Zandertipp -  Bohuslän - Hedekas: Örekils- u. Hajumsälvens FVO

Thomas II

Neuer Petrijünger
Ausgabestellen für Erlaubnisscheine, Infos und Tipps (alle Angaben ohne Gewähr):

Kynnefjälls Natur
Bråmarken 19
45054 Hedekas
Tel.: +46 (0)524-32088
Fax: +46 (0)524-32089
E-Mail: info@kynnefjall.com
Internet: www.kynnefjall.com
(Boot- u. Kanuvermietung)


Flussstrecke

bei 455 95 Hedekas, zur Gewässeransicht in der Karte auf Sat klicken.


Preise (Stand 2006):
Tageskarte 50,- SEK
Wochenkarte 100,- SEK
Jahreskarte 200,- SEK
Jahreskarte Familie 300,- SEK
Jugendliche unter 15 angeln kostenfrei

Gewässer u. Größe:
Flusstrecken des Örekilsälven und Hajumsälven sowie der See Kärnsjön (Zandertip)

Angelkarte online über SMS für fast alle Omraden

Und hier

Hauptfischarten: Hechte, Barsche, Zander (Kärnsjön), Aale, Aalquappen, Forellen und versch. Weißfischarten

Gewässerdaten gesucht (hier klicken)

 
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Ein hochmotivierter Trupp machte sich auf den Weg nach Schweden um einmal richtig den Aalen in Bohuslän nachzustellen. 4 Mann, ein Wohnmobil und die Erwartung auf den großen Fang.
Die Anfahrt über die Fährstrecken Puttgarden - Rødby und Helsingør -Helsingborg war problemlos wenn man einmal von der Schnüffelarbeit der schwedischen Zolldamen absieht, die genau wissen wollten was wir alles an Bord hatten.

Auf der Fahrt zum Zielgewässer wurden mehrere schwedische Gewässer angetestet, mit mäßigem Erfolg. Zu diesen Gewässern zählten u.a. der Göta-Kanal an mehreren Stellen, mehrere Kleinseen und der Vennern. Der tägliche Fang wanderte abends immer gleich in die Pfanne.
Köder waren mitgebrachte und vom Zoll nicht monierte Tauwürmer. Einfuhr, nach meinem erst später erworbenen Wissen, verboten.
Auf der E6 ging es dann bis zur Ortschaft Munkedal an den Örekillsälven. Dieser Ort war uns von Bekannten als idealer Ort zum Aalangeln angepriesen worden. Entsprechend groß war unsere Erwartungshaltung. Da wir aber auch etwas von der schönen schwedischen Landschaft auf der Herfahrt haben wollten, haben wir uns den empfohlenen Platz als „Schlußbonbon“ für diese einwöchige Männertour aufbewahrt.
Wir machten es uns gleich auf dem Parkplatz an der Tankstelle am Ortseingang, unmittelbar am Fluß bequem und kauften uns unsere Angelkarten. Dafür brauchten wir nicht weit laufen, denn die Scheine gab es ebenfalls an der Tankstelle. Der Preis war nicht ganz billig. Je nach Saison. War ja auch lt. Aussage des Tankwartes ein Lachsgewässer. Wir zahlten pro Mann knapp €20 für 24 Std. Da es aber keine Karte für Aalangler gab mußten wir den Preis für Salmonidenangeln zahlen. Für Salmonidenangler wäre es wahrscheinlich ein Spottpreis. Wir aber wollten „Schleicher“.
Wenn man sich das Gewässer besah (Karte Platz2), war man sofort der Meinung, hier Aalangeln- vergiß es. Strömung wie in einem Wildbach. Ich war sehr skeptisch. Einzig in der der Strömung abgewandten Seite, in den Kehren könnte was zu machen sein.
Erstmal wurden die Tiefenverhältnisse erkundet und zu meinem Erstaunen waren Gumpen bis 5 Meter vorhanden. Antesten war angesagt. Jeder eine Rute, Grundgeschirr bestückt mit Tauwurm.
Irgendwas schien auf uns nur gewartet zu haben, denn was jetzt abging habe ich in meiner langjährigen Angelpraxis noch nicht erlebt. Das Blei, kaum am Grund angekommen, rumpelte über den steinigen Boden, da verneigte sich die Rutenspitze auch schon. Aber nicht nur bei mir, auch die Ruten der Kollegen verneigten sich. Anschlag und Widerstand. Leben kam in den Stock, und „fest“. Nach langen Mühen der erste Aal. Und was für einer. Ca. 600gr. war für den Anfang doch nicht schlecht. Auch meine Kollegen staunten nicht schlecht als es so weiter ging. Wenn ich jetzt sagen würde, daß wir kein Lehrgeld bezahlt haben, würde ich Lügen. Bis wir den Bogen raus hatten, die Aale blitzschnell vom Grund weg zu bekommen, haben wir unzählige Aale und Bleie verloren. Das Erstere war das Schlimmere, das Zweite ging an den Materialbestand. Während das Aalangeln in heimatlichen Gewässern doch eher geruhsam vonstatten ging, war es hier schon fast Arbeit. Ich vermute, daß die Aale direkt in der steinigen Unterwasserböschung steckten und sowie etwas vorbeitrieb, sie es sich schnappten und sofort in der Böschung wieder verschwanden. Daher die hohe Verlustzahl. Diese Beißart war uns vollkommen fremd, da die Aale zuhause eher gemütlich schluckten.
Es folgte eine Nacht in der, ich muß es zugeben, heute schäme ich mich schon fast dafür, Im Jagdfieber würde ich sagen „den Pool leer machen“. Aal auf Aal wurde aus dem Wasser gezogen. Alles schöne Tiere, in Einzelgewichten bis zu 900gr.
Nach Einbruch der Dunkelheit kam noch eine andere Fischart dazu, die wir aus heimatlichen Gewässern gar nicht kannten oder zumindest noch nicht erwischt oder gezielt beangelt haben. Die Quappe. Jeder kennt sie von Bildern, aber wenn die erste aus dem Wasser kommt und das noch bei Dunkelheit ist man doch etwas erschrocken. „Watt datt denn“.
Irgendwann in der Nacht ließ das Beißen schlagartig nach und wir beendeten diesen überaus erfolgreichen Angeltag. Es war noch Zeit für Skat und Bierchen.
Am nächsten Tag verlegten wir unseren Angelplatz 300 m flußaufwärts, unmittelbar vor einen kleinen Wasserfall (Karte Platz 1). Dieser Platz wurde auch nur gewählt weil es in Strömen regnete und am Wasser ein Unterstand vorhanden war.
Das Ufer bestand aus einer Böschung Basaltsteinen mit einer Neigung von ungefähr 45 Grad.
Hier geschah fast das gleiche wie an der 1. Angelstelle. Schlagartig setzen die Bisse ein. Leichtsinnigerweise hatten wir jeder 2 Ruten ausgelegt und verloren ständig unsere Grundbleie. Sei es nun durch unlösbare Hänger oder durch festgesetzte Fische. Um den Materialverlust in Grenzen zu halten stiegen wir um auf Schraubmuttern.
So konnte es nicht gehen. Bei 2 Ruten pro Nase kam man mit dem beködern nicht hinterher. Also packte jeder eine Rute beiseite und konzentrierte sich so auf sein Geschirr, daß der Aal keine Chance hatte sich erst festzusetzen.
Im Laufe des Tages erhielten wir einmal Besuch eines Schweden. Wir dachten schon an eine Angelscheinkontrolle und griffen zu unseren Papieren. Der ältere Herr sah aber nur, nach einem freundlichen Gruß, in unseren Fischbehälter und schüttelte sich mit den Worten „Iiih Slange“ und stapfte von dannen. Man scheint bei vielen Schweden wie auch Norwegern auf Unverständnis zu stoßen wenn man diesen „komischen ekelhaften“ Fischen nachstellt.
Am späten Abend mußten wir dann aber leider auch schon unser Bündel schnallen und uns auf den langen Heimweg machen. Diesen Platz hätte man, von der Ausbeute betrachtet, sofort anfahren sollen. So blieb es bei der Wahnsinnsausbeute von ca. 60 Aalen pro Nase.
Ach ja, wir haben die Frage des Transportes der Aale auf folgende Weise gelöst.
Wir haben uns vor der Abreise im Kühlhaus einen Klumpen Trockeneis besorgt. Den hatte man uns vor Ort in einen Block geschnitten, der gut in einer Kühltasche zu verpacken war.
Zum Transport der geschlachteten und ausgenommenen Aale in einer Tonne mit Schraubdeckel, wurde Wasser über die Aale gegossen und dann die Hälfte des Trockeneises dazugegeben. Nach etwa 8 Std. wurde der Rest Trockeneis aufgefüllt. So bestand keine Gefahr, daß die wertvolle Fracht verdarb.
Auch wenn einige der Leser jetzt sagen, „was sollen diese Raubtouren“ kann ich ihnen sagen, es war ein einmaliges Ding und hat allen Beteiligten sehr viel Spaß gebracht.

MfG
 

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