Fliegenfischeralltag -  Fliegenfischen im Herbst an der Isar

In den letzten Septembertagen kündigte sich der Herbst schon mit seinen klassischen Merkmalen an, kräftige Winde, tiefe Wolken und gelbe Blätter. Jetzt beginnt eine der schönsten Perioden des Fliegenfischens für mich.:hops

Wenn im Indian Summer der Wasserpegel seinen Tiefstand erreicht, das Wasser frei von jeder Färbung, glasklar über die hellen Steine schießt, dann ist es an der Zeit, dass auch ich noch einmal die Trockenfliege schwinge.

Oft genügen kurze sonnige Passagen um die Fische zur Aufnahme von Fluginsekten zu animieren und genau dann kann man eine geradezu spektakuläre Fischerei erleben.

Als ich nach der Arbeit das Glück hatte noch für 2-3 Stunden wieder an den Oberlauf der Isar zu fahren, durfte ich feststellen, dass der Pegelstand optimal für mein Vorhaben war, allerdings hatte offenbar der u.a. Wettergott was dagegen und mit der Sonne konnte ich keinen Vertrag abschließen.

Man will ja nicht unflexibel sein und so gelang es mir dann mit etwas tiefer geführten Ködern doch einige schöne Fische zu fangen.

Regenbogen3.jpg


Die Regenbogenforellen sind jetzt geradezu in körperlicher Hochform und Fische wie diese 45er explodieren förmlich im Drill.

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Die Fische stehen an den für sie klassischen Stellen und sind sowohl in tiefen Gumpen als auch im Weißwasser zu finden.

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„sie kam aus der Tiefe“

…und diese stand im 50 cm seichten Auslauf
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Am Ende des Tages hatte ich dann zwei schöne Exemplare zu einem Vorstellungsgespräch bei meinem Räucherofen eingeladen.
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Da aus der Trockenfischerei nichts wurde versuchte ich es einige Tage später bei etwas besseren Wetteraussichten erneut, wie schon bei meinem letzten Ausflug war die Zeit leider etwas kurz bemessen, aber es gelang mir neben etlichen kleinen Forellen zumindest diese 40er mit einer Sedge zu überlisten.

Im dritten Anlauf sollte es dann klappen, bei gutem Wetter und gleichem Wasserstand lud mich dieser Anblick bei meiner Ankunft ein und erweckte großen Optimismus bei mir.

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Mein Weg führte mich an eine tiefe Rieselstrecke und schon aus einiger Entfernung konnte ich immer wieder kleine Ringe in der Strömung ausmachen.

Fluchs knüpfte ich eine 0,14er Spitze an mein Vorfach und daran eine schwarze 16er CDC-Dun mit grauen Flügeln.

Es ist viel Platz im Flusstal und ich kann den Spot problemlos von der gegenüberliegenden Seite anwerfen, sanft setzt die Fliege in der Strömung auf und treibt ohne jegliche Drift auf einen überhängenden Ast zu.

In dem Moment, als die Fliege auf der „Bugwelle“ des Astes war verschwand sie, so als wäre sie weggezaubert worden ohne ein Zeichen zu hinterlassen. Ein kurzer Anschlag aus dem Handgelenk wurde mit kräftigem Nicken beantwortet und mein Gegenüber legte sich auf den Grund der tiefen Rinne.

Sofort war klar, diese Nicken gehört nicht zu einer Forelle sondern entspricht eher dem Drillverhalten einer schönen Äsche, sanft aber bestimmt konnte ich sie langsam stromab in ruhigeres Wasser führen – ein wahres Prachtexemplar mit herrlichen Farben zeigt sich vor mir und erfüllt mich mit Freude.

Ich versuche den Drill so kurz wie möglich zu gestalten um diesen schönen Fisch so wenig wie möglich zu stressen, vermesse ihn unter Wasser anhand der Längenmarkierungen an meiner Rute,
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auch zum Aushaken nehme ihn nicht heraus und trotzdem dauerte es eine Weile bis dieser stolze Fähnrich langsam wieder hinaus zu seinen Platz zieht.
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Anschließend sitze ich noch eine Zigarette lang auf einem großen Stein am Ufer schaue ihm hinterher in der Hoffnung dass dieser Äscherich alles gut verkraftet und zur Bestandserhaltung seine Gene weitergeben kann.

Im weiteren Verlauf des Tages fing ich noch einige schöne Forellen wie diese hier
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fast alle bissen auf Köcherfliegenimitationen, darunter war auch dieses kleine „gepfefferte“ Exemplar
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Endlich, ich wollte es schon aufgeben, war beim 2. der letzten 3 Würfe als es dann doch noch richtig rummste in der Rute. Schon beim Anschlag schoss die Raini aus dem Wasser und hechtete mit mehreren Sprüngen in die Strömung. Es folgten einige Fluchten auf die andere Seite und immer wieder geht der Fisch ins Backing begleitet von wilden Sprüngen in der Strömung.

Erst viele Meter flussabwärts gelingt es mir sie wieder auf meine Seite zu bringen und kurz darauf kann ich diese schön gezeichnete 50er sicher landen.

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Jetzt war ich mehr als zufrieden und machte mich mit einer guten Portion Forelle und Adrenalin auf den Heimweg, begleitet von den Eindrücken des Tages und dem Wunsch es in den nächsten Tagen wieder so zu erleben.

Petri Heil
Stephan
 
Petri Heil zu den Forellen und der schönen Äsche:klatsch
Jetzt im Herbst ist das Fliegenfischen besonderst schön.
Leider darf ich seit Mittwoch nicht mehr zu meinem kleinem Lieblings Fluss,
schonzeit eben.
Beneide dich sehr darum das du in so einem Gewässer wie der Isar fischen kannst! Jedes Jahr wenn wir bei meiner Tante zu besuch sind, sehe ich mir den Oberlauf der Isar mit Polbrille, aber leider ohne Fliegenrute:(, an.
Petri Heil noch weiterhin:)
 
Sers,
Petri Heil zu den Regenbogenforellen und auch zu der schönen Äsche. RESPEKT
Klasse Bericht und tolle Bilder. Eben so wie wir es von dir gewohnt sind. :)
Was mich noch interessieren würde wäre das Maß der Äsche.

Und ich würde mich für die Köcherfliegenimitationen interssieren. Hast du da ein Bild von??

Mfg Torben
 
@Holtenser

da wünsche ich Dir schon mal ein kräftiges Petri Heil im voraus
und hoffe, wir werden einen schönen Bericht von Dir zu lesen bekommen.

Grüße
Stephan

Hi

Da kannst di drauf verlassa :klatsch Die Fliegenpeitsche ( Georg) und ich haben nämlich vor die Söse ihres heiligen Grals zu berauben und da wir so einen schönen Spätsommer zur Zeit haben ( hoffentlich hält das Wetter) werden wir bestimmt ein parr schöne Bilder beisteuern können.
Ausserdem,wo zwei Fihi Mitglieder ihre Ruten wedeln wird bestimmt der ein oder andere Fisch hängen bleiben.

Gruss
Olli
 
Sers Olli.

Ich denke das Wetter wird schon halten und es werden sicher noch einige schöne Herbsttage kommen - hoffentlich, denn was soll ich denn sonst machen wenn Ihr im schönen Harz zum Fliefen geht ;)

Wohin fahrt Ihr zwei denn und wann geht los?

Grüße
Stephan
 
Hallo

Am Mittwoch gehts an die Söse zum Forellenärgern, dies Jahr waren wieder einige schöne Fänge zu verzeichnen.
Haben uns extra kurze Ruten zugelegt, was leider zur Folge hat das ich mit meiner neuen werfe wie Loui.
Meine erste 4er ist ganz was anderes das Teil aber schön.
Hoffe kann sie mit einem schönen Fisch einweihen.

Zitat: denn was soll ich denn sonst machen wenn Ihr im schönen Harz zum Fliefen geht ;)

Komm doch hoch wird bestimmt lustig.

Gruss
Olli
 
Hallo Leute!

@ Stephan

Ein dickes Petri zu Deiner wirklich tollen Äsche! :respekt

Neid, Neid, Neid!

@ Olli

Ich bin mir sicher, daß wir Deine neue Fliegenklatsche Gebührend einweihen werden!
Ich glaub aber nicht, daß wir solche Äschen ans Band bekommen, wie sie der Stephan aus der Isar gekitzelt hat!
Aber ich sach ja immer, auch ein kleiner Fisch ist ein schöner Fisch!

Gelle!
 
Lust hätte ich schon, aber mit der Zeit und der Kohle ist das anders und leider auch nicht gleich mal um die Ecke zum vorbeifahren, sondern eher eine richtige Strecke.

Alles bisschen arg kurzfristig, aber u.U. werden wir im kommenden Frühjahr wieder ein "Saisoneröffnungsfischen" machen und da könnte man sich dann auch mal die Hände drücken und in die Augen blicken.

@ Fliegenpeitsche,
es ist sicher nicht die Größe, sondern das Feeling was diese Passion ausmacht, egal welcher Fisch am anderen Ende der Schur zieht - so sind wir Fliegenfischer eben, oder?

Abgesehen davon kann man immer mal eine Überraschung erleben oder 'ne Sternstunde haben und vielleicht toppt Ihr die Äsche dann locker - es liegt schon einige Jahre zurück, als ich mal eine 54er fangen durfte und sie können noch größer werden.

Ich wünsche Euch viel Spaß und Erfolg und bin schon auf den Bericht gespannt.

Petri Heil
Stephan
 
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