Trockenfliegen -  Wieso geht meine Fliege nach kurzer Zeit unter?

Hallo Jörg,
eine Großkernrolle ist eigentlich leicht zu erkennen. Sie hat einen sehr dicken Kern, weswegen ja auch die Schnur nicht so kringelt. Die Rolle an sich ist aber deutlich breiter als eine normale Rolle, so daß Du totzdem die gleiche Backing - u. Schnurmenge draufbringst, wie bei einer normalen Rolle mit dünnem Kern.
Bevor es die heutigen Backingschnüre gab, hat man immer Mono dazu genommen. Die heutigen Backingschnüre sind insofern ein Fortschritt, als sie viel weicher sind, als Monoschnüre. Dadurch kringeln sie natürlich weniger. Aber so oft kommt ein "Backingrun" nicht vor. Deshalb ist es eigentlich zweitrangig, für was Du Dich da entscheidest. Teuer ist Backingschnur aber nicht. Wenn Du Rolle und Schnur kaufst, bekommst Du das Backing sogar oft dazu.
Zu den Flugschnüren: Woran man sie unterscheidet, hat Georg Dir ja schon präzise erläutert. Mit der WF-Schnur (Weight Forward = Gewicht voraus) kommt man meist ein wenig weiter, als mit der DT-Schnur (Double Tapered = in beiden Enden verjüngt). An kleineren Gewässern, wo keine großen Weiten erforderlich sind, bist Du mit der DT besser bedient. Wie Georg schon schrieb, läßt sie sich erstens leichter menden, also umlegen. Zweitens sind Roll - und Switchwürfe damit einfacher.
Wie ich las, ist "Inselcrew" auch bereits erwähnt worden. Dort kannst Du online Fliegen wirklich preiswert kaufen, denn der Rudi hat allgemein gute Preise u. liefert prompt. Den Rudi triffst Du auch auf jeder Messe. Ich kenne ihn gut. Er ist ein netter Kerl. Über Inselcrew.de kannst Du ihn erreichen.
Wenn Du bei ihm Barsch - u. Döbelstreamer bestellst, kannst Du sicher sein, daß es dann auch welche sind.
Aber bald wirst Du ja ohnehin selbst binden, nicht wahr?
Gruß
Eberhard
 
Moin die Herren,

heute war ich wieder Fliegenfischen. Natürlich nichts, aber mit dem Werfen ging es schon bessder. Das lag wohl an Euern Tipps.
Was Fliegenpeitsche gestern schrieb, je schwerer die Fliege umso schwerer der Wurf bzw. geringer die Weite, stimmt. Ich habe es heute getestet. So richtig ist gar kein Streamer bei bei dem Zeug was ich habe. Dieses wuselige gelbe Ding, was ich für einen Streamer halte, schwimmt oben.
Die roten Augen sind abgefallen, war klar. Ich habe ihn dann im Flachwasser zusammengedrückt und dann ging es. Gefangen aber nichts.
Aber ich hatte ja zur Not meine Spinnrute dabei. Langsam geführtes Paternoster mit 15g Bleiolive und 2 roten Twistern waren das Geheimnis. Die Barsche waren nicht sehr gross, einer hatte gute Pfannengrösse. Gemessen hab ich ihn noch nicht.
Beim Fliegenwerfen kam ich überrraschend gut mit der Rückhand klar. Die Vorhand war so ne Sache. Der grosse grüne Hüne, der Deich, hat auch wieder gebissen. Auch die Wiese auf der anderen Seite schnappte gnadenlos zu. Selbst die Wasserpflanzen vor mir bissen ab und zu mal an.:grins
Ich hatte ein Bleischrot vor eine Nassfliege geklemmt (warf sich aber bescheiden), aber das Vorfach war glaub ich zu lang (2,30m).
Das Wasser war ungefähr 1m tief an der Angelstelle. Sollte ich das Vorfach auf 1m kürzen oder kann es auch länger sein?
Die Goldkopfnympe habe ich auch getestet. Warf sich eigentlich ganz gut.
Die grosse rote Fliege oder schwimmt auch oben, durch die roten Federn (wohl mit Luft gefüllt) bleibt sie auch mit runterdrücken nicht unter Wasser.
Erst wollten die Fliegen nicht schwimmen, jetzt nicht sinken. Verkehrte Welt. Jetzt müsste der Thread heissen: "Warum sinkt meine Fliege nicht":super:
Achso, kann es sein, dass der Rollwurf mit Streamer bzw. Nymphe nicht bzw. schlechter funktioniert?
Ich werde heute noch versuchen mir einen Streamer für Barsch zu bauen.
Ich habe in der Angelkiste noch alte Barschköder gefunden, die ich mal selbst gewickelt habe. Es sind reine Phantasie-Gebilde, in keine Kategorie einzuordnen. Waren zwar etwas lediert aber fangen sollten sie immer noch.
@ Eberhard
Meinst Du mit Georg Fliegenpeitsche?
mfg Jörg
 
Hallo Jörg,
also, Wiesenkontakt beim Rückschwung u. unbeabsichtigter Wasserkontakt beim Vorschwung resultieren grundsätzlich aus einem ganz typischen Anfängerfehler: Du gehst beim Rückschwung mit der Rute zu weit nach hinten u. beim Vorschwung zu weit nach vorn. Stell Dir das Zifferblatt einer Uhr vor. Die Rute ist der Zeiger. Beim Rückschwung geht sie bis 1.00 Uhr, beim Vorschwung bis 11.00 Uhr. Bei nicht allzu weiten Würfen kann man das mit der Wurfhand, bei weiteren Würfen geht der Arm mit vor u. zurück, was aber nichts an 11.00 u.1.00 Uhr ändert. Wenn Du genügend Schnur ausgespielt hast, senkst Du die Rute bis 9.00 Uhr zum Ablegen, aber langsam. Denke immer an folgende Regel: Die Schnur folgt grundsätzlich der Rutenspitze. Sie kann gar nicht anders. Das heißt, schwingst Du nach vorn oder hinten zu weit, hast Du unbeabsichtigte Kontakte. Bei 11.00 u. 1.00 Uhr sollte ein präziser Stopp erfolgen. Beobachte zu Anfang ruhig die Schnur beim Rückschwung, damit Du keinen Peitschenknall hervorrufst. Das geschieht, wenn Du mit dem Vorschwung zu früh beginnst, bevor sich die Schnur nach hinten gestreckt hat. Der dann folgende Knall kostet fast immer eine Fliege.
Zu Deiner Frage: Rollwürfe sind mit Trocken - oder Naßfliege natürlich leichter auszuführen, als mit schneller sinkenden Ködern. Ist eben auch Übungssache. Vor allem denke dran, was ich Dir schon mal schrieb: setze Dich nicht unter Druck, indem Du Weiten anstrebst, für die Deine Wurftechnik noch nicht ausreicht.
Deine Barsche, die Du mit der Spinnrute gefangen hast, hätten sicherlich auch bei richtiger Präsentation auf einen Streamer gebissen, denn in Beißlaune waren sie ja offensichtlich. Es kommt schon mal vor, daß Streamer zunächst schwimmen. Dann taucht man sie ins Wasser und drückt sie dann richtig aus, um alle Lufteinschlüsse aus dem Bindematerial zu kriegen. Wenn alles nichts hilft, klemm das kleinste Spaltblei dicht vor den Streamer. Dann etwas absinken lassen u. mit wechselnder Geschwindigkeit wieder einholen. Auch schon mal ein wenig absinken lassen, denn oft erfolgt dann gerade ein Biß.
PS: Georg ist Fliegenpeitsche!
Gruß
Eberhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Kartitza, du angehender Fliegengott :)!

Ziehst Du locker aus dem Handgelenk ca. 5-10cm oder mit dem ganzen Arm immer gleich sprunghaft ca. 30cm?

Wenn du "Strippst" dann mit der "Schnurhand" - die Möglichkeit mit der Rute zu "Zupfen" kommt bei dir sicherlich vom Spinnfischen. Den Anschlag kannst du dann wahlweise durch (schnelles) Anheben der Rute (wie beim Spinnfischen) oder durch Anziehen der Schnurhand machen. Ich lass die Schnur beim Strippen durch den Mittelfinger der Rollenhand laufen. Die Schnurhand zieht dann je nach Streamer, gewünschte Ködergeschwindigkeit usw. die Schnur ein. Die Länge ist dann pro Zug ca. 20 - 30 cm. Es gibt auch Angler die kreuzweise eine 8 beim Einholen über die Finger der Schnurhand wickeln - hört sich kompliziert an. Ich mag diese Methode nicht.

Noch ein Tipp zum Rollwurf. Üb ihn nur am bzw. auf dem Wasser - auf der Wiese verzweifelst du. Leg die Schnur aus (ganz normaler Wurf), heb dann die Rute gleichmäßig an, die Schnur fällt dann in einem Bauch von der Spitze bis dort wo sie im Wasser liegt. Je nachdem ob du nach hinten Platz hast oder nicht lässt du diesen "Bauch" auf dich zukommen bzw. noch ein Stück (1 - 2 m) hinter deine Höhe fallen und im Anschluss, ohne Stop, gehst du in eine zügige Vorwärtsbewegung. Ganz wichtig ist jetzt schlagartig auf 10-Uhr-Position stehen zu bleiben. Sonst "drückst" du den Wurf und er fällt zusammen.

Und nun das Wichtigste! Halte uns ja mit deinen Fortschritten am Laufenden. Bin auf deinen ersten Fisch gespannt!!!

Gruß
Sepp
 
Hallo Jörg!

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Dieses wuselige gelbe Ding, was ich für einen Streamer halte, schwimmt oben.
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Ich hatte ein Bleischrot vor eine Nassfliege geklemmt (warf sich aber bescheiden), aber das Vorfach war glaub ich zu lang (2,30m).
Das Wasser war ungefähr 1m tief an der Angelstelle. Sollte ich das Vorfach auf 1m kürzen oder kann es auch länger sein?

Ich bediene micht jetzt mal bei Olli!
Tauch den Streamer, der nicht abtauchen will, im Uferbereich ins Wasser
und reibe ihn mit Schlamm ein, anschließend auswaschen!
So durchnässt Du die Fliege komplett, die Fliege hat gar keine andere Wahl, als abzusaufen!

Als Richtwert zum Nyphen-, Nassfliegen- und Trockenfliegenfischen gilt:
das Vorfach nicht kürzer als Rutenlänge!
Eine Sonderstellung nimmt die Sinkschnur ein, da fischt man ein kurzes Vorfach,
damit Fliege und Schnur in der selben Tiefe angeboten werden!
Bei der Nymphenfischerei laß das Vorfach so wie es ist, nimm besser einen Bissanzeiger,
mit dem kannst Du die "Tauchtiefe" einstellen, genauso wie bei der Pilotkugel beim "Wasserkugelfischen"!

Hier mal ein paar Bissanzeiger für´s Fliegenfischen:
 
Guten Morgen!

Dann werde ich mal das Vorfach so lassen wie es ist. Den grünen Wusel habe ich unter Wasser gedrückt und die Luft herausgedrückt. Es klappte dann mit dem Rollwurf nicht mehr.
Das Vorfach ist bis auf die letzten 40cm noch das Originalverjüngte. Die besagten 40cm waren verkringelt, ich hänge die Fliegen ja jetzt per Schlaufe ein, dass fehlende Vorfachstück ist jetzt schon am Köder (0,18).
@Fliegenpeitsche
Ich hab probiert ohne und mit Köder zu werfen. Deutlicher Unterschied in der Weite.
Wie die Anderen hier schon schrieben, ich mache aber noch mit 11 u. 1 Uhr Stellung Fehler. Deshalb beisst auch die Wiese immer an.
Beim Ablaufen der Schnur durch die Ringe wickelt sich immer ein Teil ums Handteil bzw. auch um meine Hand.
Aber langsam kommen wir der Sache näher. Beim nächsten Mal lasse ich einfach mal die Spinnrute zu Hause. Dann muss ich mit ja mit der Fliru kämpfen.
mfg Jörg
 
Moin Jörg!

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Den grünen Wusel habe ich unter Wasser gedrückt und die Luft herausgedrückt. Es klappte dann mit dem Rollwurf nicht mehr.
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Beim Ablaufen der Schnur durch die Ringe wickelt sich immer ein Teil ums Handteil bzw. auch um meine Hand.
Aber langsam kommen wir der Sache näher.

Versuch es doch mal mit dem Switch-Cast, der ist auf der DVD auch beschrieben!
Durch die Zugunterstützung der Schnurhand erreichst Du höhere Schnurgeschwindigkeiten.
Wenn eine Fliege richtig abgesoffen ist, oder sie sehr stark beschwert ist, wird es schwer sie mit einem Rollwurf auf Weite zu bringen!

Das umwickeln der Rutenhand mit der Flugschnur liegt warscheinlich daran,
daß Du das Handgelenk der Rutenhand nicht steif genug machst!
Winkel die Rute nicht zu weit ab, der Unterarm und die Rute sollten eine Linie bilden!
Letztlich soll die Rute eine Verlängerung Deines Rutenarmes bilden!
Dann sollte Schluß sein mit Schnursalat!
 
@kartitza

Du bist offensichtlich infiziert :super: .

Wenn sich die Schnur um die Hand und das Handteil wickelt, dann bedeutet das, dass sie beim Wurf nicht unter Spannung ist, d.h.
das Timing zwischen Schnurhandführung (linke Hand) ist nicht optimal zu der Wurfhand (rechts)

Dafür könnte es einige Gründe geben:
a) dass Du die Rute nicht fest genug in der Hand hältst
b) dass Du im Handgelenk einknickst
c) dass Du beim "Verlängern der Wurfschnur" die Fliegenschnur nicht zum richtigen Moment nachfütterst bzw. festhältst.

Kleine Wurfregel:
Die Schnur in der linken Hand sollte während des gesamten Wurfes immer unter Spannung stehen. Im Verlängern, vor dem Auslauf zum Rückschwung, sollte sie dann wieder festgehalten werden um nicht an Schwung zu verlieren. (Die Schnur beim Verlängern nur durch die Finger gleiten lassen.)

Viele Grüße
:respekt
Stephan
 
Zuletzt bearbeitet:
@katritza

Du bist offensichtlich infiziert :super: .

...

Das "schöne" an der Infektion ist ja, einmal angesteckt, wird man sie nie wieder los! :klatsch


Sorry Jörg & Stephan!

War jetzt:
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Moin aus dem leider noch nicht zugefrorenen Norden!

@Stephan

Ich glaube c und Wurfregel nicht beachtet. Statt durch die Ringe zu fegen, schlägt die Schnur um Handteil. Die Problematik scheint auch die Kälte zu sein. Die Schnur ist nicht so geschmeidig wie sie im Sommer war. Vielleicht war der Wurf einfach zu schwach, so das der nötige Dampf die Schnur durch die Ringe zu ziehen gefehlt hat.
Die Rute ist keine Schnelle. Ich muss etwas warten (Stopp setzen), bis die Schnur sich streckt.
Flifi ist eine schöne Infektion. Dank Internet jetzt auch für mich möglich. Das Netz verbindet uns alle.
Jetzt sehe ich viele Gewässer gleich mit anderen Augen. Die superflachen Flüsschen (keine Bäche), die im Sommer voller Kraut sind, sind nun beangelbar. Obwohl ich diese Vorher mit der Tippangel befischt habe. Aber das hier ist was anderes. Meine andere grosse Infektion, das Eisangeln, geht leider noch nicht.

@Fliegenpeitsche

Übung 8.1 - der Switchcast. Ich habe ihn schon unbewusst praktiziert. Das Problem war an der Stelle, das Wasserpflanzen bis gut 1-1,50m das Rückholen der Schnur bzw. das Nachvornschleudern behinderten. Sicher irgendwann kein Problem mehr, aber momentan.....
Der Backcast hatte auch schon ganz gut gefunzt. Und das ohne zu wissen, das er es ist, den ich da werfe.
Ich kann ja mal einen portablen DVD-Player ans Wasser mitnehmen:eek:
ob die anderen wohl lachen werden? :lach:lach
mfg Jörg
 
Hallo Jörg
Du hast ja geschrieben, das Du gern auch Lektüre übers Fischen liest.
Ich kenn Da ein richtig tolles Buch, das mir am Anfang viel gegeben hat.
Ist kein reines Lehrbuch und manche findens vielleicht antiquiert.
Aber so detailgetreu und genau, gradezu akribisch beschreibend wie der
Fliegenwurf vonstatten geht, funktioniert, gibts nicht nochmal.
Als Anfänger und ebenfalls wie Du Autodidakt bin ich mit der genauen Befolgung
dieser und anderer Bereiche des Buches schon sehr weit gekommen.
Es ist von Charles Ritz und heißt "Erlebtes Fliegenfischen"
Ritz ist zwar schon 1976 gestorben aber das Buch ist einfach zeitlos.
Er war einer der ganz Großen der Fliegenfischerei neben Wullf und
Gebetsreuter.
Kann ich allen von uns Fliegenfischern die es nicht kennen nur wärmstens
empfehlen, auch den Fortgeschrittenen.
Gruss Armin
 
Oh ja! Alte Angelbücher haben es mir besonders angetan. Habe im letzten Jahr ungefähr 20 gekauft. Meist bei ebay. Ich bin ein grosser Freund alter Bücher. Auch Jagdgeschichten usw. Meine letzte Errungenschaft: Laikan, Geschichte eines Lachses von 1939 vom Frontbuchverlag.
Mit den alten Geräten der alten Meister fischen, dass wär´s. So ´ne Art Nostalgiefischen. Ich mach das immer wieder mal mit meinen DDR-Geräten.
Fliegenfischen mit ´ner Gespließten oder einer Bambusrute und entsprechend alter Rolle. Sicher ganz anders als mit heutigem modernen Geräten.
 
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