Natur u. Kunstköder -  Perlmuttlöffel made by R.Achermann

Helmut K.

Schlepp u. Hegenenfischer
Perlmuttspangen Made by Roger Achermann


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Vorwort

Der Name „Perlmutt“ ist entstanden durch die wörtliche Übersetzung des mittellateinischen „mater perlarum“ d.h. Mutter der Perlen. Der Begriff bezog sich ursprünglich auf die perlbildenden Muschelarten, wurde später auf die Muschelschale und schließlich auf das Material, aus dem das Innere der Schalen besteht, bezogen. Die erste Übersetzung im Spätmittelhochdeutschen hieß „berlinmuoter“. Hieraus entstand „Perlmutter“ und „Perlmutt“. Perlmutter ist die Grundsubstanz, die Austern und Muscheln absondern, um die Innenseite ihrer Schalen zu bilden.
Perlmuttspangen werden wie es der Name schon vermuten lässt aus Perlmutt hergestellt, die man aus den Schalen sehr großer Muscheln und Schnecken gewinnt. Da es sich ja dabei um Lebewesen handelt und keine Schnecke oder Muschel der anderen gleich ist, handelt es sich bei jeder Spange um ein Unikat deren Laufeigenschaften sich vielleicht bei einigen Fällen ähneln, aber nie gleich sind. Die Laufeigenschaften ergeben sich aus der Wölbung der Muschel- oder Schneckenschalen.

Zwei verschiedene Schnecken die zur Herstellung von Perlmuttspangen geeignet sind:

Paua Muschel aus Neuseeland , poliert


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Haliotis Rufescens

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Um mal die Größe der Muschel zu zeigen, ein Bild einer Paua Muschel im Vergleich zur Hand meiner 11jährigen Tochter

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Unterschiede von Perlmuttspangen

Viele Fischer die mit Perlmutter-Spangen zum fischen gehen, sind vielfach sehr erfolgreich. Da gute Spangen, wie schon erwähnt, in Handarbeit hergestellt werden, sind die Laufeigenschaften gleicher Modelle oft sehr unterschiedlich. Am besten man testet mehrere Modelle, obwohl sie ja nicht gerade billig sind. Diesen „kleinen“ Makel gleichen die Spangen aber locker durch ihre enorme Fängigkeit aus. Natur bleibt eben Natur.
Natürlich gibt es auch gewaltige Unterschiede von Spangen die im Handel erhältlich sind. Dieser spiegelt sich dann auch im Preis wieder. Aber was bringt ein günstige Spange die nicht fängt oder im wahrsten Sinne sich auflöst. Dieses kann passieren wenn man mit Kupfer oder Messing beschlagene Spangen verwendet die geklebt sind.

Ein Bild einer "geklebten Spange" mit Messingbeschlag nach ein paar Stunden am Wasser:

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Dagegen werden die Spangen von Roger "genietet", durch diesen sehr aufwendigen Arbeitsvorgang und dessen hohen Materialbruch bei der Herstellung ist der höhere Preis der Spange wieder sehr leicht nachvollziehbar.

Eine genietete Spange

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Ein weiterer Qualitätsmerkmal die von Rogers Spangen erfüllt werden sind die zwei Ösen die sich auf jeder Spange befinden, diese dienen zur befestigung des Einhängers und eines Wirbels wo der Haken befestigt wird. Bei "Billigspangen" wird auf diese Ösen verzichtet, so kann es vorkommen das eine Spange am Ende beim Drill ausbricht und man so den Fisch oder die Spange verliert. Und so wird dann eine billige Spange zu einer Teuren, weil mann Spange und vielleicht auch noch den Fisch des Lebens verliert.

Der kleine, aber feine Unterschied:
Bilder einer "Billigspange":

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Im Gegensatz ein hochwertige Spange von Roger:

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Auch die Wölbung und Farbe einer Spange spielen eine sehr große Rolle wie es mit der Fängigkeit der Spange bestellt ist. Die Wölbung ergibt sich ja zwangsweise aus der Form der Muschel die sich ja nicht beeinflussen lässt, jedoch verkauft Roger nur Spangen die von Ihm getestet wurden und für gut befunden wurden. Bei Großherstellern ist das nicht der Fall und so kommen auch Spangen in den Handel die sich im Wasser nicht wirklich "bewegen" und so den Fisch zum Biss reizen.
Die Farbe kann man mit polieren bis zum "geht nicht mehr" zwar nicht verändern, aber der Glanz und Reflektionen der Spange schon beeinflussen.

Ein Foto das den Unterschied zwischen zwei Wölbungen zeigt:

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Verschiedene Spangen mit unterschiedlicher Farbe aus der Werkstatt von Roger:

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Die Herstellung
Vom Ursprung Muschel zur fertigen Spange eine kleine Bilderfolge mit Anmerkung:

Verschieden Muscheln vor der Bearbeitung
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Nach dem Grobzuschnitt werden sie mit Diamantwerkzeugen auf Ihre Form zu geschliffen.
Verschiedene Perlmutterspangen haben ihre Grundform.

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Es folgen zwei Schleifgänge und ein Poliergang.
Verschiedene Perlmutterspangen vor dem abschließenden Poliergang.

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Die Herstellungszeit, welche jedoch auch sehr stark von der jeweiligen Schale abhängt, kann mann nicht exakt sagen. Ca. 50 Stück Rohspangen entstehen aber an einem Arbeitstag. Vor Endpolitur und Endmontage die natürlich auch noch mal einige Zeit in Anspruch nimmt.
Ich denke so kann man auch nachvollziehen wie es zu den Preisen bei Perlmuttspangen kommt, rechnet man den Preis für die Muscheln mit Einfuhr, die Ösen und Einhänger mit der Arbeitszeit zusammen, erscheint das wieder in einem ganz anderem Licht.

Erfolgreich Fischen

Das Spiel der Spangen im Zusammenhang mit der Geschwindigkeit, ist ein sehr entscheidender Punkt um erfolgreich (See) Forellen oder auch Hechte zu überlisten. Perlmutter-Spangen sind für das Schlepp oder Spinnfischen absolute Köder der Spitzenklasse und enorm fängig. Diese Fängigkeit und die Tatsache, dass diese Schleppköder in Handarbeit hergestellt werden, rechtfertigt auch den hohen Preis. Schön aussehende und stark perlmutterglänzende und vermeintlich sehr gut spielende Spangen sind noch lange keine Garantie für die erfolgreiche Seeforellen-Jagd. Daher sind auch Spangen mit „Spielgarantie“ bei weitem kein Garant für den Erfolg. Während der ganzen Saison und somit bei allen Geschwindigkeiten erfolgreiche Spangen sind äußerst selten und werden meistens wie ein Schatz gehütet. So gibt es vor allem nebst dem Spiel der Spangen Zeiten, an denen die Farben eine wichtige Rolle spielen. Und dies sowohl bei der Vorder- wie auch auf der Rückseite der Spangen. Warum das so ist, kann wohl kaum mit Sicherheit beantwortet werden, dürfte aber mit der Wassertemperatur, dem Wasserzustand und dem Licht zusammenhängen. So gibt es immer wieder Zeiten an denen Spangen, z.B, orange, rote, grüne, gelbe usw., während Tagen oder Wochen entscheidend für den Erfolg sein können. Weiter ist auch teilweise der Durchmesser der Schnur, die Hakengröße und die Einhänger für das Spiel der Spangen entscheidend. Ein gut spielende und erfolgreiche Spange kann damit kaum groß verändert werden, außer z.B der Haken ist extrem grösser, kleiner, schwerer oder leichter. Hier sollte jeder selbständig experimentieren und der Erfolg wird sich mit Sicherheit auch einstellen.
Ausdauer, das ständige Testen der Spangen in den verschiedenen Jahreszeiten, gehört einfach für eine erfolgreiche Forellenjagd dazu. Aus diesem Grund steigen leider viele Fischer wieder auf Blech und andere Kunstköder um, oder stellen das Forellenfischen ganz ein. Schade eigentlich. Denn der Fang einer großen Forelle ist sicher etwas vom spektakulärsten was nicht nur Schweizer Gewässer zu bieten haben. Und das nicht nur vom Boot aus.
Wobei sich beim Fischen vom Ufer aus mit Perlmuttspangen ein kleines Problem durch das geringe Gewicht ergibt. Im Frühjahr wo sich die Forellen oft in Unmittelbarer Wurfweite befinden spielt das keine Rolle, jedoch sobald sich die Forellen in tiefere Gewässerschichten zurückziehen ist das ein kleines Problem, das sich aber mit ein wenig Einfallsreichtum lösen lässt. Eine Glasolive oder ein vorgeschaltenes Blei lassen uns dieses Problem lösen. Bei Spangen die z.B. mit Kupfer beschlagen sind ist dieses Problem kleiner da sie ein höheres Eigengewicht haben.
Diese Spangen haben sich als wahre Saiblingskiller bei mir herausgestellt, jedoch hatte auch ein Hecht diese Spange als sehr appetitlich angesehen und da ich kein Stahlvorfach benutzte verlor ich leider Hecht und Spange.

Ein paar Fangbilder der Saiblinge:

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Da ich und ein Freund von diesen Spangen so begeistert war bestellte ich sofort die restlichen Spangen die Roger auf Lager hatte.
Aber Roger hat mir gesagt das er wieder so um die 150 Stück produzieren wird, so das auch noch andere Fischer in den Genuss dieser Kunstwerke gelangen können.

Bilder der nachbestellten Spangen, helle und Dunkle Version und jeweils mit Kupferinnenseite:

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Beim testen der anderen größeren Spangen benutze ich dann ein Stahlvorfach, was sich als richtig erwies.

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Der einzige Wehmutstropfen der sich bei mir einstelle war, das es mir nicht vergönnt war eine der Hauptzielfische von Perlmuttspangen, eine große Seeforelle zu überlisten. Lediglich zwei kleinere Exemplare von knapp 40 und knapp 50cm wollten sich zum Biss überreden lassen, da ich aber leider keinen Fotoapparat mit am Wasser hatte und die Fische wieder zurückgesetzt wurden, gibt es hiervon keine Bilder.

Wäre es doch ein Traum von mir gewesen mit Roger, ein wenig mit seinen Fängen mitzuhalten:

Ein Traum von 84cm / 12 Pfund und schöne 65er

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75er mit 9,2 Pfund und 19 cm Höhe
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Seine Forelleneröffnung

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Mich haben jedoch auch ohne solche Traumfänge Rogers Spangen restlos überzeugt und schließlich habe ich nächsten März, was bei uns mit Abstand die beste Seeforellenzeit ist Rogers Spangen in meiner Spinnfischerbox und ich bin überzeugt das mir dann über kurz oder lang auch solche Traumfänge gelingen, den Geduld ist bei der Seeforellenjagd fast genauso wichtig wie ein guter Köder.



Videos von den Laufeigenschaften verschiedener Spangen:









Für interessierte noch eine Preisliste:

Preisliste.JPG
 
Was ist denn der Unterschied zwischen "Allgemein" und "RA-Rubin"?

Gibt es unterschiedliche Sinkgeschwindigkeiten?

Und was ich noch anmerken wollte... Das Mineral des Perlmutts, "Aragonit", findet man in jedem geologischem Museum als Stein/Kristall, poliert, unbehandelt, in verschiedensten Farben und Formen, vielleicht wäre das ein alternativer Werkstoff für die Muschelesser...
 
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