Allgemein -  Langeland im Oktober/November 2006, Teil 1

Meeresheini

Petrijünger
Wir fahren nach Langeland, dies empfand ich eher als Scherz, als Claudia dies in die nähere Betrachtung zog. Denn geplant war diese Reise eigentlich nicht.

In den folgenden beiden Teilen werdet Ihr erfahren, wie es Helge, Thomas, Norman und mir und natürlich unseren Frauen bei unserer ersten Langeland-Tour erging, welche Strände wir beangelt haben und welche schönen Bilder diese Insel hergibt.

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Außerdem gibt es einen kurzen Abriß des Königsangelns und der IDM 2006, welche von der EFSA und vom Angelcentrum Langeland organisiert wurde.

Also fuhren wir dann auch gänzlich Langeland-unerfahren in die Ferne und kannten, dank der einschlägigen Literatur von Udo Schröter bereits alle Strände aus dem FF, theoretisch jedenfalls. Das Ärgernis über die holprige Planung war hinüber, es konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen, denn auf uns selbst können wir uns ja verlassen.

Samstag, 28.10.2006
Da Claudia und ich den Landweg gewählt hatten, waren die Anderen wohl schon weg, als bei uns das erste Mal der Wecker klingelte. Wir wollten um 08:00 Uhr losfahren, doch was war das? Kein Weckerklingeln? Es ist schon 07:00 Uhr ... verpennt
Ohne Hektik, schließlich hatten wir ja noch knapp 700 km vor uns, frühstückten wir, beluden das Auto mit unserem gesamten Haushalt und machten uns gegen 09:30 Uhr auf den Weg. In Erwartung der großartigen Fischfänge verging die Fahrt wie im Fluge. Anne, Katrin, Helge und Thomas erwarteten uns bereits seit 2 Stunden und nachdem wir in Rudkøbing die Schlüssel unseres Ferienhauses abgeholt hatten, bezogen wir in Windeseile selbiges, denn frische Wattwürmer warteten bereits darauf, an unsere Montagen zu kommen.

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Trotz aller Euphorie konnte ich mich nicht durchringen, am Anreisetag an den Strand zu gehen, erstens war ich doch ganz schön geschafft und zweitens lud das Wetter auch nicht gerade ein, es stürmte und regnete recht ordentlich. Wir vertagten also das Anangeln auf Sonntag und entfernten ersteinmal die Verpackung, in der sich solch fremdländisches Gebräu namnes "Sagres" verbergen wollte. Aber es hatte keine Chance, wir waren stärker und gedachten in aller Ehrfurcht dem edlen Spender Marcel für dieses wohlschmeckende Getränk. Zeitig verschwanden wir in unsere Zimmer, Kraft tanken für den nächsten und ersten Angeltag.

Sonntag, 29.10.2006
Dank der Zeitumstellung, wir durften eine Stunde länger schlafen, und der frühzeitigen Nachtruhe, waren Claudia und ich die ersten an Deck und klapperten mit dem Frühstücksgeschirr den Rest der Mannschaft wach, dies sollte auch das einzige Mal bleiben ;) 08:30 Uhr gab es Frühstück und danach wurde der Heimstrand (zwischen Hellesbjerg und Ristinge) erkundet. Der Südwestwind hatte nachgelassen, das Wasser schön trüb, hier mußten sich die Butt ja stapeln.

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Trotzdem fuhren wir zur Besichtigung an die Ostküste nach Fredmose und Fodslette und entschieden uns am Nachmittag, am Strand von Fodslette unseren Angelurlaub zu beginnen. Dort war das Wasser regelrecht braun und lud so richtig nach Dorsch satt ein.
Nach dem Mittagessen packten wir in aller Ruhe unsere Sachen und waren gegen 16:00 Uhr am Wasser, doch was war das? Der Strand in nördlicher Richtung war weg, wir mußten also nach rechts gehen. Wir bauten in sicherer Entfernung vom Wasser auf und nach einer guten Stunde und 3 untermaßigen Scheiben, mußte ich flüchten, denn der Strand wurde zusehens schmaler.

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Ich schleppte meinen ganzen Kram an Thomas und Helge vorbei und baute schon zwischen dem Dünengras auf und bekam nach Helge und Thomas auch endlich einen maßigen Butt. Nach dem Dunkelwerden kamen die kleinen Dorsche und die Krabben beschäftigten uns recht ordentlich. Trotz des bewegten Wassers bissen die Fische sehr vorsichtig und irgendwann schaffte ich es tatsächlich einen schönen 55er Dorsch an die Angel zu bekommen. Der Haken hing ganz vorn, Glück gehabt ... Später gesellte sich noch ein 61er dazu und gegen 20:30 Uhr beendeten wir unseren Ausflug eher mit verhaltener Freude. Sollte dies etwa hier so weitergehen, wie es in Deutschland aufgehört hatte, kaum Fisch und massenhaft Krabben?

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Fazit Fodslette: Schöner Strand mit abwechslungsreichem Untergrund, der bei Hochwasser etwas schmal werden kann. Es können Butt und Dorsche gefangen werden.

Montag, 30.10.2006
Erste Amtshandlung nach dem Frühstück: Würmer besorgen. Wir kauften Thorben Hansen die letzten 270 weg, mehr waren dort während der gesamten Zeit nicht zu bekommen.

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Heute wollten wir unseren Heimatstrand in Hellesbjerg ausprobieren, der Wind kam mit gut 5 Stärken schräg von vorn und es regnete leicht, richtiges "Männerangeln" also. Sicherheitshalber schlugen wir unsere Zelte in den Dünen auf, man kann ja nie wissen. Die ersten Probewürfe brachten die Gewissheit, es würde heute schwer werden, starke Strömung und Krautgang zwangen uns erst, Krallenbleie zu montieren und danach nur noch mit einer Rute zu angeln.

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Der Wind nahm während des Angelns stetig zu und drehte weiter auf Südwest, die Fische interessierten sich kaum für unsere Köder, erst nach Einbruch der Dunkelheit, kamen wieder die kleinen Dorsche. Im Gegensatz zu gestern hatten wir nicht mit Krabben zu kämpfen, ich schaffte es gerade so, einen maßigen Dorsch zu landen und nachdem sich der Wind auf eine gepflegte 7 verstärkte und keine Kralle mehr hielt, packten wir zusammen. Es war zwecklos ... Das Wasser lief heute im Übrigen weg, so dass unsere Behausungen natürlich viel zu weit vom Wasser entfernt standen.

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Fazit Hellesbjerg: Sehr schöner Sandstrand mit wenig Fisch

Dienstag, 31.10.2006
Strandwechsel, wir unternahmen am Vormittag eine Strandbesichtigung in Illebølle, hier soll ja der Buttstrand an sich sein.

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Danach plümperten wir uns ein paar Würmer, jedenfalls versuchten wir es und landeten doch wieder in Spodsbjerg, um dort welche zu kaufen. Dort konnte man sich wenigstens auf frische Nordseewürmer verlassen, alle anderen Angelgeschäfte konnten nur noch Kneifer liefern.

Ankunft Illeboelle: Auf dem kleinen Parkplatz stand bereits ein Wagen mit Anhänger und nordfriesischem Kennzeichen, ein Blick die kleine Steilküste hinunter verriet, die guten Plätze in nördlicher Richtung waren mit 4 Anglern alle belegt. Hmmm, wir verdrückten uns also gen Süden und ich baute meine Sachen zwischen den großen Steinen auf und war nicht so recht glücklich.

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Beim ersten Wurf gab es einen lauten Knall und klatsch, meinen Montage riss ab und flog etwa 20 Meter vor mir ins Wasser. Ich schaute mir meine Schlagschnur an, die ich irgendwie zerfetzt hatte. Egal, ich legte meine Rute hin und zog die Schnur wieder durch die Ringe und traute meinen Augen nicht, das Spitzenteil der Rute fehlte. Ach du Sch..., ich sah auf das Wasser und das Spitzenteil meiner WS II schwamm ganz gemütlich durch die Wellen, das hatte ich gar nicht mitbekommen. Jetzt wurde ich das erste Mal in diesem Urlaub hektisch. Gottseidank lag noch das Vorfach von gestern mit einem Krallenblei in meiner Kiste.

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Dieses montierte ich an die andere Rute, klappte die Krallen hoch und mit einem gekonnten Unterhandpendelwurf über das Rutenteil konnte sich die Kralle in einem der Ringe verfangen und das Teil war gerettet. Nur der Spitzenring nicht, der hatte sich bei meinem Kunstwurf in seine Einzelteile zerlegt, wahrscheinlich habe ich beim Werfen die Schlagschnur um den Ring gewickelt. Ich packte dann meine Ersatzrute aus, kam mit dieser aber gar nicht zurecht und angelte bis zum Schluß mit nur einer Rute weiter. Es half nichts, wir fingen alle keine maßigen Fische, nur wieder untermaßige Dorsche und keine einzige Scheibe.
Zumindest konnten wir einen "Strand-Flitzer" belächeln ;)

Fazit Illebølle: Ein Strand, den die Welt nicht braucht ;), an diesen Tagen ging dort wirklich nichts. Dieser Superstrand muß mich erst vom Gegenteil überzeugen.

Mittwoch, 01.11.2006
Sturm, der Wetterbericht hatte es vorhergesagt, in Deutschland wüteten Orkanböen, auch auf Langeland war es recht zugig ;)
Ich hatte eh nur ein Ziel, meine Rute braucht einen neuen Spitzenring. Diesen bekam ich auch erst im AC Langeland, der Chef höchstpersönlich montierte ihn mir fachmännisch. Ich verzichtete, nach Rücksprache mit Helge, auf das Bunkern neuer Würmer, Schneeschauer und ziemlich starker Wind luden nun gar nicht zum Angeln ein, wir hatten ja schließlich Urlaub.

Am Nachmittag unternahm ich mit Helge noch eine Strandbesichtigung an wohl Langelands bekanntesten Strand, in Dovns Klint und dies war die einzige Stelle, an der das Angeln heute überhaupt möglich war. Das wußten scheinbar auch die anderen Angler, denn es war richtig voll. Wir haben aber bis zum Einbruch der Dunkelheit auch keinen Fisch an Land kommen sehen.

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Danach schauten wir uns noch Lunden und Holmegard an und waren von letzterem ziemlich angetan. Im Schneesturm fuhren wir nach Ristinge zurück und waren froh, uns mal eine Pause geönnt zu haben. Der Schnee blieb übrigens über Nacht liegen, denn die Temperaturen sanken leicht unter den Gefrierpunkt.

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Donnerstag, 02.11.2006
4 Tage auf Langeland und so wenig Fisch, welchen Strand nehmen wir denn heute? "Da mußt du dusselig sein, um keinen Fisch zu fangen ..." oder so ähnlich entnahmen wir Udos Angelführer und entschieden uns tatsächlich für Holmegård, einen Steinstrand vom Feinsten. Man lief wie auf Eiern, denn die Steine hatte in etwa diese Größe und diese erschwerten das Werfen doch etwas.

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Das Wetter war aber schön, es schien die Sonne und Helge legte noch im Hellen einen schönen 37er Butt vor. Ich mußte lange auf meinen Butt warten und kam mit meinem neuen Spitzenring so gar nicht klar, es war der Wurm drin.
An diesem Abend gesellte sich noch unsere amtierende beste deutsche Brandungsanglerin, Marianne Sperlinger, zu uns und auch Thomas Reinhardt vom Angelcentrum Langeland besichtigte Holmegård für das kommende Veranstaltungs-Wochenende.

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Unser Thomas konnte noch einen maßigen Dorsch landen und das war es auch schon wieder, viele untermaßige Dorsche und wieder Krabben bereicherten die Angelei auch nicht gerade.
Am Abend begrüßten wir nun auch Norman, der unsere beiden Teams komplettieren sollte.

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Aber nicht nur das, wir begrüßten ebenso ablaufendes Wasser und einen fast kreisrunden Vollmond, ideales Brandungswetter also :o(

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Fazit Holmegård: Dieser Strand hat Potenzial, viele Angelplätze sind leicht zu erreichen, da man direkt dahinter parken kann. Hier würde ich wieder angeln.

Waren wir nun für die beiden Veranstaltungstage gut gerüstet, oder etwa übertrainiert? Wie es uns Vieren dann so ergangen ist, erfahrt Ihr im zweiten Teil meines Langeland-Berichtes.

Karsten

P.S. Alle Zusammenfassungen der Strände beziehen sich natürlich nur auf unser "Können" und auf die Zeit, an der wir diese beangelten. Das kann sich u.U. täglich ändern und natürlich nicht verallgemeinert werden.

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