Trockenfliegen -  Wieso geht meine Fliege nach kurzer Zeit unter?

kartitza

Profi-Petrijünger
Moin, moin

kleines Problemchen im Raum Barth. Ich habe dieses Jahr mich erstmalig durchgerungen, mir ein wenig Fliegenzeug zuzulegen.
Wenn´s gut geht schaffe ich auch mal Würfe von ca. 10-15m. Flifi-Kurse gibt´s bei uns, glaube ich, nicht. Ich habe auch noch nie jemanden mit Fliegenrute gesehen. Salmoniden gibt´s keine.
Aber die Fliege bleibt auch mit dem guten Entenbürzelfett nicht lange oben. Nach 1-2 Rotfedern oder 3-4 Würfen geht sie unter. Ist das normal?
Wurfklasse ist 5-6. Die Schnur (grün) ist ´ne schwimmende-jedenfalls geht sie nicht unter. Das Vorfach habe ich auch gefettet.
Wenn wir schon mal bei dem Thema sind, wie kann ich mit dem Gerät jetzt im Winter fischen? Mit Goldkopfnymphe?
Erste Erfolge hatte ich schon an der Barthe. Wie kann ich z.B. Barsche fangen, was geht sonst noch mit einer solchen Rute?
mfg Jörg
 

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Zuerst einmal kannst du mit einer Fliegenrute quasi alles fangen. Kommt auf die Rute und die Fliege an. Deine Rute ist eine 5/6 er. Ebenso wie meine Rute. Damit kannst du Barsche, Döbel, Forellen und auch kleinere, aber maßige Karpfen fangen. Für Hecht ist dann schon eine Rute ab 6/7 erforderlich und dementsprechende Hechtstreamer.
Mein Tip wäre aber doch einen Kurs zu belegen. Frage mal in deinen näheren Angelvereinen oder auch in Angelgeschäften nach. Dort werden mit Sicherheit auch FliFi Kurse angeboten. Ohne fachkundige Unterstützung geht am Anfang einiges schief und du machst Fehler. Diese Fehler dann wieder auszumerzen ist sehr schwierig.
Ansonsten zum Köder ...ein langsam geführter Streamer dürfte auch Barsche zum Anbiss reizen.

Versuche auch mal hier sie SUCHFUNKTION. Da wirst du einiges erfahren was wichtig für das FliFi Angeln ist.

Wenn die Fliege nass ist, geht sie auch unter. Einige Schwünge in der Luft sollten sie wieder einigermaßen trocken werden lassen.
 
Wenn die Fliege mit Fischschleim überzogen ist, musst Du sie auswaschen und trocken lassen!
Nimm einfach eine neue, während die alte trocknet!
Als Schwimmittel gibt es deutlich bessere Produkte als Entenbürzelfett!
Versuch es mal mit z.B. HiFloat von Orvis! Das hält deutlich länger!
Die Leerwürfe sind in der Tat zum trocknen der Fliege da, da hat Thomas Recht!

Es könnte aber auch sein, daß Du gar keine Trockenfliege verwendet hast,
es gibt etliche Muster, die als Trocken- und Nassfliege gebunden werden können.
Der Unterschied ist recht einfach festzustellen, die Trockefliege hat steifere Hecheln als eine Nasse und schwimmt auch ungefettet im Oberflächenfilm!
Das kann man ganz gut zu Hause im Wasserglas ausprobieren!

Noch etwas!
Im Winter gehen kleine Streamer und Nymphen ganz gut, ein Goldkopf muss nicht unbedingt sein, die benutzt jeder!
 
Hallo,
Deinem Beitrag glaube ich zu entnehmen, daß Du auf dem Gebiet des Fliegenfischens noch Anfänger bist. Versuche es mal bei Frau Google mit dem Begriff "Fliegenfischerschulen". Bin sicher, daß Du etwas in erreichbarer Nähe findest. Ein Kurs ist wirklich besser, als allein zu üben. Im übrigen bin ich der gleichen Meinung wie Georg: Du hast anstatt Trockenfliegen Naßfliegen verwendet. Der Unterschied ist anfänglich nicht ganz leicht festzustellen. Natürlich schwimmt auch eine gefettete Naßfliege einige Minuten, aber nicht länger. Schau mal hier beim Forum unter der Suchfunktion nach. Wir haben ein Fliegenlexikon, das Dir sicherlich helfen wird, die Fliegen zu unterscheiden.
Zur Zeit ist die Trockenfliege meistens eh zwecklos. Versuche es mit Nymphen oder kleinen Streamern. Da kannst Du Barsche, Döbel oder Aland fangen. Wünsche Dir viel Erfolg!
Gruß
Eberhard
 
Ja, ich bin in der Tat blutiger Anfänger. Fliegenfischer habe ich in 30 Jahren Angelei hier noch nicht gesehen. Also keine Mentoren in Sicht.
Vom Wurfstil würde ich wohl, wäre der Name nicht schon vergeben, Fliegenpeitsche genannt werden. Die Distanz lässt natürlich auch noch zu wünschen übrig. Die Fliege war Eine aus einem Billig-Set. Für mehr war leider kein Geld übrig. Aber die Rotfedern stürzten sich trotzdem drauf. Auf was stürzen die sich eigentlich nicht?:)
mfg Jörg
 
Hallo Jörg,
wenn Rotfedern nicht in Beißlaune sind - u. das kommt öfter vor, als man glaubt - kannst Du ihnen anbieten, was Du willst, sie werden`s ignorieren.
Soviel dazu. Die Fliegen, die man im 12er-Set auf einer Karte kaufen kann, taugen im allgemeinen nicht viel. Aber für den Anfang sind sie schon richtig. Da ist nicht so viel verloren, wenn man mal eine in die Bäume hängt. Du mußt nur darauf achten, daß auf der Karte, wo die Fliegen drauf gesteckt sind, auch das steht, was Du haben möchtest, z. B. Trockenfliegen. Was Dein Werfen betrifft: Viele Anfänger machen den Fehler, sich selbst unter Druck zusetzen, indem sie gleich große Weiten anstreben. Das kann nicht gut gehen. Deine Wurfweiten steigern sich mit der Zeit sowieso, wenn Deine Wurftechnik sich nach u. nach verbessert. Wenn Du 10 Meter plus Vorfach gut u. problemlos herausbringst, ist das besser, als wenn Du größere Weiten zu erreichen versuchst, für die Deine Wurftechnik noch nicht ausreicht. Das kommt schon. Fische fangen kannst Du auch ohne allzu große Wurfweiten.
Ich wünsche Dir schnelle Fortschritte u. viel Erfolg. Wenn Du weitere Fragen zum Flifi hast, nur heraus damit!
Gruß
Eberhard
 
Eberhard hat mit seinem Post genau ins schwarze getroffen!

Was nützen Wurfdistanzen von 30+, wenn Dein Bach nur 10m breit ist?
Die Präsentation ist das A und O beim Fliegenfischen!
Wenn die Trockenfliege mit der schwimmenden Fliegenschnur wie ein 60g Blei
aufs Wasser aufschlägt, geht an dem Abschnitt die nächsten Stunden eh nichts mehr!
Bevor Du auf Weitenjagt gehst, übe erst einmal den sanften Service im Nahbereich!
Eine Trockenfliege sollte wie eine Schneeflocke auf dem Wasser aufsetzen!
 
Das Ablegen der Fliege ist nicht so einfach. Ich vergesse wohl ganz gern das Strecken. Dann "schlägt" zuerst die Schnur auf, dann erst Vorfach und Fliege.
Ich muss dazu sagen, ich stand auf ´ner kaputten Brücke und fischte auf Sicht. Die Fische kamen und begutachteten die Fliege. Mit etwas Ruckeln habe ich dann den Anbiss erwirkt.
Früher hatte ich einmal keinen Köder. Ich wollte eigentlich mit Wasserkugel und Schwimmbrot auf Karpfen. Das hatte ich vergessen, Insekten, so wollte Gott, fand ich kaum. Da improvisierte (das können wir ja meisterhaft im Osten) ich, indem ich einen Grashalm um sich selbst faltete-so ca. 5-6Mal-den franste ich etwas aus nach dem Aufspiessen auf den Haken. Er ähnelte einem Insekt. Die Rotfedern sprangen teilweise aus dem Wasser.
Die erbeuteten Fische waren über 30cm. Als dann nichts mehr passierte und ich still da stand, ertönte ein schriller Pfiff und ein Eisvogel setzte sich auf meine Rute. Irgendwann konnte ich nicht mehr ruhig halten und er flog davon.
Dieser Tag hat mich wohl zum künftigen Fliegenfischer gemacht, auch wenn dieses Erlebnis ca. 5 Jahre vor meinem ersten Fliegenwurf passierte.
Seit diesem Tag ging mir das Fliegenfischen nicht mehr aus dem Kopf.
Ach so, ich hatte von besagter Brücke stromauf geworfen und die Fliege trieb auf mich und die Brücke zu. War das richtig? Oder fischt man nur stromab?
 
Hi

Geht so und so die Fischerei stromab bietet aber den unschlagbaren Vorteil das die Flige das erste ist was der Fisch sieht.
Und nicht Schnur oder Vorfach.
Das Fischen stromauf bietet aber den Vorteil das der Fisch dich nicht sehen kann da er mit dem Kopf in der Strömung steht.
Hier ist dann der Bogenwurf angesagt um sicher zu sein das der Fisch nur die Fliege sieht.

Gruss
Olli
 
Das Ablegen der Fliege ist nicht so einfach.
...
Ach so, ich hatte von besagter Brücke stromauf geworfen und die Fliege trieb auf mich und die Brücke zu. War das richtig? Oder fischt man nur stromab?

Stimmt, ein guter Service braucht Übung, es wäre vermessen, zu behaupten,
das bei mir jeder Sevice so klappt, wie ich es gerne hätte!

Mit der Fliege fischen bedeutet: Lerne bei jedem Wurf etwas dazu! :ja:

Das Stromauffischen hat den Vorteil, daß man im "Rücken" der Fische steht,
so wird man von den Fischen nicht so schnell gesehen, jedoch ist der Service schwieriger,
da man die Fische überwerfen muß, dieß aber so, das zuerst die Fliege auf die Fische zutreib, die Fliegenschnur soll folgen!

Stromab ist der Service leichter, wenn man etwas Distanz zum vermuteten Standpukt der Fische einhält
und die Fliege auf den Standort zutreiben lässt!
Der "Knackpunkt" hierbei ist aber das Abtreiben der Fliege!
Wenn die Fische launig sind, die Fliege gebremst wird und anfängt zu "schlittern",
kann diese Verhalten schon mal die Mäuler vernageln.
Verhindern kann man dies zwar auch, erfordert aber ein hohes Maß an Konzentration sowie Koordination,
da die Leine in der gleichen Geschwindigkeit nachgefüttert werden muß,
wie die Fließgeschwindigkeit des Wassers bzw. der Fliege!
 
Mit der Fliege fischen bedeutet: Lerne bei jedem Wurf etwas dazu! :ja:


Jepp kann ich nur zustimmen ;) achte immer auf Baumaschinen in deinem Rücken die können so mancher Fliege nicht widerstehen und der Drill mit einem Bagger ist wirklich spannend :lachtot::lachtot::lachtot:

Sorry für den kleinen Insider.

Viel Erfolg und weiterhin viel Spass beim wedeln

Gruss
Olli
 
Guter Thread hier :respekt sehr informativ

@ kartitza

Wenn sich auf meiner Rute ein Eisvogel niedergelassen hätte, dann hätte ich mich auch für diese einzigartige AngelArt entschieden - schöner geht´s wohl kaum.

Dann will ich mich kurz zum Thema Distanz einbringen, ich stimme dem gesagten völlig zu, mit sauberen 15 Metern ist man gut dabei, wenn man noch etwas pirschen kann oder evtl. ein BellyBoat hat und sich auch entsprechend ruhig damit verhält, dann kommt man in Wurfweite der meisten Fische.

Was die Anbiete-Varianten angeht, da würde ich sagen, dass es so und so optimal sein kann, je nach Gegebenheiten ist es gerade bei kleineren Bächen empfehlenswert vor dem Angeln die Strecke zu besichtigen.

Beschrieben haben es meine Kollegen ja bereits wunderbar.

Petri Heil
Stephan
 
Hallo Jörg,
das Präsentieren der Fliege ist tatsächlich das Schwierigste beim Flifi. Am allerschwierigsten ist es aber mit der Trockenfliege. Da muß wirklich alles stimmen. Die Fliege muß wie ein Hauch aufs Wasser fallen, eben so, wie ein Insekt zur Eiablage oder aus Erschöpfung nach der Paarung "wassert". Die Fliege soll für den Fisch allein zu sehen sein. Er nimmt nicht übel, wenn ihm mal eine Fliege vorgesetzt wird, die gerade nicht so sehr seinen Appetit weckt. Einen Fisch aber, der das Vorfach gesehen hat, kannst Du für den Tag vergessen. Naßfliegen, Nymphen u. kleine Streamer lassen sich leichter präsentieren. Die Nymphe geht unter u. wird in kleinen Zupfern eingeholt. Das soll eine Larve darstellen, die ausgereift ist u. aufsteigt, um sich zum Insekt zu entwickeln.
Ein Streamer soll ein kleines Beutefischchen darstellen. Er wird schräg stromab Richtung anderes Ufer geworfen u. dann mit wechselnder Geschwindigkeit u. wechselnder Tiefe wieder eingeholt. Am besten läßt Du einen Streamer mal dicht bei Dir zu Wasser u. zupfst daran, damit Du sein Spiel sehen kannst. Barsche, Döbel, Rapfen u. auch schon mal ein Hecht interessieren sich dafür. Und nun wiederhole ich ein Wort meiner Vorposter:
man lernt beim Angeln im allgemeinen, im ganz besonderen aber beim Flifi niemals aus. Es wird auch immer Rückschläge geben. Du bist soweit, daß es schon einigermaßen klappt, aber dann kommt wieder ein Tag, da wirft man schlechter als ein totaler Newcomer. Damit muß man leben. Auch sehr gute Fliegenfischer haben mal Tage, da klappt nicht viel. Laß Dich dann nicht entmutigen, sondern übe weiter. Es lohnt sich! Das ist mein Rat an Dich.
Gruß
Eberhard
 
Als Fliegengewässer kommt nicht allzuviel in Frage um und in Barth.
Die Problematik ist eigentlich überall die gleiche: Zugewachsene Gewässer mit extrem wenig freien Stellen. Und ich als Anfänger brauche viel Platz.
Ich habe mich im Werfen nach einer DVD aus einer Fliegenfischerzeitung (vom Parey-Verlag) probiert. Der Titel: So wirft man die Fliege. Sie beginnt mit dem geraden Grundwurf.
Die Gegebenheiten sind in der Regel gut 2m hohes Schilf, Büsche und Bäume. Meistens aber Schilf. Meine Rute ist 2,55m.
Beim Spinnangeln habe ich oft schon Probleme beim Auswerfen. Pendelwurf oder Katapultwurf dürten wohl beim Flifi nicht funktionieren. Die Fliege wiegt ja nichts. Dann muss ich wohl ins Wasser.
 
Mensch Jörg, Du hast doch das geilste was der Norden zu bieten hat im Fliegenfischen
direkt vor der Haustür.
Die Bodden, die Ostsee.
Hechte im Bodden. Meerforellen beim Küstenfischen mit der Flugrute an der Ostseeküste.
Man Alter, wenn ich diese Möglichkeiten wie Du vor der Tür hätte.
Man was wäre ich da ein glücklicher Fliegenfischer.
Nur das Equipment, das müßte schon mal deutlich nach oben kalkuliert werden.
Gruss Armin
 
Da liegt wohl der Hase im Pfeffer. Fliegenausrüstung besser Qualität kostet nicht eben mal 50€.
Mich bringt ja schon der am 14.12. fällige Beitrag ins rudern.
Für Boddenangelei bräuchte ich viel schwereres Gerät. Bestimmt mindesten Aftma 8/9. Noch davor brauche ich ne halbwegs vernünftige Wathose.
Bei ebay & co geht ja viellleicht was, aber ich sollte wohl erst mal vernünftig mit meiner 5/6 umgehen können.
Die Wasserfläche ist gewaltig, da gebe ich Dir recht, dazu im Verhältnis der Fischbestand eher mickrig (überfischt).
Ich denke ich lege mir noch ne Wathose zu und versuche mal mein Glück mit der 5/6. Einen Watkescher habe ich mir schon gebaut.
Jörg
 
Hallo Jörg,

ich verwende zum Trockenfliegenfischen immer ein Silikonspray, welches Du in Angelladen bekommst. Das hilft schon etwas. Ein paar mehr Leerwürfe tuen den Rest. Ich habew einen Beitrag in der Zeitschrift "Der Fliegenfischer" gelesen, wo über den "Amadou", den Zunderpilz berichtet wurde. Ich werde dazu mal was schreiben, nur jetzt nicht, keine Zeit. Bis denne.

Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Jahr auf dem Darß?


Fliege 2
 
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