Fischkrankheiten u. Erkennung -  Eine auf die Schnauze bekommen ???

wallerseimen

Meefischlifischer
Hallo zusammen und speziell die Biologen unter uns,

ich habe vor zwei Wochen eine kleine Regenbogenforelle an der Forellenanlage gefangen, deren Oberkiefer total verkümmert war.
Hätte mich nicht weiter gestört, aber an diesem Morgen hat ein anderer Petrijünger auch so eine gefangen. Waren also an einem Tag mind. zwei Stück.
Was ist hier das Problem?

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Mein Frau meinte, das gibt es beim Menschen auch und sie wußte sogar ne Fachbezeichnung dafür (sie ist Zahntechnikerin), kann mich aber gerade nicht daran entsinnen und die Mädels sind heute nicht da, dass ich fragen könnte.
 
Ich glaube das liegt an der Züchtung und an der Massen haltung, Ich hatte auch schon welche gefangen die so aussahen oder mit verkrüppelten flossen !

mfg Florian
 
Huhu

Sieht nach totaler Inzucht aus der Betreiber sollte den Lieferanten wechseln das doch recht weisse Fleisch überzeugt auch nicht gerade.
Traurig sowas.

Gruss
Ich :-)
 
Hi wallerseimen ,

auch ich habe schon einige solcher Forellen , komischerweise nur Regenbogner, in Seen wo besetzt wird gefangen.
Allerdings standen sie alle gut im Futter und auch kämpferisch standen sie den "normalen" Forellen in nichts nach.
Ich glaube, bin aber nicht sicher , daß es an den Züchtern liegt , wenn die Teiche oder Zuchtanlagen überbevölkert sind .
Aber wodurch dies zustande kommt ( Bakterien , Pilze , Krankheiten , oä.) kann ich nicht sagen .
Auch konnten wir in verbindung mit solchen Köpfen meisten eine Mißbildung oder Verkrüppelung der Brust-und Bauchflossen feststellen .

mfg Jacky1
 
Der Rest der Forelle war völlig unauffällig bis auf die Tatsache, dass sie sehr klein im Vergleich zu den 13 anderen war, die ich an dem Tag gefangen habe.
Kämpferisch hat die Kleine jedoch überraschenderweise einiges geboten.

Ich fische häufiger in dieser Forellenanlage, aber so was kam mir die dato noch nicht unter.
Es sind viele Forellen dort besetzt, daher auch die hohe Fangquote.
Der Teich ist ein Durchflussteich, gespeist von einem sauberen Forellenbach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das weiße Fleisch kommt daher, weil der Züchter nur normales Futter benutzt.
Also kein Futter mit Carotin , kein rötliches Fleisch !!!

mfg Jacky1
 
Holtenser schrieb:
Huhu

Sieht nach totaler Inzucht aus der Betreiber sollte den Lieferanten wechseln das doch recht weisse Fleisch überzeugt auch nicht gerade.
Traurig sowas.

Gruss
Ich :-)

Der Betreiber ist der Züchter. Das ist eine Zuchtanlage mit Angelmöglichkeit.
Das weisse Fleisch, wie Jacky1 schon ausführte, rührt vom Futter her.
Ich habe bereits ca. 120-150 Rainis dort gefangen, bisher haben alle einen gesunden Eindruck gemacht.
Der Betreiber ist jetzt auch kein Ahnungsloser, die Anlage ist seit 1976 in Familienbesitz. Die wissen, was sie tun.
Ich hab's allerdings versäumt ihn zu den Ursachen zu befragen.

Magicflash schrieb:
diese Verkrüppelung nennt man auch "Mopskopf" und ist eine spätere Auswirkung der Drehkrankheit, die meist schon bei der Forellenbrut, von Parasiten hervorgerufen wird.

Servus Jens, weißt Du da mehr drüber?
In Deinem Link steht, dass die befallenen Fische entnommen werden sollen.
Ich hab das Fischlein mit den anderen geräuchert und verspeist. Ist das für Menschen in irgend einer Weise schädlich?
Sollte ich den Teichwirt vorsichtshalber unterrichten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Seimen,

ich glaube kaum das der Verzehr für den Menschen schädlich ist, da ja Temperaturen beim Garen entstehen die alles abtöten !
Ich denke mal das du sie auch nicht gegessen hättest wenn du gewusst hättest das Parasiten die Ursache sind.
Sicher bin ich nicht,aber glaube das in diesem Stadium die Drehkrankheit überwunden ist, und die Missbildungen eine Spätfolge sind die mit einem noch vorhandenen Parasitenbefall nichts mehr zu tun hat.

Den Teichwirt würde ich auf jeden Fall unterrichten,denn es waren ja mindestens zwei Fische von denen allein du weißt, ohne die anderen von denen du keine Kenntnis hast.
 
Sie können gefahrlos verzehrt werden , da dies eine Spätfolge vom Parasitenbefall ist.
Habe mich bei einem Bekannten der Züchter ist schlaugemacht.
Er erklärte mir , daß die Infizierung bereits im Bruthaus passieren kann , diese aber meist überwunden wird und die Entwicklung der Forellen nicht beeinträchtigt.
Auch beim Geschmack seien , bzw sind keine defizite feststellbar.
Also man kann sie ohne einen Gedanken zu verschwenden essen.

mfg Jacky1
 
Hallo Wallerseimen,

war es der Begriff Progenie, den Deine Frau nannte?

Er bedeutet, dass der Unterkiefer sich im Verhältnis zum Oberkiefer zu stark entwickelt.
Grund dafür ist eine erblich bedingte Entwicklungsstörung.

Der 'Mopskopf' als Folge der Drehkrankheit kann sein, muss aber nicht ... waren denn noch andere Symptome (z.B. verkrüppelte Wirbelsäule) ebenfalls erkennbar?

PS: Hier noch wat zum Lesen: http://www.itpa.vetsuisse.unibe.ch/fiwi/downloads/Merkblatt_Drehkrankheit.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Wallerseimen!

Fischkrankheiten sind im Allgemeinen nicht auf den Menschen übertragbar. Ausnahmen gibts dort, wo der Fisch Krankheiten von Säugern überträgt, aber Wale und Delfine haben wir in der Forellenzucht ja nicht :grins

Dennoch sollte man Fische grundsätzlich immer durcherhitzen oder frosten. Fischparsasiten können zwar keine Menschen befallen, dennoch lösen sie in seltenen Fällen allergische Reaktionen aus, die mitunter auch tötlich sein können. Wohl bemerkt: Das ist der seltenste Fall!
 
Thomsen schrieb:
Hallo Wallerseimen,

war es der Begriff Progenie, den Deine Frau nannte?

Der 'Mopskopf' als Folge der Drehkrankheit kann sein, muss aber nicht ... waren denn noch andere Symptome (z.B. verkrüppelte Wirbelsäule) ebenfalls erkennbar?

Servus Thomsen,

genau, Progenie, war das gesuchte Wort.
Andere Symptome waren nach eingehender optischer Untersuchung nicht feststellbar. Den zweiten Fisch, den ein anderer Gast fing, konnte ich nur im vorbeilaufen betrachten, sah genauso wie meiner aus.

@ Goderich,
wir leben nach dem Verzehr als Räucherfisch alle noch immer unbekümmrt.
 
Ich kann mir vorstellen, dass es auch einfach so etwas ist, wie die Folge von Inzucht. Sind ja schließlich die selben Fische die sich da unter guten Umständen vermehren. Und irgendwann ist es eben mal der Fall das sich Rogen und Milch von Geschwistern, Mutter und Sohn,... vereinen und die Folge sind erbliche Missbildungen. Dadurch erkläre ich mir auch dass es mindestens 2Fische der Sorte gibt. Ich wette es gibt da noch mehr von.
 
Hi beton-micha ,

dies hat definitiv nichts mit Inzucht oder dergleichen zutun !!
Es handelt sich hierbei auch nicht wie von dir behauptet um eine erbliche Mißbildung .
Daß es mehr von den Fischen gibt ist normal , da es parasitär oder bakteriell hervorgerufen wird , und dies mit Medikamenten etc behan delt werden kann .

Der "Mopskopf " wird im Larven- bzw. Jungfischstadium durch Bakterien oder Parasitenbefall hervorgerufen.

Diese Fische sind aber ohne Gefahr zu verzehren .

mfg Jacky1
 
Also ich hab es nicht direkt behauptet. Ich habe lediglich gesagt, ich könnte es mir so vorstellen oder denke es so. Das heißt ja nicht dass es so sein muss. Aber deine antwort ist hilfreich. man lernt immer etwas dazu.
 
Moin
Diese Mißbildung kann verschiedene Ursachen haben, zum einen kommt eine Infektion in Frage (wobei es hier kein typisches Bild der Drehkrankheit ist) - zum anderen und das halte ich für wahrscheinlicher, vor allem wenn der Defekt bei einem größeren Anteil des Bestandes der gleichen Charge auftritt, sind Fehler bei der Erbrütung - dies kann ein herausgezögerter Abstrich sein (bei überreifen Eiern ist die Mißbildungsquote besonders hoch) aber auch eine falsche Erbrütungstemperatur (dies führt bei gewissen Entwicklungsstadien u.U. zu Fehlentwicklungen).

:winke
 
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