Räuchern -  Rohes Aalfleisch?

Simon91

Profi-Petrijünger
Hallo Leute,

wollte fragen was passieren würde wenn man rohes Aalfleisch isst oder beim Räuchern den Aal etwas zu kurz gegart hat???
 
Hi,..

Du wirst eines grausammen Todes verrecken!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Spaß beiseite :)

Ich denke du stellst die Frage, weil du weist, dass Aalblut giftig ist.
Wenn du den Aal aber tötest blutet er ja aus und das Fleisch ist frei von dem Blut. Daher denke ich, dass nichts schlimmes passiert, wenn du ihn roh ist, höchstens er war krank, dann kann es sein, dass du Magenschmerzen und Dünnschiss bekommst xD

Wenn er beim Räucher ein wenig zu kurz gart, denke ich ist es ungefährlich, da so die meisten Bakterien schon abgetötet wurden. Wenn du deinen Aal räucherst, kannst du aber relativ einfach prüfen, ob er schon durch ist. Einfach an der Rückenflosse ziehen und wenn sich diese einfach lösen lässt ist er meistens durch!

mfg alex.....
 
Schwer zu sagen, ob es negative Auswirkungen hat, rohen Aal zu verspeisen. Aber man könnte sich natürlich jetzt schon fragen, warum in Japan (zumindest ist es mir dort nie begegnet) nie Unagi-Sushi (Sushi mit rohem Aal) serviert wird....
 
Hi,...

Also ich habe mich nochmals informiert! Man sollte einen Aal mindestens auf 70° erhitzen, damit das Gift verloren geht!

Aalblut sollte zudem nicht in Wunden kommen, da es lähmend wirken kann! 5ml Aalblut reichen anscheinend um ein 5kg Karnickel um die Ecke zu bringen, also wenn man das Blut einspritzt!

mfg alex.....
 
Schwer zu sagen, ob es negative Auswirkungen hat, rohen Aal zu verspeisen. Aber man könnte sich natürlich jetzt schon fragen, warum in Japan (zumindest ist es mir dort nie begegnet) nie Unagi-Sushi (Sushi mit rohem Aal) serviert wird....

Ich denk mal die Japaner essen keinen rohen Aal weils einfach nicht
schmeckt.
Und nicht wegen dem leicht toxischen Blut
Bei Fugu Sashimi siehts doch eher noch umgekehrt aus.
Da wird ein wirklich tödlicher Fisch roh verspeist weil er lecker schmeckt.
Gegrillt ist Aal in Japan übrigens eine gesuchte Delikatesse,
die seinen Preis hat.
Gruss Armin
 
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Und zum Thema Fugu. Hast Du den schon mal gegessen? Ich schon.... Den ist man in Nihon nicht wegen des guten Geschmacks!
 
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Hallo,
hier nochmal was zum Thema Aalblut:
Also das Aalblut enthält ein giftiges Eiweiß und kann Reizungen und Ausschläge verursachen, wenn es in die Schleimhäute gelangt. Vor allem muss man darauf achten, dass kein frisches Aalblut (z.B. beim Töten des Aals) in die Augen spritzt. Hierdurch könnte das Auge geschädigt werden.

Jeder Mensch reagiert sicherlich unterschiedlich stark auf dieses Eiweiß im Aalblut. Ich kenne keinen, der jemals eine Reizung oder einen Unfall durch Aalblut erlitten hat. Auch Aalblut an den Händen hat bei mir noch nie Reaktionen ausgelöst.
Ob es durch ein Pflaster geht??? - Das hängt doch wohl vom Pflaster ab.

Ich denke, solange man keine offenen Wunden hat und aufpasst dass kein Blut vom Aal ins Auge gelangt, ist die Gefahr relativ gering. Versuche erstmal Aalblut unter den Fingernagel zu bekommen...

Damt jetzt keiner Angst vor dem Essen eines lecker zubereiteten Aals hat: Beim Erhitzen über 60°C wird dieser Eiweißstoff zerstört. Ihr könnt also unbesorgt in den nächsten Räucheraal beißen.

Gruss
Philipp
 
Das ist nur bedingt richtig. Barbenblut ist nur in der Laichzeit giftig und da kanns ja egal sein, weil man damit ja nicht in Berührung kommt.
 
Hi Simon,

wollte fragen was passieren würde wenn man rohes Aalfleisch isst oder beim Räuchern den Aal etwas zu kurz gegart hat???

wenn der Aal nicht vorher ewig und drei Tage bei schlechter Kühlung rumgelegen hat, so dass sich diverse Keime in Massen ansiedeln konnten, passiert gar nix.

Zum Thema "giftiges Aalblut" ... Wie kann es sein, dass sich in unserer Zeit ein solches Märchen derart hartnäckig hält und munter ausgeschmückt und voller Begeisterung den nächsten Gutgläubigen auf den Buckel gebunden wird? :respekt

Aalblut ist nicht "giftiger" als jedes andere Fischblut. Würde es die Augen schädigen, könnte ich hier nicht mehr mitlesen. Ich habe inzwischen einige Tonnen Aal ausgenommen und verarbeitet. Dabei passiert es immer mal, dass einem beim Ausnehmen etwas Blut ins Auge spritzt. Auch in Schnittverletzungen richtet Aalblut keine Katastrophen an. Hatte nie Probleme in der Richtung. Nix Entzündung, nix Allergie, kein spontaner Haarwuchs bei Vollmond ... :hahaha:

Dass beim Injezieren von Aalblut ein Kaninchen den Geist aufgibt, hat wohl auch nichts mit Giftigkeit im herkömmlichen Sinne zu tun. Dass Gleiche passiert uns, wenn man uns zwar menschliches Blut, aber mit der falschen Blutgruppe injeziert ...

Also bitte, bitte dieses Ammenmärchen vom ach so giftigen Aalblut im Reich der Fabeln lassen und sich nicht gegenseitig Bären aufbinden, bis die Bandscheiben quietschen ... :)

ungiftige Grüsse

Lars
 
Also bitte, bitte dieses Ammenmärchen vom ach so giftigen Aalblut im Reich der Fabeln lassen und sich nicht gegenseitig Bären aufbinden, bis die Bandscheiben quietschen ... :)

ungiftige Grüsse

Lars
Moin,
hab grad gut gelacht. Schöner Beitrag. Stimme dir zu, dass Aalblut, zumindest nicht viel giftiger ist als Fischblut (oder Tierblut) allgemein.

Dieses Ichytoxin (?) ist aber schon giftig, wie der name Toxin ja bereits sagt, also nicht wirklich ein "Ammenmärchen".

Grundsätzlich sollte man eben vermeiden, Fischblut beim verwerten in offene Wunden bzw. Schleimhäute zu bekommen, das es Reizungen und Entzündungen hervorrufen kann. Aalblut hat einen hohen Anteil an dem Gift. Brassenblut auch. Ich glaube selbst Forellenblut.
Andere Fische haben halt weniger Ichytoxin.

Zur Rächerfrage: Im Normalfall ist ja kein Blut mehr im Aalfleisch wenn er im Räucherofen hing. War er frisch, sollte es wie bereits erwähnt keine Probleme geben. Dennoch ist vom Rohverzehr grundsätzlich abzuraten. Lieber 10min länger im Schrank kals zu wenig.

Grüße
Mastermirk
 
Hi,

Dieses Ichytoxin (?) ist aber schon giftig, wie der name Toxin ja bereits sagt, also nicht wirklich ein "Ammenmärchen".

mir geht es darum, dass die Kirche im Dorf bleibt. Beim normalen Verarbeiten / Verzehren von Aalen führt jenes Toxin bestenfalls zu lokalen Reizungen. Das würde wohl niemand als Vergiftung beschreiben. Akute allergische Reaktionen bei einzelnen Menschen sind zwar auch hier denkbar, aber ich kenne bisher keinen solchen Fall und finde selbst bei gezielter Suche keine entsprechende Schilderung. Wäre Aalblut so problematisch, wie es mancher Zeitgenosse gern darstellt, gäbe es inzwischen sicherlich strenge Vorschriften für den Arbeitsschutz beim Handling von frischen Aalen. Und sollte jemand ernsthaft vorhaben, Aale ausbluten zu lassen, um sich mit dem Blut dann einen frischen Cocktail anzusetzen oder sich das Zeug intravenös zu verabreichen, fallen die Folgen wohl eher in die Rubrik "natürliche Auslese" ... :hahaha:

Man muss wirklich intensiv suchen, um brauchbare Publikationen zu dem Thema zu finden. Die hier -> http://www.springerlink.com/content/p882438053767v6v/fulltext.pdf?page=1 umreisst das Problem ganz gut.

Viele Grüsse

Lars
 
Hi,
mir geht es darum, dass die Kirche im Dorf bleibt. Beim normalen Verarbeiten / Verzehren von Aalen führt jenes Toxin bestenfalls zu lokalen Reizungen. Das würde wohl niemand als Vergiftung beschreiben.
Um was anderes gehts mir auch nicht. Geb dir ja auch recht. Dennoch ist es mit möglichster hygienischer Vorsicht zu handhaben, wie eigentlich jede Innerei.
Dein Link ist Super, allerdings ist dieser Bericht nicht vollständig. Dennoch sagt er aus, dass Aalblut eine gewisse Giftigkeit aufweist!
Grüße!
 
Aalblut ist nicht "giftiger" als jedes andere Fischblut.

Doch, ist giftig!

Zitat aus "TOXINE UND ANTITOXINE "
von Dr. phil. et med. Carl Oppenheimer
Assistent am tierphys. Institute d. Landw. Hochschule, Berlin.

"Eine eigentümliche Sonderstellung nimmt ein giftiger Stoff ein, der
sich in dem Serum des Aales und einiger verwandter Fische (Muraena,
Conger) vorfindet. Durch sein Vorkommen als normales Produkt des
tierischen Lebens schließt es sich einerseits an die Schlangengifte an,
die sich ja auch im Blute der Giftschlangen vorfinden; andererseits
aber erinnert es durch das Hervortreten der hämolytischen Wirkung
auch an die agglutinierenden Toxine des Pflanzenreiches und zeigt
drittens in dieser Eigenschaft auch eine gewisse Verwandtschaft mit
den Hämolysinen der normalen Sera verschiedener Tiere, die nach
Ehrlich ja auch nicht einfache >Alexine«, sondern Rezeptoren zweiter
Ordnung, mit Amboceptor und Komplement, darstellen."

Zum Thema "Hurra, ich bin immun":

"Theoretisch ist denkbar, dass die Rezeptoren-
bildung sich zeitweise erschöpfen kann, so dass die Erythrocyten nur
wenig oder gar keine enthalten, so dass ihre Empfindlichkeit sehr
gering oder Null sein könnte; das scheint beim Aalblut (s. d.) häufig
einzutreten."

Nach intensiver Suche habe ich zum Thema folgenden Link anzubinden:

http://www.archive.org/stream/toxineundantito00unkngoog/toxineundantito00unkngoog_djvu.txt

Gruß Thorsten
 
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