Naturschutz -  Kormoran - Vogel des Jahres 2010

...Wofür könnte das ein "Ansatzpunkt" sein?...

Ein Ansatzpunkt um das Interesse der sogenannten Öffentlichkeit grundsätzlich zu wecken.
Wie Du korrekt angemerkt hast, wird die breite Bevölkerung darüber befinden, welcher Ansatz der 'Richtige' ist.
Nicht-Fischer und Nicht-Vogelschützer interessieren sich bislang wenig für die Problematik.

Der deutliche Hinweis, daß Steuergelder für den Ausgleich der von Kormoranen angerichteten Schäden benötigt werden, könnte das Thema weiter 'verbreiten'.
Wohlgemerkt - benötigt, nicht verschleudert.
Demgegenüber steht beispielsweise die Finanzierung von Besatzmaßnahmen mittels Vereinsbeiträgen oder Fischereiabgaben der Angler.

Weder darf der Politik, noch dem Naturschutz die Verantwortung für das ungelöste Problem untergeschoben werden.
Vielmehr sollte das Engagement der (Lokal-)Politik bei Massnahmen z.B. zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit oder Renaturierung öffentlich hervorgehoben werden.
Der Effekt, daß eine eventuell interessierte Öffentlichkeit Verschwendung von Steuergeldern wittert wäre unerwünscht und könnte sich kontraproduktiv auswirken.
Ebenso unerwünscht wäre eine verbreitete Tendenz dazu, die Vögel zu beseitigen (Abschußgenehmigung für Jedermann).
Aber Vogelschutz auf Kosten der Fischbestände, inklusive der Entkräftung von angelaufenen Unterstützungs-Massnahmen ist eben auch keine akzeptable Möglichkeit.

Festgefahrene Standpunkte werden die Situation wohl eher ungünstig beeinflussen.
Um einen akzeptablen Kompromiss zu erlangen, muss der oft zitierte Dialog bemüht werden.
Und das Wissen um eine wohlgesonnene Öffentlichkeit im Rücken kann dann nur von Vorteil sein.

Meine Einschätzung:
Öffentliches Interesse wecken, Mängel aufzeigen, mögliche Lösungswege anführen.
Ohne Schuldzuweisungen oder Häme. Kein Populismus. Keine Doppelzüngigkeit.
Stattdessen konstruktive (Zusammen-)Arbeit unter um- und weitsichtigen Gesichtspunkten.
 
Moin!
Deine Einschätzung deckt sich akkurat mit der meinen. Dabei gibt es nur ein Problem: Wir haben es mit Menschen zu tun, welche nach all den Jahren vermutlich nur noch sehr schwer an einen Tisch zu bringen sind. Die Fronten sind so verhärtet, daß ich nicht recht an eine wirkliche Zusammenarbeit glauben kann. Es ist schon verschiedentlich versucht worden, eine solche zwischen Anglern u. Naturschützern zu erreichen. Entweder wurde sie schlicht abgelehnt (nicht von den Anglern) oder es wurde eine Streiterei daraus. Endergebnis: alles beim alten! Ich habe schon irgendwo mal folgendes Beispiel berichtet: Vor langen Jahren hatte der Vorsitzende des Stadtverbandes Duisburg sämtliche Duisburger Angelvereine aufgeboten, um an der riesigen Sechs-Seen-Platte eine Uferreinigung durchzuführen. Dazu hatte er auch schriftlich Nabu u. BUND eingeladen u. das ohne jede Polemik. Es handelte sich einfach um eine freundl. Einladung u. eigentlich hatten wir alle geglaubt, daß zumindest einige von Nabu u. BUND mitmachen würden, zumal es sich ja um eine Aktion handelte, die eigentlich in deren Sinne hätte sein müssen.
Die Antwort kam prompt, kurz u. bündig u. lautete wörtlich: "Wir machen mit Euch doch keine gemeinsame Sache!!" Kommentar überflüssig!!! Das war bereits vor vielen Jahren, als die Fronten noch lange nicht so verhärtet waren, wie sie es heute sind. Es wird wohl darauf hinauslaufen, daß wir uns selbst helfen müssen. Die Hinweise von Lars (Bollmann) halte ich für sehr interessant. Laß uns abwarten, was daraus wird.
Gruß
Eberhard
 
Morgen.
Auszug aus einem Leserbrief der Nürtinger Zeitung von heute:

Ist diese Entenjagd wirklich notwendig?
Jetzt war es wieder so weit. Etliche Jäger trafen sich letzten Sonntagvormittag am Neckar in Zizishausen zu Entenjagd. Laute Schüsse vermischten sich mit dem ängstlichen Geschnatter und Geschrei der Enten und anderer Wasservögel. Schwäne stiegen gehetzt und schreiend in die Luft und flogen davon. ...........
War das eine Maßmahme zur Regulation der Bestände? ...........
Ist unser Fluss wirklich derart überbevölkert, daß es solche Jagden heutzutage noch rechtfertigt? ..........

Fazit: Mit Abschußmassnahmen spielen wir direkt in die Hände der Vogelschützer. Forderungen in diese Richtung sollten unterbleiben, da sie genau die Reaktionen hervorrufen, auf welche die K-Schützer nur warten.

Gruß Thomas
 
@ Eberhard

Und genau deswegen muss meines Erachtens zuerst die Öffentlichkeit sensibilisiert werden.
Eine dann 'öffentliche Weigerung' würden die Naturschutzverbände wegen eines möglichen Verlustes ihrer Glaubwürdigkeit nicht mehr riskieren.


Gute Idee!! Das könnte unter Umständen funktionieren, wenn die Herrschaften sich nicht selbst unglaubwürdig mache wollen. Trotzdem wird es vermutlich sehr schwierig werden, die verhärteten Fronten, welche durchaus auch bei den Anglern bestehen, aufzubrechen u. in Zusammenarbeit zu verwandeln.
Gruß
Eberhard
 
Wir nutzen die Natur durch die Entnahme von Tieren (ähnlich dem Jäger) und haben auch noch Freude daran,
allein dieser Umstand wird uns schwer mit anderen Tierschutzorganisationen näher als unbedingt notwendig an einen Tisch bringen.
Die Hege und Pflege, der Arterhalt über die Gewässer hinaus und vieles mehr wird von den anderen Organisationen nur in Einzelfällen und dann eher widerwillig gewürdigt, leider.
Selbst in einem Angelland wie MVP setzen sich wenige angebliche Umweltschützer ganz schnell über die Köpfe vieler Angler hinweg und fördern die Beschließung von Freiheits-beschneidenden Gesetzen ohne jegliche Weitsicht. Ganze Gewässer/Landstriche wurden/werden für den Umweltschützer Angler gesperrt und somit der Weg für Umweltsünder frei gemacht.

Ich mag den Kormoran aber kann auch die Wut betroffener Fischwirte/Angelverbände verstehen. Mir würde es aber schon reichen wenn ich mich wieder frei in/an den Wäldern/Gewässern wie vor 15-20 Jahren bewegen darf. Dazu gehört für mich Pilze zu sammeln und Fische zu fangen. Mit Kormoran, Fischreiher, Haubentaucher und co. teile ich da gerne.
 
... Vorweg gesagt - ich bin heilfroh, das es bei uns im oberen Sauerland kaum Komorane gibt. Wir haben nur den altbekannten Fischreiher, der sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer wieder einen stibietzt, und das soll er ja auch gern tun. Er muß ja auch leben und ist eigentlich auch genügsam...

Beim Kormoran sieht es für die Teichbewirtschafter allerdings deutlich anders aus - die haben richtig Schmacht.:leck Durch ihr einzigartiges Tauchvermögen hat der Fisch relativ geringe Chancen davonzukommen, und dann noch der enorme Hunger... bitter für den einen oder anderen.

Dennoch denk ich das der Kormoran die "Auszeichnung" Vogel des Jahres 2010 recht verdient erhalten hat. Sind schöne große Tiere, die es hier mal fast gar nicht mehr gegeben hat - an den Küsten gabs die eigentlich immer, aber nicht im Binnenland.
Das der Kormoran ausschließlich Fisch isst, mag tragisch sein - aber dazu kann er ja auch nichts. Irgendwelche riesengroßen Abschußaktionen (die überigens im kleineren Rahmen völlig zu Recht bewilligt werden können)schaden nur in erster Linie dem Ruf der Angler. Den Vögeln weniger da die Reproduktionsrate ziemlich topp ist.

Irgendwie denk ich das wir alle trotz Kormoran auch noch nen Fisch fangen werden...:)
 
Nur weil ein Vogel groß und schön (finde ich jetzt nicht unbedingt) ist hat er es noch nicht verdient "Vogel des Jahres" zu werden. Zumindest nicht in meinen Augen. Im Binnenland war er nie heimisch. Das ganze entlockt mir eigentlich nur einen Spruch, weil ich es beim besten Willen nicht nachvollziehen kann:
Den sie wissen nicht was tun

Ein Vogel des Jahres wäre für ein seltener, besonders zu schützender Vogel wie heuer der Eisvogel, aber auf keinem Fall der Kormoran !
Die Fürsprecher sollten sich mal die Schäden ansehen, egal ob jetzt Vegetationsschäden oder die Schäden an z.B. Äschenbeständen.
Kann hier so manchen Beitrag nicht nachvollziehen :nein
 
Im Binnenland war er nie heimisch.


Völlig Richtig Helmut, und er hätte da eigentlich auch nicht heimisch werden können!
Der Kormoran kann ausschließlich mit Fisch überleben, andere Nahrungsquellen hat er nicht, deswegen gabs ihn immer nur an der Küste.

Aber vor nicht allzulanger Zeit wurd so ungefähr jede Pfütze mit den abenteuerlichsten Fischen besetzt - und dem Komoran ein Futter (und Vermehrungs-) Platz gebaut, das er aufgrund des übervollen Tellers nun da ist, wo er wirklich nichts zu suchen hat.

Diverse Leute schimpfen über den "Bösen" Vogel, vergessen aber gänzlich das sie selber die (schon bald gruselig) hohe Population erst ermöglicht haben...
 
Fische waren jeher in unseren Flüssen und Seen heimisch !
Der Kormoran hat sie halt als einfachere Nahrungsquelle entdeckt als das Meer.
 
Nee - so einfach ist das nicht.

Der Kormoran ist an und für sich nicht wirklich in der Lage, sich von einem selbstreproduzierenden Flußbestand zu ernähren - Richtig erfolgreich ist er nur als Taucher, und Jagd auf Einzelfische macht bei dem enormen Futterbedarf keinen Sinn. Seen, Talsperren, Kiesgruben etc. mit gutem Besatz - das macht ihn wirklich zufrieden:). Und er kann ja nichts zu seinem Beuteschema dazu - nen Vegetarier kriegst da nie raus...

Aber wie schon weiter oben erwähnt: Ich bin (bei aller Sympathie für das Tier) HEILFROH das der Gute hier im oberen Sauerland kaum vertreten ist...
 
Hallo Jauchepaul!

Leider wird das eher eine Frege der Zeit sein. Wupper und Möhne sind schon gut besiedelt und der Weg ins Sauerland ist da nicht mehr weit. Dennoch gebe ich Dir recht (hab das schon andernorts ausführlich beschrieben, dass der Mensch erst die Habitate für den Vogel angelegt hat (Bagger- Stauseen und natürlich Teichanlagen).
 
Kormoran

04.12.2009 - Schwerin/Güstrow (dpa)
"Ornithologen bieten Fischern und Bauern Hilfe an"
http://www.mecklenburg-vorpommern.e...d_Forschung/index.jsp?showid=234738&type=News

:nein Hi Anglerkollegen u. Vogelfreunde,
zu diesen Thema gibt es noch vieles zu schreiben.
1. In der Teichwirtschaft hat dieser Kormoran nichts zu suchen.
2. An großen Seen hat er genügent Platz, es sollten aber die anderen Enten und Vogelarten nicht verdrängt werden.
In kleinen Weiher oder Seen muß der Bestand reguliert werden.
Petri Heil Zandergrundel.

Das Grundrecht des Eigentums darf von Peta und Nabu nicht ausgehebelt werden.:angler::angler::angler:
 
Der Backhaus und der Kormoran, wer ist schlauer?

Hallo Leute

Habt ihr heute morgen auch im Radio (Ostseewelle) gehört das der Backhaus den Kormoranbestand in MVP dezimieren will indem er die Eier der Vögel mit Öl bestreichen lassen will. Desweiteren will er die Nahrungsaufnahme der Vögel auf den Gewässern mit einem Laserpointer stöhren:respekt. Das ist kein Witz, mein Kollege hats auch gehört und es kam nicht von Opa Kurt, wenn ihr versteht was ich meine. Berichtigt mich bitte wenn ich mich da verhört habe. Ich meine,wenn das Wahr ist, wer ist dann blöder? Aber schön das die sich da Oben auch schon Gedanken machen.

MfG: Zille
 
Hallo Andreas

Wer soll denn da Hochklettern und von cig 1000 Brutparen die Eier bestreichen. Iss doch blödsinn. Und wir zahlen sohn ****** wieder. Es gab Zieten da gab es soh`ne Art Kopfgeld führ ein paar Krähenfüße. Iss erstmal für uns billiger und solst mal sehen wie schnell der Bestand wieder in seine Grenzen ist.

MfG: Zille
 
Wenn bei einem genehmigten Abschuss nicht wieder etliche tote Vögel zurückgelassen und die zurückgebliebenen jungen Vögel nicht wieder verhungern müssen, könnte man sich auch das kostspielige erklimmen der Bäume und besprühen der Eier sparen.
Abschuss während der Brutzeit einer Art kann doch keiner für gut erachten, oder?
Einfach mal lesen und jeder für sich filtern ;) http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/news/wasservoegel/03936.html


MfG
 
Mal wieder schlaue und coole Kommentare hier. Statt sich zu freuen, dass ein Umdenken erfolgt und etwas unternommen werden soll, geben wieder einige hier "Fachkommentare" ab die natürlich sehr problemlösend sind.
Mensch, wacht mal auf und unterstützt die, die etwas unternehmen wollen, statt sie noch lächerlich zu machen.
 
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