Zander -  Zandermontage für das Angeln vom Boot

Shark94

Duisburger
Hallo zusammen,
ich saß vor zwei Wochen in der Garage und sortierte mein Tackle, als mir ein Gummifisch ein paar leichte Jigköpfe mit langen Haken und ein 40 Gramm Blei auffiel, was ich noch einsortieren musste. Ich könnte mir daraus doch ne Montage machen, aber wie?
Da ich oft in Holland vom Boot angele und dort der Wind das Boot oft so schnell
abtreibt, dass der Gummifisch meistens im Mittelwasser und nicht am Grund ist,
überlegte ich kurz. Plötzlich dann die Idee. ich ging sofort an den PC und öffnete Paint und bannte meine Idee auf das virtuelle Blatt. Dann ging es in die Garage
ans basteln. Die Montage ist recht einfach.
Ein Gummifisch mit einem sehr leichtem Bleikopf an einem schwarzen Stahlvorfach wird mit einem Karabiner befestigt. Am Ende des 75 cm langen Vorfachs ist ein Wirbel. Dann kommt ein 60 cm langes geflochtenes Vorfach mit einem Karabiner (zum einhängen des Stahlvorfachwirbels) und ein Wirbel für die Befestigung an der Hauptschnur (0,11 er schwarz 8,8 kg Tragkraft). Auf dem Vorfach befinden sich zum Stahlvorfach hin zwei schwarze Gummiperlen
(als Knotenschutz), dann ein 40 Gramm schweres Blei und dann noch eine Gummiperle hinter dem Blei. Am Ende des wird ein Wirbel angeknotet. Dann wird an die Hauptschnur ein Karabiner geknotet und fertig.
Eine Woche nach der Fertigstellung sollte sich das Vorfach in Holland in der Praxis bewähren.

Eine Woche später:
:schnarch
4:30 Uhr: PIEP, PIEP, PIEP!!!! Der Wecker geht los, die roten Leuchtziffern zeigen 4:30 Uhr. Zeit zum aufstehen:gaehn:. Nach dem Waschen und Anziehen geht es nach draußen. Die gepackten Sachen aus dem Schuppen holen.
Dann geht's noch mal rein um was zu trinken zu holen. Bootsschlüssel nehmen
und los geht es. Am Boot angekommen, es ist schon 5 Uhr, Plane ab,
Sachen rein, Schlösser aufschließen, Ruderdollen befestigen und auf den See
paddeln. Langsam wurde es am Horizont heller. Am See angekommen wurde nur noch die Montage befestigt und alles war fertig. Ich wusste wo die Kante war ( der See ist ein Baggersee) und die Rute wurde in die Hand genommen,
Schnurfangbügel auf und der Gummfisch geht in die Tiefe. In knapp 6 Meter Tiefe hatte das Blei Grundkontakt. Die Rute wurde abgelegt und befestigt
und der Wind ließ das Boot schön über die Kante gleiten. Ich schloss die Augen und genoss die frische Luft und die Ruhe. In der Ferne schnatterten Enten und irgendwo kreischte ein Blässhuhn. Es war noch recht dunkel aber
man konnte schon etwas sehen. Etwa 5 min. nachdem die Montage unten war rummste es in der Rute und die Bremse kreischte auf. Sehr stark war sie zum Glück nicht eingestellt.
Ich nahm die Rute in die Hand und schlug an. Die Hechtrute war krumm und ich spürte meinen Wiedersacher wie er mit dem Kopf stieß.
Langsam konnte ich Schnur gewinnen doch diese zog mein Gegenüber sofort
wieder ins Wasser, da er immer wieder zum Grund ging. Starke Kopfstöße ließen mich auch einen Zander schließen doch dann.... Schnur schlaff, Fisch ab. S****E! wollte ich schreien, ließ aber dann doch sein und holte die Mantage hoch. Alles noch dran, stellte ich zu meiner Beruhigung fest.
Montage runter und weiter ging es. Wenn der Wind mich vom Kurs abbrachte
ruderte ich leicht dagegen. Plötzlich wippte die Rute hin her: Biss. Der Anschlag saß. Der Fisch nahm Schnur, verhielt sich aber nicht wie ein Zander.
Nach 4-5 min tauchte neben dem Boot ein wunderschöner Barsch auf.
Ich kescherte ihn und maß ihn: 47,9 cm. Ich kramte in meinem Rucksack nach der Kamera, wo ist das Ding? Es war nicht da. Mensch, wo ist das Ding? Es war nicht da, es lag bestimmt irgendwo in meinen Zimmer:mad:. Der Barsch durfte
dann wieder schwimmen, da ich Barsche, die größer als 40 cm sind, nicht mitnehme. Die wunderbare gefärbten japanroten Flossen werde ich so schnell nicht vergessen. Dann ging der Gummifisch wieder auf Tauchstation. Ungefähr 20 min später gab es einen Biss. Anschlag. Der sitzt:banane:!!! Nach wenigen min. tauchte ein schöner Zander neben dem Boot auf. Mein zweiter über 50 cm, dachte ich und kescherte ihn. Das Maßband zeigte 70,6 cm. Eine gute Größe.
Nachdem der Fisch getötet war ging der Köder wieder auf Tauchstation. Aber es tat sich nichts mehr. Um ca 8 Uhr dann wieder ein Biss. Der Fisch
versuchte den Köder rauszuschütteln, was ganz deutlich zu spüren war.
Dann nach einigen Fluchten ließ sich der Fisch an der Oberfläche zeigen. Es war ein kleiner Zander, der den 8 cm Gufi voll inhaliert hatte. Diesmal
versuchte ich eine Handlandung. Diese glückte und ich konnte den Fisch
vom Haken lösen. Das Maßband zeigte 50 cm. Mit den worten "Schöne Grüße an deine Großmutter." Liß ich den Fisch zurück in sein Element.
Die Stunden vergingen ohne Biss. Dann aber um 10:50 Uhr hatte ich endlich wieder einen Biss. Der Anhieb saß und ein schöner Drill begann. Zuerst flüchtete der Fisch Richtung Ufer, dann ins tiefer Wasser. Zeitweise schwamm er sogar unters Boot. Nach 10 min Drill gab der Fisch den Widerstand auf und ich sah ihn: Ein Hecht. Ein schön gezeichneter noch dazu. Handlandung.
Auuuuuuuuu!!!!:crying ich mit der Hand in einen Kiemenbogen gekommen.
Die Hand blutete ganz schön, aber ich konnte den Fisch vom haken lösen und messen 67 cm. Der Fisch wurde , wie es in Holland Gesetz ist, zurückgesetzt.
Nach weiteren 2 Stunden, in den ich nichts fing, ging es zurück zum Hafen.
Und dann zurück. Der Zander wurde noch am gleichen Tag gegessen.
Er schmeckte wunderbar. Wenn doch jeder Angeltag so wäre dachte ich,
aber Hauptsache ist nicht der Fisch, sondern die Natur die man durch das Angeln erlebt.

Als Anhang die Montage:
 

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