Angelstories -  Mefo-Urlaub auf Bornholm Part1

Florian R.

Allrounder
Hallo liebe Forumgemeinde!

Ich war Anfang April mit meiner Familie auf Bornholm zum Meerforellenfischen, hab allerdings jetzt erst die Bilder hochgeladen bekommen, aber will euch natürlich noch einen paar kleine Geschichten dazu hierlassen.

Wir starteten am 5.April nachts Richtung Bornholm zu unserer jährlichen Meerforellenangelwoche. Seitdem der Termin fix war ging es wieder los - unruhige Nächte und ständiges Umherschweifen der Gedanken um die silbernen Kraftpakete und ihre aufregenden Drills. Ständig werden alte Erinnerungen hochgeholt, jedoch muss man feststellen, dass das Drillgefühl und den elektrisierenden Moment in dem es in der Gerte einschlägt vollkommen abhanden gekommen sind und dringend aufgefrischt werden müssen-was zu noch mehr Fernweh führt...ein Teufelskreis.

Der erste Abend

Doch dann war es Sonntag nachmittag endlich soweit, die Fähre hatte angelegt und wir haben die Schlüssel vom Haus abgeholt und grob ausgepackt. 17 Uhr wars und Windstärke 5 aus Südwestlichen Richtungen.
Uns war klar, heute werden noch 2 Stunden bis zum Dunkelwerden probiert.

Wir packten schnell alles ein und düsten an die Südküste. Dort angekommen stellten wir fest, dass die Windstärke grad an der Grenze liegt, spricht es kamen 3 Brecher reingerollt und dann ein Wellental. Die Brecher waren natürlich so gross und einen bis zu den Knien auf einem Stein stehenden Mann locker runterzuspülen. Also war die etwas defensivere Wattaktik auf den grossen runde Wackern angesagt.
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Wir suchten uns also jeder einen etwas geschützteren Stein und begannen die Blinker Richtung Horizont zu werfen, am besten so getimed, dass man beim Auswurf genau in ein Wellental traf, so war die Köderführung und der Lauf besser. Ich hatte ein gutes Gefühl, das Wasser war ziemlich angetrübt und ich vertraute meinem rotschwarzen Blinker. Nach 1,5 Stunden dann schlug es das erste Mal brachial in der Rute ein. Reflexartig kam der Anhieb und die erste Forelle der Woche hing am Band..und dann auch noch gleich ne richtig Gute.
Die Kopfstöße weit draussen liessen mich dies erahnen und mein Puls schnellte sofort in die Höhe. Ich drillte den Fisch in den gischtenden Uferbereich und musste aber noch von meinem Stein runter und ständig kamen Brecher reingerollt. Es kam wie es kommen musste, beim Absteigen konnte ich die Aufregung nicht kompensieren und rutschte viel zu schnell runter und befand mich dann in der Horizontalen und nahm erstmal ein paar Wellen breitseite.
Die Rute hochhaltend mit kaum noch Spannung hangelte ich mich hoch um nach 3 Schritten Richtung Ufer gleich nochmal wegzurutschen. So eine Sch*** ich verfluchte mich selbst, warum ich nicht cooler agierte. Zu meinem Glück hatte die Mefo sich 2 Flunken des Drilling eingetrieben und hing recht fest. Mit Hängen und Würgen konnte ich die Mefo nach einem abartig schlechten Drill dann doch noch Landen und watschelte nass aber glücklich zum Ufer. Ein herrlicher Fisch lag vor mir..66cm und ca. 6 Pfd.
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Unser Kollege fing auch noch eine kleinere Mefo-besser konnte der erste Ausflug nicht enden.

Der nächste Tag

In den weiteren Tagen hatten wir optimal Bedingungen, sprich Wind aus südwestlichen Richtungen der Stärke 2-4 und immer wieder bedeckten Himmel.
Am zweiten Tag blieb ich bis Abends schneider, was sicher ganz normal ist und mich nicht weiter beunruhigte. Wir fuhren abends die gleiche Stelle an und ich ging optimistisch auch fast an den gleichen Platz der Landspitze. Mein Vater und sein Kumpel wollten Strecke machen, ich war genug gelaufen und entschied mich für "Warten bis sie vorbeiziehn"-Taktik und blieb auf einer Stelle stehn. Nach ca einer halben Stunde zimmerte es in die Rute, auf 60 Meter Entfernung wurde ich erstmal mit 2 Saltos begrüsst. Eine schöne blanke 60er wollte mir klar machen, dass sie die Falsche für den Räucherofen ist.
Ich konnte sie bis kurz vor meine Füße drillen, als sie einen letzten Versuch unternahm und 2 Meter vor meinen Füßen aus einer Welle bis auf meine Gesichtshöhe! heraussprang, ich hab vielleicht blöd geguckt. Aber auch sie sass sicher und so konnt ich sie diesmal weitaus gelassener als noch die die erste ausdrillen.
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Ein paar Würfe später konnte ich zu meinem Glück ihre kleinere Schwester auch noch verhaften, nach einem ähnlich sprungintensiven Drill lag auch noch eine 53er in Kescher und musste für den Fototermin herhalten.
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Ein weiterer gelungener Tag nahm sein Ende.

Mehr gibts in zweiten Teil, muss jetzt leider weg. Ich hoffe euch hat das Lesen gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gratulation und Respekt.
Na da hat sich ja dein Bad in den Wellen gelohnt, Lach Herlich.
Ein wunderbar gut gelungener bericht,konnte mich so richtig in dich hineinversetzen.
Klasse mefos Bitte Bitte mehr solcher Beiträge kann mich Steffel nur Anschließen,
freue mich schon auf Teil zwei.
Carmen.
 
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