Warum angelt ihr u. wie seid ihr dazu gekommen?

Bei mir ging es auch im Kindesalter los.
Mit Freunden fingen wir mit der Handangel Flussbarsche und Forellen in unserem Fluss
vor der "Haustüre".
Dies natürlich alles illegal,aber darüber machten wir uns damals noch keine Gedanken,aber nach dem 2ten Antritt bei der örtlichen Polizeidienststelle,wurde uns als "Rehabilitation"
der "Angelschein" auferlegt!
So waren Alle wieder zufrieden und die "Karriere"konnte beginnen.
Durch Sport und die üblichen Hobbys während der Jugendzeit,Mädels,Auto,bzw.Moppet,hatte ich eine längere "Angelpause",war aber immer den Fischen verbunden geblieben,nicht zuletzt durch meine andere Leidenschaft,die Aquaristik.Nun angele ich scho wieder seit ein paar Jahren und ich möchte die schönen Stunden am Wasser nicht mehr missen!
Nun habe ich das Glück ,in meiner Gegend auch wirklich in totaler Ruhe angeln zu können,Teiche,Talsperren in Hülle und Fülle,echt Klasse!
Bin froh,wieder mit dem Angeln angefangen zu Haben,für mich persönlich mein schönstes Hobby!
Grüsse Thorsten!
 
Morgenstund hat Gold im Mund

Das war der Leitsatz meines Vaters. Er hatte recht. Am frühen Morgen ist die "Welt" eine andere, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Wie bei vielen Angelfreunden auch begann meine Zeit als Angler im frühen Kindesalter. Mein Vater nahm mich mit ans Wasser oder in die Pilze. Es gab und gibt nichts schöneres als morgens um 4 am Wasser zu sein. Früher hatten wir unsere "Mistwürmer" tatsächlich selbst aus einem auf dem Feld liegenden Misthaufen gesucht bevor es ans Wasser ging. Und diese Dinger waren sowas von fängig, sagenhaft. Um an unsere Angelstellen zu kommen ging es meist durch Feld und Wald, weit abseits jeder Zivilisation (grins). Bereits das beobachten der zahlreich vorhandenen und sichtbaren Rebhühner, Fasane, Iltisse, Rehe, Hasen, Wildschweine, die ein oder andere Schlange entland unseres Weges zum Wasser im morgendlichen Dunst der erwachenden Wiesen war sagenhaft. Es war die schönste Zeit meines bisherigen Lebens. So angel ich denn bis heute als Mittfuffziger. Leider ist heute alles so überlaufen dass ein stilles Plätzchen kaum mehr zu finden ist. Zwei, drei Plätzchen kenn ich noch. Und du hörst plötzlich dass du nichts hörst, ausser das Schwirren von Insekten und in der Ferne eine Kuhglocke, sonst nichts - und du denkst, das ist das Paradies.
 
Tja, dann wird ich auch mal was zu meiner "Karriere" schreiben:

Angefangen hat das ebenfalls in frühester Kindheit, genaues Alter weiß ich nicht mehr, aber es war auf dem Zeltplatz mit meinen Eltern in Lehnitz am Oder-Havel-Kanal in den Sechziger Jahren (mein Gott, bin ich schon so alt?!) :eek:

Jedenfalls bin ich mit Schippchen und Eimerchen in der Frühe, als die Eltern noch schliefen, an das Ufer des Lehnitzsees und habe Teichmuscheln, Blutegel und Stichlinge gefangen und eingesammelt. In einem abgesoffenen Ruderkahn schwammen einige Kaulbarsche herum, die ich dann mittels gefundener Schnur und Haken mit einem Wurm herausfischte. Scheinbar war da auch der Virus enthalten, der mich alsbald für´s Leben "infizierte".... :fahnensch

Seit dieser Zeit hat das Wasser immer eine animalische Wirkung auf mich und Urlaub am Wasser ohne Angel.....geht nicht!!!

Ich ging also mit den "großen Jungs" mit und hab ihnen beim Fischen zugeschaut und hab schon bald die erste Bambusrute mit Sehne, einen Schilfhalm als Schwimmer, Haken und Brotflocke in der Hand gehalten und (natürlich) illegal die ersten Plötzen und Rotfedern gefangen. Damals war das noch nicht so streng mit den Kontrollen und ich war eh noch ein Steppke. Später bin ich mit Kumpels aus der Nachbarschaft mit dem Fahrrad und der Stipprute und einem Eimer am Lenker unterwegs gewesen.

Irgendwann bin ich in er Schulzeit mit einem Klassenkameraden in den DAV eingetreten und hab mir dann eine Glasfieberrute und Plastikrolle (Ora und später Rileh Rex) gekauft. Dann sind wir mit 14 an der Lehnitzschleuse, am Oder-Havel-Kanal, am Gosener Graben und am Nottekanal ohne Eltern Nachtangeln gewesen, das war total spannend! Meine ersten Aale (damals gab´s davon noch reichlich!). Da ich dann mein erstes Moped hatte, gab es nun kein Halten mehr und ich war mit meinen Kumpels in den Sommermonaten nur auf Achse und die Angelausrüstung war sehr oft dabei. Fernsehen interessierte mich nicht denn zu hause rumsitzen gab´s nicht!

Mit 15 hatte ich an der Lehnitzschleuse meinen ersten Zander mit 65cm gefangen. Es war so aufregend, dass ich mich noch heute minutiös an dieses Ereignis und die Eindrücke dabei erinnern kann. Den Zanderkopf hatte ich sogar selbst präpariert und alle Kumpels guckten neidvoll.

Dann ging es in den Sommerferien an den Greifswalder Bodden und ich habe meine ersten Ostseeaale in der Nacht fangen können, die dann geräuchert wurden und die man damals wie Goldstaub handelte.

Wie es so in der Jugendzeit ist, verändern sich die Interessen und der Job, Freundin und dann Familie etc. rücken in den Vordergrund. Das Angelzeug landete unweigerlich im Geräteschuppen und verfiel in den Dornröschenschlaf und kam nur noch sehr selten. später gar nicht mehr zum Einsatz.... :crying

Irgendwann, als ich mit meinem Sohn dann auch einen Teil meiner Kindheit wieder nachholen wollte (ich glaub er war da 8 Jahre alt) und er als gutes Alibi gegenüber meiner Frau herhalten mußte.... :grins .... hatte ich mir mein erstes "nichtsozialistisches" Angelzeug gekauft und bin mit ihm an den FoPu gefahren. Hab dann nach sehr langer Zeit der Abstinenz meine ersten Karpfen gefangen und ihm dann die Angelrute in die Hand gedrückt. Er fing dann auch gleich einen größeren als der Papa und somit ist der Virus auch auf ihn übergesprungen (was ja auch von mir nicht ganz unbeabsichtigt war)....;)

Dann hatte ich meinen Fischereischein gemacht (das alte DAV-Heftchen war nicht mehr auffindbar) und bin einem Brandenburger Angelverein beigetreten.
Dort hatten wir sehr schöne Angelveranstaltungen und Sohnemann war stets mit dabei.
Ich bin mit meinem Sohnemann oft an der Oder fischen gewesen, wo wir sehr schöne Naturerlebnisse hatten. Von Bibern mit ihren Jungen, Wasserratten, Krebsen, Füchsen, Hasen, Rehen, einem Hirsch, Igeln, Kranichen, Reihern, Fischadlern... Sonnenauf-und untergängen, nistende Vögel im Schilfgürtel und Froschkonzerten in der Dämmerung. Natur zum Anfassen!!!
Auch machten wir in den Neunzigern 3x Urlaub in Dänemark und es ging auf Hornhechte Hering und Aale. In Schleswig Holstein fischten wir auf Hecht und Zander.
Nun ist er erwachsen und die Interessen haben sich verschoben (siehe oben).

Im Gegensatz dazu habe ich mein Hobby immer mehr ausgeweitet.
Da ich seit ca. 6 Jahren überwiegend in Österreich lebe und arbeite, habe ich hier natürlich diverse Möglichkeiten dem Angeln in meiner freien Zeit in dieser herrlichen Landschaft nachzugehen und widme mich seit vorigem Jahr immer mehr der Passion des Fliegenfischens.
Ja, und es ist doch immer wieder das gleiche tolle Gefühl, wenn man als "Angelinfizierter " mit der Rute an das Wasser tritt! So wie beim ersten mal! Egal ob Stippe, Brandungsrute, Hechtpeitsche oder Fliegenstange! :)

In diesem Sinne, allzeit Petri Heil!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Flossenjäger,
wenn ick so deine Karriere anschaue, muss ick schon sagen, wir hatten die gleiche Jugend.
Der Lehnitzsee war mein zweites Zuhause als Jugendlicher und der Nottekanal, war auch mein erstmal.... Nachtangeln.:)
Da wir nur 5 Jahre auseinander liegen, kann es schon sein dass man sich sah, oder auch nicht.

Gruß das Berlin :angler:
 
Hallo Flossenjäger,
wenn ick so deine Karriere anschaue, muss ick schon sagen, wir hatten die gleiche Jugend.
Der Lehnitzsee war mein zweites Zuhause als Jugendlicher und der Nottekanal, war auch mein erstmal.... Nachtangeln.:)
Da wir nur 5 Jahre auseinander liegen, kann es schon sein dass man sich sah, oder auch nicht.

Gruß das Berlin :angler:

Das wäre durchaus denkbar. Vielleicht warst du sogar einer der größeren Jungs von damals :winkehand ?
Dann rück mal endlich mein Schippchen und Eimerchen raus! :spass

Kannst du dich noch an den Bahnübergang mit dem Personenwagen der DR als Bahn-Leitstelle am S-Bhf Lehnitz erinnern, da gab es einen Gemüseladen mit lecker Eis am Stiel.....

Hab noch vergessen zu erwähnen, dass wir mit 14....16 Jahren auch ab und zu an der Spree bei KWO in "Schweineöde" an einem Regeneinlauf angelten, mitten im Industriegebiet. Wir fingen überdurchschnittlich gute Weißfische und Barsche, auch Aale. Die Fische waren damals allerdings völlig ungenießbar und stanken fürchterlich penetrant nach Chemie. Sicher warst du dann damals auch am Kaulsdorfer Baggersee (Butzer See)? Den kennt sicher jeder Berliner!

Viele Grüße an die alte Heimat!
 
Servus.

Ich bin vor 6 Jahren dazu gekommen als ich 9 war.
Damals habe ich beim ausrümpeln des Kellern mit meinem Opa zusammen seine Angeln gefunden und meinte ob er mal mit mir gehen würde.
Gefragt, Gesagt, Getan.!
Und ich habe mich sofort ins Angeln verliebt.

Die Hauptgründe das ich Angeln gehe sind die einzigartige Ruhe und die Natur an sich. Natürlich auch der Grund das man einfachmal seine Gedanken baumeln lassen.
 
Das wäre durchaus denkbar. Vielleicht warst du sogar einer der größeren Jungs von damals :winkehand ?
Dann rück mal endlich mein Schippchen und Eimerchen raus! :spass

Kannst du dich noch an den Bahnübergang mit dem Personenwagen der DR als Bahn-Leitstelle am S-Bhf Lehnitz erinnern, da gab es einen Gemüseladen mit lecker Eis am Stiel.....

Hab noch vergessen zu erwähnen, dass wir mit 14....16 Jahren auch ab und zu an der Spree bei KWO in "Schweineöde" an einem Regeneinlauf angelten, mitten im Industriegebiet. Wir fingen überdurchschnittlich gute Weißfische und Barsche, auch Aale. Die Fische waren damals allerdings völlig ungenießbar und stanken fürchterlich penetrant nach Chemie. Sicher warst du dann damals auch am Kaulsdorfer Baggersee (Butzer See)? Den kennt sicher jeder Berliner!

Viele Grüße an die alte Heimat!


Stimmt, da war ja der kleine Laden, ick habe das schon nicht mehr auf dem Schirm gehabt, Du hast recht.:eek:
Kaulsdorfer-See wer kennt die nicht, aber die kannste heut vergessen.
Und was mit dem Schippchen u. Eimerchen wurde, wer weiß, wer weiß.;)

Gruß aus deiner Alten Heimat :angler:
 
Also eine gewisse Leidenschaft für Gewässer hatte ich schon immer und auch für das, was sich so darin bewegt. Ganz besonders natürlich die Fische. Mein Vater hat mich früher am Wochenende gerne mal mit zum Angeln genommen und das hat mich echt fasziniert. Früher habe ich mit meinen Eltern in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern gewohnt. Der nächste See war nur einen kleinen Fußmarsch von uns entfernt, da sind wir dann immer mit unserer Ausrüstung hingelaufen. Einmal hat mein Vater dann ein Boot gemietet, wir sind auf die Ostsee gefahren und haben dort geangelt. Das war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis. Seit dem ist mein Lieblingsort zum Angeln die Ostsee. Leider komme ich nicht oft dazu, aber 2-3 Mal im Jahr klappt es dann doch. Ich bin also ganz klassisch durch meinen Vater zum Angeln gekommen :angler:
 
Hallo zusammen,
Hab alle postings gelesen und dabei dabei kamen mir wieder schöne Erinnerungen an meinen beginn. Mein Vater hat schon geangelt und mit so 7 Jahre bin ich dann auch mit. In der DDR konnte man als Kind mit einem erwachsenem Mitglied mit einer Rute auf Friedfisch angeln, so das ich nicht schwarz angeln musste. Anfang der siebziger Jahre gabs ja noch keine Sommerzeit, sodass wir zum Karpfenangeln schon um 3:00 Uhr im Hochsommer los sind. Viele Jahre waren Karpfen, Schleie und Frühjahrsaale meine Zielfische. Unsere Talsperre war allerdings besser besetzt als heute, sodass einen Karpfen zu fangen kein Problem wahr, schon eher die grossen und erfahrenen, meinen ersten ü 10pf hab ich so mit 13 gefangen.
Mit 14 durfte man die Raufischprüfung ablegen, welche in lockerer Runde mündlich machte. Bei uns hier war das immer im April im Anschluss an die Kreismeisterschaften im Turnierangelsport, waren immer tolle Wettbewerbe mit reger teilnahme in allen Altersklassen. Habs übrigens mehrfach in versch. Disziplinen zum KM gebracht, Urkunden und Medaillen hat mein Sohn immer bestaunt. Ab da gings dann auch auf Hecht und Zander.
Mit 16 durfte man Nachtangeln, ausnahme war Vereinsnachtangeln. Allerdings benötigte man die Nachtangelmarke jedes Jahr neu, der Verein bekam nur eine gewisse Anzahl, welche bei weitem nicht für alle berechtigten Mitglieder reichten, der Vorstand hat entschieden wer eine bekommt! Ich war immer in der Fischaufzucht aktiv und bekam daher immer eine.
Nach der Wende hat sich vieles verändert, nicht nur zum Guten! Schön das man jetzt in alle Länder kann, so hab ich schon diverse Länder beangelt, am liebsten fische ich aber in Calgary am Bow River, fantastisch!
Mein Sohn angelt auch, sodass wir oft zusammen losziehen. Leider hat er nicht so meine Leidenschaft dafür und jetzt mit 14 werden auch andere Dinge interessant!
Mal sehn ob er dabei bleibt!

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