Angelerlebnisse -  Trotz aller Probleme gab es doch einen Zander!

Glasauge

Kleinfischfänger
Hallo liebe Gemeinde,

ich möchte Euch heute von meinem gestrigen Angeltrip mit meinem besten Kumpel berichten.
Vorweg sei gesagt, dass das unser erster gemeinsamer Angeltag seit fast eineinhalb Jahren gewesen ist und die Planungen für dieses Event bereits vor Wochen begonnen hatten.:vertrag:
Der Plan sah vor, hier an meinem neuen Wohnort einen Abschnitt der Erft unsicher zu machen, da ich Marcus erzählt hatte, dass ich dort bei meinem ersten Ansitz tatsächlich zwei Welse gefangen hatte. :klatsch:
Ein Blick in den Kalender offenbarte, dass der 09.08.2008 der geeignete Termin für einen gemeinsamen Ansitz sein sollte. Eigentlich war alles in Sack und Tüten, bis ich vor ein paar Tagen folgenden Anruf von meinem Buddy erhielt:
Micha, die Geschichte mit der Erft können wir wohl vergessen, der örtliche Verein veranstaltet dort ein Nachtangeln.:schreck:
Da ich zur Zeit unter der Woche kaum Möglichkeiten habe das Internet zu nutzen (Wochenendfahrer), sagte ich ihm völlig ungläubig, er müsse das noch einmal ganz genau prüfen. Ich wollte das eigentlich gar nicht glauben, war doch die Vorfreude seit Wochen fast bis zum Unerträglichen gewachsen.
Verunsichert und nervös verschaffte ich mir dann doch noch Zugang zum WWW und suchte sofort die Seite des betreffenden Vereins auf, um mir einen Überblick über den Terminkalender zu verschaffen.
Und da stand es dann auch schwarz auf weiß:

Samstag, 09.08.2008 2. Nachtangeln :erschrock:erschrock:erschrock

Meine Stimmung sank schlagartig gen Null, war es doch nun an der Zeit nach möglichen Alternativen zu suchen.
Nach einigen Gesprächen kamen wir zu dem Ergebnis, Tageskarten für die "Grav Insel" in Wesel zu besorgen, die wir aus unserer Zeit als Mitglieder des dort ansässigen Angelvereins noch gut kannten.
Das passte auch ins Konzept, da ich mit meiner Frau am Freitag auf einer Feier in Wesel eingeladen war.
Marcus und ich hatten abgesprochen, uns am Samstag um 11:15 zu treffen, um dann die Karten zu kaufen.
Nach einem Kaffee und der Begutachtung seines neuen Equipments (Rute + Rolle), machten wir uns dann auf den Weg, um beim Händler unseres Vertrauens die Tageskarten zu kaufen.
Leider musste uns der gute Mann erklären, dass er keine Gastkarten mehr vorrätig hat, was bei mir zu Gänsehaut und kaltem Schweiß führte :kalt:, sah ich doch schon die nächste Hürde auf dem Weg zu einem schönen Angeltag auf uns zukommen.
Wir fuhren sofort zum nächsten Händler, von dem wir wussten, dass er Gastkarten für das von uns ausgesuchte Gewässer ausgibt.
Im Laden angekommen, Schein raus, auf die Theke geworfen und nach einer Tageskarte verlangt.
Als Antwort kam:
Die habe ich im Moment nicht da!!!
In diesem Moment hat der gute Mann hinter der Theke wohl erkannt, dass einer seiner Kunden (meine Wenigkeit) gleich vor einem Kollaps steht :shock und hat sofort zum Telefon gegriffen, um bei einer Mitarbeiterin des zuständigen Vereines anzurufen.
Nachdem die nette Dame erklärt hat, dass sie Karten hat und zu Hause sei, sind wir gleich los und haben dann unsere Karten doch noch bekommen.
Gegen vier waren wir dann am Wasser und begannen aufzubauen. Das Ziel der nächsten zwei, drei Stunden sollte es eigentlich sein, mit der Feederrute den einen oder anderen, in stattlichen Größen vorkommenden, Brassen zu fangen.
Mit der Erinnerung an bereits an diesem Gewässer gefange Fische ging es dann los. Die Zeit verging jedoch ohne jeglichen Biss und so brachte ich meine zweite Feederrute mit einem Tauwurm aus.
Aber weder bei mir noch bei Marcus konnte auch nur der geringste Zupfer verzeichnet werden. :frusty:
Bei einer routinemässigen Kontrolle meiner Wurmmontage musste ich dann auch feststellen, dass ich lediglich noch ein Vorfach OHNE Haken an der Montage hatte. Also waren diese verdammten Krabben auch schon wieder da.:wut
Die Zeit verging ohne Bisse und irgendwann wurde ich unruhig, musste ich doch erkennen, dass wir wohl einen dieser Tage erleben würden, an denen gar nichts geht.
Ich fing also an, mein Hauptaugenmerk auf die noch benötigten Köderfische zu legen, schließlich wollten wir ja zu späterer Stunde den Zandern nachstellen.
Aber auch hier sah es so aus als würde, trotz sichtbarer Bewegung von Köfis,
weiterhin kein Fisch zu fangen sein.
Also begann ich, dass Ufer mit meiner Stippe abzulaufen, wobei ich mir vorkam, als wäre ich mit meiner Spinnrute unterwegs :hinkebein . Dieses Suchen der Köfis mit der Stippe war dann wenigstens doch noch erträglich, so dass wenigstens noch der Versuch unternommen werden konnte einen Zander zu fangen.
Während Marcus seine Ruten zurechtmachte, bestückte ich meine zwei Heavy Feeder mit fingerlangen Köderfischchen und brachte diese dann aus.
Nach kurzer Zeit hatte Marcus seine Ruten ebenfalls ausgebracht und wir machten es uns bequem, wobei ich die Spitzen meiner Feederruten nicht unbeobachtet ließ.
Nach ca. 20 Minuten bewegte sich der Einhängebissanzeiger von Marcus in der für die zahlreich vorkommenden Wollhandkrabben so eigentümlichen Art.
Eine Kontrolle der Montage zeigte dann, dass dieses Krabbenvieh sich tatsächlich den ganzen KöFi gezupft hat, was bei einem Bestand von gerade mal zehn KöFis bei vier Ruten in diesem Tempo den Angelabend mal schnell vorzeitig beenden kann. :baeh::baeh::baeh:
Zu allem Überfluss begann es dann gegen 22:15 Uhr leicht an zu regnen.
Auf meine Frage, welcher Stratege die dumme Idee hatte, die Regenschirme im ca. 400m entfernten Auto zu lassen, bekam ich nur folgende Antwort:
DAS WARST, GLAUBE ICH, DU!!!! :fechtend::fechtend::fechtend:
Gott sei dank hörte der feine Nieselregen nach ein paar Minuten auf, worauf ich dann erklärte, dass es mich bei unserem heutigen Glück nicht wundern würde, wenn wir gleich noch so richtig den Hintern nass bekämen.
Gegen 22:45 sah ich ein leichtes Zittern meiner Feederspitze.
Zunächst ging ich davon aus, dass der Verursacher dieser Bewegung auf eines dieser lästigen Krabbentiere zurück zu führen sei. Ich hockte mich neben die Rute und beobachtete das Treiben eine Zeit lang. Minimales Zittern der Spitze, welches kaum zu erkennen war.
Nach ca. zwei Minuten nahm ich die Rute auf, schloss den Freilauf der Rolle und dachte mir:
schlag einfach mal an, vielleicht kriegst Du ja dieses lästige Ding.
Ich schlug also recht kräftig an und konnte gleich einen relativ starken Wiederstand spüren. Ich konnte sofort spüren, dass ich definitiv keine Krabbe erwischt hatte. :banane:
Nach wenigen Sekunden konnten wir dann, im Schein der Kopflampen, einen Zander an der Oberfläche erkennen. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich nach drei langen Jahren endlich mal wieder einen Zander erwischt hatte. :klatsch
Nach einem insgesamt kurzen und unspektakulären Drill konnte ich den Fisch über den Kescher führen.
Auf den ersten Blick war ich dann total begeistert, hatte ich den Fisch doch auf ungefähr 70cm geschätzt. Beim zweiten Blick dachte ich nur, dass dieser Zander aber wohl an Unterernährung leidet.
Wie dem auch sei, das Messen und Wiegen ergab eine Länge von 67 cm und einem Gewicht von 1,6 Kg.

Zander_09_08_2008.jpg


Dieser Fisch sollte dann auch der Einzige des Abends bleiben und so packten wir gegen 24:00 Uhr zusammen (wobei ich noch die Spitze meiner Feederute abgebrochen habe) und fuhren nach Hause.

Wenn an diesem Tag auch nicht alles so lief, wie wir uns das vorgestellt haben, so bin ich doch zufrieden, da ich seit drei Jahren endlich mal wieder meinen Lieblingsfisch fangen konnte.

Unser nächster gemeinsamer Ansitz ist auch schon in der Planung.
Übernächste Woche soll es dann mal an die Erft gehen.


Gruß


Michael
 
Moin Moin Schmock, ich muss sagen Du hast den Beruf verfehlt. Versuch es doch mal als Buchautor oder Journalist :klatsch:
Ansonsten habe ich Deinem Bericht nichts hinzuzufügen - Du hast alles trefflich beschrieben. :respekt
Freu mich jetzt schon auf unseren nächsten Ansitz und hoffe das es an der Erft ein bißchen besser läuft als an der Grav Insel.
Bis dahin Gruß Marcus
 
Moin Moin Schmock, ich muss sagen Du hast den Beruf verfehlt. Versuch es doch mal als Buchautor oder Journalist :klatsch:
Ansonsten habe ich Deinem Bericht nichts hinzuzufügen - Du hast alles trefflich beschrieben. :respekt
Freu mich jetzt schon auf unseren nächsten Ansitz und hoffe das es an der Erft ein bißchen besser läuft als an der Grav Insel.
Bis dahin Gruß Marcus

Moin Marcus,
ich gehe ganz schwer davon aus, dass es an der Erft am Samstag ein bisschen besser läuft. :hops:hops:hops


Gruß


Michael
 
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