Gewässerschutz -  Wieviel Blei verlieren Angler in unseren Gewässern?

FM Henry

Super-Profi-Petrijünger
Hallo an alle Angler

Hat sich schon mal einer von Euch Gedanken darüber gemacht, wie viel Blei er jährlich in seinem Hausgewässer versenkt ?

Sei es durch Hänger oder das berühmte " Happs Bum Weg ", Schiffsschrauben etc.

Gibt es Alternativen wie Antimon auch auf dem Jigkopfsektor und wenn ja, wie sind die Erfahrungen damit?

Eure Meinung würde mich brennend interessieren.

Gruß FM
 
Servus Henry,

diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt.

Ich fische am Main, der sehr hängerträchtig ist. Durch die Strömung braucht man auch heavy Blei, so zw. 80 - und 120 Gramm je nach Strömung und Stelle.
So habe ich dieses Jahr sicherlich ein halbes- bis dreiviertel Kilo in den Main geschmissen.
Da mir dass auch Sorgen bereitet und ich jetzt wieder in einem metallverarbeitenden Betrieb arbeite, werde ich mir diesen Winter Gewichte aus normalem Eisen basteln.
 
Thomsen schrieb:
Interessante Fragestellung ...

Glücklicherweise verliere ich im Jahresverlauf nur geringe Mengen (auch Jigköpfe eingerechnet).

Antimon scheint mir aber kein geeigneter Ersatz für Blei zu sein, siehe
http://www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBwerkstoffmaterialsubstanz/Antimon.php
... Eisen dürfte als wesentlich umweltschonender anzusehen sein.


Uups, Antimon scheint mir noch giftiger als Blei zu sein.

Bei Askari sind angeblich umweltfreundliche Gewichte (bleifrei) erhältlich.
Ebenso gibt es PVC-ummantelte Bleie, wobei ich der Meinung bin, dass die reine gewissensberuhigung sind. Ist ein Blei mal abgerissen und wird von der Strömung über den Grund geschleift, hat es sich bald mit der PVC-Ummantelung erledigt.
 
Hallo :) .

Die Verluste an Bleien, haben sich bei mir in den letzten Jahren schwer in Grenzen gehalten (so ca. 6-7 Stück).

Meine Alternative zu Blei lautet, selbstgemachte Gewichte aus Steinen, die aus dem zu beangelndem Gewässer stammen (bezieht sich selbstverständlich nur auf meine Region). Die Steingewichte bekommt man zwar auch im Handel aber die sind von der Qualität nicht so toll.

Ich suche mir die passenden Steine (in Gewässern mit starker Strömung bietet es sich an, keine runden Steine zu nehmen), wiege sie zuhause (wegen dem Wurfgewicht der Ruten und der Bedingungen am Wasser ist das ratsam) und spanne sie dann in den Schraubstock. Danach nehme ich meinen Akkuschlagbohrer und bohre ein 0,5-10mm tiefes Loch in den Stein. Als nächstes wird das Loch vom Steinmehl befreit, sonst haftet der Heißkleber nicht. Mit der Heißklebepistole drücke ich den Kleber in das Loch, bis er leicht oben aus dem Loch kommt.

Nun kommt das WICHTIGSTE, ich kann einen Wirbel meiner Wahl (Ösengröße, Marke, Tragkraft usw.) in das Loch kleben. Den Wirbel drückt man nur so tief in den Kleber, bis das Tönnchen zur Hälfte verschwunden ist, sonst geht der eigentliche Effekt des Wirbels verloren.

Das Ganze ist zwar mit Arbeit verbunden aber wenn ich mein Tackle ans Wasser ziehe ist das auch mit Arbeit verbunden!

Positiver Nebeneffekt ist, die Steingewichte fallen den Fischen im Wasser nicht so auf und wenn mal eines verloren geht, kostet es mich einen Wirbel, Zeit und etwas Arbeit, dann habe ich wieder ein neues Steingewicht.

MfG
Markus
Aalschreck :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aalschreck schrieb:
Hallo.

Die Verluste an Bleien, haben sich bei mir in den letzten Jahren schwer in Grenzen gehalten (so ca. 6-7 Stück).

Meine Alternative zu Blei lautet, selbstgemachte Gewichte aus Steinen, die aus dem zu beangelndem Gewässer stammen (bezieht sich selbstverständlich nur auf meine Region). Die Steingewichte bekommt man zwar auch im Handel aber die sind von der Qualität nicht so toll.

Ich suche mir die passenden Steine (in Gewässern mit starker Strömung bietet es sich an, keine runden Steine zu nehmen), wiege sie zuhause (wegen dem Wurfgewicht der Ruten und der Bedingungen am Wasser ist das ratsam) und spanne sie dann in den Schraubstock. Danach nehme ich meinen Akkuschlagbohrer und bohre ein 0,5-10mm tiefes Loch in den Stein. Als nächstes wird das Loch vom Steinmehl befreit, sonst haftet der Heißkleber nicht. Mit der Heißklebepistole drücke ich den Kleber in das Loch, bis er leicht oben aus dem Loch kommt.

Nun kommt das WICHTIGSTE, ich kann einen Wirbel meiner Wahl (Ösengröße, Marke, Tragkraft usw.) in das Loch kleben.

Das Ganze ist zwar mit Arbeit verbunden aber wenn ich mein Tackle ans Wasser ziehe ist das auch Arbeit verbunden!

Positiver Nebeneffekt ist, die Steingewichte fallen den Fischen im Wasser nicht so auf und wenn mal eines verloren geht, kostet es mich einen Wirbel, Zeit und etwas Arbeit, dann habe ich wieder ein neues Steingewicht.

MfG
Markus
Aalschreck :)
Preiswert,
unproblematisch fürs Gewässer,
Tarneffekt,
schnell gemacht,

genial!
 
Super, Markus ... :)

Ich ärgere mich schon seit geraumer Zeit über die (auch geringfügigen) Mengen Blei, die ich über Abrisse (auch als Spinnangler) zwangsläufig in ein Gewässer eintrage.

Nun muss nur noch ein Stein-Jigkopf ausgetüftelt werden (wäre der Heißkleber dafür haltbar genug?) ... dann bin ich noch wesentlich zufriedener.

Möchte den nicht jemand mal basteln? Und dann günstig vertreiben ... ? ;)

PS: Und, darüber hinaus, was macht der Heißkleber-Eintrag unter'm Strich ökologisch gegen den Bleieintrag aus?
(http://de.wikipedia.org/wiki/Schmelzklebstoff)

Mir fällt gerade ein, dass ich solche 'Karpfensteine' schon gesehen habe ... die kamen damals über ebay.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Thomas :),

der Heißkleber hält das Jigsystem oder den Jigkopf 100%ig!! Es kommt halt wieder auf die Qualität des Heißklebers an, es gibt welchen, der wird steinhart und ist relativ unflexibel und der andere Heißkleber ist wie Silikon, schön flexibel.

Man müsste es echt mal auf einen Versuch ankommen lassen. Die Steine, wenn sie eine gewisse Form haben, bringen den Twister, Shad usw. unter Wasser sicherlich schön zum Taumeln. Notfalls kann man die Steine auch rot, gelb und grün lackieren, damit sie den originalen Jigköpfen ähnlich sehen.

Das mit dem Bohrer würde hier nicht klappen, man könnte in dem Fall aber runde Kieselsteine mit der Schleifhexe bis zur Hälfte aufschneiden und dann die Jighaken mit Öse in die entstandene Fuge einsetzen. Danach macht man Heißkleber oder Silikon in die Fuge und schon hält das. Selbst wenn es bei einem Anhieb nicht halten sollte wäre im schlimmsten Fall der Stein weg aber der Fisch würde immer noch am Haken hängen!

Die Größe der Steine würde die Fische auch nicht stören, da das Gewicht den Ausschlag gibt.

MfG
Markus
Aalschreck :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Thomsen schrieb:
Super, Markus ... :)

Ich ärgere mich schon seit geraumer Zeit über die (auch geringfügigen) Mengen Blei, die ich über Abrisse (auch als Spinnangler) zwangsläufig in ein Gewässer eintrage.

Nun muss nur noch ein Stein-Jigkopf ausgetüftelt werden (wäre der Heißkleber dafür haltbar genug?) ... dann bin ich noch wesentlich zufriedener.

Möchte den nicht jemand mal basteln?
Da du ja jetzt weist wie man’s machen kann, könntest du ja mal ein paar bauen und hier zeigen! Währe doch mal einen Versuch wert? :)
 
Hallo :).

ich werde mich mal in ein oder zwei Wochen an die Geschichte wagen und wenn es soweit ist, Teile ich Euch die Ergebnisse in Wort und Bild mit.

MfG
Markus
Aalschreck :)
 
Hallo zusammen...

Ich angle auch am Main lasse pro Jahr ca. 20 - 25 Wobbler / Spinner usw. im Main "hängen"... leider...

Beim Aal - Angeln binde ich einen Wirbel auf die Schnur, hänge das Vorfach ein und nehme eine alte 16er oder 20er Mutter = (Gegenstück einer Schraube, keine Frau :hahaha: ) ,mache einen Schlupf und hänge den Gummi in den Wirbel beim Vorfach mit ein.

Bei einem Hänger reist der Gummi, die Schraube ist weg, aber die Montage (Vorfach / Wirbel) ist gerettet...

Gruss
Horsti
 
Horsti schrieb:
Hallo zusammen...

Ich angle auch am Main lasse pro Jahr ca. 20 - 25 Wobbler / Spinner usw. im Main "hängen"... leider...

Beim Aal - Angeln binde ich einen Wirbel auf die Schnur, hänge das Vorfach ein und nehme eine alte 16er oder 20er Mutter = (Gegenstück einer Schraube, keine Frau :hahaha: ) ,mache einen Schlupf und hänge den Gummi in den Wirbel beim Vorfach mit ein.

Bei einem Hänger reist der Gummi, die Schraube ist weg, aber die Montage (Vorfach / Wirbel) ist gerettet...

Gruss
Horsti

Kannst Du mal ein Bild reinstellen?
Ich kann es mir nicht plastisch vorstellen!!!
 
mein verlust an bleien (100-120g) an die 60 +/- stueck die letzen 4 monate... thats rockfishing!!!
:mad: :wut :frusty: :frusty: :frusty:

will nicht wissen wieviel atlantik ich schon dadurch verseucht habe, (mal meine angelkollegen) nicht mit gezaehlt!!! werde mir demnaechst steine durchbohren und die als gewicht nehmen... ist billiger und weniger belastend fuer die unwelt

muttern habe ich auch schon versucht aber die bleiben erst recht haengen. leider! weil das eine echt billige alternative ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aalschreck schrieb:
Hallo Thomas :),
Die Größe der Steine würde die Fische auch nicht stören, da das Gewicht den Ausschlag gibt.

MfG
Markus
Aalschreck :)

Hi Aalschreck,

leider ist diese Theorie nicht ganz richtig. Es geht im Prinzip um das "spezifische Gewicht" also quasi um die Dichte des Materials. Das spez. Gew. liegt bei Blei etwa bei 11,3 g/cm3 bei Granit aber nur bei 2,7. Das bedeutet, um einen 10 Gramm schweren Jigkopf aus Blei durch einen Stein zu ersetzen, wäre das Volumen ca. 4 X so groß. Versuche dir mal vorzustellen, wie der Jigkopf dann zum Gummifisch passt.
Übrigens kommt Eisen (Muttern) dem Blei noch am nächsten mit ca 7,6 g/cm3 - ein guter Grund sich für Eisen zu entscheiden.
Im Freundeskreis gab es letztes Jahr den Versuch, Steine als Bleiersatz zu verwenden. Leider hat sich herausgestellt, das die Verbindung zwischen Stein und Wirbel unabhängig vom verwendeten Kleber der Schwachpunkt war. Dazu kommt das Problem mit der Größe der Steine: Im Rhein braucht man schon mal gerne >100 g um die Montage am Grund zu halten. Die Steine wurden also schlicht zu groß.

Noch ein Wort zum Blei im Wasser: Die Löslichkeit von elementarem Blei in Wasser ist fast gleich Null. Das Problem sind die Bleiorganischen Verbindungen oder leichter lösliche Salze des Blei wie sie Bspw. für Schiffanstriche verwendet werden. Soll jetzt nicht dazu dienen unser Gewissen zu beruhigen, relativiert das Problem aber etwas. Umsteigen auf Eisen ist also die Alternative.

Gruß Thorsten
 
Hallo zusammen,

Eisen halte ich ja auch für eine gute Alternative.

Allerdings habe ich bisher das Rostproblem noch nicht gelöst.
Edelstahl (V2A, V4A) wäre eine nichtrostende Möglichkeit, allerdings ist das auch teuer.
 
Hallo zusammen,

wie würde es denn mit Messingstangen aussehen? Das Gewicht würde dann durch die Länge und dicke bestimmt werden. Gleichzeitig könnte man auch viel weiter damit werfen weil der Luftwiederstand viel geringer ist.



Peter
 
Thomsen schrieb:
Super, Markus ... :)

Ich ärgere mich schon seit geraumer Zeit über die (auch geringfügigen) Mengen Blei, die ich über Abrisse (auch als Spinnangler) zwangsläufig in ein Gewässer eintrage.

Nun muss nur noch ein Stein-Jigkopf ausgetüftelt werden (wäre der Heißkleber dafür haltbar genug?) ... dann bin ich noch wesentlich zufriedener.

Möchte den nicht jemand mal basteln? Und dann günstig vertreiben ... ? ;)

PS: Und, darüber hinaus, was macht der Heißkleber-Eintrag unter'm Strich ökologisch gegen den Bleieintrag aus?
(http://de.wikipedia.org/wiki/Schmelzklebstoff)

Mir fällt gerade ein, dass ich solche 'Karpfensteine' schon gesehen habe ... die kamen damals über ebay.


Hallo
die Idee ist gut und ist möglich aber Heißgleber naja hält zwar aber wie gut und lang?Ich habe im Askari Katalog (S.407)so Groundstone Knetmasse entdeckt.Die soll große Steine und andere Dinge halten und bleibt 3 Jahre lagerstabiel.Sie hat kein Blei und Schwermetall in sich. :klatsch :respekt
Vielleicht sollte man mit díeser Methode anstatt Heißgleber die "Steine" oder "Metall" festmachen. :)
 
Hallo :).

Der große Vorteil von Heißkleber ist, man kann ihn wieder entfernen, wenn der Wirbel mal verbogen ist oder sonst irgend ein anderer Umstand dazu zwingt. Man sollte natürlich das Steinmehl, dass durch das Bohren entsteht restlos entfernen, dann hält auch der Heißkleber bombenfest!!! Hab keine Probleme damit. Wenn Du den Kleber wieder lösen willst, tauchst Du den Stein einfach in kochendes Wasser und holst ihn dann mit einer Zange aus dem Wasser und entfernst dann den Wirbel.

Das Zeug von Askari ist wirklich nicht schlecht, aber es ist auch eine endgültige Lösung. Ich weiß nicht, ob Du dir jedesmal die Mühe machen willst einen neuen Stein mit einem Loch zu versehen?!

MfG
Aalschreck :)
 
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