Gewässerökologie -  Karpfensterben in Baden-Württemberg !

max_hoppus

Profi-Petrijünger
Hallo Leute,
wie ich gerade etdeckt habe breitet sich im Neckar derzeit ein Karpfensterben aus. Es wird stark vom Koiherpesvirus ausgegangen!
Mehr dazu hier:
http://www.neckarwaller.com/index.php?option=com_smf&Itemid=163&topic=2935.45
Meint ihr, kann sich der Virus über die Kanalsystem usw. weiter ausbreiten, bis in die anderen Deutschen Flüsse wie Rhein, Weser usw.?! Ich hoffe insbesondere auf antworten von den Biologieexperten (Thomsen). Auf Seite 4 sind mehrer bilder von einem frisch gefangenen Karpfen, der ja eigentlich auch mit dem Virus befallen sein müsste, allerdings gibt es keine eindeutigen Anzeichen. Ich hoffe auch hier auf Aufklärung.
Gruß,
max
 
Hallo Max,

Meint ihr, kann sich der Virus über die Kanalsystem usw. weiter ausbreiten, bis in die anderen Deutschen Flüsse wie Rhein, Weser usw.?!

man muss leider davon ausgehen, dass dieses Virus durch Besatz mit infizierten Fischen (Karpfen und auch Koi) schon in sehr vielen Gewässern unterwegs ist. Ausbrüche mit anschliessenden Massensterben von Karpfen erfolgen teilweise unmittelbar nach dem Besatz oder auch erst Wochen oder Monate später, können aber auch ganz ausbleiben, da Umweltbedingungen einen wesentlichen Einfluss auf Ausbruch und Verlauf der Erkrankung haben.

Erfahrungsgemäss tötet die Erkrankung bei einem Ausbruch im Karpfenbestand eines natürlichen Gewässers nicht die gesamte Karpfenpopulation. Die Überlebenden sorgen bei entsprechenden Rahmenbedingungen auch weiter für Nachwuchs. In dem mir bekannten Fall kam es nach dem Erstausbruch Mitte der 90'er Jahre zu keinem erneuten Sterben, während anschliessend nahezu jährlich Jungfische aufkamen.

Hier: http://www.lfvb.org/downloads/Informationen_KHV.pdf und http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/meyerk_ss07.pdf 3 findest Du weitere Infos zum Thema. Bevor man sich die gesamte Dissertation hinter dem zweiten Link antut, ist das Lesen der Zusammenfassung auf Seite 108 zu empfehlen.

Viele Grüsse

Lars
 
Sehr beunruhigend

:schreiWo sind die Angler vom Neckar? :schreiWas ist da dran?
Wenn das alles stimmt könnte das weitreichende folgen für alle Karpfenangler in Deutschland haben!!!
In einem See könnte man das vieleicht eindämmen aber in einen Fluss?!?
In meinen Augen unmöglich.
Ist echt komisch das man nichts in den Medien Findet.

Wer was hört soll doch bitte schreiben!

MFG

Michael
 
:schreiWo sind die Angler vom Neckar? :schreiWas ist da dran?
Wenn das alles stimmt könnte das weitreichende folgen für alle Karpfenangler in Deutschland haben!!!
In einem See könnte man das vieleicht eindämmen aber in einen Fluss?!?
In meinen Augen unmöglich.
Ist echt komisch das man nichts in den Medien Findet.

Wer was hört soll doch bitte schreiben!

MFG

Michael

Die Medien ( Fernsehen ) haben lediglich gemeldet, dass es am Sauerstoffmangel liegt. Da war keine Rede von einer Krankheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Spaik

Habe halt die Sachen in foren gelesen.

Sauerstoffmangel !?!

Wo ist unser Biologe?

Da sollte der Karpfen doch wohl am wenigsten drunter leiden oder nicht?

Und warum werden nur tote Karpfen gefunden? Gibt doch genug fische die wesentlich empfindlicher sind!

Wäre schön wenn es echt nur am Sauerstoff liegt!

MFG

Michael
 
@ Thomsen

Aber sind ander Fische nicht wesentlich empfindlicher? Karpfen ist doch recht robust.
Und wieso sollten dann nur Karpfen sterben?

MFG

Michael
 
Hallo Michael,

ich konnte den Link zum anderen Forum vorhin nicht öffnen (da hieß es: nur für registrierte Benutzer, Meldung unseres Forums).

Prinzipiell hast Du recht, dass Karpfen gegenüber Sauerstoffarmut unempfindlicher sind als viele andere Fischarten.

Die Erklärung Sauerstoffschwund ist jedoch monofaktoriell, und das muss kein reales Abbild der Realität vor Ort sein.
Denkbar, dass etliche Karpfen wegen eines anderen Faktors bereits geschwächt sind ... und der Sauerstoffschwund kam dann noch hinzu und brachte das Fass zum Überlaufen.

Ich sehe derzeit auch noch keinen Beweis dafür, dass das KHV im Neckar umgeht ... einige Kollegen spekulieren im anderen Forum zwar in die Richtung, aber eine offizielle Bestätigung berufener Stellen fehlt völlig.
 
@ Thomsen

Das kann man auch nur hoffen das es das nicht ist. sonst gute nacht.
Wie wäre die denn die verahrensweise wenn das schlimmste echt eintritt?
 
Alles nur Vermutungen.
Kann doch nicht so schwer sein, mal einige der toten Karpfen zu untersuchen.
So könnte man doch einiges bestätigen und anderes ausschliessen.
Aber wie es nun mal in Deutschland so ist, erst muss alles zerquatscht werden.
 
Stimmt schon aber das wäre nicht das erste mal das etwas verschwiegen wird bis man eine lösung für das problem hat.
Kann mir gut vorstellen das da ziemliche ratlosigkeit herscht wenn das schlimmste eintritt.

Wollen das natürlich nicht hoffen!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Brenzlige Kiste ... ich schätze, dass es darauf hinauslaufen wird, dass die Veterinärämter einen Großteil des Bestandes abfischen und entsorgen lassen werden, um die Zahl der infizierten Tiere regional so gering wie möglich zu halten.

Keine Ahnung, ob sich wirksame Wandersperren aufbauen lassen, wahrscheinlich nicht ... ich wüsste nicht wie.

Was wohl folgen wird, kennt jeder vom Keulen von Landtierbeständen, wenn eine Tierseuche ausgebrochen ist ...
 
@ Thomsen

Ist der Virus auch durch Vögel übertragbar( durch kot von verdauten fischen)?
Kann mir nicht vorstellen wie man das eindämmen will.
An einem See ist das ja schon schwer aber an einem so großen Fluß!?!
Korregiere mich wenn ich mich irre aber das würde doch heißen das man alle Weißfische entfernen muß oder?

Ja ich weiß noch gut was bei mir im Norden wärend der Schweinepest abging.
Der traurige unterschied ist das es da um einen bestand von vieleicht 5 jahren ging. Am neckar geht es um einen Bestand der jahrzehnte gebraucht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wasservögel können das KHV auch in ein Gewässer einbringen, nach 14 Tagen ohne Wirt 'stirbt' es jedoch ab ...

Ob eine Infektion nach Passage eines Carriers durch den Verdauungskanal eines Vogels auch noch möglich ist, weiß ich nicht ...
 
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