Tierschutz -  Artenschutz an der Fischtheke

Thomas II

Neuer Petrijünger
Auszüge aus einem neuen Ratgeber der Umweltschutzorganisation Greenpeace

Kauf unbedenklich: Zander, Regenbogenforelle, Pangasius und Karpfen

Kabeljau: 13 verschiedene Bestände, Fänge aus Nordostatlantik, Nordostpazifik und mit Langleinen gefangene Exemplare aus der Barentssee sind zum Kauf akzeptabel (möglichst keine Schleppnetzfänge kaufen, nachfragen)

Kauf bedenklich: Schillerlocke u. Seeaal (Teile von Haiarten, meist Dornhaien, die teilweise schon stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind).

Hering: nicht vertretbar, wenn die Exemplare aus Nordsee, Skagerrak/Kattegat, West-Schottland, Nord-Irland u. dem östlichen Ärmelkanal stammen und mit Stellnetzen gefangen wurden

Lachs: unbedenklich, wenn es sich um den pazifischen (vor Alaska gefangen) handelt

Folgende Arten sollten nicht gekauft werden: Dorade, Heilbutt, Makrele, Marlin und Scholle

~~~

Weltweite Fischbestände:
- 52% maximal ausgebeutet
- 17% überfischt
- 7% erschöpft

Generell gilt, dass Verbraucher die Herkunft und Fangart kritisch hinterfragen sollten.


Der Fischratgeber zum Download:
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/meere/Fischratgeber_020908.pdf

Mein Fazit: beachtenswerte Verbraucherinformationen ... und: selbst Angeln, dann sind Herkunft und Fangart gleich geklärt. ;)

Quellen: Berliner Morgenpost und Greenpeace (http://www.greenpeace.de/themen/meere)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da setzt man wohl an der falschen Stelle an... meine Meinung.
Ciao aus Würzburg

Nein denn genau da kann man ansetzen, eine Schmälerung der Gewinnspanne ist das einzige was zieht.
Wenn eine Fischart nicht mehr gekauft wird oder der Absatz den Aufwand nicht mehr rentabel macht dann wird dieser Fisch nicht mehr befischt.
Heutzutage muss nachweisbar sein wann wo und wie der Fisch gefangen wurde. Herkunftsnachweise sind pflicht nicht nur bei Schlachtvieh.
Alles andere zieht einfach nicht solange du nicht vorhast mit einem U-Boot auf Trawler Jagd zu gehen ist der Boykott dieser Arten die beste Waffe die man in der Hand hat.
Doch leider wird man nie genug Menschen hierfür erreichen denn Fisch hat keine Lobby.
Er ist nicht süss man kann ihn nicht streicheln und grosse dunkle Kulleraugen hat er auch nicht.

Gruss
Olli
 
Letztlich entscheidet der Kunde ...

darüber, ob eine Fischart befischt wird und somit gekauft wird, oder nicht!

Allerdings darf doch stark Bezweifelt werden, ob die Verkäuferin hinter der Fischtheke im Supermarkt
tatsächlich über das nötige Hintergrundwissen verfügt, wo und mit welcher Methode der angebotene Fisch gefangen worden ist.

Da hilft einfach nur eine gründliche Recherche über den Lieferanten!

Trotzdem gehören solche Produkte wie z.B. Schillerlocke, Seeaal, Thunfisch, etc. meiner Meinung nach nicht in die Fischtheke!

Ich kann Euch gar nicht sagen, wann ich das letzte Mal Schillerlocke oder Thunfisch gegessen habe, ist einfach zu lange her!
Seit dem ich Angeln gehe (das sind auch schon ein paar Tage :grins), hab ich sogut wie keinen Fisch mehr gekauft!
 
Hi Leute ,

als Koch erfährt man viel über die Angelpraktiken der beruflichen Fischer .
Da ich zwar jetzt nicht mehr als Koch arbeite , aus gesundheitlichen Gründen , aber früher war es meine Aufgabe Bestellungen usw zu tätigen .
Da kann man solche Dinge erfahren , wie zB die Fische gefangen wurden (Netz,Stellnetz, Langleine , Grundschleppnetz usw) .
Je nach Fangart wirkt sich dies natürlich auf den Preis , aber auch auf die Qualität des Fisches aus .
Wenn ich Fisch kaufe , was selten vorkommt , hinterfrage ich immer bzw es steht in guten Fischgeschäften ausgeschrieben wie sie gefangen wurden .

Im normalen Supermarkt wird die einfache Verkäuferin dies kaum Wissen , da meist die Marktleiterin oder der Marktleiter nur mit Lieferranten zutun hat .

Wo der Fisch teurer ist , als im Supermarkt , wird meist auch nur Langleinenfang angeboten , die Qualität spricht für sich !!!

mfg Jacky1
 
Ein guter Ratgeber von Greenpeace.
Aber ernsthaft was bringen wird Er nicht.Leider.
Fakt ist doch eins.
Der Bedarf an Meeresfisch wird steigen.
Ich Glaube auch nicht,das sich jemals wieder diese Bestände erholen.
Die Menschheit wächst und damit die Nachfrage.
Klar kann ich als Verbraucher Netzfischerei,oder bedrohte Fischarten boykottieren.
Leider richtet sich ein Großteil der geforderten Menge nach dem Preis.
Und wer nun mal einen kargen Geldbeutel hat,Fisch aber wenigstens hin und wieder zu sich nehmen möchte,dem wird es aus diesem Grunde egal sein ob er mit Netz gefangen wurde oder bedroht ist.
Denn was nützt Ihm in seiner Situation ein schonender gefangener Fisch,wenn Er Ihn sich finanziell nicht leisten kann ?
Und jeder ist halt nicht Angler.
Deshalb wird immer die Nachfrage nach diesem Fisch bestehen.
Ich Glaube auch nicht aus diesen Gründen das der Druck auf Vertreiber dieser Produkte wächst.
Vielleicht verkaufen Sie dann in Deutschland nur Fisch der mit Langleinen gefangen wurde,den größten anders gefangenen Anteil werden Sie locker woanders los.
Die Verkäuferin an der Theke,hat doch auch selten genauen Einblick und muss sich eh auf das verlassen was der Verkäufer Ihr mitteilt oder behauptet.
Ich persönlich kann mir aussuchen was an Fisch ich konsumiere und selektieren ob mir die Fangmethode genehm ist.
Kann es mir finanziell leisten.
Ein Großteil der Menschheit aber nicht.
Und solange die EU und andere Staaten nicht in der Lage ist,vertretbare Fangmengen und Methoden durchzusetzen,wird der Appell der Leute an der Theke leider wenig Einfluss haben.
 
Absatz reguliert das Angebot!

...Ich Glaube auch nicht,das sich jemals wieder diese Bestände erholen...

Das fürchte ich auch!
Da hilft nur... sach ich jetzt nicht, hab ich schon mal in einem anderen Trööt gepostet!

...Klar kann ich als Verbraucher Netzfischerei,oder bedrohte Fischarten boykottieren....

Und das sollte auch jeder tun!

...dem wird es aus diesem Grunde egal sein ob er mit Netz gefangen wurde oder bedroht ist...

Dieses Argument gilt nicht nur für einen schmalen Geldbeutel, vielen Leuten ist es einfach egal, was sie da auf dem Teller haben!

...Und solange die EU und andere Staaten nicht in der Lage ist,vertretbare Fangmengen und Methoden durchzusetzen,wird der Appell der Leute an der Theke leider wenig Einfluss haben.

Wenn der Kunde aber konsequent (was er leider nicht ist) den Kauf von "zweifelhaftem" Fisch vermeidet, wird dieser früher oder später aus dem Sortiment verschwinden!
Habe diese Woche erst festgestellt, das mein Lieblings-Pizza-Teig aus der Kühltheke verschwunden ist.
Ich fragte dann beim Filialleiter nach, der sagte mir daß der Markt das Produkt aus dem Sortiment genommen hat, weil keine Nachfrage da war!

So geht´s!

Aber wie Olli schon schrieb:
Doch leider wird man nie genug Menschen hierfür erreichen denn Fisch hat keine Lobby.
Er ist nicht süss man kann ihn nicht streicheln und grosse dunkle Kulleraugen hat er auch nicht.

:(
 
Hallo Georg, daß der Fisch als Lebensform keine Lobby hat, ist völlig klar. Daß er keine großen, runden Kulleraugen hat, man ihn nicht streicheln kann und er einen nicht lieb ansieht, ist auch richtig.
Jetzt aber: Hat ein Wurm oder hat eine Made eine Lobby ? Jeder von uns hat schon mit Wurm oder Maden gefischt. Die Lebendköderung eines Fisches ist verboten, aber auch Wurm u. Made sind Lebewesen. Wo ist der Unterschied ? So gesehen dürfte man überhaupt nur noch mit Kunstködern angeln. Ich habe es z. B. nie übers Herz gebracht, eine Heuschrecke lebend auf den Haken zu spießen, weil ich als Kind Freude daran hatte, wie sie springen konnten, wenn man sie fing und dann wieder frei ließ. Soviel zur Lobby, die gewisse Tierarten haben oder auch nicht haben. Das ist einer der Gründe (abgesehen von dem Spaß, den ich dabei habe) daß ich heute fast nur noch Fliegenfischer bin.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard!

Der Unterschied zu (in diesem Trööt von Thomas augelisteten) von Geenpeace aufgelisteten bedrohten Fischarten besteht darin,
das sie zum einen nicht bedroht sind und zum anderen, das es Fischarten gibt,
die auf die Fliege oder den Wobbler nicht ansprechen!
Mir ist noch kein Aalfang oder Ruttenfang bekannt, der auf Fliege oder Bliker erfolgt ist.

Der Grund warum ich mit der Fliege fische liegt Zweifelsohne darin, daß man immer den passenden Köder zur Hand hat,
ohne vorher in den Angelladen zu müssen, daß liegt aber nicht nur daran, daß ich meine Fliegen selbst binde.

Natürlich kennt jeder den Spruch: Quäle nie ein Tier,.... (kennt jeder)
Aber das ist nunmal nicht das Thema dieses Threads sondern die komerzielle Fischerei
und der Verkauf von bedohten Fischarten!

Ich habe ja auch kein Problem damit, wenn Leute Fische aus Aquakulturen kaufen,
mir kommt aber die Galle hoch, wenn sich Angler mit dicken Laichdorschen ablichten lassen
oder beim Netzfischen von Thunfischen Unmengen von Delphinen in den Netzen verrecken!

Ebenso wenig kommt mir der Sinn im Verspeisen von Bauchlappen von Haien.
Was geschieht eigenlich mit dem Rest des Haies?
Warscheinlich endet der klägliche Rest in einer Fischmehlfabrik!

Ich bin ja immernoch der Meinung, gebt jedem der Fisch essen will eine Angel in die Hand!

:prost
 
Hallo Georg,
über die Ansichten von Greenpeace, PETA und anderen entsprechenden Organisationen sind wir uns doch wohl einig!? Sie sehen im Angler nicht ihren Gegner, sondern ihren Feind!!!
Auch ich habe noch nie vom Fang eines Aals oder einer Rutte mit der Fliegenrute gehört, aber für unmöglich halte ich es nicht. Wenn ein Zander einen tief geführten Streamer nimmt, warum sollte es nicht auch mal ein Aal oder eine Rutte? Die meisten Angler würden Dich auch als einen fähigen Nachfolger des Barons von Münchhaúsen (den Lügenbaron) halten, wenn Du ihnen erzählen würdest, daß Du einen Aal auf Spinnköder gefangen hast. Und doch war ich vor Jahren selbst Zeuge, als ein Angelfreund einen Aal auf einen großen Heintzblinker (!!!) fing. Wenn ich Dir nun auch noch erzähle, daß er diesen Aal mehrere Minuten drillte und bis zum Schluß der Meinung war, einen Hecht zu drillen, wirst selbst Du mir das nicht glauben, oder doch ? Ich habe es selbst gesehen. Wir wissen doch alle: bei Gott und beim Angler ist nichts unmöglich!!
Gruß
Eberhard
 
Hi Georg, mein letzter Beitrag war natürlich ein Abschweifen vom eigentlichen Thema des Threads. Wenn wir nun zur Berufsfischerei und ihren Methoden zurückkehren, so sollten wir doch nicht vergessen, daß die meisten selbständigen Berufsfischer so ziemlich am Existenzminimum vegetieren. Das heißt auf unseren Thread bezogen, daß sie um ihren Lebensunterhalt kämpfen. Es wäre nun ein neuer Thread, in welchem darüber diskutiert werden müßte, ob menschliche Interessen oder die Interessen des Naturschutzes Vorrang haben, aber das würde wieder ein 60-Seiten-Thread.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Georg,
über die Ansichten von Greenpeace, PETA und anderen entsprechenden Organisationen sind wir uns doch wohl einig!? Sie sehen im Angler nicht ihren Gegner, sondern ihren Feind!!!

Diese Ansicht teile ich nicht, hier sollte unbedingt sauber differenziert werden.

Greenpeace ist eine Umweltschutzorganisation, die PETA eine Tierrechtsorganisation.
Auch Naturschutzorganisationen wie NABU oder BUND haben keine Gegnerschaft gegenüber Anglern in ihren Statuten verankert.

Ebenfalls bin ich nicht der Meinung, dass wir als Verbraucher völlig machtlos sind, die Nachfrage regelt das Angebot, nicht umgekehrt.

Gerade Greenpeace hat 1995 mit der Kampagne gegen die Versenkung der Brent Spar gezeigt, dass auch Multikonzerne in die Knie gehen, wenn der Verbraucher erst aufgeklärt wird und dann nachfolgend Konsequenzen zieht. Selbstverständlich habe ich nicht nur damals boykottiert, sondern boykottiere Shell generell, indem ich dort nicht tanke.

http://www.friedenspaedagogik.de/th...eenpeace_hat_shell_in_die_knie_gezwungen_1995

Mein persönliches Fazit 'selbst Angeln' sollte übrigens auch nicht heißen, dass nun die gesamte Weltbevölkerung zur Angel greifen sollte, sondern dass es gerade für uns Angler eine leichte Entscheidung ist, auf die gehandelten Fänge der kommerziellen Fischerei zu verzichten und uns selbst mit Fisch zu versorgen.
 
Hallo Thomas,
NABU und BUND mögen die Gegnerschaft gegenüber Anglern nicht in ihren Statuten verankert haben, nichtsdestotrotz ist sie aber bei den meisten (oder sagen wir: bei sehr vielen) Mitgliedern dieser Organisationen vorhanden, wie ich aus eigenen Gesprächen mit Leuten des BUND weiß.
Recht gebe ich Dir, daß ein Angler natürlich eher die Möglichkeit hat, keinen Fisch aus der professionellen Fischerei zu kaufen, weil er ihn sich selbst fangen kann. Trotzdem sollte man auch die Handlungsweise der Berufsfischer, wenn schon nicht billigen, so doch verstehen. Wie ich schon schrieb: viele davon vegetieren am Existenzminimum. Die Umstellung z. B. vom Netz auf Langleinen können sich viele finanziell einfach nicht leisten. Nebenbei weiß ich nicht, ob der Fang mit Langleinen sehr viel humaner ist als der Netzfang. Wir Angler haben gelernt, den Fisch möglichst nicht schlucken zu lassen. Fische, die an den Langleinen hängen, haben fast alle den Haken geschluckt und kämpfen mit dem Haken im Inneren stundenlang oder auch schon mal tagelang um ihr Leben.
Gruß
Eberhard
 
Genauso siehts aus Eberhard.
Wer kann sich das schon leisten und am Haken verreckt und stundenlang rumgequält
ist auch nicht besser als im Netz erstickt.
Vielleicht gehts im Netz noch schneller mit dem Sterben.
Und wer tut den schon was gegen Schwarzfischerei im Nordatlantik oder in der
Ostsee?
Norwegen und Island aber das wars wohl auch schon.
Deutschland wohl weniger, wenn man nachweißlich in London registrierte
russische Schwarzfischerfangschiffe in Rostock liegen sieht.
Unbehelligt.
Anderes Beispiel.
Wer kann sich denn schon bretonischen Angelwolfsbarsch leisten?
Gibts auch, der wird von Dellikatessenhändlern wie Rungis an Gourmetrestaurants
verkauft.
Für Ottonormalverbraucher unbezahlbar.
 
Hallo Thomas
Mein persönliches Fazit 'selbst Angeln' sollte übrigens auch nicht heißen, dass nun die gesamte Weltbevölkerung zur Angel greifen sollte, sondern dass es gerade für uns Angler eine leichte Entscheidung ist, auf die gehandelten Fänge der kommerziellen Fischerei zu verzichten und uns selbst mit Fisch zu versorgen.
Prima,ich verzichte zum größten Teil drauf.
Uns Angler kann es ja auch Leicht fallen.
Und dem Rest der Bevölkerung?
Denn alle sollen ja nicht zur Angel greifen,Oder doch?
Zum Boykott.
Klar kann ich das machen.
Aber Du glaubst doch nicht im Ernst,das der Fisch der hier nicht mehr abgenommen wird,woanders auf der Welt keinen reißenden Absatz findet.
Und wie gesagt dabei bleibe ich,es gibt Leider genügend Leute,die nur billigen Fisch ob Gut oder nicht, kaufen können und keine Angler sind.
Teuren Fisch können Sie sich nicht Leisten und deshalb wird Ihnen der durchaus gute Sinn,letztendlich egal sein.Oder Sie verzichten völlig auf Fisch.
 
Trotzdem sollte man auch die Handlungsweise der Berufsfischer, wenn schon nicht billigen, so doch verstehen. Wie ich schon schrieb: viele davon vegetieren am Existenzminimum. Die Umstellung z. B. vom Netz auf Langleinen können sich viele finanziell einfach nicht leisten. Nebenbei weiß ich nicht, ob der Fang mit Langleinen sehr viel humaner ist als der Netzfang. Wir Angler haben gelernt, den Fisch möglichst nicht schlucken zu lassen. Fische, die an den Langleinen hängen, haben fast alle den Haken geschluckt und kämpfen mit dem Haken im Inneren stundenlang oder auch schon mal tagelang um ihr Leben.
Gruß
Eberhard

Hallo Eberhard,

ich glaube, Du hast den der Kampagne innewohnenden Sinn noch nicht ganz verinnerlicht.

Der Sinn ist nicht Individuenschutz (Kulleraugen?), sondern Populationsschutz, die Bemühungen gehen dahin, den reproduktiven Selbsterhalt von Populationen aufrechtzuerhalten, zu stützen oder gar wiederherzustellen.

Meeresfisch ist eine natürliche Ressource, an der sich die Menschheit weiterhin bedienen will ... dazu muss aber erstmal genügend Ressource vorhanden sein, sonst funktioniert das auch mit dem daran Bedienen nicht.

Und wenn die Ressource erst einmal vollständig zusammengebrochen ist, wird auch die kommerzielle Fischerei redundant, das gebietet das Prinzip der Wirtschaftlichkeit bei der Ausschöpfung der Ressource.

Der Schutz der Ressource dient somit auch dem Schutz der marinen Fischerei ... und somit letztendlich der Versorgung der Bevölkerung mit der Ressource Fisch.

Die kommerzielle Fischerei muss ihre Methodik und ihre Fang-/Entnahmepraxis ändern (---> Beifang).
Eine Sensibilisierung des Abnehmers in bezug auf fischereiliche Praxis und eine dadurch erzeugte Änderung im Kaufverhalten erleichtert der kommerziellen Fischerei die anstehende Umstellung und beschleunigt sie.

Das wäre nach meinem Verständnis die Kernaussage und der Sinn der Kampagne ...
 
Hi Thomas,
den Sinn habe ich schon verstanden. Aber um den Ressourcen-Erhalt zu schaffen, müßte die Berufsfischerein sehr stark eingeschränkt oder noch besser, ganz eingestellt werden, zumindest bis auf weiteres. Die Ressourcen sind (zum Teil) gefährdet durch hemmungslose Überfischung. Diese wiederum resultierte aus der immer größer werdenden Nachfrage nach Fisch. Um den Erhalt der Ressourcen zu schaffen, müßte in einer Größenordnung auf den Kauf von Fisch verzichtet werden, die einfach nicht zu schaffen ist, zumal das dann weltweit geschehen müßte. Das von Greenpeace geforderte "kritische Hinterfragen" scheitert im allgemeinen, wie ich schon schrieb, an der diesbezüglichen Unwissenheit des Verkaufspersonals. Dadurch ist also eine Umstellung des Kaufverhaltens nicht zu schaffen, jedenfalls nicht in einem Maße, daß dadurch die Fischbestände spürbar geschont würden.
Das ginge nur durch Fangverbote (nicht Fanglimits), die dann auch rigoros durchgesetzt werden müßten durch strenge Bestrafungen. Das wiederum würde viele Fischer in die Pleite treiben und eine Menge Arbeitsplätze kosten.
Verstehe mich bitte nicht falsch: ich bin durchaus für eine Schonung der Bestände, aber ob dies mit den von Greenpeace geforderten Methoden erreicht werden kann, bezweifle ich. Außerdem verstehe ich auch die Problematik, der sich die Fischer ausgesetzt sehen.
Gruß
Eberhard
 
moin Eberhard,

der Ratschlag von Greenpeace richtet sich doch sowieso nur an Menschen die bewußt einkaufen. Bewußt im Sinne von "sich über Ursachen und Wirkung im Klaren sein". Das kann natürlich nicht bei der gesamten fischessenden Bevölkerung vorausgesetzt werden. Im übrigen könnte man ja auch einen Herkunftsnachweis beim Fischverkauf fordern, dann gilt auch die ahnungslose Verkäuferin nicht mehr als Ausrede. Ob und in welchem Umfang ein geändertes Kaufverhalten die Bestände schonen kann, weiß kein Mensch - den Versuch schon im Vorfeld als gescheitert zu erklären, hilft den Fischen aber auch nicht wirklich.

Das Arbeitsplatzargument zieht hier auch nicht. Wenn sich die Bestände der wirtschaftlich interessanten Arten im gleichen atemberaubenden Tempo reduzieren, wie das in den letzten Jahren beobachtet werden konnte, sitzen die Fischer in Kürze eh auf dem Trockenen. Und dann? Ein vollständiges Fangverbot, oder ein zeitlich limitiertes Verbot der Jagd auf bestimmte Arten in ausgewiesenen Zonen bewirkt doch das genaue Gegenteil. Es kann dazu beitragen, dass es eben auch zukünftig den Beruf des Fischers noch geben kann.

Wenn du also Recht hast und mit Vernunft, bewußtem Einkauf, Apelle an nachhaltige Fischerei usw. keine Änderung herbeigeführt werden kann, was sollte dann deiner Meinung nach geschehen? Die Situation aussitzen kommt einer Kapitulation gleich. Von der breiten Masse der Konsumenten ebenso wie der Fischer ist aus verschiedenen Gründen keine Einsicht zu erwarten. Die Einen wissen schlicht nicht was abgeht, den Anderen ist die Hose näher als das Hemd.

Noch eine kleine Bemerkung am Rande: es ist völlig nutzlos immer wieder die vermeindliche Gegnerschaft von Naturschutzorganisationen und Anglern/Fischern hervorzuholen. Mit Aussagen wie "Sie sehen im Angler nicht ihren Gegner, sondern ihren Feind!!!" liegst du bei vielen Mitgliedern falsch. Wenn Greenpeace oder ähnliche Organisationen bspw. das Walfangverbot fordern (und durchsetzen), finden die deutlich mehr Gehör als irgendwelche Vertreter von Angelverbänden. Daher setzte ich meine Hoffnungen auch auf deren Initiativen und Engagement. Schließlich ziehen wir doch beim Bestands- und Artenschutz am gleichen Seil, oder?

Gruß Thorsten
 
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