Fliegentipp -  PLZ07 Schwarza in Schwarzburg

Äschenangeln in der Schwarza 18./19.11.06

Am diesem Wochenende entschlossen sich mein Vater und ich an die Schwarza zum Fliegenfischen zu fahren. Die Übernachtung war vorher telefonisch schnell geklärt worden und die Karten für die Strecke schon mal bestellt.
Wir wollten seit langem mal wieder gemeinsam unseren Hobby, dem feinen Fliegenfischen auf die hübsche Äsche, frönen.Da ich mittlerweile studiere, und alle paar Wochenenden mal nach Hause komme, sind wir lange nicht mehr dazu gekommen. Die Wetterlage hatte sich nach den stürmischen letzten Tagen wieder verbessert und auch der Regen sollte uns die beiden Tage erspart bleiben.

Nach 2 Stunden Fahrt kamen wir Samstag morgens an. Schnell hatten wir die Sachen ausgeladen, kurzer Plausch mit der Vermieterin, dann gings es die Karten holen, ab in die Wathosen, die Ruten klar und ab ans Wasser.

Wir wollten also erstmal in der Strecke bei Sitzendorf anfangen und uns ausserdem ein Bild machen, welche Auswirkungen der Kormoranbefall des letzten Winter hatte. Weite Strecken in Thüringen an der Ilm und der Schwarza sowie der Saala mussten diesen Winter extremst leiden :( und die Bestände von Forelle und Äsche wurden stark dezimiert.
Im Sommer hatte mein Vater an dieser Strecke recht guten Erfolg gehabt, was auch die Äschen angeht, die also in Mitteldeutschland fast kaum noch verbreitet ist.Am Rande noch bemerkt, die Bode bei Quedlinburg hat binnen eines Winters den kompletten ausgesprochen guten Äschenbestand auf mehreren Kilometern an den schwarzen Vogel abtreten müssen :mad:

Jetzt solls endlich losgehen :)

Ich stieg also in die erste vermeintlich gute Stelle ein, unterhalb einer Rausche ergab sich eine mässig durchströmte Rinne, ca 1m tief mit einigen Rückströmungen. Hier am Rand der Rückströmung zur Hauptströmung sollte die kleine schwarze 16er Nymphe am Grund durchtreiben. Für diesen Zweck war sie mit einer kleinen Wolframperle beschwert. An kurzer Leine brachte sich die Nmphe stromauf aus und hob die Rute um den Lauf der Nymphe mit der Rute etwas zu dirigieren.Mehrere mal treibt die Nymphe erfolglos durch, doch da bleibt die Schnur stehen!Kurzer Anhieb aus dem Handgelenk!!Wiederstand! Und wieder weg. Durch die Poli-Brille sah ich sogar wieder Fisch ausschlitzte. Na das ging sich doch gut an solch schneller Kontakt:) Ich arbeitete mit langsam stromauf, wieder blieb die Schnur stehen.Anhieb! Und die 6er Rute verneigt sich ordentlich. Vorsichtig drill ich den Fisch am 0,10er Vorfach. Eine prächtige Äsche will noch nicht und stellt sich mit ihrer grossen Fahne in die Strömung. Doch das bildschöne Männchen muss sich geschlagen geben.

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33 cm misst die Äsche, ein super Start in den Angeltag!

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An der gleichen Stelle konnt ich noch 4 kleinere Äschen fangen,anbei aber auch vermeintlich laichfähige Tiere um die 25 cm. Uns fiel erstmal ein Stein vom Herzen, der Bestand scheint noch recht gut erhalten zu sein, wir nahmen uns vor die Fische die wir fingen zu zählen.

Oberhalb der Rausche ging es für mich weiter. Hier floss das Wasser knietief und etwas schneller, aber in der Mitte erweckte ein unter Wasser liegender Stein meine Aufmerksamkeit. Dank der Poli-Brille konnte ich erkennen, dass die Rückströmung eine Mulde die etwa 20 cm tiefer war, ausgespült hatte. Wie geschaffen für eine Äsche zu der Jahreszeit. Ich schlänzte die Nymphe oberhalb des Steines ein und führte sie durch die Rückströmung und deren Kante.Ein Paar mal dann hatte ich die richtige Bahn getroffen und der Fisch meine Nymphe gesehen. Ein vehementer Biss, es ruckt sogar ein bisl in der Rute und der Fisch sass! Der Wiederstand war noch grösser als bei der ersten guten Äsche. Im klaren Wasser kann ich den starken Fisch schon gut erkennen. Wieder eine gute Äsche, diesmal noch grösser:)

Nach begeisterndem Drill 36cm und gut genährt!

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Der Tag war schon jetzt gerettet und ich beangelte mit meinem Vater weiter verdächtige Stellen. Wir konnten noch einige kleinere aber auch gute Äschen fangen. Zum Nachmittag kam die Sonne durch und das Wasser wurde klarer, wodurch dass Beissverhalten deutlich nachliess. Mein Vater fing trotzdem noch eine schöne Äsche, auch gute 34 cm lang.

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Am Ende des Tages hatten wir auf der Strecke zusammen also 30 Äschen in 5 Stunden gefangen, in allen Grössen, was hoffen lässt.
Man musste die Fische aber suchen, viele Stellen auf der Strecke sind auch sehr Forellenspezifisch. Hat man jedoch eine gute Stelle ausgemacht und fischt richtig kann man mehrere Fische auf einer Stelle fangen. Leider sind die Fische nicht gestiegen, so dass wir nur nymphen konnten, aber wir waren hochzufrieden.

Am nächsten Tag hab ich leider meine Kamera im Zimmer líegen lassen.
Wir angelten in der Strecke bei Schwarzburg und konnten unser Ergebnis mit dem gleichen Vorgehen wie am Samstag bestätigen. 42 Äschen und einige Forellen zu zweit und dazu aber gut Meter gemacht.

Resümieren bleibt zu sagen, dass der Ausflug ein voller Erfolg war, und dass der Äschenbestand an der Schwarza die Möglichkeit hat sich zu erholen, sollte nicht wieder so ein harter Winter kommen.
Ob der Thüringer LV die Äsche für 2 Jahre schont bleibt noch abzuwarten, allerdings interessiert das den Kormoran nicht falls er wiederkommt.

mit freundlichen Grüssen

Flori
 
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