Hallo Lazlo,
habe da was erlebt, was mit etwas zeitlichem Abstand ganz lustig ist, am dem Morgen habe ich jedoch ziemlich geflucht, innerlich zumindest. Vorausschicken muss ich allerdings, auch wenn ich das schon das ein oder andere Mal erwähnt habe, das ich zu den Leuten gehöre, die angeln um Fisch zu essen, was umgekehrt bedeutet, das ich mich nicht hinsetze, um mit erheblichen technischen Aufwand Karpfen zu angeln, die ich dann mangels Verwertbarkeit doch wieder "entgleiten" lassen muss. (Soll aber kein hundertster Aufguss irgendeiner C&R Diskussion sein, ist lediglich meine Einstellung, aber jeden das seine) Aber diese Junges gibts natürlich auch bei uns am Vereinsgewässer, wirklich satte Hartware, und jedes Wochenende da. Meistens von Freitag- bis Sonntagabend, manchmal mit Frau/Freundin, meißtens ohne, wenns ganz schlimm kommt auch noch mit Hund und Kindern. Rodpods aufgebaut, Ruten raus, und dann je nach Witterung draußen oder drinnen grillen Und Bierchen zischen, DVD oder Fernsehgucken usw. Natürlich mit Funk an der Brust, sowohl dem des Bissmelders, als auch dem Handy, man will je erreichbar sein.... (Für mich persönlich hat das mit angeln wirklich nichts zu tun, aber wie bereits gesagt, jedem das seine und solange sie mit den Getto Blastern nicht den See beschallen, ist mir wirklich egal)
Wenn ich, was selten genug vorkommt an einem Sa oder So Morgen spinnfischenderweise eine Runde um den See drehe, weiß ich also, das ich den Bereich um das Vereinsheim vergessen kann, da dort alles „vermint“ ist. Also fing ich an einem der letzten Wochenenden meinen Rundgang schon gut 250m (Luftlinie) vom Klubheim an und arbeitete mich, wie üblich, in etwa drei Stunden einmal um den See, wobei ich beabsichtigte auf der Gegenseite meinen Rundgang wieder etwa 250m vor dem Klubhaus zu beenden. Den ganzen Morgen hatte sich außer den fast unvermeidlichen Minibarschen, die sich ausnahmslos durch Abschütteln vorm Ufer selbst befreien durften, nichts getan, als ich plötzlich nach der Absinkphase einen Widerstand spürte und anschlug. Ein paar Umdrehungen eingekurbelt und dann hing der Blinker hing fest wie angenagelt, ich dachte schon an einen Hänger, wobei dies eine wirklich hängerunverdächtige Stelle war… Da plötzlich zog die Schnur, nach etwa einer Minute, plötzlich an und zog langsam Richtung Seemitte. Bremse vorsichtig härter eingestellt und gegen gehalten, mit schwerem Pumpen ließ sich etwas Schnur gut machen, aber ich konnte mir keinen Reim drauf machen, was ich da am Haken haben sollte. Während ich noch spekulierte, ob und wie lange die 22ger geflochtene das wohl mitmachen würde, sah ich wie auf der Halbinsel, auf der das Klubhaus liegt, plötzlich Hektik ausbrach… Die Jungs hatte nachts mit einem der vereinseigenen Boote ihre Ruten ausgebracht und ich hatte eine erwischt die Luftlinie gut und gern 350m weit vom Ufer weg war. Auch sie hatten erstmal gut gegen gehalten, bis einer mich sah und sie mit dem Boot rüber kamen. Rückblickend kann ich natürlich darüber lachen, das ich knapp 5 min ein Grundblei am Haken und im Drill hatte, aber in dem Moment war ich schon reichlich angefressen. Kann ja wohl nicht angehen, das die Jungs mit drei Mann und 6 Ruten ein Drittel des wirklich nicht kleinen Gewässers in Beschlag nehmen. Ich persönlich finde es ohnehin unsinnig und nicht nachvollziehbar Karpfen durch den halben See zu zerren um sie dann wieder zu releasen. Bei der Häufigkeit mit der die Burschen da sitzen, dürften sie die einzelnen Karpfen zwischenzeitlich persönlich kennen. Aber wie gesagt ist nur meine Ansicht.
Gruß Fairbanks