibt nur dadurch neutral.

Zum Schluss sei noch erwähnt, das durch diesen sogenannten positiven Stress im Fischkörper, sich bei Fischen ( und nicht nur bei ihnen)
durchaus Lebensverlängernd auswirken wird.

Forellen macht ein PH von 6,3 nicht das geringste aus. Nur ein Einbringen von Fischen aus harten Wasser sollte überaus Schonend erfolgen.
 
Hallo Billie,

den idealen pH-Wert gibt es nicht. Davon abgesehen ist das mit der Messerei auch immer noch ein Kapitel für sich "Wer mißt, mißt Mist. Wer viel mißt, mißt viel Mist ..." . ;)

Auch ob der von Dir gemessene pH-Wert für Forellen eventuell problematisch sein könnte, lässt sich erst sagen, wenn Du auch den Wert für das Säurebindungsvermögen (SBV) lieferst. Sehr vereinfacht wird dieser Wert auch als Karbonathärte bezeichnet. Der pH-Wert resultiert im Wesentlichen aus dem Verhältnis von CO2-Gehalt und Karbonathärte. Den entsprechenden Test bekommst Du in jeder Zoohandlung, die Aquaristikartikel führt. Wenn Du mir dann bei Gelegenheit mal zeitgleich gemessene Werte für Wassertemperatur, pH-Wert und Karbonathärte lieferst, kann ich Dir zum pH-Wert ein paar mehr Infos geben.

Viele Grüße

Lars
 
@ Lars und Albert.
Nun muß ich eine Frage stellen, die mich interessiert.
Da wo ich früher ab und zu einen Besatz kaufte wurde mir folgendes mitgeteilt.
Der PH Wert wäre niedrig, und somit lässt der Besitzer den Bach über viele Kalksteine fließen .
Nun als ich eure Beiträge hier gelesen habe, wirft das aus Gehörte aus Fischzucht natürlich total über den Haufen.
Wird dann dies mit dem Kalkstein nur noch gemacht, weil deren Vater / Großvater usw auch so machte.
Oder steht da ein kleiner Funke Wahrheit dahinter.
 
Hi,

der pH-Wert im Wasser bestimmt sich hauptsächlich über das Verhältnis von Kohlensäure (ein winziger Bruchteil des im Wasser gelösten CO2 reagiert mit dem Wasser zu Kohlensäure) und dem Säurebindungsvermögen (SBV / Karbonathärte). In Gegenden, in denen das Grundwasser einen Untergrund passiert, der wenig oder kein Calziumcarbonat bzw. Magnesiumcarbonat enthält, fehlt der Lieferant jenes Säurebindungsvermögens, während CO2 vorhanden ist. Dieses CO2 und im Niederschlagswasser enthaltene Säuren würden den Kalk aus dem geologischen Untergrund lösen und so das Grundwasser "aufhärten". Wo Kalk im Untergrund fehlt, tendieren die pH-Wert des Wassers eher ins Saure. Dem kann man beikommen, indem man Kalksteine (Calziumcarbonat) in den Zulauf von Teichen legt. Ein gewisser Teil des darin enthaltenen Kalks löst sich im Wasser, wobei ein Teil der Kohlensäure gebunden wird. Damit verschiebt man das Verhältnis zwischen Kohlensäure und SBV etwas in Richtung SBV und hebt damit den pH-Wert etwas an. Allerdings braucht es mehr als drei Kalksteine, um den pH-Wert eines Bachlaufes zu beeindrucken.

Wer das Ganze ausfühlicher möchte, kann seine Chemiekenntnisse hier wieder aufpolieren: http://www.tgd-bayern.de/images/pdf/fachvor/ba000919.pdf

Viele Grüße

Lars
 
Lars der Link war mir dann doch zu heftig.
Aber mit deinen Post konnte ich was anfangen.
Denn du hast die normalen Begriffe geschrieben , und die Fachbegriffe in Klammern gesetzt.
Somit komme ich auch damit klar und verstehe solche Erklärungen.
 
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