Grundlagen des Gewässerlesens *Update*

Fließgewässer
Gumpen
Vertiefungen sind immer interessant! Egal ob in einer Verengung des Flussbetts,Anstauung oder ähnliches.In Aussenkurven findet man häufig Vertiefungen.

Uferüberhänge Findet man ebenfalls in Aussenkurven bzw. da wo die Strömung auf das Ufer trifft! An Stellen mit Wurzelwerk von Bäumen/Sträuchern/Schilf findet man eher Unterspülungen!

Einläufe von Gräben oder kleineren Bächen bieten u.U. Schutz bei Hochwasser und sind bei hohen Temperaturen interessant sofern sie (mehr oder weniger) sauerstoffreiches Wasser einbringen! Führen sie Hochwasser so bringen sie Nahrung in das Gewässer.

Als nächstes ist hier die Strömungskante zu beachten, die meist mit einer Unterwasserkante (Scharkante) einhergeht. Scharkanten findet man am einfachsten beim Ausloten des Gewässers...[/QUOTE] oder indem man den Fluss beobachtet! Gerade bei steigendem Wasserstand und wenn der Fluss z.B. viele Pollen oder Blätter mit sich führt,sind die Strömungskanten leicht zu finden!
Unterwasserkanten gibt es sogar manchmal mehrere! Also z.B eine die von 2 auf 4m und eine die von ~4 auf 7m abfällt.Aber das nur am Rande,denn diese wiederrum sind nicht so leicht lokalisieren...


Hindernisse

Hindernisse im Flusslauf schaffen u.U. strömungsberuhigte Bereiche! Hinter jeder erdenklichen Struktur/Hinderniss kann es diese strömungsberuhigten Bereiche geben! Oft lagert sich dahinter Sand,Kies etc. ab und es entsteht eine kleine "Untiefe"!
 
@ Lorenz auch hier super Zusatzbericht :klatsch
Gerade deine beschriebene Hindernisse , sind Hot auf Welse:angler:
 
Heute konnte ich am Vereinsteich genau an der Grenze zwischen Schatten und Sonne in 2,5 Stunden 9 Forellen verhaften.
So wie die Kante weiter wanderte, so wanderten auch die Forellen.
Das scheint auch ein Anhaltspunkt für Standorte zu sein.
 
Jepp Heiko und Hubert.
Hatte es mit Schleien und Rotaugen auch schon öfters erlebt.
Gerade in den Abendstunden. Oder beim Köfi Stippen. Mit Der Sonne gewandert brachte Bisse, im Schatten blieben sie aus :confused: :angler:
 
Gewässerlesen

Hallo ich habe mal etwas vom gewässerlesen gehört.
Dann habe ich mich mal im internet schlau gemacht aber gefunden habe ich nicht so viel.:confused::confused::confused:
Nur das gewässerlesen etwas ist wo man sich wirbel an der wasseroberfläche anguckt und dan darauf schliessen kann das da irgendwo ne grube oder nen stein unter wasser ist .Oder soooo ahnlich.:confused:
Darum wollte ich hier mal fragen wie das genau geht und ob sich einer von euch damit auskennt und mir das mal so in etwa beibringen kann.
Ich bedanke mich dann schonmal im vorraus bei euch!:)
 
Stimmt so ungefähr. Aber ich meine es gehört auch das Umfeld dazu.
Liegt das Gewässer schattig, ist dort Wald oder nur einzelne markante Bäume?
Oder liegt es in Wiesenlandschaft.
Vorherrschende Windrichtung und ob von dort Futter in Form von Insekten eingeweht werden kann.
Dann auch die Uferstruktur. Steil abfallend sich fortsetzend oder eher flach.
Dazu ob Scharkanten oder Krautkanten erkennbar sind.
Wo sind Wasservögel am jagen, Taucher vor allem.
Und so weiter und so weiter.
Die Fähigkeit ein Gewässer "lesen" zu lernen/können beruht dementsprechend auch
auf langjähriger Erfahrung im Angeln und der Kenntnis der Fische und deren Verhalten.
Gruss Armin
 
Also wenn man mit der Fliege an einem Bach fischt, sollte man auch das Gewässer lesen um zu erkennen wo denn die Fische stehen. Ich schaue nach Plätzen die wichtig für die Lebensgrundlagen von z.B. Forellen sind. Also 1. Schutz vor Feinden( Überhängender Busch,Wurzeln eines Baumes, tiefes Wasser usw.). Dann 2. Ob es dort viel Futter vorbei kommt ( z.b. eine ruhige Stelle in Mitten einer Strömung, erzeugt durch einen großen Stein oder auch in einer Kurve des Baches die Außenbahn. Dort sie ist meistens tief ausgespühlt und es kommt viel Futter vorbei). In einem Bach stehen die Forellen auch gerne dort, wo es viel Sauerstoff gibt ( hinter einer starken Strömung und zB ein kleiner Wasserfall. In diesem ruhigen Abschnitt danach stehen die Forellen sehr gerne.

Wenn diese Eigenschaften auf eine Stelle zutreffen, kann man davon ausgehen, das dort ein Fisch oder mehrere Stehen.

Insgesamt ist es wichtig, dass man sich in den Fisch hineinversetzt als ob man sich selbst eine Stelle zum Leben sucht. Man sollte an die Eigenschaften des Fisches denken und wie er lebt. Wenn man das kann, findet man relativ schnell die Hotspots.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
Schönen Gruß dark shade
 
Servus!

Mit Gewässer lesen ist genau das gemeint, was El Hechti schon beschrieben hat.

Bei Flüssen ist es meist noch leichter wie bei stehenden Gewässern.
Die Grundregeln bei einem Fluss sind recht leicht auszumachen.
Vielversprechende Angelplätze sind an Hand der Stömungsverhälnisse und des Flusslaufes auszumachen.
Leicht zu erkennende Standplätze der Fische sind Strömungskanten die sehr deutlich nach Kurven zu erkennen sind.
Die Innenseite der Kurve weist immer weniger Stömung auf wie die Außenseite. Nach kurzem Beobachten findet man schnell die Stömungskante.
Bei größeren Flüssen gibt es meistens Buhnenfelder, die auch fast immer ein Hot Spot sind. Dort kann man es auf fast alles probieren. Hecht, Zander, Barsche oder auch Karpfen finden dort immer ausreichend Nahrung und haben einen Strömungsschutz.
Steinpackungen bieten ebenfalls gute Jagdplätze für Barsche und Zander.
Einläufe in Altarme und die Altarme selber sind sehr oft mit Hechten besiedelt. Und auch Zander jagen dort mit Vorliebe.
An Brückenpfeilern sollte man nie vorrüber gehen ohne einige Würfe mit der Spinnrute zu tätigen. Barsche und Zander lauern dort gerne auf Beute.
Dann gibt es noch die bei mir sehr unbeliebten Plätze an künstlichen Einläufen. Diese kommen dann meist von Kraftwerken oder Fabriken, die ihr Kühlwasser dort einleiten. Da das Wasser dort wärmer ist werden diese Plätze grade im Winter gerne von den Fischen aufgesucht.
Dann sind da noch meine Lieblingsplätze: Ins Wasser ragende Bäume ziehen Hechte und Waller immer an!
Holz wirkt wie ein Magnet für Waller und im Wasser ligende Bäume ..... es gibt wohl nicht besseres!

Bei stehenden Gewässern mit einer ausgeprägten, wechselnden Struktur ist das Gewässerlesen besonders wichtig.
Grob kann man das Gewässer vom Ufer aus lesen.
Schilfgürtel, Seerosenfelder und flach einlaufende Gewässerabschnitte sind besonders im Frühling und Sommernächten gute Plätze. Friedfische halten sich gerne dort auf und Räuber jagen gerne in diese Regionen rein. Unter den Seerosen stehen meistens Hechte und warten auf Beute.
Wenn man solche plätze vorfindet kann man es eigentlich dort auf alles probieren. Karpfen, Schleien, Hechte u.s.w.! Wenn es dort auch noch eine Kante ins Tiefwasser gibt, dann hat man schon fast einen Jocker-Platz!
in Krautfeldern lauern ebenfalls die Hechte auf Beute. Wenn du also beim Einholen deiner Montage häufig viel Kraut rausziehst, dann versuche es dort mal mit einer Posenmontage knapp über dem Kraut auf Hecht!
Verwucherte Uferzonen mit im Wasser hängenden Bäumen und Sträuchern sollte man ebenfalls intensiv befischen. Dort herscht ruhe und die Pläze bieten schutz.
Und die Plätze wo man Tagsüber nichts fangen würde sind früh morgens und in den späten Abendstunden häufig die besten Angelplätze.
Besonders zählen hierzu Strandabschnitte. Dort wird tagsüber viel Futter von den Badegästen aufgewühlt und das ist dann natürlich ein paradies für die Friedfische, besonders Weißfische. Und was die Weißfische wissen, dass weiß der Raubfisch schon lange!
Wenn man ein Echolot hat, dann kann man natürlich das Gewässer genau unter die Lupe nehmen. Sandbänke und Kiesbänke mit deutlichem Tiefenunterschied sind Nachts sehr beliebte Ausflugsziele von Karpfen.
Barschberge beherbergen meistens Barsche und Zander.
Wenn der See einen natürlichen Einlauf eines Baches oder Flusses hat sollte man sich die Fließrichtung einfach im Sinne verdeutlichen. Dort bildet sich eine Rinne im See. Diese Abschitte sind für den Sommer oft Gold wert, denn dort gibt es mehr Sauerstoff und an den Rinnenkanten sollte man es mal auf Barsche und Zander probieren.

Wenn man sich unsicher ist, dann beobachtet man am besten mal die anderen Angler. Wenn es Gewässerkundige sind, dann hat sich das Gewässerlesen schon erübrigt.
Obwohl es schade wäre, denn meine Fische erarbeite ich mir am liebsten selber.

Es gibt natürlich noch unzählige Punkte an den Gewässern worauf man achten kann oder muss, aber das würde wohl ins Uferlose führen.
Ganz wichtig sei noch erwähnt wo der Wind hinweht, denn dort treibt auch das Futter hin. Also auch wenn man einen noch so schönen Platz hat wo es kuschelig warm ist und kein Wind hinkommt, sollte man diesen besser gegen den Platz eintauschen, wo der Wind hinweht, denn dort tauchen auch die Fische auf.

Also viel Spaß beim Lesen des unendlichen Buches des Gewässerlesens.



Gruß Red Twister
 
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