Fliegentipp -  Mit der Fliege auf Kleinfische

Hallo an alle, die gern mit der Fliege fischen möchten !

Dieser Beitrag richtet sich an diejenigen, die zwar gern mit der Fliege fischen, aber noch nicht ganz so firm sind. Die "Experten" können drüber weglesen.
Ein gutes Training für angehende Fliegenfischer ist das Fischen an kleinen, ruhigen Flußläufen auf Kleinfische wie Ukelei oder kleine Döbel. Die Bisse sind blitzschnell, ebenso blitzschnell lassen sie aber auch los. Das schult Auge und Reaktion. Nebenbei macht es viel Spaß.
Hier eine Fliege zum Selbstbinden, die auf Kleinfische recht erfolgreich ist:
Haken: langschenkliger Trockenfliegenhaken (sehr dünn) Größe 16,
Bindeseide: sehr feines, braunes Material,
Körper: braunes CDC-Dubbing (Dubbing aus Entenbürzelfedern),
Hechel: kleine, braune Hahnenhechel.
Der Haken bekommt eine Grundwicklung aus feiner, brauner Bindeseide. Hinten kann man als Schwanz 2 - 3 Hechelfibern einbinden. Dann legt man eine Schlaufe von ca. 3 cm, die man am Hakenschenkel festlegt durch ca. 2 Windungen mit der Bindeseide. Die Schlaufe läßt man erst mal hängen, während die Bindeseide nach vorn geführt und hinter dem Öhr mit einem halben Schlag festgelegt wird. Dann legt man 2 CDC-Federn aufeinander und umfaßt die Fibern einer Seite mit einer ca. 3 cm breiten Klarsichtklammer. Die sieht aus, wie eine überdimensionale Wäscheklammer. Man bekommt sie z. B. in Schreibwarengeschäften zum Zusammenhalten von Papieren. Dann schneidet man die Fibern der beiden CDC-Federn so an den Kielen entlang ab, daß noch ca. 3 mm vorn aus der Klammer schauen. Nun legt man den in jedem Bindeset vorhandenen Verzwirner so in die Schlaufe, daß ein spitzes Dreieck entsteht. Die Schenkel dieses Dreiecks reibt man leicht mit Dubbingwachs ein. Ein Pritt-Klebestift aus dem Schreibwarenhandel tut es auch. Dann legt man mit Hilfe der Klammer die herausschauenden Enden der Dubbingfibern in die Schlaufe, wo sie durch die Vorbehandlung mit Wachs oder Prittstift kleben bleiben. Darauf wird die Schlaufe zu einem Faden zusammengedreht. Diesen Faden mit dem Dubbing wickelt man dann in Richtung Hakenöhr. Kurz vor dem Öhr wird der Faden mit der Bindeseide durch mehrere Windungen festgelegt und dann die Bindeseide wieder durch einen halben Schlag fixiert. Als letztes bindet man die kleine Hahnenhechel ein, so daß der Kiel am Öhr herausschaut und windet sie fest an. Dann kann man den überstehenden Kiel abknipsen. Mit Hilfe des Hechelhalters windet man die Hechelfeder um den Hakenschenkel bis zum Öhr, wo sie wieder mit der Bindeseide festgelegt wird. Anschließend wird der Kopf der Fliege gewickelt und mit einem kleinen Tropfen Lack gesichert. Im Gegensatz zu gekauften Kleinfliegen, die ihre Schwimmfähigkeit schnell verlieren, bleibt diese Fliege ziemlich lange schwimmfähig, vor allem dann, wenn man die Hecheln und die Schwanzfibern vorsichtig mit etwas Schnurfett betupft. Von Silikonspray rate ich ab, weil es um die Fliege auf dem Wasser einen Film erzeugt, der eine Scheuchwirkung hat.
Gruß u. viel Spaß beim Binden
Eberhard
 
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Torsten Rühl schrieb:
Ich hab dazu auch mal einen Bericht geschrieben.
Fliegenfischen auf Weissfisch
Da Eberhard udn ich den gleichen Bach befischen, kann ich die Aussagen von Eberhrad bestätigen. es ist mehr als nur Fliegenfischen auf kleine Fische. Ein gutes Training in Beisszeitflauten.

Hallo Torsten, haben Deinen Bericht "Fliegenfischen auf Weißfische" heute erst gelesen. Finde den Bericht sehr gut. Er wäre empfehlenswert für alle Fliegenfischer und solche, die es werden wollen, weil er aufzeigt, welche Freude man dabei empfinden kann, auch wenn es sich nicht um kapitale Fische handelt. An solchen stillen Bächen wird man erst richtig eins mit der Natur.
Gruß
Eberhard :klatsch
 
Hallo zuammen,an meiner "Hausstrecke" ist der Döbel der Hauptfisch,abgesehen von Bachforellen die besetzt werden.Allerdings ist der Besatz eher dürftig...!Konnte dieses Jahr(war mein erstes Fliegenfischerjahr)ca 20 Fische überlisten,17 davon Döbel!Mir macht es wahnsinnig Spass die "Dickköpfe"zu überlisten...Für mich zählt der Fangerfolg!!Und da ich überzeugter "Catch&Releaser bin,(aber das ist ein Thema für sich)spielt es für mich letztendlich keine Rolle ob ich nen sogenannten Edelfisch oder "nur"ein Weisfisch landen kann...Grüsse von der rauhen Alb,Andreas
 
Hallo Stephan,das mit dem Fangerfolg hat mich ehrlich gesagt selber überrascht,wollte mich dieses Jahr erstmal mit dem Werfen beschäftigen....Und von meinem Bekanntenkreis wurde ich eher belächelt.....! Ok,ein bisschen Stolz bin ich schon,da ich alle Fische mit selber gebundenen Fliegen überlisten konnte...aber was heist Fliegen sind eher "Mutanten",schön mit Sicherheit nicht,aber sie funktionieren..!!Das mit dem Beitrag werd ich mal ins Auge fassen...Viele Grüsse Andreas
 
Meine ersten Erfahrungen mit der Fliegenrute habe ich an meinem Heimatfluss der Saale in Unterfranken mit einigen Döbeln gemacht. Sie nahmen den Köder direkt nach dem Eintauchen und war eine echt gute Übung in Sachen Bisserkennung und Fische haken mit der Fliege. Hab einige Bisse versemmelt. Aber am Schluss waren es 7 Döbel von 24 bis 32 cm. Hat riesig Spass gemacht. Nächstes Wochenende gehts dann auf Forelle oder was sonst noch beißt.
 
Hi Bene,
Bisse versemmeln tut wohl jeder mal. Du hast aber doch recht guten Erfolg gehabt u. das motiviert selbst einen altgedienten Fliegenfischer, erst recht einen, der diese Methode noch nicht lange betreibt.
Warte mal, bis Du einen Döbel von ca. 50 cm dran hast. Das macht richtig Laune. Allerdings sind die nicht umsonst so alt geworden. Sie haben ihre Erfahrungen hinter sich u. sind sehr schwer zu überlisten. Aber das ist ja gerade die Herausforderung.
Gruß
Eberhard
 
Hallo zusammen

schöner Bericht und eine tolle Anleitung für das binden einer Fliege.
Ich würde das Fliegenfischen ja auch gerne mal probieren aber leider fehlt mir die Zeit mich in diese Art des fischens einzuarbeiten. Und zum binden einer so kleinen Fliege sind meine Finger bestimmt nicht geeignet.
Ein Gewässer hätte ich da auch schon im Auge. Meinem Verein gehört zu den Kinzigpächtern und ich denke dieses kleine Flüsschen müsste das hermachen.
 
hi
finde das fliegenfischen ne feine sache:verneig:. da wir nur sehen als vereinsgewässer haben und ich nur schwer weiter weg zum fischen fahren kann ist das bei uns immer ein bissel schwierig. naja abwarten und tee trinken bis ich 18 bin und ne eigene karre hab und dann ma schauen.

mfg lucas
 
Moin Lucas,
Du hast doch sicher auch mal Urlaub. Dann buche doch mal in Deinem Urlaub einen 1 - oder 2-Tageskurs im Flifi. Da lernst Du die Grundbegriffe, so daß Du Dir später keine allzu gravierenden Fehler mehr angewöhnst. Ein guter Flifi-Instruktor sagt Dir auch, welche Rute Dir am besten liegt, weil die immer mehrere Ruten verschiedener Grade bei sich haben, welche die Schüler benutzen können. Nach seinem Rat kannst Du Dir ja dann später ein eigenes Gerät kaufen.
Später kannst Du ja dann allein weitermachen. Die Kinzig ist zum Flifi ebenso gut geeignet, wie jedes andere Gewässer, denn mit der Fliege kann man überall fischen. Die meisten Fische gehen auf die Fliege, nicht nur Forelle & Co.
Das Selbstbinden der Fliegen ist auch kein Buch mit sieben Siegeln. Es kann nur fast genau so süchtig machen, wie das Flifi selbst.
Gruß
Eberhard
 
Ich persönlich fische sehr gern mit der Fliege auf Lauben. Vorzugsweise nehme ich Trockenfliegen. Klar, der "Drill", wenn man überhaupt von Einem sprechen kann, ist nicht atem.- und kräfteraubend, es macht aber wirklich Spaß. Ich will in Kürze versuchen, wenn ich einige größere Lauben an die Fliege bekomme, diese wie Sprotten zu räuchern. Die sollen nämlich gar nicht so schlecht schmecken.

Fliege 2
 
Hi

Im Sommer sammeln sich immer Weissfischschwärme im Uferbereich, es ist sehr kruzweilig ihnen mit der Trockenen an der 4er oder 5er Rute nachzustellen. So ein 28er Rotauge an einem 0,12 Vorfach macht richtig rabatz und laune auf mehr.
Ausserdem ist es eine spannende und spassige Methode um den Köfi Vorrat aufzufüllen.

Gruss
Olli
 
Und nicht nur als Ausweichmethode mangels geeigneter Salmonidengewässer
hat sich das Fischen mit der Flugrute auf Weißfische gezeigt.
Schon oft wars die einzige, rettende Methode an heißen Tagen wenn nichts
auf Made oder Pinki ging, um einige kleine Plötzen als Köfi für die Nacht
auf Zander und Aal zu erwischen.
Eine kleine schwarze Mücke auf einen 18-20er Haken gebunden und miiten
rein ins Oberflächenkleinfischgewimmel.
Sollte immer im Gepäck sein, die leichte Rute und ein paar Fliegen.
Gruss Armin
 
Moin !
Gestern war ich an einem Stück der Issel (unserem Vereinsbach), das ansonsten immer sehr viele Döbel beherbergt. Die ganzen letzten 3 Monate war nichts mehr davon zu sehen. Gestern aber sah ich überall Ringe, machte die Fliegenrute fertig, bestückte sie mit einer kleinen Trockenfliege u. fing kurz hintereinander 4 kleinere Döbel. Auch an unserem Döbel-Hotspot, über den ich schon mehrfach berichtet habe, waren wieder Döbel u. zwar keine kleinen. Die waren aber noch nicht in Beißlaune.
Außerdem sah ich im flachen Wasser eine dicke Hechtmama flankiert von 3 oder 4 Liebhabern. Hatte eigentlich gedacht, daß die schon alle abgelaicht hätten, aber sie sind noch voll dabei.
Der Erfolg war zwar gestern nicht gerade riesig, aber Spaß hat`s gemacht u. es war ein schöner Flifi-Tag.
Gruß
Eberhard
 
Danke, René !
Heute war ich wieder an unserer Rainbow-Strecke. In den gut 4 Wochen seit dem Einsetzen haben die Tierchen eine ganze Menge gelernt. Es wird, wie mir scheint, immer schwieriger, sie zu überlisten. Eine einzige habe ich heute gefangen (meine 14. Raini seit Ende der Schonzeit). Wenn sie nicht lernfähig wären, so müßte das Beißen so weiter gehen, wie in den ersten Tagen.
Die Forellen stehen immer noch wie angeklebt am Grund. Auf Flugnahrung, die es ja wirklich schon gibt, steigen sie so gut wie gar nicht. Auch die heutige fing ich auf einen kleinen schwarzen Streamer mit Silbertinsel-Rippung, weißen Kunsthaarschwingen u. Kettenaugen. Meine dicke Caddis-Trockenfliege, die ich eine Zeit lang anbot, fand keine Interessenten.
Gruß
Eberhard
 
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