Foreninterne Kritik -  Toleranz ... unter Anglern ein Fremdwort?

Thomas II

Neuer Petrijünger
Hallo Kollegen,

in letzter Zeit sind mir so einige Dinge sprichwörtlich aufgestoßen, die den Zusammenhalt der Angler untereinander betreffen ...

Hier scheinen unüberbrückbare Hürden aufgebaut zwischen

- Forellenanlagen- und Freiwasseranglern
- Stippern, Fried- und Raubfischanglern (Karpfenanglern/Spinnfischern)
- Anfütterern / Nicht-Anfütterern
- Selektiven Entnehmern / Releasern
- Fischphotographen in der Küche / Fischphotographen in der Natur
- Kunstköderanglern / Naturköderanglern

und was weiß ich nicht noch zusätzlich ... die Liste bekomme ich nicht mal komplett.

Meine Frage an euch ist folgende: gibt es wirklich keinerlei einigenden Zusammenhalt mehr zwischen uns Anglern, ist inzwischen wirklich alles in Fraktionen und Fraktiönchen gespalten ... oder täuscht das alles nur?

Meine zusätzliche Bitte an euch: formuliert bitte eure Anforderungen an einen Vertreter einer 'anderen' Gruppe, der ihr selbst nicht angehört, und ordnet euch gleichzeitig möglichst selbst zu. Was erwartet ihr im Minimalfall von 'denen' .... ?

Wenn wir das augenscheinliche Problem hier im Forum bewältigen (sollten), lässt sich eine Lösung oder allgemeine Erwartungshaltung vielleicht auch auf die Gewässer übertragen ... also an die Stellen, an denen wir uns alle am liebsten aufhalten.

Klartext: überwiegt eurer Meinung nach das Trennende oder das Einigende? Oder bleibt alles ein Mischmasch, für das keinerlei Lösung gefunden werden kann?

Nun bin ich auf eure Meinungen und Aussagen gespannt ...


Gruß, Thomas
 
Thomsen schrieb:
Hallo Kollegen,

in letzter Zeit sind mir so einige Dinge sprichwörtlich aufgestoßen, die den Zusammenhalt der Angler untereinander betreffen ...

Hier scheinen unüberbrückbare Hürden aufgebaut zwischen

- Forellenanlagen- und Freiwasseranglern
- Stippern, Fried- und Raubfischanglern (Karpfenanglern/Spinnfischern)
- Anfütterern / Nicht-Anfütterern
- Selektiven Entnehmern / Releasern
- Fischphotographen in der Küche / Fischphotographen in der Natur
- Kunstköderanglern / Naturköderanglern

Klartext: überwiegt eurer Meinung nach das Trennende oder das Einigende? Oder bleibt alles ein Mischmasch, für das keinerlei Lösung gefunden werden kann?

Nun bin ich auf eure Meinungen und Aussagen gespannt ...


Gruß, Thomas

1) Wer in nur in Forellenanlagen Angeln will soll es machen, aber nicht auf die Meckern die es nicht machen, andersrum genauso.

2) Es ist egal welche Angelart man betreibt, alle haben das gleiche Ziel, Fisch zu fangen!

3) Anfüttern sollte in einem angemessenem Maß stattfinden.

4) Das entnehmen maßiger Fische sollte der Angler vor Ort selbst bestimmen können, ( so wie im Land Brandenburg ). Man darf aber auch nicht vergessen das es Bundesländer gibt wo es verboten ist, daher kann man diese Angler nicht verurteilen.

5) Es sollten schon auf Umgebung geachtet werden.

6) Muß jeder für sich selbst entscheiden mit welchen Ködern er angeln will.

Das ist meine Meinung und Einstellung dazu.



PS. Die Toleranz wird oft vergessen, weil der Fangneid stärker ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
1.- Forellenanlagen- und Freiwasseranglern
2.- Stippern, Fried- und Raubfischanglern (Karpfenanglern/Spinnfischern)
3.- Anfütterern / Nicht-Anfütterern
4.- Selektiven Entnehmern / Releasern
5.- Fischphotographen in der Küche / Fischphotographen in der Natur
6.- Kunstköderanglern / Naturköderanglern


1. Ich hasse FOPU'S, wenn dort jemand angelt, ok warum nicht

2. Jeder angelt so wie es ihm gefällt, ist auch gut so, wäre sonst stink langweilig wenn alle das gleiche machen würden

3. In Maßen ist es ok

4. Muss jeder für sich entscheiden können und müssen

5. Man sollte auf seine Umgebung achten, Fotos von " Küchen- Wohnzimmer oder Garagen-Fischen " finde ich zum weglaufen

6.Jeder so wie es ihm Spass macht

Es gibt Leute ( wie ich ) die alle Angelarten betreiben, ausser stippen. Ich kann mich so jeder Zeit auf jeden Fisch um oder einstellen. Nachteil- Schlepperei ohne Ende.
 
Einigende Faktoren

Es ist wirklich traurig, dass der Mensch sich scheinbar überall und immer Feindbilder suchen muss. Homo Homini Lupus - Der Mensch ist des Menschen Wolf...

Dass Angler auch zusammenhalten können, hat man an der Diskussion um die und mit der PETA gesehen. Kaum hatten wir ein außenstehendes Feindbild, das uns scheinbar auch feindlich gesonnen war, konnten wir eine geradezu unglaubliche Einigkeit und einen gigantischen Zusammenhalt beweisen.

Können wir das nicht auch, wenn gerade keine Frau Dr. Breining in der Nähe ist? Wollen wir nicht alle, dass es zum einen dem Fisch in unseren Gewässern gut geht, zum anderen die Gewässer schön und natürlich sind und dementsprechend das Angeln für uns schöner und erfolgreicher wird? Wollen wir nicht, gemeinsam und unter gegenseitigem Respekt und entsprechender Rücksicht auf den jeweils Andern, diese Zeile erreichen?


Meine Bitte an alle im Forum ist daher:

1. Bleibt sachlich, wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid und seid nicht gleich beleidigt, wenn jemand anderer Meinung ist.

2. Beachtet die Grundregeln des höflichen und sozialen Umgangs miteinander.

3. Denkt daran, dass wir alle Angler sind und alle im Kern das gleiche Ziel Verfolgen: Die Freude am Angeln!


Noch etwas zu mir: Ich bin inzwischen leidenschaftlicher Fliegenfischer und erwarte von "denen" also den Ansitzanglern, Spinnfischern und anderen Fliegenfischern sowie allen, die ich jetzt vergessen habe, dass sie versuchen die grundlegenden Regeln eines gedeihlichen Zusamenlebens genauso beherzigen, wie ich es von mir selbst erwarte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mein Verständnis,geht es nicht um die Art de Fischens,den Fisch,die Fotos,den Neid,Missgunst,das Alter sonder um zwischenmenschliche Beziehungen.
Habe ich ein gegenüber den es an Verständnis,Glaubhaftigkeit,Kommunikation,persönlchen Vorteilen, die Ihm durch manche Stellung im Forum, eine dicke Brieftasche beschert usw.usw.usw.usw......, wird es immer heikle Situationen geben,wie sie manches mal zur beobachten sind.
Ich selbst kann behaupten ,das ich sehr gute Menschenkentnis besitze,hängt mit meinem vierjährigen Aufenhalt bei der Bundeswehr zusammen.Auf engsten Raum,mit vielen Menschen unterschiedlicher Herkunft und sozialem Status klar zu kommen,birgt durch aus gefahren.Gerade in unserem Hobby ist es doch so,das die Erfahrung uns zu dem macht was wir sind,was wir können und was wir wissen,nur im bereich unseres Hobbys.
Je mehr davon,desto grösser die Gefahr,das man auf dem Weg der Kommunikation ganz schnell an einander geraten kann,wenn man negative Charaktereigenschaften mit sich bringt.
Mit einem gegenüber der die Weissheiten gegessen hat,stur ist,Hoffnungslos von sich und seinen Taten überzeugt ist,mit so einem ist es oftmals schwer zu komunizieren.Persönliche Interessen,Vorlieben,Erfahrungen und die eigene Meinung,stehen bei dem ein oder anderen an oberster Stelle,in so einem Fall,wunderts das Meinungsverschiedenheiten vorprogrammiert sind.

Tja, genau wie in der Politik die Meinungen gespalten sind,haben auch die zahlreichen Angler verschiedene Ansichten,sowohl im Leben als auch in ihrer Freizeit.

Das einzige was ich immer wieder erschreckend finde und vermisse,das sehr viele ein unglaublich grosses Problem mit der Tatsache haben,selbst die Hand zu reichen oder zu zu geben das sie im Unrecht waren.Bevor das passiert,ist es für ganz viele wichtiger das Gesicht zu wahren,wenns sein muss, mit aller Gewalt.
Sprich lieber das Handtuch werfen,zu Beleidigungen greifen oder aber richtig aus zu flippen,als das man stepp by stepp alles in ruhe ausspricht.Gerade in der Welt der vielen Foren, zeigt es sich doch wunderbar, wie leicht und gleichzeitig schwer Menschen sind und sein können.Manches mal lehrt es mich selbst,wie traurig es ist,neagative Züge sich an zu eignen,so das man davon versucht ganz schnell Abstand zu nehmen.

Stichwort Lösung,zur einer Lösung gehören immer zwei Parteien,hält eine Partei nur aus und die andere hält nur hin,wird es nie und nimmer einen gemeinsamen Nenner geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Goderich schrieb:
Meine Bitte an alle im Forum ist daher:

1. Bleibt sachlich, wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid und seid nicht gleich beleidigt, wenn jemand anderer Meinung ist.


Im gegensatz zu anderen Foren, herrscht hier immer noch ein netter Umgangston.
 
Don Rolando schrieb:
Goderich schrieb:
Meine Bitte an alle im Forum ist daher:

1. Bleibt sachlich, wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid und seid nicht gleich beleidigt, wenn jemand anderer Meinung ist.


Im gegensatz zu anderen Foren, herrscht hier immer noch ein netter Umgangston.
Da geb ich Dir Recht Roland!

Ich kenn zwar nicht wirklich viele andere Foren aber hier ist es schon ganz OK. Ich hoffe nur dass es auch so bleibt und ich finde, dass wir in letzter Zeit ein bisschen abdriften.

Das gilt es zu verhindern. Was das angeht, ist die Arbeit underer Moderatoren wirklich zu loben. Aber es darf wiederum nicht sein, dass sie in der alleinigen Verantwortung sind.

Wir alle müssen an diesem Problem der zwischenmenschlichen Beziehungen arbeiten. Wenn das gelingt können wir uns noch lange an diesem schönen, großen, umfangreichen und qualitativ hochwertigen Anglerforum erfreuen!
 
Toleranz gibt es noch, sogar zwischen Spinn und Ansitzanglern.
Habs selbst erst vor kurzem in Brandis erlebt, war dort mit Roland angeln und ein Spinnangler wollte gerade in Richtung unserer Montagen werfen.
Auf meine Bitte hin, er möge dort nicht werfen kam er zu uns und wir unterhielten uns lange Zeit.
Ein Carp-Hunter bot uns sogar an, Stellen zu loten und ein oder zwei Bojen zu setzen.
Ich finde auch......der Ton macht die Musik.
 
[Ich finde auch......der Ton macht die Musik.[/QUOTE]
Hallo Spaik wie du schon sagst der Ton macht die Musik.
So wie ich in Wald rein rufe so kommt es zurück.Wenn mir gegenüber einer höfflich auftritt so bin ich auch höfflich zu ihn. :) Sollte einer aber laut und frech werden dann kann ich auch stur sein.
Gruß Michael
 
Moin auch,

dann fange ich mal mit einer Frage an: wo ist dir denn aufgefallen, dass es unüberbrückbare Hürden zwischen den Anglern verschiedener Fraktionen gibt? Hier in diesem Forum?
Ich finde die Art und Weise wie hier "Auseinandersetzungen" stattfinden eigentlich sehr zivilisiert. :klatsch

Um die Liste der Gegensätze zu verstehen, muß man - meiner Meinung nach - erstmal akzeptieren, dass es den Angler gar nicht gibt. Genausowenig wie etwa den Wintersportler (Snowboarder vs. Pistenschnecke vs. Tiefschneefahrer etc.) oder den Freizeitkapitän.
Ich schätze mal, der Big-Game Angler ist vom Fliegenfischer etwa so weit entfernt wie der Einhandweltumsegler vom Hobbysegler auf der Binnenalster.
Das alleine muß ja noch nicht zu einem Problem führen, wenn der Umgang miteinander den normalen gesellschaftlichen Normen folgt.

Was den einigenden Zusammenhalt zwischen uns Anglern angeht, sehe ich doch ein paar Punkte, die allen gemein sind. Geht es gegen das Hobby im allgemeinen - so postuliert von unseren Freunden von der Peta - stehen die Angler aber in sehr geschlossenen Reihen zusammen. Plötzlich ist es egal, ob man den Blinker schwingt oder die Stipprute hält, den Fisch wieder zurücksetzt oder knusprig zubereitet.

Im Alltag, also am Wasser oder im Forum, versuche ich mein Ding zu kommunizieren bzw. auszuleben. Da stößt man zwangsläufig mal mit Anderen zusammen. Das ist aber doch nicht weiter schlimm. Am nächsten Tag stehen wir wieder gemeinsam im Angelgeschäft an der Teke, ich mit neuem Wobbler, er mit den Trockenfliegen ...

Ein echtes Problem im Sinne von "unüberbrückbaren Hürden" sehe ich eigentlich nur zwischen den C&R'lern und den "selektiven Entnehmern", weil da ein Kompromiß so unmöglich ist. Ein bisschen Entnehmen geht nunmal ebensowenig wie ein bisschen releasen. Hier muß man zu seinem Standpunkt stehen, allerdings ohne den Anspruch darauf, die einzig seeligmachende Meinung zu haben.

So, zu den aufgeführten Punkten:

- Forellenanlagen- und Freiwasseranglern
- Stippern, Fried- und Raubfischanglern (Karpfenanglern/Spinnfischern)
- Anfütterern / Nicht-Anfütterern
- Selektiven Entnehmern / Releasern
- Fischphotographen in der Küche / Fischphotographen in der Natur
- Kunstköderanglern / Naturköderanglern

habe ich natürlich auch eine Meinung:

Ich hasse Forellenanlages, ich versuche mich an allen Angelarten und akzeptiere die Vorliebe jedes einzelnen Anglers, bis jetzt habe ich immer ganz gut ohne Anfüttern gefangen, verurteile aber einen übermäßigen Einsatz von Anfütterung weil i.d.R. schlecht für das Gewässer, bin selektiver Entnehmer mit Tendenzen zum C&R'ler, habe im ganzen Leben noch nie einen Fisch in der Küche Fotografiert (wozu auch??) und bin sowohl Kunstköderangler wie auch Naturköderangler - je nach Gegebenheit.

In der Hoffnung, dass es doch mehr Dinge gibt, die uns Angern gemeinsam sind als es Trennendes gibt...

Gruß Thorsten
 
Hallo Thorsten,

die Feststellung, dass es den Angler nicht gibt, ist natürlich vollkommen richtig ...

Ganz so war es auch nicht gemeint ... aber auch hier hat es wegen 'Glaubensgrundsätzen' schon heftige Auseinandersetzungen gegeben.

Meines Erachtens wird ab und zu mal versäumt (eben auch hier), eine offene und ehrliche Diskussion zu führen ... über einen Problemfall beim Angeln.

Es werden Themen eröffnet, die bereits in der Formulierung die 'reine Lehre' verkörpern bzw. die Meinung des Thema eröffnenden illustrieren sollen ... dann finden sich schnell die 4-5, die zustimmen ... und das Thema ist bereits fast abgeschlossen, weil sich die, die es anders handhaben, nicht mehr zu Wort melden, weil sie eine Mehrheit bereits gegen ihre Meinung oder Handlungsweise fühlen ...

Nur 2 Beispiele:
- die 4, die beim Thema 'Generations- u. Interessenkonflikt' für die Option gestimmt haben 'ich schlage alles ab' .... haben geschwiegen
- keine Gegenstimme ist beim Thema 'Ich habe sie wieder gesehen' laut geworden

Hier werden meines Erachtens Möglichkeiten zu einer notwendigen Aussprache untereinander verschenkt ... um als Ergebnis vielleicht mal gemeinsam etwas als richtig oder ausschließlich akzeptabel anzuerkennen.

Für mich endet meine persönliche Freiheit am Wasser dann, wenn ich die persönliche Freiheit eines Kollegen einschränke... ich werfe als Spinnangler nicht zwischen die Posen von Friedfischanglern, umrunde die Angelstellen von diesen Kollegen per Boot weiträumig, erwarte im Gegenzug aber auch, dass von Karpfenanglern nicht ganze Teilstücke von Seen mit Markern abgesperrt sind ... oder Kollegen soviel füttern, dass ein Gewässer umzukippen droht. Oder ich als Raubfischangler keinen Wels überlisten kann, weil deren Mägen mit Boilies übervoll sind ... undundund.

Das meine ich mit Fraktionen ...
Hier erscheint mir eine gemeinsame Übereinkunft angebracht ... so etwas wie ein Angler-Knigge ... Toleranz als Grundsatz ... nicht nur an sich selbst denken, nach mir die Sintflut ...
Das erscheint mir unter uns Anglern im Moment unterrepräsentiert ...

Denn: diese schweigsamen Kollegen trifft man irgendwann am Wasser ... und dann kann es untereinander recht laut werden.

Eine sinnlose Konfrontation, wie ich meine ... für solche Probleme haben wir inzwischen Foren, hier können wir untereinander unsere Argumente austauschen ... und evtl. eine gemeinsame Linie finden.


Thomas

PS: Thorsten, Selektive Entnahme heißt delikaterweise aber genau das: ein wenig (oder mehr) entnehmen, ein wenig (oder mehr) releasen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Thomsen schrieb:
Hier erscheint mir eine gemeinsame Übereinkunft angebracht ... so etwas wie ein Angler-Knigge ... Toleranz als Grundsatz ... nicht nur an sich selbst denken, nach mir die Sintflut ...
Das erscheint mir unter uns Anglern im Moment unterrepräsentiert ...

Eigentlich eine Selbstverstaendlichkeit.
Eine Forderung danach hielte ick (persoenlich) fuer eine Bankrotterklaerung.
Die Leute sollen sich nicht auf Grund einer Uebereinkunft tolerant verhalten, sondern aus Ueberzeugung.
Wo diese Ueberzeugung fehlt, nuetzt keine Uebereinkunft mehr...

Es fehlt die 'Einsicht in die Notwendigkeit' [Engels] auch wenn er anderes damit meinte, treffend waere dies (auch) hier allemal. Leider...
 
Ich denke das es darum geht, wie jeder für sich dieses Hobby interpretiert und auslebt. Der eine tut es weil er eine Selbstbestätigung sucht, ein anderer um vieleicht anderen etwas beweisen zu müssen, der nächste hat nur einfach Freude dran, für den nächsten ist lediglich der Fangerfolg der Kick. Ich persönlich finde beim Angeln nicht nur seelische Entspannung, sondern auch einen schönen Ausgleich zum beruflichen und privaten Alltag. Das Erlebnis Natur, diese Gewisse Romantik am Wasser und die Achtung vor der Kreatur sollte Angeln in unserem Sinne ausmachen, denke ich. Und ich persönlich hab nur ein Feindbild in der oben genannten Beziehung, lach, das sind Leute die unwaidmännisch fangen, und solche die den Angelplatz zur Sauf- und Party Location machen, und natürlich die, die das Fischwasser wie ne Müllkippe hinterlassen, ansonsten halt ichs mit dem alten Fritz: "jeder soll nach seiner Fason glücklich werden"

Gruß Jörg
 
Thomsen schrieb:
Für mich endet meine persönliche Freiheit am Wasser dann, wenn ich die persönliche Freiheit eines Kollegen einschränke... ich werfe als Spinnangler nicht zwischen die Posen von Friedfischanglern, umrunde die Angelstellen von diesen Kollegen per Boot weiträumig, erwarte im Gegenzug aber auch, dass von Karpfenanglern nicht ganze Teilstücke von Seen mit Markern abgesperrt sind ... oder Kollegen soviel füttern, dass ein Gewässer umzukippen droht. Oder ich als Raubfischangler keinen Wels überlisten kann, weil deren Mägen mit Boilies übervoll sind ... undundund.

Das meine ich mit Fraktionen ...
Hier erscheint mir eine gemeinsame Übereinkunft angebracht ... so etwas wie ein Angler-Knigge ... Toleranz als Grundsatz ... nicht nur an sich selbst denken, nach mir die Sintflut ...
Das erscheint mir unter uns Anglern im Moment unterrepräsentiert ...

moin moin,

die Haltung, die du zum Audruck bringst, kann ich nur unterstreichen! Frei nach dem Motto "was du nicht willst was man dir tut, das füg' auch keinem Anderen zu".

Das ist aber kein Ansatz mit dem sich Diskussionen über "Glaubensgrundsätze" entschärfen lassen. Ein Beispiel:

Wenn sich an einem begrenzten Abschnitt eines Angelgewässers mehrere Mitglieder einer "Fraktion" (Karpfenangler, Spinnfischer etc.) die ansonsten homogene Interessen haben, zufällig begegnen, kann es - vorausgesetzt die eigenen Interessen werden tangiert - zu unschönen Szenen kommen. Ist man sich im Vorfeld noch einig, dass für die Ausübung der eigenen Angelmethode ausreichend Raum gelassen werden soll (natürlich von der jeweils anderen Fraktion), wird jetzt ganz schnell vom Kollegen erwartet, seinen Spinner doch bitte an einer anderen Stelle zu baden. Noch gestern bin ich rücksichtslos mit meinem Ruderboot über die Posen der Konkurrenz gefahren, kann ich mich heute über den Trottel aufregen, der mit seinem Boot über meine Posen fährt. Das hat dann aber etwas mit Einsicht zu tun und weniger mit Toleranz.

Warum - wie im Beispiel 'Generations- u. Interessenkonflikt' die Vertreter des Kochtopfangelns sich nicht mehr zu Wort gemeldet haben, verstehe ich auch nicht. Wenn ich die strikte Entnahme aller gefangenen Fische für richtig halte (was ich nicht tue), dann kann ich das doch auch begründen und ggf. in eine Diskussion einsteigen. Das Ziel einer solchen Diskussion muß ja nicht zwangsläufig sein, Andersdenkende auf seine Seite zu ziehen oder rhetorisch an den Pranger zu stellen. Die Welt - insbesondere die Angelwelt wird doch nicht besser wenn alle einer Meinung sind. Vielleicht beginnt Toleranz damit, dass ich akzeptiere, dass es Menschen mit wohlbegründeter anderer Meinung gibt.

Um mal einen Weg aufzuzeigen, einen "kleinsten gemeinsammen Nenner" zu finden, folgender Vorschlag:

Die Idee des "Angler-Knigge" gefällt mir ausgezeichnet. Es könnte ja mal ein Tröt eröffnet werden, in dem der Versuch unternommen wird, einen solchen "Knigge" zusammenzustellen. Die am häufigsten genannten Punkte sind dann das "Grundgesetz" des toleranten Anglers am Gewässer. Eben ein Verhalten auf das man sich grundsätzlich einigt. Dann muß man sich nur noch daran halten und es nicht bei Lippenbekenntnissen belassen - nach dem Motto: eben noch gepostet, am See schon wieder vergessen.

PS.@Thomas: was das "bisschen releasen" angeht, habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt: ich meine natürlich, dass man einen gefangenen Fisch eben nicht nur ein wenig zurücksetzen kann, sondern entweder ganz oder garnicht.

Gruß Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielleicht beginnt Toleranz damit, dass ich akzeptiere, dass es Menschen mit wohlbegründeter anderer Meinung gibt.

Nehme ich direkt als Eröffner... mir scheint, besser kann das auch nicht mehr formuliert werden.

Der alte Fritz, beseelt vom französischen Humanismus, erscheint mir ebenfalls recht zitiert an der Stelle.

Beschränken wir uns in diesem Thema also auf unser Zusammenleben und -wirken in diesem Forum, ich mache für das Externe dann sogleich den 'Angler-Knigge' als neues Thema auf.

Hier im Forum sollten (meines Erachtens) als Grundbedingungen für die Erörterung eines Themas gelten, sozusagen der interne Knigge:
- tadelloser Umgangston untereinander (kein Beschädigungs'kampf')
- direkter Themenbezug, kein unnötiges Abschweifen
- Argumentation, keine vordergründige (persönliche) Konfrontation
- Toleranz, d.h.: das generelle Zulassen und Überdenken einer anderen, ggf. wohlbegründeten Meinung (schon der Titel des Themas ist wichtig!)
- aus letzterem ergibt sich für eine laufende Diskussion: der Verzicht auf (rhetorische) Überredung(skünste), der allgemein gesetzte Fokus auf das Mittel der (argumentativen) Überzeugung

Vielleicht bekommen wir das bisher schon einigermaßen gut hin, mag sein ... lasst uns trotzdem gemeinsam noch besser werden ;)


Thomas
 
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