Angelerlebnisse -  Osterurlaub mit Biss

Regenbogenforelle17

Die Ostsee ruft!
Osterurlaub mit Biss:
Direkt am Freitag, als die Ferien bei uns in NRW anfingen, startete meine Familie an die Ostsee in unsere kleine, aber feine Eigentumswohnung in Heiligenhafen. Für mich hieß dies bereits im Vorfeld 14 Tage Angeln vom feinsten. Ob Meerforelle, Hering, Barsch oder auch feine Ostseedorsche vom Kutter alles sollte in den kommenden Tagen zum greifen nah sein. Am Abend als wir ankamen aßen wir noch eine Kleinigkeit bevor wir dann auch in unsre Kojen verschwanden.
Am nächsten Tag kam erst einmal die Ernüchterung „Westwind“ so ein schied. Also würden die Heringe wohl nicht in den Binnensee ziehen. Naja erstmal zum Angelladen und ein paar Pilker gekauft, danach doch noch mit einer leichten Posenmontage zur Brücke im Ferienpark und versucht ein paar Barsche zum Biss zu überreden, aber die waren bei dem doch recht kalten Wetter scheinbar doch noch in den Tiefen. Nächster Tag: Wieder ging’s mit der Pose zur Brücke der blöde Westwind hielt immer noch an. Dort traf ich den kleinen Marvin, den Sohn von Markus Wottrich, welcher im Ferienpark das kleine Restaurant „Bonjour“ betreibt (die Insider kennen das vielleicht). Tja dem Jungen und seinem Kumpel waren die Würmer ausgegangen, aber da hab ich mit ein paar Rotwürmern und Maden schnell geholfen. Und da bekommt der eine von beiden doch wirklich einen schönen Biss und siehe da er fing einen Hering auf das Madenbündel und dazu noch einen sehr guten mit den 27 Zentimetern. (Tja jetzt war ich echt erstmal platt wie konnte das nur möglich sein). Egal jetzt war mein Jagdtrieb geweckt und schnell war ein Heringspaternoster montiert. Direkt beim zweiten Wurf landete ein schöner Hering an Land und das hielt zum Glück auch an (zwar brachte längst nicht jeder Wurf Fisch aber immerhin). Auch die Touristen auf der Brücke waren regelrecht aus dem Häuschen. Bis ich auf einmal immer „Boahhh, hohhhhoaa“ – Rufe hörte. Die Touristen blickten auf der anderen Seite der Brücke ins Wasser „seht euch den Fisch an“. Erst dachte ich das wären nur dumme Sprüche um mich zu veräppeln, denn Sprüche wie:„seht mal Jungs da ist der weiße Hai“, kommen schon öfter mal von den etlichen Touries. Naja jedenfalls war das schon merkwürdig und so ging auch ich auf die Brücke und schaute mal nach. „Ai caramba“ sprudelte es da aus mir heraus „watt ein Dorsch“. Das Kerlchen war wohl den Heringen hinterher geschwommen. Sofort war an der Rute statt des Paternosters nun ein Heringsfetzen montiert und dieses zu dem gefleckten Ungetüm geworfen und der schien auch zu geneigt und schwamm immer näher zum flatternden Fetzen. Aber da platschte es neben dem großen Ostsee-Leoparden. Marvin hatte eine Senke neben ihn geworfen und der Dorsch verzog sich rasch:(. Tja aber mit den 24 Heringen die mir der Tag bescherte war ich auch glücklich.
Am nächsten Tag war dann auch mein Angelkumpel Dennis angekommen (der ein oder andre kennt ihn ja bereits aus anderen Berichten). Mit ihm ging’s dann auch zum Heringsangeln und jeder Fing seine Fische (ok nicht so ganz viele: er 2 und ich 4 aber ich fand es ok war ja Westwind). Auch am Folgetag war es eher bescheiden, nur ich fing 3 Fische die dann abends in der Pfanne landeten (Mmmmmh lecker).
Wie sollte es anders sein auch am Dienstag war Westwind und das Wasser wurde weiter aus dem Binnensee gedrückt. Da ja von den Heringen nicht mehr viel zu erwarten war, gingen wir (Dennis und ich) dann in die Stadt. Zuerst ging es in den Angelladen und dann ab zu den Kuttern. Wir meldeten uns bei Norbert und Jens auf der MS Monika an. Nobbi hat uns mal wieder sofort wieder erkannt und uns dazu geraten sehr früh sprich halb 6 auf dem Kutter zu sein um unsere Stammplätze an der Spitze der Monika u ergattern. Davon waren wir zwar mäßig begeistert aber hey was macht man nicht alles.
Am Mittwoch war es dann also so weit um kurz vor fünf ging’s aus den Federn und mein Vater war so nett uns zu dieser wie er sagte „unmöglichen Zeit“ zu den Kuttern brachte. Als wir dann ankamen kam wieder erstmal die Ernüchterung „na Klasse“ die ganze Spitze war mal wieder besetzt. Eine Rentner-Gang mit ihren Enkeln hatte sich dort großzügig breit gemacht. Da blieb uns nichts andres übrig als an das Heck des Schiffes zu gehen. Dort angekommen wurden fix die Ruten montiert. Und dann halfen wir Nobbi ein paar Bierfässer aufs Schiff zu tragen. Als Dankeschön schenkte er uns jeweils eine Käsesemmel. Während der Fahrt saßen wir mit zwei jungen Schwarzwäldern an einem Tisch (beide passionierte Raubfischangler) somit war für eine gute Stimmung gesorgt. Tja nur der Fisch der wollte nicht so wie wir es gern gehabt hätten und so landeten auf dem gesamten Schiff nur 9 Fische verteilt auf 17 Angler. Dennis fing auch einen 55er, aber ich blieb Schneider (ärgerlich), aber ok dafür hatte ich gute Unterhaltung und ne gute Büchsensuppe zu Mittag.
Am Donnerstag sollte es dann noch mal den verblieben, „armen“ Heringen an die Schuppen gehen (Dennis war nicht dabei, da er nach der Kutterfahrt erstmal krank war). Auf dem Weg dahin traf ich einen Bekannten, dieser berichtete mir, dass oben im kleinen Binnensee in der Nähe der Steilküste ein großer Dorsch Jagd auf Stichlinge machen würde. Sofort war mein Jagdtrieb geweckt, fix waren Kescher und Angelequipment aufs Fahrrad geschnallt und ab ging’s. Angekommen an den kleinen Gräben an den Kuhweiden mit den Galloway-Rindern, sah ich den Dorsch auch schon schwimmen. Da war also unser großer Heringsräuber (wahrscheinlich gleicher wie am Samstag) mit seinen geschätzten 80 cm. Diesmal sollte er mir unter keinen Umständen entwischen, aber wie sollte ich das Kerlchen mit meiner 18er Schnur überhaupt unter Kontrolle bringen. Also Taktikwechsel: Der Kescher musste in dieser Aktion erste Geige spielen. Aber wie sollte das überhaupt gelingen, schließlich konnte ich unter dem Zaun maximal 30 cm mit meinem Kescher hindurch. Tja die Lösung war ganz einfach: Kescher ruhig in Position halten und das Ungetüm dann irgendwie versuchen anzulocken. Und was soll ich sagen Bingo (zum Glück spielte der dicke Leopard mit) und so hatte ich ihn dann mit viel Glück im Kescher, wo er dann loslegte, dass das Wasser nur so spritzte. Da lag er nun mein Traumdorsch wenn auch nicht vom Kutter sondern durch eine sehr seltsame Grabenaktion erworben. Tja und das Kerlchen war schwer, sodass an Fahrradfahren nicht mehr zu denken war.
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Schnaufend wie ein Hund und mit meinem Prachtkerl unterm Arm schlurfte ich zum kleinen Restaurant „Bonjour“, wo ich den Fang gerne wiegen wollte. Markus vielen fast die Augen aus dem Kopf als ich dort ankam und er holte sofort eine Kiste und die Elektronische Waage sowie ein Maßband. 7,6 KG zeigte die Waage und Stolze 97cm das Maßband. Was ein Fisch!!!!!
Markus war ebenfalls völlig begeistert und lud uns dazu ein den Fisch bei ihm zu Essen. So gab es dann am Abend lecker Dorschfilet mit Basilikum aus dem Ofen mit Bratkartoffeln und angeschmorten Gemüsezwiebelringen. Ein Gedicht !!! Danke Markus!!! :)
Am Folgetag war dann Dennis auch wieder wohlauf und wir probierten unser Glück in der Brandung auf Meerforellen aber die Diven hatten wohl keine Lust auf unsere Blinker, die wir immer und immer wieder in der Brandung versenkten. Und an diesem herrlichen Tag waren wir nicht die einzigen, sodass wirklich fast alle 25m ein Angler stand. Gegen halb drei brachen wir dann die Aktion ab und ich fuhr mit meinen Eltern nach Fehmarn wo heute der Brandungscup stattfand. (Ich hab da aber nur zugeguckt)
In den Folgetagen bis Mittwoch kam schlechtes Wetter und immer weiter Westwind mit Schnee und allem was dazu gehört. An Angeln war für mich bei dem Wetter nicht zu denken.
Am Donnerstag änderte sich jedoch der Wind und somit kehrte auch die Vorfreude auf weitere Fänge zurück. Aber die Heringe ließen sich weder am Donnerstagnachmittag noch am Freitag im Ferienpark blicken. Aber ich war darüber nicht sauer denn das Jahr ist noch lang und ich habe mit diesem Urlaub meine Stange schon ziemlich hoch ansetzen können. (Pertri sei Dank!!!)
Mal sehen was mich ansonsten noch so in diesem Angeljahr erwartet.
MFG Steffen :) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Steffen,

weißt du was ?

Diesen Bericht zu lesen hat richtig Spaß gemacht. Den konnte man förmlich "miterleben".

Kompliment und Petri Heil zu dem schönen Fisch.

Auf das noch viele weitere solch unterhaltsamen Berichte von dir folgen :klatsch
 
Herzlichen Glückwunsch auch von mir. Echt ein schöner Fisch. Wenn du so schön weiter schreibst und angelst liegt noch eine große Zukunft in beiderlei Hinsicht vor dir.

MfG heiko140970
 
Hallo Steffen.
Wunderschönes Bild du mit deinem Fisch echt Klasse. Die Heringe waren bestimmt auch sehr Lecker.
Bekommt mann ja richtig Appetit.Wünsche dir weiterhin Petri Heil und noch viele schöne Stunden am Wasser.
 
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