Berufsfischer -  Qualvolles Fischsterben in der kommerziellen Fischerei

andre uhde

Petrijünger
HI Leute,

Ich hab da mal ne Frage!
Zuerstmal wie ich dazu gekommen bin:

Ich habe gerade eine Tüte Makrelen aufgemacht und da ist mir aufgefallen,
dass keine dieser Fische nen Herzstich oder nen Kiemenschnitt hatte,
dass ist mir aber auch nur aufgefallen da ich erst seit kurzem Angler bin.

Kann mir jemand sagen wie die Makrelen oder auch andere Seefische auf den Kuttern sterben???

Natürlich meine ich die kommerzielle Fischerei, wenn das nicht eindeutig genug ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Andre ,

da gibts 2Möglichkeiten , entweder sind sie erstickt oder mit Strom getötet worden .
Verantwortungsbewußte Fangschiffe schlachten gleich nach dem Fang und nehmen sie auch aus .
Andere Fische werden auch noch filetiert , wie Seelachs(Köhler, Dorsch , oä.) .
Sind diese als Futterfische gedacht oder für den Eigenbedarf?
Unausgenommen wie du schreibst würde ich sie nicht mehr essen wollen , selbst wenn sie eingefroren waren , da leidet nämlich die Qualität der Fische ,bzw des Fleisches !

mfg Jacky1
 
Hallo

Meist ersticken die Fische durch den hohen Druck der im Netz herrscht. Der Grossteil ist bereits Tod wenn er an Bord kommt.
Bei kleineren Kuttern ersticken die Fische meist an Bord.
Eine Tötung wie bei uns Anglern ist eigentlich nicht zu machen dafür sind die Mengen einfach zu gross. Technisch wäre es aber bestimmt möglich doch die Lösung würde Platz und Gewicht benötigen der auf einem Fangfisch zum wertvollstem Gut gehört.
Da wird auf Frachtraum wert gelegt denn jeder Fleck Lagerraum steigert den Profit pro Ausfahrt und hält die Preise unten, der Verbraucher verlangt nun einmal billigen Seefisch und nimmt Preissteigerungen für einen artgerechteren Umgang nicht Inkauf wie man leider an vielen anderen Beispielen sieht.

Gruss
Olli
 
Das ist teilweise bei den Hochseefahrten mit Sportanglern nicht anders deswegen habe ich auch nur einmal eine "Angelfahrt" mit gemacht nach langem überreden von Freunden.



Selbst bei Angelvideo`s zu sehen das man die gefangenen Fische qualvoll ersticken lässt. Ich habe auch schon Video`s von Anglern in Norwegen gesehen wo sie sich darüber lustig gemacht haben wenn den Rotbarschen die Augen raus gequollen sind weil sie den Druckunterschied in der kurzen Drillphase nicht geschafft haben


Wahrscheinlich liegt es daran das es in der Kommerzfischerei genau dieses Gesetz zum Töten nicht gibt und einige Kutterangler es dadurch bei Meeresfischen anders sehen als beim Süßwasserfisch. Die Mitarbeiter von den zuständigen Behörden sehen bestimmt auch mal ein Angelvideo aber mir ist nicht bekannt das sie mal etwas dagegen unternommen haben.


Es ist eine Sauerei was in der Fischerei geduldet wird während man es dem privaten Angler überall schwer macht wo es nicht notwendig ist womit ich nicht die Gewässerverordnung oder den Tierschutz meine.


Gruß


Gerald
 
...Wahrscheinlich liegt es daran das es in der Kommerzfischerei genau dieses Gesetz zum Töten nicht gibt...

Du kannst das Wort "Wahrscheinlich" ruhig aus Deiner These entfernen. Die Verordnung zum Schutz von Tieren im Zusammenhang mit der Schlachtung oder Tötung gilt nicht für Fischer...

§ 1 Abs. 2 Nr. 4 TierSchlV:
Die Vorschriften dieser Vorordnung sind nicht anzuwenden bei einem Massenfang von Fischen, wenn es auf Grund des Umfangs und der Art des Fangs nicht zumutbar ist, eine Betäubung durchzuführen.

Genau diese Verordnung ist es, die den Erwerb von Fischen bei mir aufs Geringste minimiert.
Kleiner Tipp: Wenn ihr mal wieder von Passanten oder reinen C&R´lern als Totknüppler oder Kochtopfangler beschimpft werdet, erklärt Ihnen, welch tollen Tod deren Fischmahlzeiten fanden.
 
der Verbraucher verlangt nun einmal billigen Seefisch und nimmt Preissteigerungen für einen artgerechteren Umgang nicht Inkauf

moin Olli,

die Frage aus dem Eingangspost hast du ja perfekt beantwortet, allerdings gleich die nächste Frage aufgeworfen. Auch der Satz, den ich oben zitiert habe, stimmt inhaltlich. Aber wie kommt "der Verbraucher" auf die Idee, er hätte ein Recht auf billigen Seefisch?
Wenn ich behaupte, ich hätte ein Recht auf billiges Bio-Rindfleisch, produziert nach höchsten ökologischen Normen, ausschließlich von glücklichen freilaufenden Rindviechern die nur beste kontrollierte Nahrung zu sich nehmen, dann darf man mir mit Recht einen Vogel zeigen. "Qualität hat seinen Preis" wird dann schnell ins Feld geführt (zu Recht). Warum soll das nicht auch für Wildfisch gelten?

Selbstverständlich wird der Fisch dann teurer - allerdings vermutlich immer noch nicht so teuer, wie es seiner knapper werdenden Ressource entspricht. Komisch, beim Erdöl sieht das jeder sofort ein: steigt die Nachfrage und sinkt oder stagniert die Förderung, steigt der Preis. Muß Rohöl mit immer höherem Aufwand (und höheren Umweltauflagen) gefördert werden, steigt der Preis ebenfalls. So, dann übertragen wir das mal auf den industriellen Fischfang.

Tatsächlich kann man das ja schon beobachten, z.B. bei Thunfischen oder Riesengarnelen. Die in freier Wildbahn erbeuteten Tiere sind schon fast doppelt so teuer wie die Zuchtexemplare. Gambas aus asiatischer Produktion - die mit den überhöhten Antibiotika-Werten und den Schwermetallrückständen - werden immer billiger, während gleichzeitig die Wildfänge immer teurer werden. Trotzdem haben beide "Produkte" noch ihre Abnehmer. Würde man also an die Hochseefischerei höhere Maßstäbe anlegen in Bezug auf Tierschutz (hier auch Beifangproblematik, Probleme durch verklappte Netze usw.) oder Quoten, dann fänden die deutlich teureren Fische immernoch ihre Abnehmer, das steht fest. Da das Produkt dann hochwertiger wäre und mithin auch teurer, muß sich das noch nichteinmal auf das Portemonai der Fischer auswirken.

Noch einen kleinen Denkanstoß: Wie oft kann man auch hier lesen, wieviel Geld und Zeit der durchschnittliche Angler investiert um an seinen Fisch zu kommen. "Da hättest du für das gleiche Geld 10 Jahre lang täglich Fisch kaufen können" hat bestimmt jeder schonmal gehört. Was nun, wenn ausgerechnet in diesem Punkt Aufwand und Ertrag ausnahmsweise mal in einem korrekten Verhältnis stehen? Soll heißen, der Fisch, den wir uns auf den Teller geangelt haben, ist tatsächlich das wert, was wir dafür investiert haben.

Gruß Thorsten
 
Du kannst das Wort "Wahrscheinlich" ruhig aus Deiner These entfernen. Die Verordnung zum Schutz von Tieren im Zusammenhang mit der Schlachtung oder Tötung gilt nicht für Fischer...

§ 1 Abs. 2 Nr. 4 TierSchlV:
Die Vorschriften dieser Vorordnung sind nicht anzuwenden bei einem Massenfang von Fischen, wenn es auf Grund des Umfangs und der Art des Fangs nicht zumutbar ist, eine Betäubung durchzuführen.

Genau diese Verordnung ist es, die den Erwerb von Fischen bei mir aufs Geringste minimiert.
Kleiner Tipp: Wenn ihr mal wieder von Passanten oder reinen C&R´lern als Totknüppler oder Kochtopfangler beschimpft werdet, erklärt Ihnen, welch tollen Tod deren Fischmahlzeiten fanden.

Richtig lesen bitte das wahrscheinlich galt dem Umgang mit den Fischen. Damit war gemeint weil es diese gesetzliche Regelung nicht gibt gehen auch die privaten Angler härter mit den Fischen um sprich sie verhalten sich beim Hochseeangeln auf einmal ganz anders als zu Hause am Gewässer.

Gruß

Gerald
 
moin Olli,

die Frage aus dem Eingangspost hast du ja perfekt beantwortet, allerdings gleich die nächste Frage aufgeworfen. Auch der Satz, den ich oben zitiert habe, stimmt inhaltlich. Aber wie kommt "der Verbraucher" auf die Idee, er hätte ein Recht auf billigen Seefisch?
Wenn ich behaupte, ich hätte ein Recht auf billiges Bio-Rindfleisch, produziert nach höchsten ökologischen Normen, ausschließlich von glücklichen freilaufenden Rindviechern die nur beste kontrollierte Nahrung zu sich nehmen, dann darf man mir mit Recht einen Vogel zeigen. "Qualität hat seinen Preis" wird dann schnell ins Feld geführt (zu Recht). Warum soll das nicht auch für Wildfisch gelten?

Selbstverständlich wird der Fisch dann teurer - allerdings vermutlich immer noch nicht so teuer, wie es seiner knapper werdenden Ressource entspricht. Komisch, beim Erdöl sieht das jeder sofort ein: steigt die Nachfrage und sinkt oder stagniert die Förderung, steigt der Preis. Muß Rohöl mit immer höherem Aufwand (und höheren Umweltauflagen) gefördert werden, steigt der Preis ebenfalls. So, dann übertragen wir das mal auf den industriellen Fischfang.

Tatsächlich kann man das ja schon beobachten, z.B. bei Thunfischen oder Riesengarnelen. Die in freier Wildbahn erbeuteten Tiere sind schon fast doppelt so teuer wie die Zuchtexemplare. Gambas aus asiatischer Produktion - die mit den überhöhten Antibiotika-Werten und den Schwermetallrückständen - werden immer billiger, während gleichzeitig die Wildfänge immer teurer werden. Trotzdem haben beide "Produkte" noch ihre Abnehmer. Würde man also an die Hochseefischerei höhere Maßstäbe anlegen in Bezug auf Tierschutz (hier auch Beifangproblematik, Probleme durch verklappte Netze usw.) oder Quoten, dann fänden die deutlich teureren Fische immernoch ihre Abnehmer, das steht fest. Da das Produkt dann hochwertiger wäre und mithin auch teurer, muß sich das noch nichteinmal auf das Portemonai der Fischer auswirken.

Noch einen kleinen Denkanstoß: Wie oft kann man auch hier lesen, wieviel Geld und Zeit der durchschnittliche Angler investiert um an seinen Fisch zu kommen. "Da hättest du für das gleiche Geld 10 Jahre lang täglich Fisch kaufen können" hat bestimmt jeder schonmal gehört. Was nun, wenn ausgerechnet in diesem Punkt Aufwand und Ertrag ausnahmsweise mal in einem korrekten Verhältnis stehen? Soll heißen, der Fisch, den wir uns auf den Teller geangelt haben, ist tatsächlich das wert, was wir dafür investiert haben.

Gruß Thorsten


Na ja!?

Was glaubst Du, wo ist der Umsatz größer beim Fischhändler mit Frischtheke oder in der Tiefkühlabteilung?

Wer mal mit offenen Augen durch den Supermarkt geht, wird feststellen,
das der Verbraucher schneller in die TK-Box greift, als sich an der Fischtheke anzustellen.

Warum?

Weil TK-Produkte deutlich billiger sind!

Das beide Produkte evtl. vom selben Fischer / Fischtrawler kommen, interessiert den Käufer herzlich wenig!

Der Vergleich mit BIO-Rindfleisch o.ä. hinkt ein wenig, diese Tiere haben eine Lobby!

Oder warum müssen Vereine und Verbände so mühsahm um den Bau von Fischtreppen oder Umgehungsrinnen kämpfen?
Für das Lebewesen Fisch interessiert sich die Öffentlichkeit nur wenig, man sieht sie ja nicht beim Sonntäglichen Spaziergang!
 
Danke für die erschreckenden Antworten.
Mich wundert es, dass sich darüber noch niemand aufgeregt hat!
Bei Hühner und anderen Nutztieren gibt es schon starke Fortschritte, aber ich habe noch Niemanden gehört der sich über sowas Aufregt!
Ich denke auch der Laie weiss garnicht wie die Fische zu ihm kommen.
Nur weil man mit Fischen nicht kuscheln kann und sie nicht schreien können.....
 
Na ja!?

Für das Lebewesen Fisch interessiert sich die Öffentlichkeit nur wenig, man sieht sie ja nicht beim Sonntäglichen Spaziergang!

moin,

doch, wenn man genau hinschaut, dann sieht man die schon manchmal. :grins

Aber mein Ansatz war ja auch nicht so, dass ich unter der nichtangelnden Bevölkerung erstmal die Liebe zum glitschigen Tier wecken wollte, um dann über die gewonnene Einsicht in die Notwendigkeiten zum Schutz überzugehen. Ich stelle mir das eher so vor, dass in relativ kurzer Zeit die Ressource Fisch so ausgeplündert ist, dass die Bilder die wir heute von Fischtrawlern kennen Geschichte sind. Bestenfalls kann ich das dann aus der Erinnerung meinen Enkeln erzählen. Bilder von massenhaft über Bord gespülten "Beifang" wird es dann sicher nicht mehr geben.

Fisch muß so schnell es geht den Wert bekommen, den er verdient. Jede Maßnahme, die dazu beiträgt den Wildfisch zu verteuern hilft, sofern nicht durch Wilderei im großen Maßstab alles wieder den Bach runtergeht.

Icefischer: es kommt auf das land drauf an, saemtliche fische die aus island kommen muessen an bord die kehle aufgeschnitten bekommen

Wie ist das möglich, dass sich ein Land diesen "Luxus" leisten kann und in vielen anderen Ländern klappt das nicht? Leiden die Isländischen Fischer unter dieser Regel oder - noch schlimmer - sind dadurch ihre Umsätze geringer?

Gruß Thorsten
 
...

Fisch muß so schnell es geht den Wert bekommen, den er verdient. Jede Maßnahme, die dazu beiträgt den Wildfisch zu verteuern hilft, sofern nicht durch Wilderei im großen Maßstab alles wieder den Bach runtergeht....

Hallo Thorsten!

Wilderei wird es immer geben, die kann man nicht verhindern!
Fisch wird es aber nicht mehr lange geben, wenn wir so weiter machen!

Ich gebe Dir Recht, wenn Du sagst, daß Fisch den Stellenwert bekommen sollte, der ihm zusteht.
Die Erhöhung von Preisen ist aber kein adequates Mittel!
Sollen die Leute doch billigen Aquakultur-Fisch essen, wenn dadurch die Wildbestände in Ruhe gelassen werden!

Frag die Kids doch mal, wie ein Seelachs aussieht!

Genau!

10x2cm mit Panade!

Erwartest Du ernsthaft daß die Leute einen doppelten oder dreifachen Preis
für ihren Fisch zahlen sollen, nur um ein gutes Gewissen zu haben?
 
Hallo

Die Verteuerung von Seefisch ist ein Politikum das hat nichts aber auch gar nichts mit dem reelen Wert der Kreatur zu tun.
Man wird es einfach nicht erreichen und ja wenn Iglo Fischstäbchen auf einmal 30 Cent teuerer sind werden einkommensschwache Familien ganz automatisch auf etwas anderes umschwenken.

Stimmt kaum einer weiss noch wie der Fisch aussieht den er isst, aber wer ist denn daran schuld?
Solange es in der Schule wichtiger ist zu wissen wer 1867 wen auf irgendeinem schlammigen Feld besiegt hat wird sich da nichts ändern.

Aber hier sind auch die Vereine gefragt geht in die Schulen bietet Klassen Exkursionen ans Wasser an, das interessiert die Kids bestimmt eher als die Erklärung der Fotosynthese im Buch.
Und wenn sie dann mal Wasserproben nehmen dürfen oder mal ne Angel halten ist es zu spät, :roll das Kind ist infiziert und wird ein Angler vielleicht :erschrock
Nein mal ernsthaft so kann man auch gut interesse an der Natur wecken.

Gruss
Olli
 
definitiv NEIN!, der "umsatz" geht staetig in die hoehe, grossabnehmer der fische islands ist deutschland, usa, und england, sehr beliebt, schellfisch, dorsch, rotbarsch,steinbeisser, seit mehrern jahren gibts eine quote das wir den fisch der "noch" hier zu hauf zu finden ist nicht ueberfischt wird, schleppnetze zb. sind komplett verboten! wenn auf netzt gefischt wird, gibt es exakte vorgaben ueber die lochgroesse damit kleinere fische eine chance haben zu entkommen,und das wird auch seitens der kuestenwache kontrolliert, wer sich nicht dran haellt zahlt richtig dicke strafe, die keine "fischreederei" einfach mal so aus der portokasse bezahlen kann!

uebrigens das mit dem kehlen bezieht sich auch auf die private anglerei, ich ernte zwar immer viel aerger wenn ich unsere osteuropaeischen sowie filipinischen mitbewohner darauf aufmerksam mache,das der fisch sofort nach dem landen gekehlt werden muss (da sehr viele den gefangenen fisch einfach ersticken lassen) aber wenn ich dann mit der polizei drohe, sind die messer dann doch ganz schnell an der kehle des fisches, wobei man auch sagen muss das viele noch nicht mal diesen schnitt kennen! wobei man dann natuelich auch gerne das mal vormacht wie das funktioniert, der kreatur und dem respekt zur natur und zu guter letzt auch meinem gewissen zu liebe.
 
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