Besondere Erlebnisse -  "Der Stoff aus dem die Träume sind"

Gestern war es so weit, mit meinem Kumpel Maximilian ging es wieder mal zum Fliegenfischen.

Wie vorgestern besprochen, wollten wir uns gleich am Wasser treffen und hatten für den Start einen Top-Hotspot ausgewählt, einen kleinen Wasserfall im unteren Teil der Strecke.

Der Wetterbericht war mal wieder unter aller Kanone und ich wartete schon während der Anfahrt darauf, dass es gleich los regnet.

Da ich verkehrsbedingt etwas Verspätung hatte, war mir klar, gleich läutet das Handy und Max wird dran sein. Er berichtete mir so gleich von den dunklen Wolken und dem Sonnenstreifen über der Isar. Alles kein Problem sagte ich zu ihm, es bleibt heute schön, denn ich habe unsere Regenjacken beide zu Hause liegen lassen (Max hatte seine letztes mal bei mir vergessen.

Am Hotspot angekommen…..

Isarburg.jpg


….aber von Max war nichts zu sehen. Ich beschloß hier zu warten und begann mit meinem „Erfolgsstreamer“ vom letzten Regentrip den Pool zu befischen.

Selbstverständlich fischen wir wiederhakenlos bzw. mit angedrückten Wiederhaken.

Die farbenfrohen Lichtspiele der Sonne zwischen den Bergen und dunklen Wolken waren faszinierend, aber an meinen Streamer wollte keine Forelle gefallen finden.

So klappt das nicht dachte ich mir, Köderwechsel? Klar, Nymphe statt Streamer und die Strecke gleich noch mal abfischen. Gedacht, gemacht.

In der 3. oder 4. Drift stoppte die Schnurspitze ganz kurz und ich setzte sofort den Anschlag, Widerstand, Hänger. Die Nymphe war weg, Mist dachte ich, ich hab’ doch nur 3 Stück von diesem Muster in Gr.10 gebunden.

Kurz darauf taucht das nächst Muster 15 Meter oberhalb von mir in die Strömungsrinne ein.
Es muss alles recht schnell gehen bei dieser starken Strömung, Schnur einholen, Vorfach auf Spannung halten und immer wieder das linemending um den Strömungsdruck aus der Schnur zu nehmen, ansonsten treibt die Nymphe nicht natürlich mit der Strömung ab und verleitet höchstens die Kleinen, unerfahrenen Forellis zum Anbiss.
Bei alle dem muss man dann immer konzentriert die Schnurspitze oder den Bissanzeiger im Auge behalten um schnell genug zu reagieren.

Reaktion! Ein guter Fisch ist mit meiner Nymphe in die Strömung geflüchtet und beim Drill konnte ich sie schon erkennen

Browni_3_Drill.jpg


eine herrlich gezeichnete Bachforelle

Browni_3_hand.jpg


Sie durfte gleich nach diesem Foto zurück an ihren Standplatz schwimmen. ;)

Einige Minuten später folgte ein kleine Raini, wie wird es Max ergehen, dachte ich?

Ringring.
„Ich bin oberhalb des Wasserfalls“, tönte es aus meinem Handy, „Kommst du hoch?“
Schon was gefangen? „Nein, du?“ ……….

Ich wollte hoch kommen, d.h. noch 3 Würfe machen und dann losgehen.
Bereits der erste Wurf war ein Treffer.
Gleich nach dem Anschlag ging der Fisch zum Grund und zog ganz ruhig mitten in die Strömung, das ist eigentlich schon das beste Zeichen.
Es folgten 10 Minuten die mir viel abverlangten, lange konnte ich den Fisch nicht einmal sehen, er legte sich mit seinem ganzen Gewicht in die Strömung und war nicht vom Grund zu bekommen.
Viel später folgten einige Sprünge in der Flussmitte und erst 200 Meter unterhalb der Fangstelle konnte ich die Forelle dann in einem Kehrwasser halten und wenig später per Hand landen.

Eine kräftige „bavarian steelhead“ wie ich sie gerne nenne.

RGB_48cm_1%2C29kg.jpg


Ihr könnt Euch denken, dass ich mich erhobenen Hauptes auf den Weg machte um Max zu suchen und etwa einen Kilometer stromauf fand ich ihn, er kämpfte mitten im Fluß.

Max_im_Fluss.jpg


Nach einem kurzen gegenseitigen update zogen wir weiter stromauf zum nächsten Spot und mit uns die Sonne zwischen den Wolken.

flussauf_Pool_a_d__FFW.jpg


Wir befischten den Spot von beiden Seiten – ohne Erfolg.

Wir wollten noch mal runter an den Wasserfall bevor wir zum Brotzeitmachen fahren.

Erst fischten wir von beiden Seiten – erfolglos -, dann wechselte ich und fischte hinter Max. Wir versuchten einiges und Max hatte hier leider einen guten Fisch im Drill verloren.

DSC01396.JPG


Eine Rafting-Gruppe von 8 oder 10 Booten a 3 Personen setzte am anderen Ufer ein und unterbrachen unsere Ruhe, die Fische sind es wohl gewöhnt und stören sich offensichtlich nicht besonders viel daran, denn meine Rute verneigte sich zum Halbkreis beim Anhieb und die Schnur saust von der Rolle.

Der Tanz begann, anfangs recht gemütlich und dann fast zu schnell, ich holperte über die großen Steine der Uferböschung dem Fisch hinterher.
Bei dieser Strömung und den tiefen Löchern kommt waten gar nicht in Frage, es ist unmöglich.
Schon lange war der Fisch im Backing und ich kämpfte um jeden Meter, er war nicht aus der Hauptströmung zu bekommen. Das Zeitgefühl habe ich dabei verloren, aber es kam mir schon lange vor bis ich es endlich schaffte auf gleiche Höhe zu kommen, noch mal einige Minuten bis ich die Offensive übernahm und sicher noch einige Minuten bis ich diese schöne Raini dann landen konnte.

RGB_49cm_1%2C37_kg.jpg


Auch Max hatte noch zwei schöne Bisse, konnte sie aber leider nicht richtig haken und so blieben sie Sieger.

Jetzt hatten wir Hunger und der Weg zum Metzger war vorprogrammiert. Anschl. ging es zu einem kleinen Staubereich, jedoch war hier nur die Kinderstube aktiv und wir sind weiter zu einem Bacheinlauf.

Das Wetter und Licht beeindruckte uns immer wieder

FFW-Pool_b.jpg


Von beiden Uferseiten befischten wir dann die Strecke stromauf ohne nennenswerte Zwischenfälle und stromab hatte ich einen schönen Aussteiger, das war alles in 1,5 Stunden.

Kurzerhand beschlossen wir noch eine weitere Stelle zu checken bevor der Tag zuende geht. Ab und an hat es mal etwas getröpfelt, aber im wesentlichen sind wir trocken geblieben und als wir am Auto ankamen dann dieser Anblick,

Regenbogen_2.jpg


Hammer, oder?

Am letzten Spot gelang es mir dann noch einmal eine „bavarian Steelhead“ zu haken, auch sie bot einen wirklich faszinierenden Fight, der beiden, Fisch und Fischer, viel abverlangte…..

RGB_51cm_1%2C50kg_c.jpg


diese Schönheit hatte sich ihre Freiheit redlich verdient, nach einer kurzen Ruhepause im Flachwasser und einem Fototermin zog sie langsam zurück in die grüne Tiefe des Pools.

Meine Gedanken an diesen schönen Angeltag wurden auf der Heimfahrt von diesem Abendrot begleitet und es kam mir vor wie in einem Traum.

DSC01399.JPG


Petri Heil
:respekt
Stephan
 
Hi Stephan
Wieder alles sehr, sehr schön bei euch in Bayern. Ich glaub für solche Bilder
brauchts auch eine solche Landschaft.
Und auch solch schöne Gewässer wie die Isar
Petri Heil und Danke für Deinen schönen Fangbericht.
Mfg Armin
 
Hi Stephan,

tja, was soll man dazu sagen. Es ist dir wieder mal gelungen, reinste Werbung für das Fliegenfischen zu machen. Der Beitrag ist (wie man es von dir schon gewohnt ist) sehr leserlich und mit schönen Bildern bestückt. Mach weiter so
 
Hallo Stephan!
Danke für den super tollen Bericht und die Bilder.
Da bekommt man gleich Lust auch ans Wasser zu gehen.
Na und die Fische :respekt :respekt :respekt .
Ein ganz großes Petri :klatsch
Gruß und Petri Heil
der Alte Däne
 
Hi Steffel,
als Du gestern Abend die Bilder in die Fotogallerie geladen hattest, habe ich mich schon sichtlich auf Deinen Beitrag gefreut.
Ja, was soll ich sagen - die Bilder sind kaum noch zu übertreffen, vor allem das mit dem Abendrot ist erste Sahne.
Und natürlich Petri zu diesen Wahnsinnsfängen.
Ich sag nur nur noch eins dazu:
Oooooooooooohhhhhhhhhhhhmmmmmmmmmmmm :verneig: :verneig: :verneig: :verneig: :verneig: :verneig: :verneig: :verneig: :verneig: :verneig: an den Heiligen Fischergott. :)


viele Grüße
Stephan
 
:verneig::verneig::verneig::verneig::verneig: :verneig::verneig::verneig:

THANKS für die positive Resonanz - mir fehlt dieser blöde Button einfach :augen

@ Freddy,

da die großen Exemplare nicht wirklich oft steigen und sich überwiegend in Grundnähe aufhalten, war die nächste Entscheidung klar für eine Nymphe.

mit Linemending ist gemeint, dass man die Schnur beim Abtreiben in der Strömung immer wieder stromauf umlegt, um den Strömungsdruck aus der Schnur zu nehmen und dadurch eine natürliches Abtreiben der Nymphe in der Strömung zu ermöglichen. Ich weiß, das liest sich schon schwer und ich werde mir mal die Zeit nehmen und versuchen eine Skizze davon zu machen.

Wenn da Fragen offen sind, da ran an die Tasten.

Petri HEil
Stephan
 
Hallo Steffel.
Mein Fischergott ich grüße dich.Super schöner Bericht und Bilder.Wann hast mal Zeit ich komm mal ein Paar Tage ziehen dann gemeinsam los .Was hälst du davon Zeit und Lust?
Petri Heil steffel ich beneide dich um die schönen Gewässser bei euch.
Gruß Carmen.
 
@ Harzer

Hallo Armin,

wir befischten die in diesem Beitrag den oberen Streckenabschnitt der Isar.

Mehr Infos zum Gewässer findest Du hier

https://www.fisch-hitparade.de/showpost.php?p=4016&postcount=1


@ Schneiderchen,

Hallo Carmen,

An der Lust zum Fliegenfischen würde es bei mir sicher nicht liegen, da sind es schon eher die momentan häufigen Auslandseinsätze, mein unberechenbarer Job und die Familie, welche mich auf Trab halten.

Schreib mir mal ne pn, wann Du wieder durch Bayern kommst. Dabei musolltest Du bedenken, dass z. B. die Isar für Gäste nur von Montag-Donnerstag befischt werden darf.

Viele Grüße,
auch an Branko,

Stephan
 
Hi Stephan
Danke für die Info.
Bei Gewitter am Abend hab ich gelesen das Du eine Powell kombiniert
mit einer Arit Hart fischt.
Hast Du eine original handmade gespleißte Powell?
Mfg Armin
 
Petri Armin,

ich fische mit einer original 7/8er Powell, aber nicht mit einer gespließten, sondern einer Kohlefaserrute, handmade.

Ich bevorzuge diese Rute, im übrigen fische ich öfter eine 6/7er RST M3 mit 3,0 m, handmade.

Dazu verwende ich 2 ATH Rollen.

MfG
Stephan
 
Hi Stefferl ,
Hab mal eine Frage , ist das eine "Airflo T7 Rolle" die dein Kumpel da fischt? Ist er damit zufrieden? Spiele mit dem Gedanken mir die Rolle auch zu kaufen. :)

Würde mich über ein kleiner Post von deiner Seite freuen- :)


Gruss und tight lines,
Andre
 
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