Gewässerökologie -  Gefährdete Fischarten / Rote Liste

Achim P.

Super-Profi-Petrijünger
Hallo Petrifreunde,

wir ihr vieleicht aus unterschiedlichen Informationsquellen erfahren bzw.
mancher sogar fundiert weiß, formt u. prägt der "Mensch" die Landschaften u. Gewässer Mitteleuropas...

Mühlstaus, Holzflößerei u. Fischerei beinflußten bis zum "Mittelalter" nur lokal die (unsere) Fischfauna...

Seit "1850" stieg die Zahl unterschiedlichen Nutzungsansprüche u. Belastungsfaktoren infolge der zunehmenden Bevölkerungsdichte u. fortschreitenden Industrialisierung exponentiell an...
Die mit der allgemeinen Intensivierung der "Landwirtschaft" einhergehenden Prozesse führten ebenfalls zu erheblichen Veränderungen der "Gewässer" u. damit der "Fischfauna"...

Die Gefährdung der Fische u. ihres "aquatischen Lebensraums" belegt die von uns sogenannte "rote Liste" der gefährdeten Tiere der "Bundesrepublik Deutschland"...

In der Ausgabe der "roten Liste" von 1998 werden 74 % der in Deutschland vorkommenden Süsswasserarten (Fische) in dieser Liste geführt...
Je nach Bedrohungsituation werden die Arten in 5 Klassen (ausgestorben od. verschollen, vom Aussterben bedroht, stark gefährdet, gefährdet sowie "sehr seltene Arten bzw. Arten mit "geografischer Restriktion" also regional begrenztem Vorkommen) eingeteilt...

In diesem "Naturführer" (Buch der roten Liste) wird der "Rote - Liste - Grad" am Rand neben den Artbeschreibungen angegeben...
In Fällen, wo der offizielle >>Rote - Liste - Grad> Rote Liste
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei kurze Ergänzungen meinerseits hierzu:

Unsere einheimischen Neunaugen (Petromyzontidae) sind keine 'Fische' ... es sind rel. ursprüngliche Chordatiere ('Vorwirbeltiere') mit folgenden Merkmalen:

- sie sind kieferlos (Agnatha)
- sie besitzen keine paarigen Extremitäten (in diesem Falle: Flossen)
- sie besitzen keine Wirbelsäule (sondern 'nur' eine Corda dorsalis)

Aus dem letzten Satz erscheint mir das Begriffspaar stenök / euryök noch erklärungsbedürftig ...:

Beispiel Sauerstoffgehalt und (damit verbunden) Temperatur eines Gewässers:
- stenos-, gr. eng: z.B. Bachorelle (enger Toleranzbereich in bezug auf die genannten Faktoren)
eu-, gr. gut: weiter Toleranzbereich, z.B. Karpfen ...

Sagen wir mal (um es einfacher u. weniger wissenschaftlich zu machen):
stenök: ökologisch eingeschränkt auf etwa Optimalbedingungen
euryök: ökologisch anpassbar auf Bedingungen recht weit über- wie unterhalb der Optimalbedingungen

Schöner Beitrag, Achim ...


Thomas
 
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