Aal -  Wie hake ich einen Aal ab, ohne ihn zu schaden?

Moin!
Leider muß ich sagen, daß die Aale, welche ich gefangen habe, praktisch immer den Haken so tief hatten, daß an ein Lösen ohne Tierquälerei überhaupt nicht mehr zu denken war. Ich habe es auch bei all meinen Angelkameraden so gut wie nie erlebt, daß ein Aal nicht geschluckt hatte u. einigermaßen problemlos vom Haken zu befreien war. Leider schluckt der Aal, wenn er sich denn entschlossen hat, den Köder zu nehmen, fast immer sehr schnell, so daß auch ein sofortiger Anschlag das Schlucken nur höchst selten verhindert. Ich habe später überhaupt nicht mehr mit Würmern, sondern immer nur mit Köderfisch oder größeren Fischstücken auf Aal gefischt, aber selbst diese großen Köder mit den entsprechend großen Haken haben die Aale fast immer geschluckt. Es blieb also so gut wie nie etwas anderes übrig, als das Vorfach vor dem Maul abzuschneiden, wenn der Aal zu klein war, um ihn mitzunehmen.
Der sehr interessante Tip, den Marcus oben gab, ist selbst mir nach über 40 Jahren Angeln noch neu!! Daß ein Aal völlig entspannt, wenn er auf dem Rücken liegt, wußte ich auch noch nicht. In diesem Falle wäre ein vorn sitzender Haken natürlich viel leichter zu entfernen, als wenn der Aal sich energisch wehrt. Es erfordert aber sicherlich Übung, den Aal auf den Rücken zu bekommen.
Trotzdem wird es m. E. wohl leider meist an dem schnellen Schlucken des Aals scheitern. Die Aquariumversuche, von denen weiter oben berichtet wurde, klingen daher einigermaßen beruhigend. Es ist schon gut, zu wissen, daß der Aal den Haken selbst wieder loswird, wenn man ihm die Gelegenheit gibt.
Meines Erachtens spricht es aber sehr für Mattes u. seine Einstellung, daß er sich darüber Gedanken macht.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard:),

es ist in der Tat nicht ganz einfach, einen Aal auf den Buckel zu legen. Je größer das Tier, desto einfacher wird es.
Bei den Spritzern ist schon sehr viel Geschick gefragt. Ich möchte mir nicht auf die Schulter klopfen, aber es klappt echt gut. Der Weg bis dahin war aber auch sehr müßig!

Man kann sich auch eine kleine Erdrille machen die ca. 1m lang und ca. 5cm tief ist. Darüber legt man dann das nasse Handtuch und darauf dann den Aal, egal wie groß oder klein. Durch die seitliche Stabilität ist es um ein vielfaches einfacher, den Aal auf dem Buckel ruhig zu bekommen, gerade die Schnürsenkel.

In den Richtigen Büchern über Aale und den Videos kann man so etwas sehen und sich natürlich auch abschauen.

MfG
Markus
Aalschreck:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,

der Tread gewinnt an Qualität, die ihm gebührt.

Nepomuks Handhabe mit dem Eimer und der Zange ist für mich ein neuer, wie genialer Gedanke. An den werde ich mich sicher erinnern, wenn die Situation mal kommt.

Mit der Rückenlage hatte ich genau umgekehrt eingeschätzt. Ich hätte vermutete die alten würden eher die quirligen sein. Ich werde sicher auch die Methode ausprobieren. Wie bändigst du einen Aal den du ruhig stellen willst, Markus? Die Rinne mag Hilfestellung geben, aber wie packst du ihn bevor du ihn ablegst? Am Kopf und Schwanz? Am Kopf um ihn dann im die Rinne zu "streichen"? Kannst du uns das näher erklären?

Du hast nicht zufällig einen Link zu einem Video im Ärmel?

Grüße
 
Hallo Mattes:).

Einen Videolink kann ich leider nicht aus dem Ärmel zaubern.

Ich habe mir vor Jahren, als es nur Videos gab und an DVD´s nicht zu denken war, die Videos über Aale (gibt es heute auch noch, von der Blinker-Redaktion) komplett gekauft. Da waren wirklich viele nützliche Tipps dabei. Unter anderem auch der mit der Buckelmethode.

Die englischen Aalbücher von Dave Holeman und John Thomas Sidley kann ich ebenfalls mein Eigen nennen. Diese Bücher sind Seltenheiten und nur noch für Wucherpreis zu erhalten! Schade eigentlich! Aale, so fängt man die Großen, ist die Übersetzung eines Buches von John Sidley und ebenfalls vom Blinker erschienen. Kann ich nur empfehlen.

So, nun zum Wesentlichen, soll ja keine Dauerwerbesendung werden hier! :schnarch

Wenn ich einen Aal gefangen habe, egal wie er geschluckt hat, bekommt er als erstes einen nassen Lappen über den ganzen Körper und den Kopf. Das bewirkt, dass der Fisch unsere helle Kopflampe (oder was auch immer) nicht mehr sieht und somit schon mal ganz ruhig liegt. Nun hake ich das Stahlvorfach aus dem Wirbel und hebe den Aal vorsichtig aus dem Kescher (ohne den Lappen zu entfernen). In der vorbereiteten Erdrille (keinen Schützengraben ausheben) liegt schon ein nasser Lappen der Länge nach ausgebreitet. Der Aal wird so knapp, gerade und parallel, zur Erdrille gelegt (allerdings auf dem Bauch liegend), dass ich ihn, wenn ich ihn im Kopf- und Afterbereich sanft anfasse, einfach nur seitlich in die Erdrille rollen muss. Jetzt braucht man nur noch etwas Feinjustierung durchzuführen und der Aal liegt wie ein Lämmchen.

Ich hab mal eine Zeichnung gemacht, weil ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wichtig ist, dass die Erdrille, wie auf dem Bild zusehen, spitz nach unten zuläuft. Ist sie rund, ist sie für den Ar…!
Buckelmethode_beim_Aal.jpg


Wie schon gesagt, es erfordert etwas Übung, ohne wird es nicht sofort klappen, das kann ich Euch schon jetzt garantieren. Wenn diese Technik aber beherrscht wird, ist sie mit Abstand die beste Art (ist auch die pers. Meinung von Dave und John, die Beiden müssen es wissen).

Ich mache mir schon viele Jahre nicht mehr die Mühe, eine Erdrille auszuheben. Eine nasse gummierte Abhakmatte leistet mir die gleichen guten Dienste.

Auch für den Fall, dass ich mich wiederhole, die Aale, egal welche Größe sie haben, dürfen max. 30 Sekunden auf dem Rücken liegen, sonst ersticken sie!!!!!!!!

Mit freundlichen Grüßen
Markus
Aalschreck:)
 
Hallo Markus,

ein ganz fettes Danke für die ausführliche Antwort.

Ich glaube aber, für mich persönlich, dass ich es erstmals probieren werde, wenn ich mal einen Aal erwische, der sich schon von alleine im Kescher abgehakt hat. Dann laufe ich nicht Gefahr, dass er sich bei meinen "Expeimenten" ums Vorfach wickelt und sich dabei mehr verletzt, als es ihm hilft. Sollte er mir dabei entwischen, tut er eh was es soll.

Sollte es mal dazu kommen, geb ich dir mal meine Erfahrung durch.

Die Buchtipps hab ich mir mal notiert. Ein Leichtes sich von ebay mailen zu lassen, wann der Name fällt.

Grüße
 
Aale die ich kennenlernte hätten sich nie in eine Bodenrille gelegt,
oder legen lassen.
Tuch über den Kopf, in die Rille rollen!?
wir schreiben über Aale nicht Fleischwürste:hops
In einigen Situationen wusste ich nicht mehr wo oben und unten war?
Ersticken nach dreissig Sek. auf dem Rücken???
Ne , ne :)
Swen:prost
 
Hallo Swen:).

Die beschriebene Methode ist von mir so erklärt, dass sie auch für einen absoluten Einsteiger/Anfänger einfach durchzuführen ist. Mit den Lappen hier, Rille und Rollen da, ist das am Anfang natürlich eine Menge Holz, da stimme ich Dir zu. Aber wie erkläre ich es dem Kinde? Für Verbesserungen bin ich immer zu haben!

Wenn wir beide nicht so weit auseinander wohnen würden, würde ich es auf einen Versuch ankommen lassen.

Das ich einen lebenden Aal (egal welcher Größe) schneller gekeschert, auf den Rücken gelegt, vom Haken befreit und zurückgesetzt habe, wie Du einen Aal kescherst, waidgerecht tötest, ihn dann vom Haken befreist und dann in Deinen Eimer wirfst.

Bei einem Bierchen oder Cola und Grillzeug.:prost Also ganz fair und freundschaftlich, um hier Missstimmung zu vermeiden.

Es ist schon Übungssache, ohne Zweifel.

MfG
Markus
Aalschreck:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfacher gehts nicht. Den Aal überhaupt nicht erst anfassen.
Am Vorfach hochheben, den Hakenschenkel mit einer Spitzzange greifen und
mit einer Drehung raushebeln.
Das alles über einem mit Wasser gefüllten Eimer, damit er nicht in den Dreck
klatscht.
Zügig und ohne lange zu fummeln, denn der Aal wickelt sich da gern schnell
ins Vorfach ein und dann geht wirklich nur noch abschneiden.
Was auch nicht die schlechteste Lösung wäre.
Gruss Armin
 
Hi!

Ich hatte schon seit min. 16 Jahren keinen Aal mehr an der Angel (nene, hab auch fast 15 Jahre pausiert :))... und damals hätte ich das Wissen, was ich hier aufgeschnappt habe, gebrauchen können. Damals hab ich wirklich versucht den meist zu kleinen Aalen die Haaken tief aus dem Schlund zu holen. Hier sieht man mal wieder wie gut das Medium Internet doch sein kann.
Was ich immer noch nicht ganz glauben kann ist aber, das ein Haken sich in wenigen Tagen zersetzt. Ist Fischmagensäure SO aggressiv?

Was das Thema Aal hat Haken vorn am Maul betrifft... also das hatte ich eigentlich nur wenige Male und darunter meinen bisher größten... einen Prachtburschen von 75cm. Der Haken saß vorn direkt in der Lippe... und zwar bombenfest. Und der Aal war stark, wie ich das von solch einem Fisch nicht vermutet hätte. Ich kann mir nicht vorstellen, das der auch nur ohne Schnellbeton in so eine Bodenröhre zu halten gewesen wäre. Und auch die Rückenlage brachte keine Entspannung. Der Aal damals kämpfte wie wild, als ich versuchte ihn den Haken zu entfernen. Ich benutzte dabei ein Handtuch... das war schnell wegestrampelt, und dann kam mein Jackenärmel und meine restliche Jacke dran. Ich fand es absolut erstaunlich WIEVIEL Schleim dieses Tier fabrizieren kann. Und er kam dabei in jede Körperposition... auch Rückenlage.
Gefühlt dauerte es eine Ewigkeit ihn abzuhaken... vermutlich waren es 5-10min. Der Fisch wurde lebend mitgenommen und daheim vor xx Jahren gehältert, später sogar in den eignen Teich gesetzt. Er überlebte die Abhakprozedur ohne sichtbaren Schaden. Und konnte nach etwa einem 3/4 Jahr wieder in der Spree munter ausgesetzt werden. (Wieso letzteres alles geschah ist eine andere Geschichte).

Fazit: Ein Patentrezept fürs sichere, für einem selber möglichst saubere und schnelle Abhaken hab ich nicht. Aber ich kann bestätigen, das Aale doch extrem hart im Nehmen zu sein scheinen.

Gruß...
Deinosuchus
 
Hallo MastaLu,:)

nein, das Cover ist nicht das gleiche wie auf dem Buch bei Amazon. Das Buch, dass ich mein Eigen nennen darf, ist eines der ersten mit Signatur von John Thomas Sidley. Ich vermute, dass es die Bücher auch als Neuauflagen gibt. Ich weiß nur, dass das Buch "Aale, so fängt man die Großen," die Übersetzung des englischen Eels-Buches ist.

MfG
Aalschreck:)
 
Hallo madada, ich würde dir auch zum abschneiden der schnur raten, wenn der Aal aber nicht sehr tief geschluckt hat, kannst du auch eine Aalzange von Jenzi nehmen!
Mit dieser Zange hältst du den Aal hinterm Kopf fest ohne ihm zu schädigen und kannst den Haken mit einer Lösezange entfehrnen.
Hier mal ein Link wie die Zange aussieht:

http://www.the-tackle-store.de/store/aalzange-p-3679.html?manufacturers_id=29

Das ding hat mein Vater und er sagt das diese Aalzange wirklich gut ist!
Viel Glück noch:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben