Bundesgesetze -  Wettkampfangeln - nur bei uns verboten!?

Nix ist merkwürdig.

Dietmar, wenn Du die klischeehaften Meinungen Deiner europäischen Angelfreunde zitierst, ist es doch wohl logisch, daß Du damit Reaktionen provozierst.
Hättest Du ne einfache Frage gestellt, ohne eingangs diese Phrasen zu verwenden, hättest Du mit Sicherheit eine Antwort erhalten. Aber mit diesem Beitrag wolltest Du es ja nicht anders.
Was die Fachzeitschriften früher ausgerichtet haben, interessiert mich nicht. Genausowenig wie es mich interessiert, daß diese Veranstaltungen im Ausland von Deutschen überschwemmt werden. Für mich kommt angeln der Masse wegen nicht in Frage. Jeder, der es praktiziert tut mir fast schon leid.

Angeln hat für mich eine andere Bedeutung.

Schöne Grüsse Thomas
 
Hallo die Runde,
ich bin früher auch gern zum, bei uns sogenannten, Gruppenangeln mitgefahren. Wir waren eine Betriebsgruppe also alles Kollegen und hatten eine tolle Zeit am Wasser. Jeder angelte wie es ihm in den Sinn kam (natürlich Regelkonform) ohne viel Bramburium. Man konnte Fische mitnehmen wer wollte oder zurücksetzen. Mit Grill und Bier - war toll.
Das änderte sich dann irgendwann einmal, dann wurden Plätze verlost nur noch eine Angel - Futtermengen und der ganze Zirkus. Als dann noch ein "Sportsfreund" Futter in einem Mörteleimer mit nem Akkuschrauber anrührte war für mich der Spaß endgültig vorbei. Das brauche ich nicht mehr.
Aber jeder sollte das für sich entscheiden, weil hier die Meinungen sicher weit auseinander gehen.
Gessi
 
Auch in Österreich ist das Wettangeln nicht gerne gesehen, wenn es nicht schon gebietsweise ganz verboten ist. Diverse Pteisangeln werden halt jetzt als Hegefischen und Gesellschaftsfischen getarnt sonst würden verschiedene Tierschutzorganisationen gleich wieder Feuer scghreien.
 
Erstmal ist es mir völlig egal, ob ganz Europa über Deutschland mit seinen Regeln und Gesetzen lacht. Sie gelten nun mal in Deutschland und sollten deswegen befolgt werden. Was ist denn aber der Unterschied zwischen Wettkampfangeln und einem normalen Ansitz? Auf der einen Seite stehen Angler die für Pokale und Preisgelder Fische fangen und dafür zum Teil Unmengen an Geld in Ihr Material und Köder stecken während der "normale" Angler aus Freude an der Natur, der Entspannung und natürlich auch des Nervenkitzels im Drill angelt. Fisch wird auf beiden Seiten dem Gewässer entnommen. Letzlich ist doch die Menge der Angler an einem Gewässer ausschlaggebend, ob die Fischpopulation, die zum Teil durch kostenaufwendige Besatzmaßnahmen aufrecht erhalten wird, daran einen großen Schaden nimmt. Eine sinnvolle Verwertung der Fische sollte auf beiden Seiten immer gegeben sein, ob dabei das Umsetzen in andere Gewässer sinnvoll ist, gerade in Betracht auf mögliche Krankheitsüberträger, wage ich zu bezweifeln. Gegen ein gezieltes Wettkampf-/Hegeangeln mit sinnvoller Verwertung auf Fische deren Bestand überhand nimmt und auf Grund des zu geringen Nahrungsangebotes zu Verbutten droht, ist meiner Meinung nach nichts einzuwenden. Wenn vom veranstaltenden Angelverein noch ein kleines Startgeld verlangt wird und das Wettkampf-/Hegeangeln auf einen Zielfisch ausgerichtet ist sowie auf eine gewisse Anzahl an Anlern begrenzt wird, so kann auf der einen Seite der Fischbestand ökologisch befischt werden und auf der anderen Seite erhält der Verein Geld für Besatzmaßnahmen oder andere Maßnahmen die dem Vereinsgewässer zugute kommen. Ein reines Wettkampfangeln nur des Pokals wegen ohne Rücksicht auf den ökologischen Zustand des Gewässers wrde ich ablehnen.

Gruß Micha
 
Das wollte ich mit meinem Artikel zum Ausdruck bringen. Wenn ich angeln gehe, dann weil es mir Freude macht und nicht um Pokale zu gewinnen.

Die Entwicklung der Angelgeräte und -techniken sind zwar oftmals auf das Wettkampfangeln zurückzuführen, weil es gerade in den USA wahnsinnige Preisgelder zu gewinnen gibt und dementsprechend die Entwicklung dort ein wichtiger Bestandteil des Angels ist, dies sollte aber auch keine Rechtfertigung für die Durchführung solcher Veranstaltungen sein. Wettkampf-/Hegefischen sollten wirklich nur an solchen Gewässern stattfinden, wo dies aus ökologischer Sicht sinnvoll bzw. notwendig ist. Das kann dann meinetwegen auch vom Angelverein mit Zielfischvorgabe festgelegt werden, da der ja auch ein Interesse an einem ausgeglichenen Fischbestand in seinem Gewässer hat.

Gruß Micha
 
Peter,

hier gehts nicht nur um Tierschutzorganisationen, sondern auch um den gesunden Menschenverstand. Und der sollte ein Angeln nur der Masse wegen ablehnen. Meine Meinung.

Schöne Grüsse Thomas


Hallo Thomas !

Ich bin auch kein Freund des Wettangelns oder wie es auch jetzt sonst noch genannt wird. Habe einmal in meinem Anglerleben vor ca. 30 Jahren an einem teilgenommen und hab dort schon festgestellt das dies überhaupt nicht mein Ding ist. Ich finde man sollte mit der Kreatur Fisch keine Wettkämpfe ausführen, aber da gibts in diesen Forum schon genug Treads wo darüber diskutiert wurde.

Lg. Peter
 
Moinsen!
Vor 30 Jahren war die gesamte Einstellung der Menschen zum Tierschutz noch völlig anders als heute. Man ist heute im allgemeinen wesentlich sensibler in dieser Hinsicht. Ich habe auch an Stadtverbandsangeln usw. teilgenommen, wo um den Oberbürgermeister-Pokal und um Preise gefischt wurde. Gewöhnliche Angler hatten da nie eine Chance, denn die Preise holten die, welche sich echt dem Wettkampf-Fischen verschrieben hatten, entsprechend ausgerüstet waren, über entsprechende Erfahrung verfügten usw. Was man aber da zu sehen bekam, würde heute mit Recht als Tierquälerei bestraft. Die wirklichen "Könner" hatten jedes Mal hunderte von Rotaugen, Brassen usw in ihren Setzkeschern, wo sie zusammen gedrängt, vom Wellenschlage der vorbeifahrenden Schiffe gebeutelt u. z. Teil auch gelegentlich trocken gelegt wurden, wenn ein Schiff mit starkem Sog vorüber fuhr. Nach dem Schlußsignal kam dann der "Wiegemeister" von Platz zu Platz mit seiner am Dreibein hängenden Waage. Dann wurden die prall vollen Setzkescher an den Haken gehängt u. gewogen. Die Fische, welche dann das Pech hatten, zuunterst zu liegen, wurden von dem Gewicht der anderen regelrecht erdrückt. Nach dem Wiegen wurden die Setzkescher einfach wieder ausgekippt. Mindestens ein Viertel oder mehr der Fische trieb gleich mit dem Bauch nach oben stromab. Andere taumelten halb ohnmächtig durchs Wasser u. waren nicht mehr in der Lage, sich im Wellenschlag zu halten. Folge: auch diese Fische starben. Die Möven hatten jedes Mal ihre helle Freude. Sinnvolle Verwertung?:hahaha:
Daß solche Veranstaltungen heute verboten sind und daß man in von Schiffen befahrenen Gewässern keine Setzkescher mehr verwenden darf, ist für meinen Geschmack hundertprozentig richtig, denn was da geschah, war Tierquälerei aus Profilierungssucht.
Nach dem Wettangelverbot wurde das Ganze mit artistischem Zungenschlag umgetauft in "Hegefischen":hahaha:!!! Der Verlauf ist bei diesen Veranstaltungen ähnlich wie oben beschrieben, jedenfalls meistens.
Ein "Hegefischen", welches 4 mal im Jahr auf alle möglichen Friedfischarten durchgeführt wird, ohne daß ein vernünftiger, nachvollziehbarer Grund vorliegt, dient doch nie und nimmer der Hege, sondern ist eine Umgehung des Verbotes. Ein Hegefischen verdient nur dann den Namen, wenn wirklich eine Fischart im Gewässer stark überhand nimmt u. infolge Nahrungsmangels zu verbutten droht, andere Fischarten verdrängt usw. Und wenn dies dann wirklich nur durchgeführt wird, bis man einen Erfolg sieht u. nur auf diese eine Fischart geangelt wird, dann ist es ein Hegefischen. Wenn eine solche Hegemaßnahme wirklich notwendig ist, dann ist natürlich auch nichts dagegen einzuwenden, daß daraus dann ein Vereinsfest gemacht wird, solange nicht durch Vergabe von Preisen wieder der Wettkampfgedanke wachgerufen wird u. zu Maßnahmen verführt wie oben beschrieben.
Gruß
Eberhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei vielleicht beim Nachtangeln schon gewisse Einschränkungen vorhanden sind.
International.
Siehts beim Wettkampf wohl schon etwas anders aus.
Ich oute mich mal hier einfach als "Mitmacher".
In Irland habe ich schon an eingen Events teilgenommen.
Sowohl beim Stippen als auch beim Fliegenfischen auf Forellen oder beim Meeresangeln.
Sowohl von der Küste (Klippenfischen) als auch vom Boot aus.
Und das waren richtige Wettkämpfe. Nicht nur um Pokale.
Da gings einwandfrei um echt fette Preisgelder.
Und Teilnehmer, uppe!
Gruss Armin
 
Hallo,

der Wettkampfcharakter kommt fast immer auf wenn zwei oder mehr Leute ans Wasser gehen. Ist nicht immer der der König, der den Dicksten gefangen hatte? Ist im frotzelnden Gespött nicht der, der Looser, der Schneider geblieben ist, auch wenn es kumpelhaft und nett gemeint war? Klar, hier werden keine Preise verabreicht, aber die Wertung im Kopf findet statt.

Bei uns heißt das Ganze An- und Abangeln. Inoffiziell wird dem Fänger abends in der Vereinskneipe dann ein Preis in die Hand gedrückt. Wäre mir eigentlich egal, wenn da nicht die Verwertungsfrage wäre. Einmal gewann jemand mit drei kleinen Barschen. Keiner größer als 12 cm. Nach dem Wiegen flogen die drei halbtoten Tiere ohne Gefühlsregung ins Maisfeld. Möglicherweise gibt es Vereine, die wirklich eine sinnvolle Verwertung ermöglichen, den Großteil wird es aber nicht interessieren. Man müsste ja schließlich alte Zöpfe abschneiden und sich unbeliebt machen, wollte man es ändern.

Hegefischen auf Neozoten kann ich nur gutheißen, aber bitte nicht getarnt als halbherzige Ereignisse, die nur einmal im Jahr stattfinden und dann unkontrolliert im Sande verlaufen. Mancher Verein würde sich vermutlich den Sonnenbarsch ins Gewässer holen, um seine Tradition im nach hinein zu rechtfertigen.

Warum muss Wettkampf stattfinden? Warum kann man sich nicht - auch als Gruppe – zusammen finden und einfach fischen gehen? Sch… doch auf die Preise. Kann man schlechter schlafen, weil mein Nachbar mehr gefangen hat? Wenn bei mir einer prahlt, welch großen Fisch er immer gefangen hat, sage ich in der Regel: Dafür hab ich den größeren ….

Gruß Frank
 
Ich kann das Wettangelverbot nachvollziehen,
das Nachtangelverbot nicht, ist in den letzten Jahren zum Glück in Deutschland zum Teil gelockert worden, gibts aber auch außerhalb Deutschlands.
Kescherverbot, hab noch nie was davon gehört..
Gibt aber unendlich viele von so fragwürdigen Verboten, Grillverbot, Parkverbot am Wasser, Lagerfeuerverbot, Zeltverbot, Schwimmverbot, Bootverboot, vom Boot aus angeln-Verbot, Kunstköderverbot, Naturköderverbot, Setzkescherverbot, Release-Verbot, Entnahmeverbot, Ufer betreten verboten, blöd schauen verboten und so weiter und so fort...

Aber zu Wettfischen:
Dann heißt es eben anders;) In meinem Fischereiverein gibts dann eben ein "Vereinsinternes Vergleichsfischen" und wo anders ein "Hegefischen" zur 'Bestandsaufnahme'^^

Verbot OK, aber gerade beim Wettangelverbot gibt es extrem viele Hintertürchen;)
Solange sich niemand darüber aufregt ist es auch ok so wie es ist.

Die meisten Verbote haben schon einen Sinn, aber nicht alle überall. Ich finde nur dass wenn es am jeweiligen Gewässer ein Verbot/Gebot gibt dann soll man sich auch daran halten, egal ob es nun einen Sinn macht oder nicht!
 
Moin!
Wie schon geschrieben: teilgenommen habe ich auch, wenn ich auch niemals auf Wettfischen spezialisiert war. Ich kam mit meinem gewöhnlichen Gerät zum Wasser u. mit einem kleinen Eimerchen Futter aus Paniermehl u. zermatschten Brötchen. Die wirklichen Wettkampfangler kamen mit Stippruten von 12 Meter (später auch schon 14 Meter), welche trotzdem federleicht waren u. unter Brüdern 1200,-DM kosteten. Außerdem führten sie 10-Liter-Eimer voll mit Spezialfutter (ebenfalls sehr teuer) mit sich u. versenkten dies in einer Entfernung im Wasser, wo keiner mit normalem Gerät hinkam. Mit ihren Spezialruten konnten sie genau über der Futterstelle fischen.
Der Spaß war mir einfach zu teuer. Mit den paar Rotaugen, welche dann noch für die normalen Angler abfielen, war natürlich kein Preis zu gewinnen.
Aber unsere paar Fische gelangten lebend u. gesund wieder ins Wasser. Wenn ein Setzkescher der Spezialisten ausgekippt wurde, schwamm zunächst einmal das Wasser voll von abgelösten Schuppen. Dann trieben jede Menge Fische kieloben stromab. Es roch für mich immer mehr nach Tierquälerei, weswegen ich es schon lange vor dem Verbot aufgab, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Teilgenommen habe ich später nur noch, wenn als ein alljährlicher Event im Vereinssee Forellen eingesetzt wurden. Eine Woche nach dem Besatz wurde dann auf diese gefischt. Aber da ging es nur auf Forellen. Die gefangenen Fische wurden sofort nach dem Fang getötet, in die Kühlbox deponiert u. verwertet. Preise gab es auch nicht.
Was immer man von dem Rainbow-Besatz halten mag - immerhin war das eine Veranstaltung, wo keine Tiere nur aus Profilierungssucht gequält wurden.
Um nochmals auf den Titel u. den Eingangsbeitrag dieses Threads zu sprechen zu kommen: Ob man im Ausland über uns deutsche Angler lacht, ist mir so was von schnuppe!!! Wir leben in Deutschland u. haben unsere eigenen Gesetze, denen wir folgen müssen. Auch im Ausland gibt es Gesetze, welche hier für Heiterkeit sorgen. Daß wir darüber lachen, davon nehmen die sich auch nichts an. Warum also sollten wir uns für ein sinnvolles Verbot bei ausländischen Anglern entschuldigen oder uns etwas von ihrem Spott annehmen???
Gruß
Eberhard
 
Eberhard. Ich bekenne mich schuldig.
Von Anfang an habe ich mit Matchruten gefischt.
Einen Riesenaufwand am Futter betrieben.
Temperaturen gemessen.
Die Farbe des Gewässerbodens erkundet.
Strömungsverhältnisse studiert.
Meistern gierig über die Schulter gelinst
Und ein Heidengeld für Ruten, Schnur, Posen etc ausgegeben.
Und Pokale Serienweise abgegriffen.
Bin ich jetzt ein schlechter Mensch?
Egal, eins weiß ich aber.
Durch akribisches Vorgehen bin ich ein guter Angler geworden.
Mit Gefühl für das Gerät und für die Situation.
Schneider bleib ich eigentlich nie.
Auch an fremden Gewässern nicht, auch wenn ichs vorher noch nie gesehen habe.
Erfahrung, Routine, Wissen.
Alles aus dem Stippen gewonnen.
Gruss Armin
 
Hi Armin, das sollte kein Angriff sein. Natürlich bist Du dadurch kein schlechter Mensch, denn dann müßte es davon viele geben (gibt`s wohl auch, aber ich meine die Angler). Wie ich schon schrieb: ich habe auch teilgenommen, wenn mir auch der Kram zu teuer war, um es wirklich echt zu betreiben. Ans Nachdenken kam auch ich erst später.
Gruß
Eberhard
 
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