Angelerlebnisse -  Ein ganz normaler Tag. Ein ganz normaler Tag???

mefohunter84

Trutten-Liebhaber
Ein ganz normaler Tag. Ein ganz normaler Tag???

Lange habe ich mich schon auf diesen Tag gefreut. Endlich ist es so weit. Lachstrolling vor Rügen!
Nachdem ich meinem Freund Hartmut schon seit drei Jahren diverse Gerätschaften für seine jährlichen Norwegentouren geliehen habe, wollte er sich nun endlich revangieren. Er wollte mich einladen zu einer Lachstour vor Rügen. Nachdem er mit dem Anbieter den Termin für Sonntag den 15.04.2007 festgelegt hat, benachrichtigte er mich über das Vorhaben. Meine Vorfreude war riesengroß. Wir verabredeten uns für den Samstag gegen 19:00 Uhr bei ihm zu Hause. Dort angekommen gab es erst mal ein leckeres Würstchen vom Grill und einen hochprozentigen Verteiler. Eigentlich wollten wir schon früh zu Bett, aber wie immer wurde nichts daraus. Erst gegen 23:30 Uhr trat ich die Reise ins Traumland an. Um 03:30 Uhr weckte mich Hartmut schon wieder. Einfach erbarmungslos dieser Freund! Nach einem ausgiebigen Frühstück traten wir gegen 04:30 Uhr die Fahrt nach Glowe auf Rügen an. Dort hatten wir uns mit dem Anbieter für um 06:00 Uhr verabredet. Pünktlich trafen wir auch dort an. Und auch unser Guide kam kurz darauf zum Boot. Schnell wurden alle Sachen verstaut und die Fahrt zu den Fanggründen ging los. Uns stand eine 1,5 stündige Anfahrt bevor. Diese Zeit verging, dank der euphorischen Schilderungen unseres Guides, auch wie im Fluge. Er berichtete von gigantischen Lachsen, von zahlreichen Meerforellen und von begeisterten Kunden. Erst dachte ich, „na ja, klappern gehört zum Handwerk“, aber im Laufe des Tages sollte ich meine persönlichen Eindrücke bekommen. Gegen 07:45 Uhr legte unser Guide die ersten Angeln aus. Rechts und links je drei flachlaufende Köder und am Downrigger noch mal drei Köder auf Tiefe. Köder waren der Apex 5,5 in weiß und in blau-silber, sowie Grizzle Spon in Heringsfarbe. Nun konnte der große Run beginnen und unsere Erwartungen nach den Schilderungen unseres Guides waren groß. Doch es tat sich lange Zeit absolut nichts. Fisch war da, dass konnte man der Anzeige auf dem Echolot entnehmen. Unser Guide meinte, dass am Tag zuvor die Lachse unter den Sprottenschwärmen
regelrecht aufgeräumt hätten. Vielleicht waren die Fische noch mit dem Verdauen beschäftigt. Gegen 12:00 Uhr wurde unser Guide langsam unruhig, denn solange musste er auf Bisse in dieser Saison noch nie warten. Aber als gestandener Angler wusste ich, dass nur der Köder im Wasser den Fisch fängt und man nur Vertrauen in die Köder haben muß. Gegen 13:00 Uhr war der Bann dann gebrochen. Allerdings nicht mit dem erhofften Lachs, sondern mit einer gerade mal 48-er Meerforelle. Ich scherzte noch so rum mit dem Guide, dass die nächsten Fische immer größer werden, denn man fängt immer Klein an. Und so sollte es auch fast kommen. Gegen 14:00 Uhr sahen wir Möwen ins Wasser stoßen. Die Beute waren sicherlich an die Wasseroberfläche gedrückte Sprotten. Die Verfolger konnten nur Lachse sein. Schnell lenkte unser Guide das Boot zum Ort des Geschehens. Plötzlich löste eine flachlaufende Rute aus dem Clip aus. Die Bremse sang. Ich nahm die Rute in die Hand und begann den Drill. Nach gut 10 Minuten zeigte sich hinter dem Boot der Fisch. Es war der erhoffte Lachs. Gekonnt kescherte unser Guide den Fisch. Meine Freude war riesengroß, war es doch mein erster Lachs in der Ostsee. Unser Guide meine nur, dass er schon lange nicht mehr so einen kleinen Lachs gekeschert hätte. Wie bitte??? Klein? Das Maßband zeigte immerhin 74 cm und ich schätzte den Fisch auf gut 8 Pfund. Unser Guide meinte nur, dass sich hier sicherlich noch größere Lachse rumtreiben. Kurz darauf löste wieder eine flachlaufende Rute aus. Hartmut war jetzt an der Reihe und er drillte den Fisch mit viel Gefühl. Nach erfolgreicher Landung lag kurze Zeit später eine 80-er Meerforelle im Boot. Ich versorgte den Fisch noch schnell mit einem Kehlschnitt. Die Rute war gerade ausgelegt, da löste eine Rute vom Downrigger aus. Der weiße Apex hatte zugeschlagen. Die Rollenbremse kreischte auf. Nachdem ich die Rute in der Hand hatte merkte ich sofort, dass es sich nicht um einen „Jappel“, so nannte unser Guide die kleineren Fische, handelte. Hier waren andere Kräfte zu spüren. Die Wellen auf der Ostsee waren nun auch schon etwas höher und so gestaltete sich der Drill doch recht anstrengend. Nach gut 20 Minuten zeigte sich neben dem Boot der Lachs. Wow, was für ein Fisch. Und schon umfingen die Keschermaschen den gewaltigen Leib. Ein Jubelschrei durchfuhr meine Kehle. Jetzt wusste ich, was unser Guide mit „kleine Fische“ meinte. Das Maßband zeigte 102 cm und die Waage blieb bei 21 Pfund stehen. Ein wirklich toller Fisch! Es handelte sich um ein sehr kräftiges Männchen. Ich hatte den Fisch gerade vom Köder gelöst, als wieder eine flachlaufende Rute auslöste. Nun war Hartmut an der Reihe. Der Fisch am anderen Ende wehrte sich sehr. Der Drill zog sich gut 20 Minuten hin. Dann konnte auch dieser Fisch glücklich gelandet werden. Es war ein Lachs von 13 Pfund. Für diese Größe hatte er wirklich alles gegeben. Während des Drills hatten wir den Fisch weit größer eingeschätzt, was aber die anschließende Freude bei uns nicht schmälerte. Kurz darauf löste wieder eine flachlaufende Rute aus und ich durfte meinen dritten Drill beginnen. Der Fisch war spürbar kleiner als der mein Letzter. Und so umfingen nach gut 10 Minuten die Keschermaschen eine gute 72-er Meerforelle. Es ging langsam auf 17:00 Uhr zu und wir wollten den Törn beenden, da löste wieder eine flachlaufende Rute aus. Doch dieses Mal hing ein anderer Fisch am Köder. Es war ein Dorsch von gut 45 cm. Die Wassertiefe betrug 42 m und die Köderlauftiefe gut 4 m! Gefühlvoll befreite ich den Dorsch vom Haken und setzte ihn zurück in sein nasses Element. Anschließend holten wir die Ruten ein und traten die gut zweistündige Heimfahrt an. Als wir im Hafen ankamen sahen wir auch noch andere Angler mit ihren Booten kommen. Und dann verstanden wir auch, was unser Guide mit „großen Lachsen“ meinte. Wir sahen nämlich zwei Lachse von 35 Pfund und 38 Pfund!!! Einfach gigantisch! Aber dennoch war es nach der Meinung unseres Guides eher ein bescheidener Tag. Uns sollte es recht sein, wurden unsere Erwartungen doch voll erfüllt. Es bleibt wohl nur anzumerken, dass das Gebiet um Rügen grandiose Fangaussichten auf einen Lachs, auf einen wahren Fisch seiner Träume, verspricht. Allerdings springen auch hier die Fische nicht von alleine ins Boot. Genaue Ortskenntnis und Fangkenntnisse, wie sie nur ein guter Guide hat, sind auch hier ein Garant für die Erfüllung von wahren „Lachsträumen“!
 

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Hallo mefohunter.
Super, Klasse ein Wahnsinns Bericht , da wär man gern dabei gewesen.Finde ich echt Klasse das dich dein Freund mitgenommen und Eingeladen hat als Dankeschön. So sollte wahre Freundschaft aussehn .Geben und Nehmen.
Ja da hat sich der Guide Bezahlt gemacht und euer vertrauen in die Köder Top.
Dankeschön das du uns hast an diesem wunderschönen Angeltag teilhaben lassen. Ich freue mich schon auf deine nächsten Berichte, hast mir eine große Freude gemacht.
Finde du hast dich sehr gut ins Forum integriert, für ein Zwangloses Plauderstündchen schau mal in den Angler video chat macht echt Laune.Eure Bilder da kann man Neidisch werden . Quatsch es sei euch gegönnt , weiterhin Petri Heil .
Wer Kämpft kann verlieren
wer nicht Kämpft hat schon verloren.

Carmen.
 
Du verstehst es echt Berichte zu schreiben und vor allem Fische zu fangen.
Da wer ich auch sehr gerne dabei gewesen.
Ich hätte nie gedacht das man in unserer heimischen Ostsee so gut Mefos und Lachse angeln kann. Du hast wieder mal bewiesen das es geht.

Welch Klasse Lachs, Mefo hast du da aus dem Wasser geholt. :klatsch

Ich will mehr und mehr und mehr von deinen Klasse Berichten. :)

lg Greifswalder
 
Waaaaaaaaahhhhnnnnsssiiiiiiiiiinnnnnnnn !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

echt toller Bericht und Riiieeßen Fische - dafür würde ich auch locker um halb 4 aufstehen.
Echt klasse, weiter so ich will mehr.

viele Grüße
Stephan
 
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