Angelerlebnisse -  Begegnung mit Heringsfresser

mefohunter84

Trutten-Liebhaber
Begegnung mit Heringsfresser

Es ist Sonntag der 25. März 2007. Erbarmungslos klingelt mich der Wecker um 06:00 Uhr aus den schönsten „Fang“-Träumen. Aber ich wollte es ja nicht anders haben. Mit dieser Einstellung bin ich nicht alleine, denn Jörg (elbtwister) und Mayk (eastspöket) sind auch mit von der Partie. Um 08:00 Uhr haben wir uns verabredet. Wir treffen uns auch fast pünktlich am Wasser. Kurzer Schnack und dann ab in die Klamotten. Klärchen grinst uns schon vom strahlend blauen Himmel entgegen. Ob sie uns sagen will, dass heute der Tag der Meerforellen ist? Nachdem alles startklar gemacht ist, stiefeln wir zum Wasser. Wir haben uns, nach ausgiebigen Studium der Tiefenkarte, für einen Küstenabschnitt in der Wismarer Bucht entschieden. Nach gut 10 Minuten Fußmarsch stiefeln wir voller Elan ins kühle Nass. Mayk geht rechts von mir ins Wasser und Jörg montiert an Land noch schnell seine Rute. Ich bin gerade 20m ins Wasser gegangen, als ich fast einen Schock bekommen. Nein, keine „Riesenmeefo“, sondern Wassereinbruch in der Wathose. Ein kleines Loch kurz über dem linken Stiefelansatz. Vor Wut brodelt es in mir. Und das aus gutem Grund, habe ich doch die Wathose erst ganze 8 Tage in meinem Besitz. Es ist der dritten Einsatz in dieser Wathose. Wo ist bloß die Qualität von früher geblieben. Zähneknirschend verlasse ich das „kühle“ Nass wieder. Jörg ging gleich mal zu Mayk um ihn zu fragen, ob er eventuell Flickzeug dabei hätte. Hatte er leider nicht, aber er bot mir seine Ersatzwathose an. Mayk hatte die Hose im Schrittbereich gerade neu geklebt und zusätzlich noch von innen mit „Panzertape“ beklebt. Ich nahm das Angebot bereitwillig an. Erstens bestand so für mich die Gelegenheit doch noch zu angeln und zweitens konnte ich so für Mayk die „Dichteprüfung“ unternehmen. Ich ging also im Eilschritt zu den Autos und wechselte die Wathose. Frohen Mutes stiefelte ich anschließend wieder zu den Jungs. Schnell rein ins Wasser und ab mit dem Snap zum Horizont. Das war dank des leicht ablandigen Windes, der BALZER Magna Matrix Rute, der Shimano Twin Power 5000 FA Rolle und der 0,15mm Fireline auch kein Problem. Jörg sagte mir noch, dass er kurz zuvor einen Nachläufer gehabt hätte. Der Ehrgeiz war voll entbrannt. Nach etwa 1,5 Stunden, es war inzwischen schon 11:30 Uhr, gingen wir erst mal wieder zum Strand. Dort stellte ich fest, das die „Dichteprüfung“ leider negativ ausfiel. Es war doch recht feucht im Schritt. An dieser Stelle bitte keine falschen Schlussfolgerungen!!! Wir verdrückten erst mal ein Brötchen und genossen eine Tasse Tee. Frisch gestärkt und nach einem ausgiebigen Gespräch auch wieder voll motiviert ging es um 12:45 Uhr wieder ins Wasser. Wir waren zuvor noch gut 300m weiter den Strand entlang gegangen. Bisher hatte ich es die ganze Zeit mit Köder in Naturfarben versucht. Jetzt sollte mal etwas Abwechslung in die Farbpalette kommen. Ich montierte also einen 30 gr. Snap in rot/schwarz und schickte ihn mit einem kräftigen Wurf auf Reisen. Auch Jörg hatte inzwischen auf diesen Köder, allerdings in 25 gr., gewechselt. Nach fünf weiteren Würfen hatte ich plötzlich einen guten Biß. Ich rief zu Jörg rüber „Fiiiisch“!!! Meiner Meinung nach musste es sich um eine ca. 50 – 55 cm große Meerforelle handeln. Die Gegenwehr war nicht zu stark. Doch dann geschah etwas, das uns den Atem anhalten ließ. Als der Fisch noch gut 15 m vor mir war, wurde die Rute schlagartig krumm, die Rollenbremse sang ein surrendes Lied und eine große Meerforelle schraubte sich aus dem Wasser. Sofort entfuhren meinem Mund Stoßgebete an den Herrn. Jetzt begann erst der eigentliche Drill des Fisches. Mehrfach katapultierte sich die silberne Schönheit in ganzer Länge aus dem Wasser. Immer wieder begleitet von starken Fluchten und der kreischenden Bremse meiner Rolle. Als der Fisch vor dem Kescher erschien, stockte mir der Atem. Geistesgegenwärtig schloß ich meine Beine, denn die Meerforelle schoß direkt an meinen Füßen vorbei. Ich drehte mich um 180 ° und setzte den Drill fort. Nach gut 15 bangen und endlosen Minuten gelang mir gleich der erste Kescherversuch. Jörg hatte schon längst seinen Fotoapparat zur Hand genommen und hatte den Drill in Bildern festgehalten. Als die Keschermaschen sich um den gewaltigen Leib schlossen, entfuhr meiner Kehle ein lauter Jubelschrei. Der Herr hatte mich erhört und mich siegreich aus diesem Duell hervorgehen lassen. Gemeinsam gingen Jörg und ich ans Ufer. Auch Mayk war das Szenario nicht entgangen und auch er kam zum Strand. Nachdem ich den Fisch versorgt hatte wurde das Maßband angelegt. 74 cm pures Ostseesilber lag vor uns. Wir schauten uns an und grinsten um die Wette. Die „Petri Heil“ Glückwünsche nahm ich gerne entgegen. Dann setzte ich mich erst mal auf einen Stein und genoss den Fang. Jörg und Mayk waren schon wieder im Wasser. Es dauerte keine fünf Minuten und die Rute von Mayk wurde mit brachialer Gewalt auf die Wasseroberfläche gerissen. Die Rollenbremse schrie auf und in einer Entfernung von gut 20 m vor ihm schraubte sich eine wahre „Monsterforelle“ aus dem Wasser. Doch dann geschah etwas, was sich keiner in dieser Situation wünscht, der Fisch stieg aus. Dieser Fisch hätte die 80 cm Grenze locker geknackt! Die riesengroße Enttäuschung stand Mayk ins Gesicht geschrieben. Auch dieser Fisch hatte auf einen 25 gr. Snap in rot/schwarz gebissen. Kurz darauf konnte Jörg noch eine Meerforelle von 46 cm landen. Sicherlich ein schöner Fisch, aber die Freude wurde durch das gerade Geschehene doch getrübt. Kurze Zeit später verließ uns Mayk, denn er musste die Heimreise antreten. Nachdem Jörg und ich noch gut eine Stunde ohne weiteren Kontakt weiter gefischt hatten, beschlossen wir diese Tour zu beenden. Die Fische wurden noch ausgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass die 74-er Meefo den Magen bis auf fünf kleine Stichlinge, leer hatte. Der Mageninhalt der 46-er Meefo ergab viele Flohkrebse und einen Tangläufer. Am Auto angekommen verstauten wir unser Geschirr und verabschiedeten uns.
An dieser Stelle möchte ich Jörg für seine tollen Fotos danken und Mayk für seine Hilfsbereitschaft bezüglich der geliehenen Wathose. Ich hätte dieses Erlebnis sonst nicht gehabt. Und Kopf hoch Mayk. Auch du bekommst noch mal den „Fisch des Lebens“!
 

Anhänge

  • mefo rolf 009.jpg
    0 Bytes · Aufrufe: 186
  • mefo rolf 010.jpg
    0 Bytes · Aufrufe: 206
  • mefo rolf 014.jpg
    0 Bytes · Aufrufe: 203
  • mefo rolf 017.jpg
    0 Bytes · Aufrufe: 239
:respekt :respekt :respekt :respekt :respekt :respekt

Mehr kann man kaum mehr sagen, du scheinst wohl ein echter Meerforellen Profi zu sein!! :klatsch Wunderschöner Bericht und Fotos.

Petri Heil!!!

Greifswalder
 
Ein wirklich gelungener Bericht und ein kapitaler Fisch oben drauf........... :respekt :respekt :respekt
Petri Heil zu dem Heringsfresser.
 
Mensch Mefohunter.
Da ist ja ein Bericht schöner als der andere Petri Heil und Respekt hast ganz schön was auf die Schuppen gelegt. deine Bilder sind der Kracher. ich finde3 es klasse wie du dich hier mit einbringst.
Ich hätte mal einen Kleinen kleinen Kritikpunkt versteh es bitte als Konstruktive kritik . Deine Beichte sind sehr lang wäre schön wenn du mehr Absätze einfügst dann ist das ganze einfach einfacher zu Lesen. dazu einfach die Return taste Benutzen.
Ich Dank recht schön freu mich auf weitere Berichte.
Carmen.
 
Wow, klasse. Habs früher mal versucht wenigsten eine Mefo zu verhaften, leider nie eine dran bekommen. Das sehe ich heute noch als schwere Schlappe.
Dickes Petri zu Deiner. :respekt
 
Hi mefohunter,das ist ein sehr schöner Bricht mit tollen Fotos und das weckt absolut Heimweh bei mir. Weiter so und ein kräftiges Petri Heil zu dieser schönen Meerforelle.

Bärchen
 
Vielen Dank für eure Glückwünsche. Ich werde ja fast schon verlegen. :rotwerd :lach Das ganze passiert natürlich nur, wenn man seinem Motto treu bleibt: "Nur der Köder im Wasser fängt den Fisch"! :verneig: :lach

Nochmals besten Dank und auch ich wünsche euch immer ein paar dicke Fische!!! :daumenhoc
 
Alter Schwede, was für ein schöner Fisch.
Ein dickes "74-er Petri" von mir.

viele Grüße
Stephan
 
Zurück
Oben