Fliegenfischen -  Angeln mit Schußkopf

Hallo zusammen !
Es würde mich einmal interessieren, ob jemand aus der Fliegenfischergilde schon einmal mit Schußkopf gefischt hat und wie seine Erfahrungen damit sind. Habe selbst nur einmal auf der Wiese einige Probewürfe damit gemacht. Praktische Erfahrung am Wasser habe ich nicht damit.
Gruß u. Petri Heil
Eberhard
 
Hallo Eberhard,

Gerade bei der Fischerei mit unbeschwerten und größeren Streamern fische ich eigentlich immer einen sinkenden Schußkopf, oder eine Intermediate Schnur.

Dabei verwende ich Ruten der Kl. 7-9.

Aussschlaggebend für das Gewicht (die Länge) des Schußkopfes ist die Rutenklasse, Fließgeschwindigkeit und die Tiefe in welcher der Köder angeboten werden soll.
Die Abstimmung auf das Gerät ist sehr wichtig.

In langsamer Strömung und im Stillwasser bevorzuge ich die Intermediate Schnur oder eine Sinktip.

Der Vorteil liegt mit Sicherheit in der Wurfweite die man mit Schußköpfen ereicht, durch die schwere Spitze erreicht man schon mit wenigen Metern eine hohe Wurfdynamik und der geringe Durchmesser der Schußleine bzw. Nachschnur ermöglicht es dann extreme Wurfweiten zu erreichen.

Wurftechnisch ist der Schußkopf auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig und erfordert etwas Übung bzw. Erfahrung.

Viele Grüße
Stephan
 
Hallo Eberhard!

Das Thema ist zwar schon etwas älteren Datums, aber immer noch Intessant!

Da ich hauptsächlich im Stillwasser fische, waren aufgrund der höheren Wurfweite Schussköpfe für mich unumgänglich.

Ich habe dabei viel Lehrgeld zahlen müssen!
Zunächst hab ich mir selbst welche angefertigt, hab einfach ne alte DT zerschnitten.
Musste dann aber feststellen, daß die DT sehr windanfällig war, fertige Schussköpfe haben einen deutlich geringeren Durchmesser!

Nach unzähligen Expirimenten hab ich dann mal die Möglichkeit gehabt,
einen Schusskopf der Fa. Orvis Probe zu werfen und auf einmal hat es gefunzt!

Fische ihn in der Klasse 9 an einer 8er Rute, Länge: 8,50m.
Diese Länge hat gerade dann Vorteile, wenn man nur wenig Rückraum zur Verfügung hat, so hat man gerade mal 9 - 9,5m in der Luft!

Das Wurfverhalten ist zwar etwas "ruppiger" als bei einem längeren Belly, man gewöhnt sich aber schnell daran.
Man sollte aber nicht den Fehler machen, einen SH lange in der Luft zu halten, Leerwürfe sind kontraproduktiv!
Zwei bis drei Vor- bzw. Rückschwünge sind eigentlich das Maximum um den Schusskopf raus zu bekommen.
Versucht man, die Schnur länger in der Luft zu halten, wird die Schnur unruhig und man "versemmelt" den Wurf!

Ich selbst fische die SH in den Sinkraten II und V, damit kommt man eigentlich sehr gut aus!

Eine Trockene am SH anzubieten macht in meinen Augen keinen Sinn, da darunter die Präsentation leidet.
Da nehme ich lieber eine Long-Belly-WF! Mit der kommt man fast genau so weit und die Fliege setzt sanfter auf!
 
Mit Schusskopfsystemen ist man einfacher viel flexibeler am Wasser. Wenn man dann auch noch unterschiedliche Polyleader hat kommt man auf noch mehr Varianten.
Für mich am Rhein eine unschlagbare Kombination die aber wie schon oben beschrieben zu erlernen ist mit viel Übung.
 
Also ich habe zur Zeit eine Rio Outbond Integrated Shootig Taper aufliegend
an Rute Klasse 8. 9,6 feet lang.
Schußleine und Schußkopf sind bei diesem Produkt eins, heißt knotenlos.
Die Keule ist 11,4 Meter lang und etwas schwerer als der AFTMA Standard
der Rute.
Dadurch lädt sich der Rutenblank schneller und stärker auf was wiederum einen
schnelleren Schuß und höhere Weite bringt.
Geht aber nur mit dem entsprechenden harten und steifen Blank.
An der See auf Meefo, an großen Baggerseen mit Forellen, an den Harzteichen bei
kräftigen Winden oder im Urlaub beim leichten Lachs und Grilsefischen am Moy (Irland)
zur vollsten Zufriedenheit bewärt.
 
Also ich habe zur Zeit eine Rio Outbond Integrated Shootig Taper aufliegend an Rute Klasse 8. 9,6 feet lang.
...
Die Keule ist 11,4 Meter lang und etwas schwerer als der AFTMA Standard der Rute.
...

Oha!
Ganz schön lang, zumindest für einen SH! Fischt Du den an einer Zweihand?
Ein Standard-Schusskopf für eine Zweihand ist auch nur um die 12 Meter lang!
Wo genau (im Harz) fischt Du denn damit?
Bin noch auf der Suche nach schönen FliFi-Gewässern! (Ich liebe die Abwechslung!)
 
Ich fisch die Schnur an einer Einhandrute mit Großkernrolle. Geht sehr gut.
Angeln im Harz, daß ist für mich bald nur noch mit Gastkarte möglich, da ich ja
zum letzten des Dezembers meinem bisherigen Verein gekündigt hab.
Einersberger und Zechenteich sind in Vereinspacht, auch der Hausherzberger.
Siehe auch "Der Harzer ist kein Harzer mehr" Thread.
Nun wird die Ausrüstung wohl bis zum nächsten Urlaub in Irland erst mal liegenbleiben.
Dort fische ich, auch mit der Einhand, am Moy auf Sommerlachs und Grilse.
Meist mit drei Fliegen am Vorfach, also Strecker und zwei Springer.
Gruß Armin
 
Hab mal ne frage. Ich kenn mich mit Fliegenfischen nun überhaupt nicht aus habe aber Interresse daran und wollt nun mal wissen was ein Schusskopf ist und was SH bedeutet.
Hoffe ihr klärt nen unwissenden auf.
 
SH - Shooting Head - Schußkopf.
Der Schußkopf ist, "einfachst" gesagt, ein schweres Stück Fliegenschnur besonderer
Form, das vorn an eine Leine, dem sogenannten Shooting Taper angebunden wird.
Damit hat man beim Wurf besonders viel Gewicht vorn und kann den Rest Schnur
der bereits von der Rolle gezogen in der Hand oder im stripping Basket liegt nach
nur einigen Ladeschwüngen abschießen.
Na ja hoffe ich habs einigermaßen hingekriegt, verständlich mein ich.
Bei der meinigen ist das nicht angebunden sondern vom Hersteller bereits zu einem
Stück gefertigt.
Sieht in der tech. Zeichnung so aus
 

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Hallo Armin!

Sorry!
Aber Deine Zeichnung sieht mir eher nach einem Rocket-Taper einer WF aus!
Die TriCast von Guideline ist genau so aufgebaut,
die meißten Schussköpfe haben ein paralelles Taper oder eine konische Verjüngung zur Running-Line, bei dem das Gewicht im vorderen Drittel liegt!
Die "Abstufungen" erfolgen bei einem echten SH "sanfter" als bei einer WF!

Wobei man ganz klar sagen muß, daß es in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verschmelzung von SH und WF gekommen ist.
Die zunehmende Nachfrage von "Küstenschnüren" hat sicherlich dazu beigetragen!

Keine Frage, ein echter "Weitenjäger" aber in meinen Augen ne WF!

@ Karpfenschreck

Damit Du mal siehst, wie das werfen mit einem Schusskopf so aussieht,
hier ein kurzes Video!

http://www.myvideo.de/watch/3168518/FM_Flycasting

Bei einer normalen Schnur kann man sich deutlich mehr Zeit lassen,
die Schnur durch Vor- und Rückschwünge länger in der Luft halten!
Damit präzieser Werfen, sanfter präsentieren! Man büßt aber auch Wurfweite ein!
 
Zuletzt bearbeitet:
Habt recht herzlichen Dank für eure Antworten, jetzt bin ich etwas schlauer. Na ich muss mich noch etwas viel mehr mit dem Thema Fliegenfischen befassen hab nämlich mit dem Gedanken gespielt es mal nächstes Jahr zu versuchen, macht bestimmt Spass und sieht einfach Interresant aus.
 
Sorry!
Aber Deine Zeichnung sieht mir eher nach einem Rocket-Taper einer WF aus!
Die TriCast von Guideline ist genau so aufgebaut,
die meißten Schussköpfe haben ein paralelles Taper oder eine konische Verjüngung zur Running-Line, bei dem das Gewicht im vorderen Drittel liegt!
Die "Abstufungen" erfolgen bei einem echten SH "sanfter" als bei einer WF!

Wobei man ganz klar sagen muß, daß es in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verschmelzung von SH und WF gekommen ist.
Die zunehmende Nachfrage von "Küstenschnüren" hat sicherlich dazu beigetragen!

Keine Frage, ein echter "Weitenjäger" aber in meinen Augen ne WF!

@ Karpfenschreck

Damit Du mal siehst, wie das werfen mit einem Schusskopf so aussieht,
hier ein kurzes Video!

http://www.myvideo.de/watch/3168518/FM_Flycasting

Bei einer normalen Schnur kann man sich deutlich mehr Zeit lassen,
die Schnur durch Vor- und Rückschwünge länger in der Luft halten!
Damit präzieser Werfen, sanfter präsentieren! Man büßt aber auch Wurfweite ein!

Sorry aber der Aufbau ist doch völlig anders.
Bei der Rio liegt die Keule doch viel weiter vorn und auch insgesamt
ist das Gewicht deutlich weiter nach vorn gezogen.
Gruß Armin.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Na gut, ich geb mich geschlagen. Dann ist natürlich die Artikelbezeichnung auch
falsch.
Outbond integratet "Shooting Taper".
Und das auch noch vom Hersteller. Tss, Tss, Tss.
 
Hallo Armin!

Wenn Dir Dein Händler diese Schnur als Schusskopf verkauft hat, hat er Dich verars....!

Das heisst aber nicht, daß diese Schnur nicht zu den "Weitenjägern" gehört!
Ich hatte etwas weiter oben schon geschrieben, das sich durch die vermehrte Nachfrage nach "Küstenfähigen Schnüren"
eine Vermischung von WF und SH ergeben hat!
Von der Wurfdynamik nimmt sich Deine Schnur (oder auch die TriCast) nicht viel,
im Vergleich zu einem Schusskopf! (Ich hab sie schon geworfen)

Der Vorteil eines Schusskopfes liegt aber eindeutig in der Flexibilität!
Die Running-Line bleibt auf der Spule, lediglich der SH wird ausgewechselt!
Mit vier SH´s von schwimmend bis schnell sinkend, kann ich die gesammte Wassersäule abfischen!
Genau das ist die Stärke eines Schusskopfes! Die Flexibilität!
Das Wechseln geht auf Grund der kurzen Länge relativ schnell!

Bei einer WF muß ich Entweder die kompletten 36 Meter abwickeln oder eine Ersatzspule mit entsprechender Schnur dabei haben!

Der große Vorteil einer WF ist aber Eindeutig das sanftere Aufsetzen der Fliege,
was viel ausmacht, wenn ich die oberen Wasserschichten befische!

Ich selbst habe immer beides dabei!
Kaum vorzustellen, wenn ich stinksauer nach Hause fahren muss, weil ich nichts gefangen habe,
nur weil ich die passende Schnur nicht dabei hatte!

:prost
 
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